Politisches Denken. Jahrbuch 2012
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Politisches Denken. Jahrbuch 2012
Editors: Gerhardt, Volker | Kauffmann, Clemens | Kraus, Hans-Christof | Mehring, Reinhard | Ottmann, Henning | Thompson, Martyn P. | Zehnpfennig, Barbara
Politisches Denken. Jahrbuch, Vol. 22
(2012)
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About The Author
Hans-Christof Kraus studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie an der Georg-August-Universität zu Göttingen. 1992 Promotion im Fach Mittlere und Neuere Geschichte. Berufliche Tätigkeit und akademische Lehre an verschiedenen Forschungsinstitutionen und Hochschulen, u.a. in Berlin, München, Speyer, Stuttgart, Jena. 2002 Habilitation für das Fach Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2007 Ordinarius und Lehrstuhlinhaber für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Passau. Mitglied u.a. der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Kommission für die Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, der Historischen Kommission zu Berlin, der Preußischen Historischen Kommission.Martyn P. Thompson is Associate Professor and Senior Political Theorist in the Department of Political Science. His main fields of interest are the history of political thought since the Renaissance, literature and politics, and contemporary German political philosophy. Professor Thompson has two doctorates, the first from the London School of Economics, the second (the Habilitation) from Tuebingen University. He has been a faculty member in the universities of London, Cambridge and Tuebingen. His honors include a Fellow Commonership at Churchill College, Cambridge University; Fellowships at the Huntington Library and the William Andrews Clark Library in California; and honorary life membership of the R.G. Collingwood Society. Professor Thompson founded the Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens in 1989. He was President of the International Conference for the Study of Political Thought from 1995 to 2002 and he was President of the Michael Oakeshott Association from 2008 to 2010.Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig lehrt als Professorin für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Passau. Ihre Schwerpunktthemen sind antike Philosophie, amerikanisches Verfassungsdenken und Totalitarismus, letzterer speziell im Hinblick auf die Erforschung seiner ideologischen Grundlagen. Seit 2004 ist sie Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens (DGEPD), seit 2006 Mitherausgeberin des »Jahrbuchs Politisches Denken«.Abstract
Das Jahrbuch Politisches Denken 2012 bietet einen aktuellen Schwerpunkt mit Beiträgen zur Lage von Rechtsstaat und Demokratie. Bernd Rüthers und Clemens Höpfner konstatieren hier einleitend aktuelle Phänomene und Tendenzen zum »Rechtsbruch« bei Regierung und Justiz. Volker Neumann verteidigt dagegen die Tradition des Rechtspositivismus und der Althistoriker Alexander Demandt sondiert frühere Erosionen von Demokratie mit weitausgreifendem, universalgeschichtlichem Blick.Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf Rousseaus 300. Geburtstag mit Beiträgen von Alfons Söllner, Skadi Krause, Gerard Raulet, Reinhard Mehring und Frank Schale. Einer »Liebeserklärung« an Rousseaus Contrat Social und einem Blick in die Vorgeschichte des neuzeitlichen Naturrechts folgt eine eingehende Geschichte der Rousseau-Rezeption in Deutschland bis in die Nachkriegszeit.Das Jahrbuch enthält darüber hinaus noch weitere Beiträge zur Theorie politischer Ideengeschichtsschreibung, zu Niklas Luhmanns Staatskonzept, zur italienischen Debatte um »soziale Marktwirtschaft« sowie Rezensionsabhandlungen und Rezensionen u.a. von Alessandro Somma, Herfried Münkler, Bernd Rüthers und Volker Gerhardt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
I. Zur Lage der Demokratie | 9 | ||
Volker Neumann: Klares statt wahres Recht. Wege zum Positivismus | 11 | ||
I. Die Diskreditierung des Positivismus | 11 | ||
II. Von der Positivismuslegende zur Reformalisierung des Rechtsstaats | 12 | ||
III. Was ist staatsrechtlicher Positivismus? | 15 | ||
1. Antworten der Gründungsväter Gerber und Laband | 16 | ||
2. Antwort der Reinen Rechtslehre | 17 | ||
3. Hugo Preuß – ein Positivist? | 18 | ||
4. Drei Merkmale: Positives Recht – methodische Eigenständigkeit – formale Logik | 20 | ||
IV. Kritik am staatsrechtlichen Positivismus | 21 | ||
1. Im Namen der ewigen Gerechtigkeit | 21 | ||
2. Lob des Methodensynkretismus | 23 | ||
3. Dissonanzen und Irritationen | 23 | ||
V. Zum Verhältnis von Konstruktion und Auslegung des Rechts | 24 | ||
1. Logisch-formale Theorie des Rechts – ungebundene Rechtsauslegung? | 24 | ||
2. Abdankung der juristischen Konstruktion zugunsten des Gesetzespositivismus? | 26 | ||
3. Zwei Problemlösungen | 26 | ||
VI. Positivismus – was sonst! | 28 | ||
Bernd Rüthers und Clemens Höpfner: Abschied vom Rechtsstaat? Rechtsbrüche von Regierung und Justiz | 31 | ||
Alexander Demandt: Wie scheitern Demokratien? Läßt sich der Verfassungskreislauf aufhalten? | 39 | ||
II. Rousseaus 300. Geburtstag | 57 | ||
Alfons Söllner: Rousseau und sein "Contrat Social". Abschiedsvorlesung an der Technischen Universität Chemnitz und eine späte Liebeserklärung | 59 | ||
I. | 59 | ||
II. | 61 | ||
III. | 64 | ||
IV. | 66 | ||
V. | 69 | ||
VI. | 72 | ||
Skadi Krause: Freiheit nach Burlamarqui. Rousseau im Naturrecht der Neuzeit | 77 | ||
I. Rechtsstaatlich durch Zwang. Thomas Hobbes | 78 | ||
II. Selbstverpflichtung und Gesetzestreue. Samuel Pufendorf | 80 | ||
III. Rechtsnorm und Gesetzestreue. Christian Thomasius | 85 | ||
IV. Freiheit und Selbstbindung. Jean-Jacques Burlamaqui | 86 | ||
V. Freiheit und Selbstgesetzgebung. Jean-Jacques Rousseau | 89 | ||
VI. Rousseau und die Genfer Verfassungsdebatte | 93 | ||
VII. Das politische Vermächtnis Rousseaus | 95 | ||
Gerard Raulet: C’est la faute à Rousseau. Die Rousseau-Rezeption und das deutsch-französische Verhältnis im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts | 99 | ||
I. Romantiker oder Rationalist? | 104 | ||
II. Protest gegen die Tyrannei oder Feldzug gegen die Demokratie? | 116 | ||
III. Cassirer: die neukantianische Rettung | 122 | ||
Reinhard Mehring: Vordenker der souveränen Diktatur? Das antiliberale Rousseau-Bild und Carl Schmitt | 129 | ||
I. Kleine Blütenlese der Rousseau-Rezeption | 130 | ||
II. Rousseau als Vater der souveränen Diktatur | 136 | ||
III. Vom Dementi der Theorie durch das Leben: Jean-Jacques gegen Rousseau, Carl gegen Schmitt | 141 | ||
Frank Schale: Rousseauinterpretationen in der Nachkriegspolitikwissenschaft | 145 | ||
I. Antinomien der politischen Philosophie Rousseaus | 145 | ||
II. Zur politischen Rousseaurezeption in Deutschland | 147 | ||
III. Rousseau in der deutschen Nachkriegspolitikwissenschaft | 152 | ||
1. Jacob Leib Talmon | 152 | ||
2. Ernst Fraenkel | 154 | ||
3. Carl Joachim Friedrich | 157 | ||
4. Franz Leopold Neumann | 160 | ||
5. Leo Strauss | 162 | ||
6. Iring Fetscher | 165 | ||
III. Zur aktuellen Diskussion über Ideengeschichtsschreibung | 173 | ||
Oliver Hidalgo, Frauke Höntzsch und Samuel Salzborn: Politische Ideengeschichte als Theorie der Politikwissenschaft | 175 | ||
I. Das Dilemma der Ideengeschichte | 176 | ||
II. Ideengeschichte als Arsenal | 178 | ||
1. Politische Theoriebildung als Reaktion auf Systemkonflikte | 179 | ||
2. Ideenrezeption und ihre Instrumentalisierungen | 182 | ||
III. Die normativen Chancen der Politischen Ideengeschichte | 184 | ||
1. Begriffsgeschichte / Begriffspolitik als empirisches Paradigma? | 184 | ||
2. Normative Idiosynkrasien des ideengeschichtlichen Diskurses | 188 | ||
IV. Politikwissenschaftliche Ideengeschichte | 191 | ||
1. Das theoretische Potenzial der Ideengeschichte | 192 | ||
2. Rekontextualisierung als politikwissenschaftlicher Zugang | 193 | ||
V. Schluss | 196 | ||
Literatur | 197 | ||
Markus Holzinger: Ist die Weltgesellschaft funktional differenziert? Niklas Luhmanns Staatskonzept im Spiegel parastaatlicher Gewalt und informeller Staatlichkeit | 201 | ||
I. Einleitung | 201 | ||
II. Luhmanns Staatskonzeption | 206 | ||
III. Wie reisefähig ist die Theorie funktionaler Differenzierung? Die Debatte über Parastaatlichkeit in Afrika | 209 | ||
1. Strukturelle Instabilität kolonialer Herrschaft | 210 | ||
2. Kontrolle und indirekte Herrschaft durch Intermediäre | 212 | ||
3. Nachkoloniale Phase als Etablierung des informellen Staates | 214 | ||
4. Privatisierung der Gewalt | 215 | ||
5. Informalisierung und Codeabsorption | 217 | ||
IV. Einwände der Differenzierungstheorie und Strategien der Systemtheorie zur Öffnung der Theorie funktionaler Differenzierung | 219 | ||
1. Plurale Differenzierung | 220 | ||
2. Die Rolle der Regionen und Netzwerke: Informalisierung als Parasit funktionaler Differenzierung | 221 | ||
V. Fazit | 224 | ||
Literatur | 227 | ||
Alessandro Somma: Links oder rechts? Die italienische politische Debatte um die soziale Marktwirtschaft | 233 | ||
I. Soziale Marktwirtschaft, politischer Liberalismus und Wirtschaftsliberalismus | 233 | ||
II. Die italienische Wirtschaftsverfassung | 235 | ||
III. Der Neoliberalismus und die Besonderheiten Italiens | 237 | ||
IV. Soziale Marktwirtschaft als ganzheitliche Konstruktion | 239 | ||
V. Soziale Marktwirtschaft als Sicherung des Wettbewerbs | 241 | ||
VI. Die Soziale Marktwirtschaft und die Suche nach einer postkommunistischen Identität | 243 | ||
VII. Ein kritisches Schlusswort | 245 | ||
IV. Rezensionsabhandlungen und Rezensionen | 249 | ||
Adam Zamoyski, 1812. Napoleons Feldzug in Russland (Herfried Münkler) | 251 | ||
Florian Meinel, Der Jurist in der industriellen Gesellschaft – Ernst Forsthoff und seine Zeit (Bernd Rüthers) | 262 | ||
Honneth, Axel: Das Recht der Freiheit. Grundriß einer demokratischen Sittlichkeit (Volker Gerhardt) | 279 | ||
Döpfner, Mathias: Die Freiheitsfalle. Ein Bericht (Volker Gerhardt) | 282 | ||
Autorenverzeichnis | 287 |