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Personenidentifizierung durch Zeugen im Strafverfahren

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Hofmann, A. (2013). Personenidentifizierung durch Zeugen im Strafverfahren. Anforderungen an die ordnungsgemäße Durchführung von Wiedererkennungsverfahren und Beurteilung des Beweiswerts von Identifizierungsleistungen unter besonderer Berücksichtigung rechtspsychologischer und kriminalistischer Aspekte. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53977-2
Hofmann, Anja. Personenidentifizierung durch Zeugen im Strafverfahren: Anforderungen an die ordnungsgemäße Durchführung von Wiedererkennungsverfahren und Beurteilung des Beweiswerts von Identifizierungsleistungen unter besonderer Berücksichtigung rechtspsychologischer und kriminalistischer Aspekte. Duncker & Humblot, 2013. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53977-2
Hofmann, A (2013): Personenidentifizierung durch Zeugen im Strafverfahren: Anforderungen an die ordnungsgemäße Durchführung von Wiedererkennungsverfahren und Beurteilung des Beweiswerts von Identifizierungsleistungen unter besonderer Berücksichtigung rechtspsychologischer und kriminalistischer Aspekte, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53977-2

Format

Personenidentifizierung durch Zeugen im Strafverfahren

Anforderungen an die ordnungsgemäße Durchführung von Wiedererkennungsverfahren und Beurteilung des Beweiswerts von Identifizierungsleistungen unter besonderer Berücksichtigung rechtspsychologischer und kriminalistischer Aspekte

Hofmann, Anja

Schriften zum Strafrecht, Vol. 236

(2013)

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Abstract

Falschidentifizierungen durch Zeugen stellen einen nicht unerheblichen Anteil an der Gesamtzahl von Justizirrtümern in deutschen Strafverfahren dar. Wie kann es zu Falschidentifizierungen kommen?

Das Wiedererkennen einer Person als ehemals wahrgenommenen Täter unterliegt einem äußerst komplizierten kognitiven Prozess. Die Identifizierungsleistung von Zeugen kann durch eine Reihe psychologisch untersuchter Einflussfaktoren beeinträchtigt werden und ist äußerst fehlerbehaftet. Nichtsdestotrotz kommt der Personenidentifizierung durch Zeugen im Strafverfahren oftmals wegweisende Bedeutung zu.

Anja Hofmann zeigt, dass das von Natur aus fehleranfällige Wiedererkennen von Personen durch die Beachtung bestimmter methodischer Vorgehensweisen deutlich zuverlässiger gestaltet werden kann. Sie fordert mit Nachdruck, dass die Verantwortlichen diesen rechtspsychologischen und kriminaltaktischen Erkenntnissen ausreichend Beachtung schenken und entsprechende Methoden Einzug in die Polizei- und Gerichtspraxis halten.

Die Autorin bietet nicht nur eine komprimierte Informationsmöglichkeit, sondern leistet durch konkrete Empfehlungen für die geforderten Vorgehensweisen auch einen Beitrag zur Reduzierung der Fehlerquellen bei der Personenwiedererkennung und somit zur Lösung der damit verbundenen strafprozessualen, rechtspsychologischen und kriminaltaktischen Probleme.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 13
Abbildung 1: Ein einziges Gesicht? Oder Teile von vier Gesichtern? 41
Abbildung 2: Aus Einzelheiten werden Ganzheiten 42
Abbildung 3: Trefferraten als Funktion von Veränderungen in Barttracht (B),Brille (G) und / oder Kopfbedeckung (H) 61
Abbildung 4: Wiedererkennungsleistung in Abhängigkeit vonAlkoholisierung der „Zeugen“ und Ethnie der „Täter“ 76
Abbildung 5: Prozentzahlen an richtigen und falschen Identifizierungennach unterschiedlich langen Behaltensintervallen 86
Abbildung 6: Wiedergabeproblem 88
Abbildung 7: Ähnlichkeit der Vergleichspersonen bei Wahlgegenüberstellungen 148
Abbildung 8: Herkunft der Vergleichspersonen bei Wahlgegenüberstellungenund Video-Wiedererkennenstests 150
Abbildung 9: Leiter der Wiedererkennungsverfahren 151
Abbildung 10: Ähnlichkeit der Vergleichspersonen bei Wahllichtbildvorlagen 179
Tabelle 1: Mögliche Ergebnisse einer Identifizierungsaussage 56
Tabelle 2: Eyewitness recognition across type of assessment withinstress conditions 70
Tabelle 3: Anzahl der auf den Beschuldigten (fett) und die Vergleichspersonenin zwei Durchgängen gefallenen Wahlen von Versuchspersonen,die nicht Zeugen der Tat waren 128
Tabelle 4: Identifizierungsleistungen im simultanen und sequenziellenGegenüberstellungsmodus mit beziehungsweise ohne Täterpräsenz 135
Tabelle 5: Anzahl der Vergleichspersonen bei Wahlgegenüberstellungenund Video-Wahlverfahren in Prozent 148
Tabelle 6: Anzahl der Vergleichspersonen bei Wahllichtbildvorlagenin Prozent 178
Tabelle 7: Wichtige, potentiell wichtige und weniger wichtige Faktorenbei der Beurteilung von Identifizierungsleistungen 209
Abkürzungsverzeichnis 14
Einleitung 17
I. Falschidentifizierungen als Ursache von Justizirrtümern – ein Problemaufriss 17
II. Anliegen und Vorgehensweise 20
1. Kapitel: Die Problematik des Zeugenbeweises als Quelle der Wahrheitsfindung 22
A. Einführung 22
B. Zeugen als Beweismittel im Strafverfahren 24
I. Der Zeugenbeweis – seine Bedeutung in der geschichtlichen Entwicklung 24
II. Zeugen im heutigen Beweisverfahren 27
III. Person des Zeugen 28
IV. Gegenstand des Zeugenbeweises 29
V. Pflichten und Rechte des Zeugen 29
C. Zuverlässigkeit von Zeugenaussagen 31
I. Glaubwürdigkeit des Zeugen und Glaubhaftigkeit seiner Aussage 31
II. Wahre und falsche Aussagen 32
1. Irrtum und Lüge 33
2. Einführung in die Irrtumslehre 35
a) Allgemeine Irrtumsquellen von Zeugenaussagen 35
aa) Wahrnehmungsfähigkeit 36
(1) Sinnesorgane 36
(a) Auge 36
(b) Ohr 37
(2) Kognitives System 37
(a) Begrenzte Simultankapazität 38
(b) Selektive Aufmerksamkeit 39
(aa) Reiz 39
(bb) Interessenausrichtung 40
(c) Sinngebung 40
(d) Befindlichkeit und Motivation des Zeugen 42
bb) Behaltensfähigkeit 43
(1) Enkodierung ins Langzeitgedächtnis 43
(2) Veränderung von Gedächtnisinhalten 44
(3) Emotionen 45
cc) Abruffähigkeit 45
b) Zwischenfazit 46
D. Normative Sicherungen vor Falschaussagen durch Würdigung der Zeugenaussagen 47
I. Geschichtliche Entwicklung der Aussagewürdigung 47
II. Aussagewürdigung im heutigen Strafverfahren 49
1. Prinzip der freien richterlichen Beweiswürdigung, § 261 StPO 49
2. Revisibilität der Beweiswürdigung 52
E. Fazit 53
2. Kapitel: Überblick über die psychologischen Erkenntnisse zur Personenwiedererkennung 54
A. Einführung 54
I. Experimentalpsychologische Forschung als Grundlage der Erkenntnisgewinnung 54
II. Psychologisch erforschte Einflussfaktoren auf die Personenwiedererkennung durch Zeugen 56
B. Täterfaktoren 58
I. Auffälligkeiten des Täters 58
II. Veränderung des Aussehens und Verstellen der Stimme des Täters 60
III. Ausländereffekt 63
C. Zeugenfaktoren 66
I. Erwartungshaltung des Zeugen 66
II. Aufmerksamkeit des Zeugen 67
III. Physischer und psychischer Zustand des Zeugen 68
IV. Intelligenz und Berufsstand des Zeugen 71
V. Alter des Zeugen 72
1. Kinder und Jugendliche als Zeugen 72
2. Alte Menschen als Zeugen 74
VI. Einfluss von Drogen und Alkohol auf die Identifizierungsleistung 75
D. Situationsfaktoren 77
I. Wahrnehmungsphase 77
1. Wahrnehmungsdauer 78
2. Entfernung und Blickwinkel zum Tatort 80
3. Lichtverhältnisse 81
4. Schwere des beobachteten Delikts 82
5. Waffenfokus 83
6. Besonderheiten bei der Stimmwahrnehmung 83
II. Behaltensphase 85
1. Zeitabstand zum Wiedererkennungsverfahren 85
2. Personenbeschreibung 87
3. Nachträgliche Informationsgewinnung 89
4. Behalten stimmlicher Informationen 90
III. Abrufphase 91
1. Allgemeines 91
2. Problematik des wiederholten Wiedererkennens 92
E. Fazit 93
3. Kapitel: Wiedererkennungsverfahren zum Zweck der visuellen Identifizierung 95
A. Identifizierungsgegenüberstellung 95
I. Begriffsbestimmung 95
II. Rechtsgrundlage der zwangsweisen Identifizierungsgegenüberstellung 96
1. Erforderlichkeit einer Rechtsgrundlage 96
2. Ermittlungsverfahren 98
a) § 163 b StPO 98
b) § 58 Abs. 2 StPO 99
c) § 81 b StPO 101
d) § 81 a StPO 102
e) Unzulässigkeit der Identifizierungsgegenüberstellung 104
f) Zwischenfazit 106
g) Verfahrensrechtliche Folgen 106
3. Hauptverhandlung 109
4. Bedeutung des Nemo-tenetur-Grundsatzes für die Rechtmäßigkeit der zwangsweisen Identifizierungsgegenüberstellung 110
III. Arten der Identifizierungsgegenüberstellung 112
1. Wahlgegenüberstellung 112
a) Kriminaltaktische und rechtspsychologische Anforderungen an den Ablauf einer Identifizierungsgegenüberstellung 114
aa) Vorbereitung 114
(1) Kriminaltaktische Vorfragen und allgemeine organisatorische Maßnahmen 114
(2) Ausschluss der Begegnung der Beteiligten 115
(3) Vernehmung und Instruktion des Zeugen 116
(4) Einweisung des Beschuldigten 119
(5) Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes des Beschuldigten 119
(6) Doppelblindverfahren 122
bb) Auswahl der Vergleichspersonen 123
(1) Faire Gegenüberstellungsgruppe 123
(2) Polizeibeamte als Vergleichspersonen 127
cc) Durchführung 128
(1) Offene und gedeckte Wahlkonfrontation 128
(2) Gegenüberstellung am Tatort 129
(3) Gegenüberstellungsmethoden 130
(a) Simultane Wahlgegenüberstellung 130
(b) Sequenzielle Wahlgegenüberstellung 131
(c) Sequenzielles Video-Wiedererkennungsverfahren 132
(d) Multiple Wahlgegenüberstellung 133
(e) Vergleich der unterschiedlichen Gegenüberstellungsmethoden 134
(aa) Simultane, sequenzielle und multiple Verfahren 134
(bb) Live-Verfahren und Video-Verfahren 138
(4) Anwesenheitsrecht des Strafverteidigers 140
dd) Nachbereitung 142
(1) Vernehmung 142
(2) Subjektive Sicherheit 143
(3) Entscheidungszeit 144
ee) Protokollierung 145
b) Wahlgegenüberstellungen in der Praxis 146
c) Lösungsansatz zur Vereinbarung von theoretischen Anforderungen und polizeilicher Praxis 152
2. Einzelgegenüberstellung 153
a) Einführung 153
b) Sofortfahndung 154
c) Fahndung im Beisein von Zeugen 156
d) Wiedererkennen aus tatverdächtigen Gruppen 157
e) Vorweisen von Leichen 158
3. Heimliche Gegenüberstellung 159
IV. Fazit 161
B. Lichtbildvorlage 163
I. Begriffsbestimmung 163
II. Rechtsgrundlage der Lichtbildvorlage 163
1. Lichtbilder von Beschuldigten 163
2. Lichtbilder von Dritten 165
III. Arten der Lichtbildvorlage 168
1. Zeugeneinsichtnahme mittels Lichtbildvorzeigedatei 168
a) Kriminaltaktische und rechtspsychologische Anforderungen an den Ablauf einer Zeugeneinsichtnahme 169
b) Zeugeneinsichtnahmen in der Praxis 171
2. Wahllichtbildvorlage 173
a) Kriminaltaktische und rechtspsychologische Anforderungen an den Ablauf einer Wahllichtbildvorlage 173
b) Wahllichtbildvorlagen in der Praxis 177
IV. Lichtbildvorlage und Identifizierungsgegenüberstellung 181
1. Vergleich des Wiedererkennens bei Lichtbildvorlagen und direkten Gegenüberstellungen 181
2. Lichtbildvorlage vor Gegenüberstellung 182
V. Fazit 183
4. Kapitel: Wiedererkennungsverfahren zum Zweck der auditiven Identifizierung 185
A. Akustische Gegenüberstellung 185
I. Begriffsbestimmung 185
II. Rechtsgrundlage der akustischen Gegenüberstellung unter besonderer Berücksichtigung des Nemo-tenetur-Grundsatzes 186
III. Arten des Stimmenvergleichs 189
1. Offener Stimmenvergleich 189
a) Kriminaltaktische und rechtspsychologische Anforderungen an den Ablauf des Stimmenvergleichs 189
b) Stimmenvergleiche in der Praxis 192
2. Heimlicher Stimmenvergleich – Rechtmäßigkeitsbeurteilung vor dem Hintergrund der „Stimmfallen“-Entscheidungen BGHSt 34, 39ff. und BGHSt 40, 66ff. 192
B. Fazit 199
5. Kapitel: Fazit und Empfehlungen für Polizei- und Gerichtspraxis 201
A. Ordnungsgemäße Durchführung von Wiedererkennungsverfahren durch die Polizei 202
I. Kenntnis der rechtspsychologischen und den Beweiswert sichernden Faktoren einer Zeugenaussage zur Personenwiedererkennung 202
II. Durchführungs- und Vernehmungstraining 203
III. Leitfaden für die Durchführung von Wiedererkennungsverfahren 203
B. Beweiswertbestimmung von Identifizierungsaussagen lege artis durch die Gerichte 205
I. Kenntnis der rechtspsychologischen Faktoren einer Zeugenaussage zur Personenwiedererkennung 205
II. Fragen- und Kriterienkatalog zur Beurteilung einer Identifizierungsaussage 206
III. Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Rechtswissenschaft und Rechtspsychologie 211
Anhang 214
Literaturverzeichnis 220
Stichwortverzeichnis 236