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Die Bordbetriebsverfassung nach § 117 Abs. 2 S. 1 BetrVG unter Berücksichtigung europa- und verfassungsrechtlicher Vorgaben

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Darányi, A. (2013). Die Bordbetriebsverfassung nach § 117 Abs. 2 S. 1 BetrVG unter Berücksichtigung europa- und verfassungsrechtlicher Vorgaben. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53981-9
Darányi, Alexis. Die Bordbetriebsverfassung nach § 117 Abs. 2 S. 1 BetrVG unter Berücksichtigung europa- und verfassungsrechtlicher Vorgaben. Duncker & Humblot, 2013. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53981-9
Darányi, A (2013): Die Bordbetriebsverfassung nach § 117 Abs. 2 S. 1 BetrVG unter Berücksichtigung europa- und verfassungsrechtlicher Vorgaben, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53981-9

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Die Bordbetriebsverfassung nach § 117 Abs. 2 S. 1 BetrVG unter Berücksichtigung europa- und verfassungsrechtlicher Vorgaben

Darányi, Alexis

Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 315

(2013)

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About The Author

Alexis Darányi wurde in Basel geboren. Studium an der Bucerius Law School und der NYU School of Law (New York City). Er arbeitete für drei Monate in Shanghai für Morgan Stanley Properties bevor er das Rechtsreferendariat am Hamburger Oberlandesgericht mit Stationen im Dezernat für Kapitalmarktrecht einer internationalen Großkanzlei in Hamburg und der Rechtsabteilung von Thomson Reuters in London absolvierte. Im Jahre 2012 wurde er an der Bucerius Law School promoviert. Alexis Darányi arbeitet seit 2011 im Hamburger Büro von Freshfields Bruckhaus Deringer.

Abstract

Das Betriebsverfassungsgesetz klammert die im Flugbetrieb beschäftigten Arbeitnehmer aus seinem Geltungsbereich aus und ermöglicht stattdessen eine tarifvertragliche Betriebsverfassung. Die Eigentümlichkeit dieses »Betriebsverfassungsrechts ohne Betriebsverfassungsgesetz« ist nach den Vorstellungen des Gesetzgebers den Besonderheiten des Luftverkehrs geschuldet. Im Laufe der Zeit ist es zu einer Reihe von Tarifverträgen über eine Vertretung für das fliegende Personal gekommen, die in Struktur und Kompetenzverteilung zum Teil erheblich voneinander abweichen. Der Autor zeigt auf, dass die Regelung des § 117 Abs. 2 BetrVG sowohl europa- als auch verfassungsrechtlich problematisch ist und wendet sich der Beantwortung zahlreicher tarifrechtlicher Fragestellungen zu.

Schließlich erarbeitet er einen Vorschlag für eine »Bordbetriebsverfassung« de lege ferenda.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
§ 1 Einleitung 13
A. Einführung 13
B. Gang der Untersuchung 16
§ 2 Praxisbeispiele für Bordbetriebsverfassungen 18
A. Tarifpartner 18
B. Erscheinungsformen der Tarifverträge Personalvertretung 20
C. Struktur und inhaltliche Ausgestaltung 22
I. TV PV Deutsche Lufthansa Aktiengesellschaft 22
1. Organe der Bordverfassung 23
a) Gruppenstruktur 23
b) Zuständigkeitsverteilung 24
2. Rechte und Pflichten der Personalvertreter 25
3. Mitbestimmungsrechte im Einzelnen 27
a) Mitwirkung in personellen Angelegenheiten 27
b) Mitwirkung in sozialen Angelegenheiten 29
c) Mitwirkung in wirtschaftlichen Angelegenheiten 30
4. Straf-, Zwangsgeld- und Bußvorschriften 30
II. TV PV für das Cockpitpersonal der Air Berlin 31
1. Organe der Bordverfassung 31
2. Rechte und Pflichten der Personalvertreter 32
3. Mitbestimmungsrechte im Einzelnen 33
a) Mitwirkung in personellen Angelegenheiten 33
b) Mitwirkung in sozialen Angelegenheiten 33
c) Mitwirkung in wirtschaftlichen Angelegenheiten 34
4. Straf-, Zwangsgeld- und Bußvorschriften 34
III. TV PV für das Kabinenpersonal der Contact Air 34
1. Organe der Betriebsverfassung 35
2. Rechte und Pflichten der Personalvertreter 35
3. Mitbestimmungsrechte im Einzelnen 35
a) Mitwirkung in personellen Angelegenheiten 35
b) Mitwirkung in sozialen Angelegenheiten 36
c) Mitwirkung in wirtschaftlichen Angelegenheiten 36
4. Straf-, Zwangsgeld- und Bußvorschriften 36
IV. TV PV für das Kabinenpersonal der Eurowings Luftverkehrs AG 37
1. Organe der Betriebsverfassung 37
2. Rechte und Pflichten der Personalvertreter 37
3. Mitbestimmungsrechte im Einzelnen 38
a) Mitwirkung in sozialen Angelegenheiten 38
b) Mitwirkung in wirtschaftlichen Angelegenheiten 38
4. Straf-, Zwangsgeld- und Bußvorschriften 39
V. Ergebnis 39
§ 3 Entstehungsgeschichte und Tatbestand der Bereichsausnahme für das Bordpersonal 41
A. Gesetzgebungsgeschichte 41
B. Tatbestandliche Probleme 45
I. Auslegung des § 117 Abs. 2 S. 1 BetrVG 45
II. Begriff des Luftfahrtunternehmens 47
III. Persönlicher Anwendungsbereich des § 117 Abs. 2 BetrVG 49
1. Im Flugbetrieb beschäftigte Arbeitnehmer 49
2. Flugkapitän als leitender Angestellter 50
IV. Anwendbarkeit personalvertretungsrechtlicher Tarifverträge auf Arbeitsverhältnisse mit Auslandsbezug 52
1. Tarifvertragsstatut versus Betriebsverfassungsstatut 53
2. Bestimmung des Betriebsverfassungsstatuts 54
3. Anwendung auf den Flugbetrieb 56
§ 4 Verfassungsrechtliche und einfachgesetzliche Grundlagen der tarifvertraglichen Normsetzung im Bereich des Betriebsverfassungsrechts 59
A. Tarifautonomie als Teil der Koalitionsfreiheit 60
I. Dogmatische Herleitung der Rechtsetzungsbefugnisse der Tarifvertragsparteien 60
1. Delegationstheorien 61
2. Autonomietheorie 62
3. Geltungsbefehlslehre 63
4. Bewertung der unterschiedlichen Erklärungsmodelle 64
II. Normsetzungsbefugnis als Bestandteil der Koalitionsfreiheit 67
B. Tarifvertragliche Betriebsverfassungsnormen als Gegenstand koalitionsspezifischer Betätigung 70
I. Betriebsverfassung als Teil der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen i. S. d. Art. 9 Abs. 3 GG 71
II. Normative Kraft von tarifvertraglichem Betriebsverfassungsrecht als leistungsrechtlicher Teil der Koalitionsfreiheit? 74
III. Erstreckung von betriebsverfassungsrechtlichen Tarifnormen auf Außenseiter 77
1. Vereinbarkeit mit dem Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip 79
a) Legitimationsbedürfnis 82
b) Erfüllung der Legitimationsanforderungen durch § 3 Abs. 2 TVG i.V. m. § 117 Abs. 2 BetrVG 85
2. Vereinbarkeit mit der negativen Koalitionsfreiheit der Außenseiterarbeitnehmer 87
IV. Ergebnis 89
C. Einfachgesetzliche Grundlagen für tarifvertragliches Betriebsverfassungsrecht 89
I. Tarifvertragsgesetz 90
II. Betriebsverfassungsgesetz 90
III. Verhältnis von Tarifvertragsgesetz und Betriebsverfassungsgesetz 91
1. Gestaltungsspielraum allein im Rahmen des Betriebsverfassungsgesetzes 92
2. Betriebsverfassungsgesetz als zwingendes Gesetz 93
3. Betriebsverfassungsgesetz als dispositives Recht 94
4. Bewertung der verschiedenen Erklärungsmodelle: Einschränkung der tarifvertraglichen Regelungsbefugnis allein durch zwingenden Charakter des BetrVG 95
IV. Ergebnis 97
§ 5 Bereichsausnahme des § 117 BetrVG als Verstoß gegen höherrangiges Recht 98
A. Europarechtskonformität des § 117 BetrVG 98
I. Richtlinienkonformität des § 117 Abs. 2 BetrVG 100
II. Europarechtskonforme Auslegung und Rechtsfortbildung des § 117 Abs. 2 BetrVG 103
1. Anspruch auf Abschluss eines Tarifvertrages nach § 117 Abs. 2 S. 1 BetrVG? 103
2. Europarechtskonforme Auslegung 104
3. Europarechtskonforme Reduktion 105
III. Ergebnis 109
B. Verfassungsmäßigkeit des § 117 BetrVG 109
I. Verstoß gegen das allgemeine Gleichheitsgebot 109
1. Verfassungsrechtlich relevante Ungleichbehandlung 110
2. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung der Ungleichbehandlung 112
a) Festlegung des Prüfungsmaßstabs 113
b) Rechtfertigungsgründe 115
(1) Nicht ortsgebundene Art der Tätigkeit 115
(2) Zwang zur fortwährenden Ausübung der fliegerischen Tätigkeit 115
(3) Arbeitszeiten des fliegenden Personals 117
(4) Zwischenergebnis 117
c) Verhältnismäßigkeitsprüfung 118
(1) Bereichsausnahme im Allgemeinen 118
(2) Konkrete Ausgestaltung durch die Tarifvertragsparteien 121
3. Zwischenergebnis 123
II. Verfassungskonforme Auslegung und Rechtsfortbildung 123
1. Verfassungskonforme Auslegung 124
a) Subsidiäre Geltung des BetrVG 124
b) Verfassungskonforme Begrenzung des Gestaltungsspielraums 124
2. Verfassungskonforme Reduktion 126
III. Ergebnis 126
IV. Folgeprobleme 127
1. Völliger Ausfall der personalvertretungsrechtlichen Vertretung für das Bordpersonal? 127
2. Konsequenz der verfassungskonformen Auslegung für die Zulässigkeit der Geltungserstreckung auf Außenseiter 128
3. Eingriff in die Koalitionsfreiheit durch die verfassungskonforme Auslegung des § 117 Abs. 2 S. 1 BetrVG ? 131
§ 6 Inhalt und Grenzen der Regelungsbefugnis der Tarifpartner 134
A. Abweichungen aufgrund der Besonderheiten des Flugbetriebs 135
B. Einbindung von Gerichten und Behörden 135
C. Gruppenbildung und Stimmparität 137
I. Gruppenstruktur 137
1. Ordnungskriterien der Betriebsverfassung 138
2. Berücksichtigung der Ordnungskriterien bei tarifautonomen Regelungen 140
II. Grundlage des Mandats 144
1. Einheit von Mandat und Legitimation als Prinzip der Betriebsverfassung 145
2. Vorgaben aus der Grundrechtsbindung der Tarifvertragsparteien 148
III. Ergebnis 152
D. Straf-, Zwangsgeld- und Bußvorschriften 153
I. Ordnungsgeld und Zwangsgeld 153
II. Straftatbestände, Straf- und Bußgeldvorschriften 156
E. Errichtung einer auf bestimmte Mitarbeitergruppen beschränkten Personalvertretung 157
§ 7 Tarifrechtliche Probleme 164
A. Anmerkung zur Methodik: Eingeschränkte Übertragbarkeit der im Rahmen des § 3 Abs. 1 Nr. 3 BetrVG entwickelten Lösungen 164
B. Rechtliches Gebot gewerkschaftlicher Kooperation bei Gewerkschaftspluralität? 165
I. Gewerkschaftspluralität im Rahmen des § 3 BetrVG 166
II. Gewerkschaftspluralität im Rahmen des § 117 Abs. 2 S. 1 BetrVG 167
III. Ergebnis 168
C. Tarifkollision 169
I. Tarifkonkurrenz bei Organisationstarifverträgen nach § 3 BetrVG 171
1. Spezialitätsprinzip 171
2. Günstigkeitsprinzip 172
3. Mehrheitsprinzip 172
4. Unwirksamkeit sich widersprechender Tarifverträge 173
5. Modifiziertes Prioritätsprinzip 174
6. Vorrang der stärkeren Regelungskompetenz 174
7. Vorrang der größeren Sachnähe 175
8. Wahlrecht 175
II. Tarifkonkurrenz bei der Bordbetriebsverfassung 176
III. Ergebnis 180
D. Nachwirkung personalvertretungsrechtlicher Tarifverträge 180
I. Zweck der Nachwirkung gemäß § 4 Abs. 5 TVG im Allgemeinen 182
1. Schaffung von Rechtssicherheit 182
2. Bestandsschutzfunktion 183
3. Ordnungs- und Überbrückungsfunktion der Nachwirkung? 184
II. Nachwirkung betriebsverfassungsrechtlicher Tarifnormen? 185
1. Zweckwidrigkeit der Nachwirkung 185
2. Perpetuierung der nachwirkenden Tarifnormen 186
3. Anwendung auf nach Ablauf des Tarifvertrags begründete Arbeitsverhältnisse 187
4. Zwischenergebnis 187
III. Ergebnis 188
E. Erzwingbarkeit des Tarifabschlusses durch Arbeitskampf 188
I. Erstreikbarkeit eines Organisationstarifvertrags im Rahmen des § 3 BetrVG 188
II. Erstreikbarkeit eines Tarifvertrages nach § 117 Abs. 2 S. 1 BetrVG 190
III. Ergebnis 194
§ 8 Gerichtliche Kontrolle der Tarifverträge nach § 117 Abs. 1 S. 2 BetrVG 195
A. Möglichkeiten der gerichtlichen Kontrolle 195
I. Wahlanfechtung 195
II. Verfahren nach § 9 TVG 197
III. Inzidentkontrolle 197
B. Umfang der Überprüfbarkeit durch die Gerichte 198
C. Fehlerfolgen 200
§ 9 Exkurs: Kooperationstarifverträge nach § 117 Abs. 2 S. 2 BetrVG 203
§ 10 Bordbetriebsverfassung de lege ferenda 206
A. Defizite der gegenwärtigen Gesetzeslage 206
B. Anforderungen an die Ausgestaltung durch den Gesetzgeber 208
I. Sonderregelungen durch Tarifvertrag, Gesetz oder Rechtsverordnung 208
II. Inhalt der Rechtsverordnung im Detail 211
1. Organe der Bordbetriebsverfassung 211
2. Integration der Vertretung des Bordpersonals in die Mitbestimmungsorgane der Bodenbetriebe 212
3. Geschäftsführung 214
4. Mitbestimmungsrechte 214
5. Kündigungsschutz 215
6. Ordnungs- und Zwangsgeld 215
§ 11 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse 216
Anhang: Entwurf einer Rechtsverordnung über die Betriebsverfassung des fliegenden Personals 220
Literaturverzeichnis 254
Sachwortverzeichnis 268