Demokratie und Kapitalismus
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Demokratie und Kapitalismus
Ein Versuch zur Soziologie der Staatsformen
(1931)
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Ferdinand Aloys Hermens (1906–1998) war ein deutsch-amerikanischer Politologe und Nationalökonom. Hermens studierte im Münster, Freiburg, Berlin und Bonn. Er war ein Schüler Joseph Schumpeters und wurde 1930 zum Dr. rer. pol. promoviert. 1934 emigrierte er über England in die USA, wo er nach einer Tätigkeit an der Catholic University of America 1945 den Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der University of Notre Dame übernahm. 1959 folgte er einem Ruf an die Universität Köln, wo er der erste Direktor des neugegründeten Forschungsinstituts für Politische Wissenschaft wurde. Er gilt als Begründer der Kölner Schule der Politikwissenschaft.Abstract
Bei diesem frühen Werk des einflussreichen Politikwissenschaftlers Ferdinand Hermens handelt es sich um die erweiterte Fassung seiner 1930 vorgelegten Dissertation »Was ist Kapitalismus?«. Hermens versucht darin, eine Soziologie der Staatsformen zu entwickeln. Für ihn stellt Politik eine »Lebensäußerung einer sozialen Organisation« (S. 6) dar. Im ersten Teil des Werkes geht er der Frage nach, was Demokratie sei, und diskutiert im Rekurs auf Weber u.a. den Herrschaftsbegriff. Der zweite Teil der Arbeit ist dem Kapitalismus gewidmet, denn »überall da, wo der moderne Kapitalismus seine volle wirtschaftliche und soziale Ausprägung gefunden hat, [ist] eine andere Staatsform als die Demokratie mit ihm auf Dauer nicht verträglich«. (S. V)
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | V | ||
Erstes Kapitel: Was ist Demokratie? | 1 | ||
A. Die demokratische Ideologie: Demokratie als Volksherrschaft | 1 | ||
B. Die demokratische Wirklichkeit: Das politische Führertum | 5 | ||
I. Die allgemeinen Probleme des Führertums | 5 | ||
1. Die Integration als Funktion des Führertums und Quelle seiner Macht | 5 | ||
2. Stärkung der Macht des Führertums durch psychologische Momente bei Führern und Geführten | 9 | ||
3. Die Grenzen der Macht des Führertums | 10 | ||
a) Freie Konkurrenz als wesentliches Merkmal des Begriffes der Führung | 10 | ||
b) Die gegenseitige persönliche Durchdringung von Führern und Geführten | 11 | ||
c) Die sachliche Durchdringung von Führern und Geführten | 12 | ||
d) Führer und Geführte in der Wirtschaft | 14 | ||
e) Führer, Geführte und Logik der Entwicklung | 15 | ||
f) Heroenkult? | 16 | ||
4. Die prinzipielle und dauernde Unvermeidlichkeit des Führertums | 17 | ||
a) Das Führertum in der „unmittelbaren" Demokratie | 17 | ||
b) Die Erfolglosigkeit der in der „repräsentativen" Demokratie gegen die Führer ergriffenen Maßnahmen | 19 | ||
c) Die bisherige Unvermeidlichkeit des Führertums eine Folge zu beseitigender äußerer Umstände? | 20 | ||
II. Demokratie und nichtdemokratische Formen staatlicher Integration: Das Problem der Staatsformen | 22 | ||
1. Der Begriff der Herrschaft | 22 | ||
2. Demokratie und Gleichheit | 26 | ||
3. Bürokratie und staatliche Integration | 31 | ||
III. Das Führertum in der parlamentarischen Demokratie | 34 | ||
1. Parlament und Kabinett | 34 | ||
2. Parlament und Parteien | 39 | ||
a) Die allgemeinen Probleme des Parteiwesens | 39 | ||
b) Antiparlamentarische Parteien; weltanschauliche und nationale Minderheitsparteien | 47 | ||
c) Parteienstaat | 47 | ||
IV. Präsidentschaftsrepublik und Diktatur | 55 | ||
1. Die Präsidentschaftsrepublik der Vereinigten Staaten Nordamerikas | 55 | ||
2. Die plebiszitär-parlamentarische Präsidentschaft Deutschlands | 58 | ||
3. Die Diktatur | 62 | ||
Exkurs I: Demokratie und Weltanschauung | 64 | ||
Zweites Kapitel: Was ist Kapitalismus? | 70 | ||
A. Die Axiomatik des Kapitalismusbegriffes | 70 | ||
B. Das wirtschaftliche Wesen des Kapitalismus | 71 | ||
I. Die unterschiedliche Gestaltung der Wirtschaft im Mittelalter und am Ende des 19. Jahrhunderts | 71 | ||
II. Die wirtschaftliche Entwicklung als bestes Kennzeichen und der unternehmerische Individualismus als letzte Ursache der Eigenart der modernen Wirtschaft | 72 | ||
III. Anfang und Ende des Kapitalismus | 77 | ||
IV. Das soziale Wesen des Kapitalismus | 79 | ||
1. Der allgemein-kulturelle als Voraussetzung des wirtschaftlichen Individualismus | 79 | ||
2. Wirtschaftlicher Individualismus und geschäftlicher Rationalismus | 82 | ||
3. Die sozialen Begleiterscheinungen der wirtschaftlichen Entwicklung | 86 | ||
a) Labilität der wirtschaftlichen und sozialen Positionen, Abschwächung der Klassendifferenzierung | 86 | ||
b) Zerstörung der Gemeinschaften; Mechanisierung und Nivellierung | 94 | ||
c) Die Kunst-, Kultur- und Religionsfeindlichkeit des Kapitalismus | 95 | ||
4. Der Gesamtcharakter der kapitalistischen Gesellschaft: Mechanische Gesellschaft statt organischer Gemeinschaft | 101 | ||
5. Wirtschaft und Gesellschaft einer nachkapitalistischen Zeit | 104 | ||
6. Eschatologie des Kapitalismus | 110 | ||
Drittes Kapitel: Kapitalismus und Demokratie | 123 | ||
Materialismus? | 123 | ||
I. Wirtschaft und politische Organisation vor Beginn der Seßhaftwerdung | 131 | ||
II. Vorkapitalistische Formen der politischen Integration nach Abschluß der Seßhaftwerdung | 133 | ||
1. Der Herrschaftsstaat | 134 | ||
a) Sein äußerer Aufbau | 134 | ||
b) Die Integration im Herrschaftsstaat | 137 | ||
α) Die Funktionen des „Monarchen" | 137 | ||
β) Der Adel in der herrschaftsstaatlichen Integration | 142 | ||
2. Vorkapitalistische Demokratien | 147 | ||
a) Die Stadtdemokratie | 147 | ||
b) Die Bauern- und Kriegerdemokratie | 149 | ||
III. Kapitalismus und moderne Demokratie | 150 | ||
1. Kapitalismus und moderner Staat | 150 | ||
a) Die Bedeutung des modernen Verkehrs- und Nachrichtenwesens für die staatliche Zentralisation | 151 | ||
b) Die Uniformierung der Gesellschaft als Voraussetzung des modernen Staates | 153 | ||
c) Das moderne Beamtentum als institutionelle Verkörperung der modernen Staatsidee | 154 | ||
d) Die Sozialisierung des Krieges | 155 | ||
e) Die moderne Finanzwirtschaft | 157 | ||
f) Nichtkapitalistische Faktoren beim Aufbau des modernen Staates | 159 | ||
2. Herrschaftsstaat und Kapitalismus | 161 | ||
a) Die ständische Monarchie | 161 | ||
b) Die feudalbürokratische Monarchie | 163 | ||
3. Der Gegensatz zwischen kapitalistischer Gesellschaft und feudalbürokratischem Regiment | 167 | ||
a) Die veränderte gesellschaftliche Stellung der politisch herrschenden Schicht | 167 | ||
b) Antiherrschaftliche Kräfte | 174 | ||
α) Der Kapitalismus als Garant für das Funktionieren demokratischer Institutionen | 174 | ||
αα) Die Volksschule | 174 | ||
ββ) Kapitalismus und Presse | 175 | ||
γγ) Die moderne Intelligenz | 178 | ||
β) Unmittelbar die Monarchiegefährdende Erscheinungen | 181 | ||
4. Die Monarchie in der Abwehr: | 187 | ||
a) Die konstitutionelle Monarchie und die veränderte Stellung der Monarchen in ihr | 187 | ||
b) Kabinett und Parlament | 188 | ||
c) Stützen des Herrschaftsstaates | 190 | ||
5. Die bürgerliche, die cäsaristische und die parlamentarische Monarchie | 199 | ||
6. Die Beseitigung der Monarchie | 202 | ||
7. Der Prozeß der Demokratisierung in den Vereinigten Staaten, England, Frankreich und Deutschland | 205 | ||
8. Die neue Gesellschaft und ihre politische Form | 209 | ||
a) Die Zeit der Parlamentsherrschaft | 209 | ||
b) Die Massendemokratie | 214 | ||
Exkurs II: Demokratie und wirtschaftliche Ungleichheit Das Schlagwort „Plutokratie" | 219 | ||
a) Der historische Sinn des Ausdruckes „Plutokratie | 219 | ||
b) Der prinzipielle Sinn von „Plutokratie" | 221 | ||
c) Der spezielle Sinn des Schlagwortes „Plutokratie" | 222 | ||
d) Der übertragene Sinn von „Plutokratie" | 224 | ||
e) Die Ökonomie der Plutokratie | 226 | ||
f) Zur Soziologie des Schlagwortes „Plutokratie | 228 | ||
g) Wirtschaftliche Ungleichheit und Gleichheit der Chance | 229 | ||
9. Demokratie und nachkapitalistische Gesellschaft | 231 | ||
10. Demokratie und Parteidiktatur | 235 |