Kritik der Soziologie
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Kritik der Soziologie
Freiheit und Gleichheit als Ursprungsproblem der Soziologie
(1929)
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Siegfried Landshut (1897–1968) war ein deutscher Politikwissenschaftler und Soziologe. Er studierte Rechtswissenschaften in Freiburg sowie Nationalökonomie und Soziologie in Frankfurt/Main und wurde 1921 zum Dr. rer. pol. promoviert. 1925 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Auswärtige Politik, Hamburg. Der Versuch, sich 1928 zu habilitieren, scheiterte. Erst 1932 wurde ihm die Venia Legendi verliehen. 1933 emigrierte er und lebte in Frankreich, England, Ägypten und schließlich Palästina, wo er an der Universität Jerusalem arbeitete. Er kehrte 1951 nach Deutschland zurück und übernahm den neugeschaffenen Lehrstuhl für die Wissenschaft von der Politik an der Universität Hamburg, wo er bis zu seiner Emeritierung 1965 blieb.Abstract
Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um Landshuts erste Habilitationsschrift, die er wegen der drohenden Ablehnung 1928 selbst zurückzog. Seinen Anspruch formuliert der junge Assistent unverhohlen am Anfang seiner Arbeit: Er suche »[…] die die Soziologie als Wissenschaft ursprünglich motivierende Fragestellung zu ermitteln, und zwar nicht lediglich um ihre Fragestellung als Tatsache willen, sondern in der Absicht kritischer Sicherung gegen ihre Verfehlung in der heutigen Forschungsrichtung«. (S. 7) Landshut setzt sich ausgesprochen kritisch mit bestehenden Forschungstendenzen auseinander und scheut sich dabei auch nicht, große Vertreter seines Faches, wie Weber oder Tönnies, anzugreifen. Er selbst sieht, wie im Untertitel der Arbeit zu sehen, die Themen Freiheit und Gleichheit als Ursprungsproblem der Soziologie. Die damalige Habilitationskommision war gänzlich anderer Ansicht.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsübersicht | VII | ||
I. Die Forschungssituation der heutigen Soziologie | 1 | ||
a) Forschungsgebiet und Frageart bei Max Weber als erste Handhabe für die eigene Fragestellung | 2 | ||
b) Abhebung gegen die Forschungsrichtung und Frageart der bekannten soziologischen Theorien | 11 | ||
c) Besondere Exemplifikation an Tönnies, Gemeinschaft und Gesellschaft | 22 | ||
d) Exkurs über Geschichte und Soziologie | 30 | ||
II. Die Sicherung des Weberschen Frageansatzes gegen seinen eigenen Abfall | 34 | ||
a) Max Webers Forschungsthema | 35 | ||
b) Die Zusammengehörigkeit von Wirklichkeit und Idealtypus | 38 | ||
c) Die Irrationalität der Wirklichkeit und ihr an den rationalen Zusammenhang gebundenes Verständnis | 44 | ||
d) Die Herkunft der Unterscheidung rational – irrational aus dem zentralen Forschungsthema: Der moderne Kapitalismus | 54 | ||
e) Die Identität im Thema mit Marx | 61 | ||
III. Der thematische Sachzusammenhang und seine methodische Erfassung bei Marx und Weber | 64 | ||
a) Marx' Tendenz auf Veränderung der Welt | 64 | ||
b) Die Struktur der Wirklichkeit nach „Wirkungsfaktoren" im Hinblick auf die „Emanzipation des Menschen" | 68 | ||
c) Die Übernahme der Struktur durch Weber ohne die Marx'sche Fragestellung | 77 | ||
IV. Die „Gesellschaft" als Titel des entdeckten Problemzusammenhangs von Freiheit, Gleichheit und Persönlichkeit bei Lorenz Stein | 82 | ||
a) Drei konstitutive Forschungscharaktere und ein Exkurs über „Wissenssoziologie" (Karl Mannheim) | 84 | ||
b) Die „Gesetze" der sozialen Bewegung aus dem Gegensatz zwischen Staat und Gesellschaft | 96 | ||
c) Der fundierende Anspruch auf Freiheit und Gleichheit | 108 | ||
V. Die Idee von Freiheit und Gleichheit als Voraussetzung einer möglichen sozialen Problematik | 116 | ||
a) Der Begriff der „Persönlichkeit" und seine Bestimmung durch Freiheit und Gleichheit bei Stein | 116 | ||
b) Die Tradition von Freiheit und Gleichheit im Zusammenhang mit der Bestimmung des Menschen | 121 | ||
c) Freiheit und Gleichheit in der naturrechtlichen Auslegung der Gesellschaft | 128 | ||
d) Die „natürliche" Freiheit und Gleichheit als positive und negative Orientierung für die Bestimmung der faktischen Unfreiheit und Ungleichheit | 133 | ||
e) Die Entwicklung des Konfliktes in der Bestimmung der Salus publica | 139 | ||
f) Die theoretische Gewaltlösung Rousseaus | 145 | ||
Schluß. Das Aufbrechen des Widerspruchs in der „Gesellschaft als der wahre Quell aller Freiheit und Unfreiheit" | 150 | ||
Personen- und Sachregister | 156 |