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Verfassungswandel um 1848 im europäischen Vergleich

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Kirsch, M., Schiera, P. (Eds.) (2001). Verfassungswandel um 1848 im europäischen Vergleich. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49799-7
Kirsch, Martin and Schiera, Pierangelo. Verfassungswandel um 1848 im europäischen Vergleich. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49799-7
Kirsch, M, Schiera, P (eds.) (2001): Verfassungswandel um 1848 im europäischen Vergleich, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49799-7

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Verfassungswandel um 1848 im europäischen Vergleich

Editors: Kirsch, Martin | Schiera, Pierangelo

Schriften zur Europäischen Rechts- und Verfassungsgeschichte, Vol. 38

(2001)

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Abstract

Das Revolutionsjahr 1848 löste ähnlich wie schon in der Geschichte des europäischen Konstitutionalismus in der Zeit um 1799, 1815 und 1830 eine neuerliche "Verfassungswelle" in vielen Staaten Europas aus. Der Konstitution in der Jahrhundertmitte kam eine zentrale Bedeutung zu, denn zwei zentrale Aufgaben der Revolution - das Problem der Staatenbildung nach dem Nationalitätenprinzip und die Demokratisierung des politischen Herrschaftssystems - waren an die Ausgestaltung der Verfassungsfrage geknüpft. Um die Probleme der komplexen Konstellationen um 1848 zu erfassen, werden im ersten Abschnitt unter vergleichender Perspektive stärker das Wechselverhältnis von Verfassung und Gesellschaft analysiert, bei einer anderen Gruppe von Beiträgen steht die Problematik der Rezeption stärker im Vordergrund, und schließlich gilt auch der Frage der Nationalitäten im Verfassungsgefüge die Aufmerksamkeit.

Es wurden einerseits bewußt Länder in die Betrachtung einbezogen, die zu diesem Zeitpunkt nicht eine Revolution erlebten, andererseits auch die längerfristige Vor- und Wirkungsgeschichte von 1848 berücksichtigt, um so die Bedeutung einer Revolution für den Verfassungswandel in der Mitte des 19. Jh. besser beurteilen zu können. In methodisch-theoretischer Hinsicht knüpft der Band an die derzeitige Diskussion um die Probleme der Komparatistik an, da in den vorgesehenen Beiträgen sowohl strukturelle Vergleiche durchgeführt als auch transfergeschichtliche Rezeptionsprobleme untersucht werden.

Table of Contents

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Inhaltsverzeichnis 5
Vorwort 9
I. Europäische Aspekte des Verfassungswandels um 1848 13
Pierangelo Schiera: Konstitutionalismus und Vormärz in europäischer Perspektive: Politische Romantik, Integrationsbedarf und die Rolle des Liberalismus 15
Martin Kirsch: Verfassungswandel um 1848 – Aspekte der Rezeption und des Vergleichs zwischen den europäischen Staaten 31
I. Zur Problematik von Vergleich und Rezeption in der europäischen Verfassungsgeschichte des 19. Jahrhunderts 31
II. Entstehungsbedingungen der Verfassungen in der Zeit um 1848 36
III. Die Texte der Konstitutionen der Revolutionszeit im Vergleich 48
IV. Rückschläge und Erfolge des Konstitutionalisierungsprozesses nach 1848/49 55
Antonio De Francesco: Föderale Konzeptionen im europäischen Denken zwischen 1789 und 1848 63
II. Das Wechselverhältnis von Verfassung und Gesellschaft in den Staaten Europas 79
Heinrich Best: Eine ökonomische Interpretation der Verfassung? Die Assemblée nationale constituante und die Frankfurter Nationalversammlung im Spannungsfeld sozialökonomischer Interessen 81
I. 81
II. 83
III. 85
IV. 87
V. 91
VI. 96
VII. 99
Anna Gianna Manca: Die Beamten in der französischen und deutschen verfassunggebenden Versammlung von 1848 101
Hans Boldt: Verfassung und Revolution. Einige Bemerkungen zu ihrem Zusammenhang und zur Verfassungsfrage in Deutschland 1848 145
Arthur Schlegelmilch: Das Projekt der konservativ-liberalen Modernisierung und die Einführung konstitutioneller Systeme in Preußen und Österreich 1848/49 155
I. Fragestellung und Terminologie 155
II. Ansatzpunkte konservativ-liberaler Kooperation 157
III. Bausteine konservativ-liberaler Verfassungspolitik 164
IV. Schwierigkeiten und Irrwege beim Übergang zum monarchischen Konstitutionalismus 170
V. Schlußbemerkung 175
Martin Kirsch: Charismatische Herrschaftselemente in der konstitutionellen Monarchie – Frankreich 1851-1870 und Preußen-Deutschland 1862-1890 im Vergleich 179
I. Vergleichsobjekte und Begriffe 179
II. Das napoleonische Verfassungssystem unter Napoleon III. im Vergleich zu Bismarcks Stellung in der preußisch-deutschen Monarchie 186
III. Die Bedeutung charismatischer Herrschaftselemente in der Entwicklung zum parlamentarisch-demokratischen Konstitutionalismus 196
IV. Charisma der Verfassung? 200
Ditlev Tamm: Die dänische Verfassung vom 5. Juni 1849 – Entstehung und Auswirkungen 205
I. Nordische Verfassungen im 19. Jahrhundert 205
II. Der Geist von '48 207
III. Die dänische Verfassung vom 5. Juni 1849 207
IV. Die Rezeption ausländischer Verfassungsgedanken 209
V. Auswirkungen in der Zeit nach 1849 210
Georg-Christoph von Unruh: 1848 – Die Entwicklung der Verfassungen in den nordeuropäischen Staaten 213
Carlos Petit: 1848: Verfassungsmäßige Ruhe in Spanien 219
I. Don Ramón de Narváez ist aus Loja, kein Franzose 219
II. Frankreich, von Spanien aus gesehen 220
III. Revolution als Text 222
IV. Die Verfassung des Ramón de Narváez 225
V. Rede über die Diktatur (Schluß) 229
Martin Baumeister: „Liberale Diktatur“ – „liberale Revolution“ Spanien in der Zeit der europäischen Revolutionen von 1848/49 233
I. 233
II. 237
III. 240
IV. 244
V. 247
Holm Sundhaussen: Grundzüge der Verfassungsgeschichte des Balkanraums im „langen 19. Jahrhundert“ 249
Auswahlliteratur 262
Daten zur Verfassungsgeschichte der Balkanländer und Rumäniens vom Beginn des 19. Jh. bis 1914 264
III. Verfassungsrecht und Rezeption 267
Gerald Stourzh: Die Grundrechte in der Paulskirche und im Kremsierer Reichstag: Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Rezeptionen 269
Jean Stengers: Das belgische Verfassungsmodell von 1831 und die holländische und luxemburgische Verfassung von 1848 285
Michael Erbe: Verfassung und Gesellschaft in Belgien, Niederlanden und Luxemburg um 1848. Bemerkungen zum Vortrag von Jean Stengers 301
András Gergely: Britischer Parlamentarismus oder Grundgesetz aus Belgien? Ungarns Aprilgesetze aus dem Jahre 1848 305
I. Sofortige Umgestaltung – die gesetzmäßige Revolution 305
II. Inhalt der Aprilgesetze – Ungarn als eine parlamentarische Monarchie im Jahre 1848 308
III. Der zentralisierte Nationalstaat Ungarns 1848 310
IV. Parlamentarisierung auf liberaler Basis 311
Deutschsprachige Literatur zum Thema 312
Ambrus Miskolczy: Kontinuität und Diskontinuität der Verfassung Ungarns: Kommentierende Überlegungen zu András Gergely 313
IV. Nationalitäten und Verfassungsfrage 321
Marco Meriggi: Die Revolution von 1848 und die Entstehung der Nation: Preußen-Deutschland und Piemont-Italien im Vergleich 323
Francesca Sofia: Regionales, Nationales und Universales in den Verfassungen von 1848: Neapel und Sizilien, Toskana und der Kirchenstaat im Vergleich 337
Anna Maria Rao: Die italienischen Verfassungen von 1848 und das Erbe der Französischen Revolution: Ein vergleichender Kommentar 355
Brigitte Mazohl-Wallnig: Verfassungsfrage und Nationalitätenproblem – das Beispiel Lombardo-Venetien 365
I. Zur verfassungsrechtlichen Stellung Lombardo-Venetiens im Rahmen der Gesamtmonarchie 365
II.Verwaltungsrechtliche Integration Lombardo-Venetiens als „südliche Provinzen“ 369
III. Die Verfassungen von 1848/49 und Lombardo-Venetien 371
IV. Nationalitäten und Verfassungsfrage: Die Italiener in Österreich 385
Walter Lukan: Die nationalpolitischen Positionen der Kroaten, Serben und Slowenen in der Verfassungsdiskussion 1848/49 im Kaisertum Österreich 389
I. Zu den historischen Grundlagen 389
1. Kroaten 389
2. Serben 391
3. Slowenen 393
II. Die nationalpolitischen Positionen der habsburgischen Südslawen 1848/49 395
1. Das kroatische Nationalprogramm 395
2. Für eine selbständige „Serbische Wojwodschaft (Vojvodina)“ 398
3. Für ein „Königreich Slowenien“ 400
III. Die nationalpolitischen Ergebnisse der Revolution 1848/49 für die habsburgischen Südslawen 403
Verzeichnis der Autoren 407