Die Vermessung der Staatlichkeit
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Die Vermessung der Staatlichkeit
Europäische Union – Bund – Länder – Gemeinden. Symposium zu Ehren von Rolf Grawert anlässlich seines 75. Geburtstages
Editors: Brüning, Christoph | Suerbaum, Joachim
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1236
(2013)
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About The Author
Univ.-Prof. Dr. Christoph Brüning, geboren 1967; 1988–1993 Studium der Rechtswissenschaft; 1993 Erste juristische Staatsprüfung; 1993–1995 Rechtsreferendariat; 1995 Zweite juristische Staatsprüfung; 1996–2002 Wissenschaftlicher Assistent an der Juristischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum bei Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Grawert; 1996 Promotion ebd. (Dissertation: »Der Private bei der Erledigung kommunaler Aufgaben, insbesondere der Abwasserbeseitigung und der Wasserversorgung«, Berlin 1997); 2002 Habilitation ebd. (Habilitationsschrift: »Einstweilige Verwaltungsführung – Verfassungsrechtliche Anforderungen und verwaltungsrechtliche Ausgestaltung«, Tübingen 2003); 2004–2008 Richter in der nordrhein-westfälischen Verwaltungsgerichtsbarkeit; seit Juni 2008 Universitätsprofessor an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Lehrstuhl für Öffentliches Recht; seit Oktober 2010 Vorstand des Lorenz-von-Stein-Instituts für Verwaltungswissenschaften ebd.Joachim Suerbaum, Jahrgang 1965, Studium der Rechtwissenschaft und der Anglistik als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Nach Erstem und Zweitem Staatsexamen Promotion mit einer Arbeit über die Kompetenzverteilung beim Verwaltungsvollzug des Europäischen Gemeinschaftsrechts in Deutschland. Habilitation mit einer Schrift über die Staatsaufsicht und venia legendi für Öffentliches Recht einschließlich Europarecht. Seit 2004 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, insbesondere Verwaltungsrecht an der Universität Würzburg. Forschungsschwerpunkte im Verfassungsrecht, im Allgemeinen Verwaltungs- und Verwaltungsprozessrecht, im Öffentlichen Wirtschaftsrecht sowie im Kommunalrecht und im Stiftungsrecht.Abstract
»Die Vermessung der Staatlichkeit« war das Thema eines Symposiums, das anlässlich des 75. Geburtstags von Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Grawert an der Ruhr-Universität Bochum stattfand. Dort hat Rolf Grawert von seiner Berufung auf einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Verfassungsgeschichte im Jahr 1974 bis zu seiner Emeritierung 2002 geforscht und gelehrt.Inhaltlich lag es nahe, Rolf Grawert mit einer Veranstaltung zu dem Dauerthema »Staat« zu ehren. Die gleichnamige Zeitschrift des Verlags Duncker & Humblot hat er über Jahrzehnte mit herausgegeben. Das Œuvre Rolf Grawerts ist zu einem Großteil den unterschiedlichen Facetten von Staatlichkeit gewidmet. Dies gilt für die Dissertation über »Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern in der Bundesrepublik Deutschland« (1967) ebenso wie für die Habilitationsschrift über »Staat und Staatsangehörigkeit« (1973). Zeugen das Referat auf der Baseler Staatsrechtslehrertagung 1977 und die Monographie zu den »Kommunen im Länderfinanzausgleich« (1989) von dem Interesse an der kommunalen Selbstverwaltung, sind vor allem seit dem Maastrichter Vertrag Prozesse der Veränderung von staatsrechtlichen Grundbegriffen infolge der europäischen Integration mehrfach Gegenstand der Analyse.Die in dem Band abgedruckten Vorträge des Symposiums rücken den Forschungsschwerpunkten des Jubilars entsprechend unterschiedliche Aspekte von Staatlichkeit im Mehrebenensystem in den Fokus. Sie befassen sich mit den Schnittstellen und Wechselwirkungen dieser Ebenen sowie den Veränderungen des Gefüges von der Europäischen Union, über Bund und Länder und deren Beeinflussung durch das europäische Recht bis hin zu einer Neuinterpretation der kommunalen Selbstverwaltungsgarantie und deren prozessualer Bedeutung.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort: Rolf Grawert und „Die Vermessung der Staatlichkeit“ | 5 | ||
I. | 5 | ||
II. | 5 | ||
III. | 8 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Volker Epping: Die Europäische Union: Noch internationale Organisation oder schon Staat? Zur Vision der Vereinigten Staaten von Europa | 13 | ||
I. Das Prüfraster: Die Drei-Elemente-Lehre | 14 | ||
1. Staatsgebiet | 15 | ||
2. Staatsvolk | 15 | ||
3. Staatsgewalt | 19 | ||
a) Innere Souveränität | 19 | ||
b) Äußere Souveränität | 20 | ||
c) Letztentscheidungsrecht im Ausnahmezustand | 20 | ||
d) Geteilte Staatsgewalt bzw. geteilte Souveränität? | 21 | ||
II. Zur Option der Vereinigten Staaten von Europa | 22 | ||
III. Resümee | 27 | ||
Rainer Wahl: Die Rechtsbildung in Europa als Entwicklungslabor | 29 | ||
I. Entwicklungsphasen im Verhältnis von mitgliedstaatlichem und europäischem Recht | 30 | ||
1. Die erste Phase: keine Kenntnisnahme von der realen Situation | 30 | ||
2. Europäisierung als Begriff und Leitverständnis seit den 80er Jahren | 34 | ||
II. Was fehlt beim Europäisierungsparadigma? | 36 | ||
1. Zeitliche Verengung | 37 | ||
2. Sachlich-inhaltliche Verengung | 38 | ||
3. Die überragende Bedeutung der Rechtsbildungsprozesse im Unionsrecht | 40 | ||
III. Das missglückte Beispiel einer unwilligen Umsetzung: Die Verbandsklage vor dem EuGH | 42 | ||
IV. Die europäische Rechtsbildung als Laboratorium und als multilaterale Veranstaltung | 44 | ||
1. Der multilaterale Charakter der europäischen Rechtsbildung | 44 | ||
2. Die Entwicklungspfade der verschiedenen mitgliedstaatlichen Rechtsordnungen als Leitmotive im vielstimmigen Konzert | 46 | ||
V. Der europäische Rechtsraum als zentrales Konzept | 49 | ||
1. Der europäische Rechtsraum Recht in Europa | 49 | ||
2. Mitgliedsstaatliche Rechtsordnungen als Teilordnungen? | 51 | ||
VI. Der plurale, föderal strukturierte europäische Rechtsraum | 52 | ||
VII. Schluss | 54 | ||
Thomas Mann: Verordnungsvertretende Landesgesetze – Exempel für den Bedeutungsverlust der Landesparlamente | 57 | ||
I. Vom Bedeutungsverlust der Landesparlamente | 57 | ||
1. Bedeutungsverlust im Verhältnis zum Bundestag | 57 | ||
2. Bedeutungsverlust im Verhältnis zu den Landesregierungen | 59 | ||
3. Katalysatorfunktion des Europäischen Rechts | 60 | ||
II. Die Kompensationsidee des Art. 80 Abs. 4 GG | 61 | ||
III. Grundeinsichten zur Auslegung des Art. 80 Abs. 4 GG | 61 | ||
1. Keine Beschränkung auf Parlamentsgesetzgebung | 62 | ||
2. Keine „Parlamentsverordnungen“, sondern „verordnungsvertretende Gesetze“ | 62 | ||
3. Verfassungsunmittelbare Ermächtigung | 62 | ||
4. Keine Befassungspflicht | 63 | ||
5. Rückwirkung der Ersetzungsbefugnis in Art. 80 Abs. 4 GG? | 63 | ||
IV. Folgeprobleme | 64 | ||
1. Rang des verordnungsvertretenden Gesetzes | 64 | ||
2. Bindung an die Landesverfassung | 65 | ||
3. Koordinierungsfragen | 65 | ||
a) Zugriffspriorität | 65 | ||
b) Informationsfluss | 66 | ||
c) Gesetzesinitiativberechtigung | 68 | ||
d) Aufhebungs- und Änderungsbefugnis | 68 | ||
aa) Änderungs- und Aufhebungsbefugnis der Landesregierung? | 68 | ||
bb) Änderungs- und Aufhebungsbefugnis des Landtags | 69 | ||
(1) Ersetzung und Aufhebung von Rechtsverordnungen | 70 | ||
(2) Änderung von Rechtsverordnungen | 70 | ||
4. Subdelegation | 72 | ||
5. Rechtsschutz | 72 | ||
V. Fazit | 73 | ||
Wolf-Rüdiger Schenke: Die Übertragbarkeit der Elfes-Dogmatik auf die kommunale Selbstverwaltungsgarantie | 77 | ||
I. Einführung in die Problematik | 77 | ||
1. Die Elfes-Rechtsprechung | 77 | ||
2. Meinungsüberblick | 78 | ||
II. Die Übertragbarkeit der Elfes-Dogmatik auf die kommunale Selbstverwaltungsgarantie | 79 | ||
1. Die Begründung subjektiver Rechte durch die kommunale Selbstverwaltungsgarantie des Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG | 80 | ||
2. Das kommunale Selbstverwaltungsrecht als absolutes Recht | 83 | ||
3. Der verfassungsgeprägte Schutzbereich des Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG | 84 | ||
4. Die Bedeutung des Ausgestaltungs- und Eingriffsvorbehalts des Gesetzgebers | 84 | ||
5. Der Schutz vor verfassungswidrigen Gesetzen als gemeinsame Konsequenz des absoluten Rechtscharakters der Freiheitsgrundrechte und des kommunalen Selbstverwaltungsrechts | 86 | ||
6. Keine Umgehung des Art. 93 Abs. 1 Nr. 2 GG | 88 | ||
7. Die bundesverfassungsgerichtliche Limitierung des Selbstverwaltungsrechts | 90 | ||
8. Keine Differenzierung zwischen Parlamentsgesetzen und untergesetzlichen Rechtsnormen | 91 | ||
9. Rechtswidrige Verwaltungseingriffe in das kommunale Selbstverwaltungsrecht | 92 | ||
III. Resümee | 95 | ||
Christoph Brüning: (Verfassungs)Rechtliche Maßstäbe an Funktional- und Territorialreformen | 97 | ||
I. Problemeinführung | 97 | ||
II. Reformdimensionen | 99 | ||
1. Gebietsreform | 99 | ||
2. Funktionalreform | 100 | ||
3. Verwaltungsstrukturreform | 100 | ||
III. Anwendungsfälle und Gründe | 101 | ||
IV. Der (verfassungs)rechtliche Rahmen | 103 | ||
V. Ausgestaltung und Konsequenzen | 105 | ||
1. Aufgabenverlagerungen | 105 | ||
2. Gebietsänderungen | 106 | ||
a) Formelle Anforderungen | 106 | ||
b) Materielle Anforderungen | 109 | ||
aa) Bindung an das Gemeinwohl | 109 | ||
bb) Verhältnismäßigkeit und Willkürfreiheit | 110 | ||
cc) Demokratische und mitgliedschaftliche Legitimation | 112 | ||
VI. Fazit | 113 | ||
Schriftenverzeichnis von Rolf Grawert | 115 | ||
I. Monographien | 115 | ||
II. Aufsätze und Abhandlungen | 115 | ||
III. Rezensionen | 121 | ||
IV. Herausgeberschaften | 129 |