Varianten von Familialismus
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Varianten von Familialismus
Eine historisch vergleichende Analyse der Kinderbetreuungs- und Altenpflegepolitiken in kontinentaleuropäischen Wohlfahrtsstaaten
Sozialpolitische Schriften, Vol. 91
(2013)
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About The Author
Sigrid Leitner ist seit 2008 Professorin für Sozialpolitik an der Fachhochschule Köln. Sie studierte Politikwissenschaft an der Universität Wien und war nach ihrer Promotion zum Thema »Männer und Frauen im Wohlfahrtsstaat« als wissenschaftliche Assistentin an der Georg-August-Universität Göttingen tätig. Dort habilitierte sie 2009 zum Thema »Varianten von Familialismus«. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind: Sozialpolitik und Geschlecht, Alterssozialpolitik sowie Sozialpolitik und Soziale Arbeit. Sie ist Ko-Sprecherin des kooperativen NRW-Promotionskollegs »Leben im transformierten Sozialstaat« und Mitglied im Vorstand der Sektion Sozialpolitik in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.Abstract
Wohlfahrtsstaaten unterscheiden sich unter anderem darin, welchen Stellenwert sie der Familie - im Vergleich zum Staat oder zum Markt - in der Wohlfahrtsproduktion zuschreiben. Die konservativen Wohlfahrtsstaaten gelten als besonders familialistisch. Das Buch präsentiert eine Familialismus-Typologie und zeichnet aus einer historisch-institutionalistischen Perspektive die Entwicklung von Kinderbetreuungs- und Altenpflegepolitiken in vier konservativen Wohlfahrtsstaaten (Belgien, Deutschland, Frankreich und Österreich) nach. Es wird analysiert, inwiefern und warum sich das Gesicht des Familialismus im Zeitablauf gewandelt hat. Die theoretische Verortung der konservativen Wohlfahrtsstaaten im impliziten und expliziten Familialismus bestätigt sich durch die empirische Analyse. In Belgien, Frankreich und Deutschland zeigt sich zudem eine konservative Spielart des optionalen Familialismus.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Verzeichnis der Tabellen und Schaubilder | 11 | ||
Einleitung | 13 | ||
I. Familialismus: Zur Definition des Untersuchungsgegenstands | 17 | ||
1. Einleitung | 17 | ||
2. Staat, Markt, Familie: Die drei Welten | 18 | ||
3. Feministische Wohlfahrtsstaatskritik | 19 | ||
4. De-Familisierung | 21 | ||
5. Familialistische und de-familisierende Wohlfahrtsregime | 22 | ||
6. Zur Operationalisierung von Familialismus | 23 | ||
7. Vier Typen von Familialismus | 26 | ||
8. Zur Geschlechtsspezifik von Familialismus | 28 | ||
9. Operationalisierung der Geschlechterperspektive | 32 | ||
10. Rekapitulation | 36 | ||
II. Theoretische Überlegungen zur Entstehung und Entwicklung von Kinderbetreuungs- und Altenpflegepolitiken | 38 | ||
1. Einleitung | 38 | ||
2. Funktionalistische Ansätze | 38 | ||
a) Die Modernisierungsthese | 39 | ||
b) Politisch-ökonomische Funktionszusammenhänge | 41 | ||
3. Kulturalistische Ansätze | 42 | ||
4. Akteurszentrierte Ansätze | 45 | ||
a) Parteien | 45 | ||
b) Interessenskoalitionen | 47 | ||
c) Supranationale Akteure | 49 | ||
5. Institutionalistische Ansätze | 50 | ||
6. Erklärungsfaktoren für die Kinderbetreuungs- und Altenpflegepolitik | 51 | ||
III. Österreich: Der Prototyp des expliziten Familialismus | 53 | ||
1. Kinderbetreuung: Varianten des expliziten Familialismus | 53 | ||
a) Expliziter Familialismus (fast) von Anfang an: Die frühe indirekte Variante | 53 | ||
b) Expliziter Familialismus: Die frühe direkte Variante | 56 | ||
c) Der Ausbau familisierender Strukturen in den 1970er Jahren | 57 | ||
d) Um- und Ausbau familisierender Leistungen in den 1980er Jahren | 62 | ||
e) Die Einführung geschlechtsneutraler Regelungen 1990 | 63 | ||
f) Die Re-Feminisierung von Elternschaft 1993 | 67 | ||
g) Der Abbau familisierender Strukturen Mitte der 1990er Jahre | 70 | ||
h) Die neo-konservative Wende | 73 | ||
i) Fazit | 80 | ||
2. Altenpflegepolitik: Vom indirekten zum direkten expliziten Familialismus | 84 | ||
a) Die Familie als Pflege-Dienstleister | 84 | ||
b) Die Einführung von Pflegegeld | 85 | ||
c) Der weitere Ausbau familisierender Strukturen | 89 | ||
IV. Deutschland: Im Übergang vom expliziten zum optionalen Familialismus | 91 | ||
1. Kinderbetreuungspolitik: Vom impliziten über den expliziten zum optionalen Familialismus | 91 | ||
a) Der lange Arm des impliziten Familialismus | 91 | ||
b) Die indirekte Anerkennung von familialer Kinderbetreuungsarbeit | 94 | ||
c) Die direkte Anerkennung von familialer Kinderbetreuungsarbeit | 97 | ||
d) Die Reform familisierender Strukturen seit Ende der 1990er Jahre | 108 | ||
e) Vom expliziten zum optionalen Familialismus? | 114 | ||
f) Fazit | 123 | ||
2. Altenpflegepolitik: Vom impliziten zum expliziten Familialismus | 124 | ||
a) De-Familisierung auf niedrigem Niveau | 124 | ||
b) Die direkte Anerkennung von familialer Pflegearbeit | 127 | ||
V. Frankreich: Optionaler Familialismus als Politikerbe | 134 | ||
1. Kinderbetreuungspolitik: Vom strukturellen De-Familialismus zum expliziten und zum optionalen Familialismus | 134 | ||
a) Früher struktureller De-Familialismus | 134 | ||
b) Expliziter Familialismus: Geschlechtsspezifisch diskriminierend | 136 | ||
c) Der Ausbau der (Klein-)Kinderbetreuung | 140 | ||
d) Die Wieder-Einführung von familisierenden Maßnahmen | 142 | ||
e) Ausbau der (Klein-)Kinderbetreuung durch Kinderfrauen und Tagesmütter | 147 | ||
f) Fazit: Vom impliziten zum optionalen Familialismus | 149 | ||
2. Altenpflegepolitik: Vom indirekten zum direkten expliziten Familialismus | 150 | ||
a) Die Entwicklung der de-familisierenden Strukturen | 151 | ||
b) Die Entwicklung familisierender Strukturen | 153 | ||
VI. Belgien: Optionaler Familialismus als (ungeplanter) Nebeneffekt | 158 | ||
1. Kinderbetreuungspolitik: Vom De-Familialismus zum optionalen Familialismus | 158 | ||
a) Vom impliziten zum frühen optionalen Familialismus | 158 | ||
b) Der Ausbau der institutionellen Kinderbetreuung für unter Dreijährige | 164 | ||
c) Die Entwicklung der indirekten familialistischen Strukturen | 168 | ||
d) Die Einführung von direkten familialistischen Strukturen | 170 | ||
e) Fazit | 180 | ||
2. Altenpflegepolitik: Vom impliziten zum expliziten Familialismus | 182 | ||
a) Pflegezeit im Rahmen der Beurlaubungspolitik | 183 | ||
b) Die flämische Pflegeversicherung | 185 | ||
VII. Entwicklungspfade des Familialismus | 188 | ||
1. Familialismus und Wohlfahrtsstaatstypologie | 188 | ||
2. Entwicklungspfade in der Kinderbetreuungspolitik | 190 | ||
3. Entwicklungspfade in der Altenpflegepolitik | 193 | ||
4. Entwicklungspfade des Familialismus in konservativen Wohlfahrtsstaaten | 196 | ||
VIII. Erklärungsfaktoren des Wandels von Familialismus | 201 | ||
1. Übergang zum indirekten expliziten Familialismus | 201 | ||
2. Kinderbetreuung: Übergang zum direkten expliziten Familialismus | 202 | ||
a) Der französische Zick-Zack-Kurs | 202 | ||
b) Österreich und Deutschland | 203 | ||
3. Altenpflege: Übergang zum direkten expliziten Familialismus | 204 | ||
4. Kinderbetreuung: Übergang zum optionalen Familialismus | 205 | ||
a) Frankreich und Belgien | 205 | ||
b) Deutschland | 207 | ||
5. Erklärungsmuster für den Wandel des Familialismus in konservativen Wohlfahrtsstaaten | 208 | ||
Literaturverzeichnis | 211 |