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Timmermann, H. (Ed.) (1996). Diktaturen in Europa im 20. Jahrhundert - der Fall DDR. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48957-2
Timmermann, Heiner. Diktaturen in Europa im 20. Jahrhundert - der Fall DDR. Duncker & Humblot, 1996. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48957-2
Timmermann, H (ed.) (1996): Diktaturen in Europa im 20. Jahrhundert - der Fall DDR, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48957-2

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Diktaturen in Europa im 20. Jahrhundert - der Fall DDR

Editors: Timmermann, Heiner

Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen, Vol. 79

(1996)

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Abstract

Eine ebenso kritische wie differenzierende DDR- und Deutschlandforschung ist unerläßlich, wenn es gelingen sollte, die Aufarbeitung der Geschichte der SED-Diktatur zu bewerkstelligen.

Sieben Jahre nach dem Mauerfall und sechs Jahre nach dem formalen Ende der DDR hat sich die nationale und internationale Wissenschafts-Community zur Aufarbeitung der zweiten Diktatur in Deutschland noch nicht gefunden, wenngleich vieles geleistet wurde und vieles noch bearbeitet wird.

Weder konservative noch liberale oder linke DDR-Forscher und Publizisten - auch nicht Politiker oder Wirtschaftsführer - haben Zeitpunkt, Schnelligkeit und Ergebnis des Zusammenbruchs des SED-Regimes vorhergesehen. Offenbar waren die Erkenntnismöglichkeiten um Prognosen der Entwicklung in der DDR und in Mittel- und Osteuropa bei den DDR-Forschern ebenso beschränkt wie bei den Politikern. Das hat wissenschaftlich seine Gründe: Zentrale Strukturen und Prozesse der Herrschafts- und Gesellschaftsordnung der DDR konnten wegen Datenmangels weithin nicht erforscht werden. Wichtige externe Rahmenbedingungen und Einflußfaktoren, das wirkliche Denken und Fühlen der Bevölkerung, die Motive und Strategien der Herrschenden in Krisenzeiten waren kaum berechenbar. Wenn außerdem nur unzuverlässige Daten über die wirtschaftliche und finanzielle Lage zugänglich sind, wenn unabhängige empirische und systemkritische Forschung im Lande selbst nicht möglich ist, dann können eigentlich Sozialwissenschaftler auch keine Projektionen oder gar Prognosen stellen, wobei Projektion und Prognose in politischen, kulturellen und psychologischen Bereichen zu den schwierigsten Unterfangen in der Sozialwissenschaft gehören.

Der Zusammenbruch des bürokratischen Sozialismus hat langfristige Ursachen, die in ihrem Zusammenwirken noch keinesfalls erforscht sind.

Es kann allerdings nicht geleugnet werden: Seit dem Mauerfall und dem Ende der DDR und danach wurden bisher nicht zugängliche Akten von verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft bearbeitet, teilweise aufgearbeitet. Zahl und Qualität der Publikationen sind beachtlich.

Der vorliegende Sammelband orientiert sich an folgenden Prämissen:

- Interdisziplinäre Ausrichtung,

- Präsentation aktueller Forschungsergebnisse.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis V
I. Einführung 1
Eckhard Jesse: Wahrnehmung der DDR in der Politik, der Publizistik und der Wissenschaft – vor 1989 und danach 3
Tilman Mayer: Probleme einer nachkommunistischen Gesellschaft 17
II. Herrschaftsgeschichte 37
Martin Georg Goerner: Differenzierung, Unterwanderung und Kaderkonzept. Modelle der SED-Herrschaft anhand der Kirchenpolitik 39
Friedrich-Christian Schroeder: Die Rechtsprechung der DDR aus der Sicht des Bundesgerichtshofs 63
Klemens Pleyer: Das Recht als Herrschaftsinstrument in der DDR 71
Annette Weinke: Strukturen und Funktionen politischer Strafjustiz in der DDR. Aktueller Forschungstand und offene Fragen 81
Hermann Wentker: Volksrichter in der SBZ/DDR (1945-1952). Ausbildung, Weiterbildung und Einsatz einer neuen Juristenelite 95
Petra Weber: Rechtsstaat Thüringen? Neuaufbau und Instrumentalisierung der Justiz in Thüringen nach 1945 113
Hans-Peter Müller: Die Ersetzung des Berufsbeamtentums durch die Gesinnungsverwaltung. Ein Aspekt beim Aufbau der deutschen Volksdemokratie in der SBZ im Licht der Akten des zentralen Parteiapparates der SED 1945-1948 133
Peter Skyba und Ulrich Mählert: Vom „Ringen um die Hirne und Herzen der jungen Menschen“. Entstehungsbedingungen, Ergebnisse und Funktion ostdeutscher Geschichtsschreibung zur Freien Deutschen Jugend 151
Kerstin Thöns: DDR-Jugend auf „sozialistischem Kurs“. Zwischen Anpassung und Opposition am Ende der 50er Jahre 171
Michael Walter: Die Funktionen der Freien Deutschen Jugend im politischen System der DDR 193
Dorle Zilch: Wer war die FDJ? Untersuchungen zur demographischen, sozialen und politischen Struktur der Mitglieder des Jugendverbandes der DDR – einschließlich seiner Funktionäre 215
Ulf Sommer: Unter der Hegemonie der SED. Kein ganz normaler Parteitag der LDPD im Mai 1953 227
Carsten Tessmer: „Wir brauchen den ständigen Dialog“ Die Beziehungen zwischen FDP und LDPD in den achtziger Jahren 251
Tobias Wunschik: Das Ministerium für Staatssicherheit und der Terrorismus in Deutschland 289
Siegfried Suckut: Zum Verhältnis von Staatssicherheit und SED in den sechziger Jahren. Eindrücke nach ersten Archivrecherchen 303
Walter Süß: Der Staatssicherheitsdienst im Herbst 1989 313
Frank Petzold: Zu einer elementaren MfS-Dienstvorschrift der achtziger Jahre für das Grenzregime 325
Inge Bennewitz: Die beiden Zwangsaussiedlungsaktionen 1952 und 1961 361
III. Gesellschaftsgeschichte 371
Gerhard Besier: Die Einsicht in Schuld und die Freiheit, neu anzufangen. Fünf Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung 373
Roland Brauckmann: Weitgehende Anpassung. Die evangelische Kirche des Görlitzer Kirchengebietes 1975 - 1990 387
Wolfgang Thumser: „Kirche im Sozialismus“ als Kirche in einer „mündigen Welt“? 397
Peter Maser: „Beitrag zur Klärung der Grundfragen christlicher Existenz“? Zur Rolle der Ost-CDU an den Theologischen Fakultäten/Sektionen der DDR 411
Armin Boyens: „Geteilter Friede – Anmerkungen zur Friedensbewegung in den 80er Jahren“ 421
Wilfriede Otto: Gemeinsamkeiten und Unterschiede oppositioneller Handlungen in der SED bis zur Entmachtung der Staatspartei. Forschungsergebnisse und Probleme 437
Henrik Eberle: Weder Gegnerschaft noch Abwerbung. Zu den Motiven republikflüchtiger SED-Mitglieder aus dem Bezirk Halle im Jahr 1961 449
Oliver Werner: „Politisch überzeugend, feinfühlig und vertrauensvoll“? Eingabenbearbeitung in der SED 461
Rüdiger Thomas: Zum Projekt einer Kulturgeschichte der DDR 481
Thekla Kluttig: Das Schulungssystem der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (1946-1961) – Theorie und Praxis 511
Ulrich Neuhäußer-Wespy: Zur Gleichschaltung der Geschichtswissenschaft in der DDR. Die Historikerkonferenzen der SED 1956 - 1958 539
Jörg Roesler: Die wirtschaftliche Entwicklung Ostdeutschlands in der Nachkriegszeit (1945-1949) aus der Sicht der ersten Hälfte der 90er Jahre 553
Karl Eckart: Die wirtschaftspolitische Bedeutung der Schwarzmetallurgie (= Eisen- und Stahlindustrie) in der DDR 567
IV. Beziehungsgeschichte 581
Heiner Timmermann: DDR-Außenpolitik als Instrument 583
Monika Tantzscher: Die Stasi und ihre geheimen Brüder Die internationale geheimdienstliche Kooperation des MfS 595
Manfred Wilke: Interventionspolitik: Die SED und der Prager Frühling 1968 und die polnische Demokratiebewegung 1980/81 623
Wolfgang Pfeiler: Alternativen der Deutschlandpolitik unter Breshnew und Andropow 645
Klaus Ziemer: Die Beziehungen zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen in den 80er Jahren 653
Françoise Sirjacques-Manfrass: Die Rolle Frankreichs aus der Sicht der DDR und Frankreichs Haltung zur Wiedervereinigung 665
Andreas Biefang: Die SBZ/DDR in der Sicht der politischen Eliten der Bundesrepublik Deutschland. Zur Bedeutung des Gesamtdeutschen Ausschusses des Deutschen Bundestages 1949-1953 681
V. Schluß – „weiße Flecke“ 693
Stefan Meining: Im Schatten der Vergangenheit Ostdeutsch-jüdisch-amerikanische Beziehungen (1974-1989) 695
Michael Richter: Das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung Ein „Kind der Wende" 721
Autorenverzeichnis 731