Auswirkungen der Tarifpluralität auf betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche Normen
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Auswirkungen der Tarifpluralität auf betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche Normen
Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 317
(2013)
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Abstract
Die Aufgabe des Grundsatzes der Tarifeinheit im Betrieb durch das Bundesarbeitsgericht hat zu einer Vielzahl rechtlicher Folgefragen geführt. Die Autorin widmet sich einer der in Rechtsprechung und Literatur bisher am wenigsten aufgearbeiteten Fragestellungen.Betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche Tarifnormen i.S.v. § 3 Abs. 2 TVG sind kraft gesetzlicher Geltungserstreckung auf eine betriebsweite Regelungseinheit angelegt, die in einem vermeintlichen Spannungsverhältnis zu der heute akzeptierten Tarifpluralität steht.Die Autorin zeigt auf, dass die undifferenzierte Annahme einer stets auflösungsbedürftigen (betriebsweiten) Tarifkonkurrenz im Bereich dieser Normengruppe zu einer Verdrängung von geltenden Tarifnormen führt, die mit Blick auf die in Art. 9 Abs. 3 GG gewährleistete Koalitionsfreiheit unverhältnismäßig ist, wenn sich die tariflichen Regelungsgegenstände inhaltlich nicht widersprechen.Eine auflösungsbedürftige Tarifkonkurrenz ist nur anzunehmen, wenn neben der bloßen Existenz von Betriebsnormen in unterschiedlichen Tarifwerken eine inhaltliche Konkurrenz durch unvereinbare Regelungen derselben Sachmaterie vorliegt. Bezugspunkt ist dabei die einzelne Tarifnorm, nicht hingegen der gesetzlich nicht normierte Oberbegriff der Betriebsordnung. Die übrigen Betriebs- und Betriebsverfassungsnormen mit inkongruenten Regelungsgegenständen gelten mit Blick auf die möglichst weitgehende Aufrechterhaltung der Koalitionsfreiheit sämtlicher im Betrieb aktiver tariffähiger Koalitionen und ihrer Mitglieder nebeneinander.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einführung | 21 | ||
Erster Teil: Grundsatz der Tarifeinheit | 24 | ||
§ 1 Inhalt | 24 | ||
A. Begriffsbestimmung | 24 | ||
I. Tarifkonkurrenz | 24 | ||
II. Tarifpluralität | 26 | ||
B. Umfang und Rechtsfolge des Grundsatzes der Tarifeinheit | 27 | ||
I. Tarifkonkurrenz: Tarifeinheit im Arbeitsverhältnis | 27 | ||
II. Tarifpluralität: Tarifeinheit im Betrieb | 28 | ||
§ 2 Skizze der Entwicklung der Rechtsprechung zum Grundsatz der Tarifeinheit | 29 | ||
A. Historische Entstehung der Rechtsprechung | 29 | ||
I. Geschichtlicher Hintergrund | 29 | ||
II. Urteil des Ersten Senats vom 29.3.1957 („Blitzschutzanlagen“) als Auslöser | 31 | ||
III. Bestätigung der Rechtsprechung zur Tarifeinheit durch den Vierten Senat | 32 | ||
IV. Bewertung | 32 | ||
B. Entwicklung von 1989 bis 1991 – Verfestigung der Rechtsprechung des BAG | 32 | ||
C. Entwicklungen der neueren Zeit – Erosion der Tarifeinheit im Betrieb | 35 | ||
I. Veränderte Rahmenbedingungen | 35 | ||
II. Von der Rechtsprechung zugelassene Ausnahmen | 35 | ||
1. Nachwirkung und Betriebsübergang | 36 | ||
2. Individualvertragliche Bezugnahme eines Tarifvertrags | 37 | ||
3. Arbeitnehmer-Entsendung | 38 | ||
III. Koalitionspluralität | 39 | ||
1. UFO und CGM-Beschlüsse des BAG | 39 | ||
2. Gelebte Tarifpluralität und Arbeitskämpfe von GDL und Marburger Bund | 40 | ||
D. Beschlüsse des BAG aus 2010 – Aufgabe des Grundsatzes der Tarifeinheit im Betrieb | 41 | ||
I. Vierter Senat des BAG | 41 | ||
1. Tatbestand | 42 | ||
2. Entscheidungsgründe | 42 | ||
II. Zehnter Senat des BAG | 44 | ||
E. Meinungsstand und Reaktionen | 44 | ||
I. Instanzgerichte | 44 | ||
II. Literatur | 45 | ||
III. Gemeinsame Gesetzesinitiative von DGB und BDA | 46 | ||
IV. Vorschlag der Professorengruppe „Tarifpluralität“ | 47 | ||
V. Gesetzgeber | 48 | ||
§ 3 Rechtsgrundlage des Grundsatzes der Tarifeinheit im Betrieb | 48 | ||
A. Gesetzesimmanente Rechtsfortbildung | 48 | ||
I. Gesetzliche Systematik | 49 | ||
II. Entstehungsgeschichte | 49 | ||
III. Ergebnis | 50 | ||
B. Gesetzesübersteigende Rechtsfortbildung | 50 | ||
I. Zwingender Grund | 50 | ||
II. Verfassungsrecht als „Wegweiser der Rechtsfortbildung“ | 51 | ||
§ 4 Grundsatz der Tarifeinheit im Betrieb als Verfassungsverstoß | 52 | ||
A. Verstoß gegen die Koalitionsfreiheit (Art. 9 Abs. 3 S. 1 GG) | 52 | ||
I. Schutzbereich der Koalitionsfreiheit | 52 | ||
II. Beschränkung der Koalitionsfreiheit | 54 | ||
1. Kollektive Koalitionsfreiheit der tarifschließenden Verbände | 54 | ||
2. Individuelle Koalitionsfreiheit der anders organisierten Arbeitnehmer | 55 | ||
3. Ergebnis | 56 | ||
III. Prüfungsmaßstab der Rechtfertigung | 56 | ||
IV. Gegenläufiges Rechtsgut von Verfassungsrang | 57 | ||
1. Ordnungsfunktion des Tarifwesens | 57 | ||
2. Funktionsfähigkeit der Tarifautonomie | 58 | ||
V. Folgen von Tarifpluralität | 61 | ||
1. Technische Durchführung | 61 | ||
2. Individualarbeitsrecht | 62 | ||
a) Kenntnis von der Gewerkschaftszugehörigkeit | 62 | ||
b) Arbeitsvertragliche Bezugnahme auf Tarifverträge | 63 | ||
3. Betriebsverfassungsrecht | 65 | ||
4. Arbeitskampfrecht | 65 | ||
a) Befürchtete Auswirkungen | 66 | ||
b) Keine Klärung durch den Vierten Senat | 67 | ||
c) Bewertung | 68 | ||
d) Ergebnis | 69 | ||
5. Tarifrecht – Kollisionen im Bereich der Betriebs- und Betriebsverfassungsnormen | 69 | ||
VI. Ergebnis | 70 | ||
B. Gang der Untersuchung | 71 | ||
Zweiter Teil: Betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche Fragen | 72 | ||
§ 5 Einfachgesetzliche Bestimmung der sachlich-inhaltlichen Regelungsgegenstände | 73 | ||
A. Wortlaut und Systematik | 73 | ||
I. Betriebliche Fragen | 73 | ||
II. Betriebsverfassungsrechtliche Fragen | 75 | ||
B. Entstehungsgeschichte | 76 | ||
C. Sachgruppenbildung | 77 | ||
I. Solidarnormen | 77 | ||
II. Ordnungsnormen | 77 | ||
III. Zulassungsnormen – tarifdispositives Gesetzesrecht | 78 | ||
IV. Stellungnahme | 78 | ||
D. Anknüpfung an die erzwingbare Mitbestimmung im BetrVG | 80 | ||
I. Entstehungsgeschichte (§ 56 Abs. 1 BetrVG 1952) | 80 | ||
II. § 87 BetrVG als Ausgangspunkt | 81 | ||
III. Stellungnahme | 82 | ||
E. Teleologische Auslegung | 84 | ||
I. Notwendig einheitliche Geltung nach dem BAG | 85 | ||
1. Bedeutung des konkreten tariflichen Regelungsziels | 86 | ||
2. Stellungnahme | 87 | ||
II. Betriebsverfassungsnormen | 89 | ||
§ 6 Verfassungsrechtliche Einbettung des § 3 Abs. 2 TVG | 90 | ||
A. Auswirkungen der Kollektivnormen auf Außenseiter | 90 | ||
I. Unmittelbare Wirkung für sämtliche Arbeitsverhältnisse des Betriebs | 91 | ||
II. Arbeitgeber und Belegschaft als Normadressaten (betriebliches Rechtsverhältnis) | 91 | ||
III. Arbeitgeber als alleiniger Normadressat | 93 | ||
IV. Erforderlichkeit einer Regelungslegitimation als maßgebliche Frage | 93 | ||
1. Ansicht zur Entbehrlichkeit einer Regelungslegitimation | 95 | ||
2. Stellungnahme | 95 | ||
3. Ergebnis | 97 | ||
V. Betriebsverfassungsnormen | 97 | ||
B. § 3 Abs. 2 TVG als staatliche Geltungserstreckung | 97 | ||
§ 7 Verfassungskonforme Auslegung des § 3 Abs. 2 TVG | 98 | ||
A. Rechtsstaats- und Demokratieprinzip | 98 | ||
I. Betriebsnormen | 99 | ||
II. Betriebsverfassungsnormen | 100 | ||
B. Gegenläufiges Rechtsgut von Verfassungsrang (Legitimation der Erstreckung auf Außenseiter) | 101 | ||
I. Ordnungsfunktion der Tarifautonomie | 101 | ||
II. Effektivität der Mitgliedervertretung | 103 | ||
III. Optimierung der Betriebsverfassung | 104 | ||
IV. Vereinbarkeit mit den Aussagen des BVerfG zur Allgemeinverbindlichkeit | 105 | ||
C. Grundrechte der Außenseiter als Konkretisierungsmaßstab des § 3 Abs. 2 TVG | 106 | ||
I. Die positive Koalitionsfreiheit der Andersorganisierten als Grenze | 107 | ||
1. Schutzbereich und Eingriff | 107 | ||
a) Tarifpluralität als Grundlage der Schutzbereichseröffnung | 107 | ||
b) „Doppelnormen“ als Eingriff | 108 | ||
c) Freie Wahl des Regelungstyps als Eingriff | 109 | ||
2. Praktische Konkordanz | 110 | ||
a) Regel-Ausnahme-Verhältnis | 110 | ||
b) Synallagma und typische tarifliche Individualnormen als Leitlinien | 111 | ||
c) Verfassungsgemäße „Doppelnormen“ | 111 | ||
II. Die negative Koalitionsfreiheit und die Berufsfreiheit der Außenseiter als Grenze | 112 | ||
III. Ergebnis | 113 | ||
D. Zusammenfassung: Notwendig einheitliche Geltung im engen Sinne | 113 | ||
I. Keine umfassende Regelungsbefugnis | 113 | ||
II. Betriebsnormregelungswille | 114 | ||
III. Regelung der Arbeitsorganisation | 114 | ||
IV. Synallagma als Leitlinie | 115 | ||
V. Betriebsverfassungsnormen | 115 | ||
E. Verhältnismäßigkeit im Einzelfall | 116 | ||
I. Betriebsnormen | 116 | ||
1. Ordnungsnormen | 116 | ||
2. Moderne Tarifforderungen, z. B. Gesundheitsschutz und Weiterbildung | 117 | ||
a) Trend aus Europa | 117 | ||
b) Einordnung | 118 | ||
3. Sozialeinrichtungen | 118 | ||
a) Klassische Solidarnormen | 118 | ||
b) Grenze: Moderne Gegenleistung | 119 | ||
aa) Beispiel Langzeitkonto | 120 | ||
bb) Beispiel betriebliche Altersversorgung | 120 | ||
cc) Beispiel Vorruhestand | 120 | ||
4. Arbeitszeit | 121 | ||
a) BAG zur Festsetzung der individuellen Wochenarbeitszeit durch betriebliche Tarifnormen | 123 | ||
b) BAG zum tariflich festgesetzten Arbeitszeitende im Einzelhandel | 123 | ||
c) BAG zum tariflichen freien Silvestertag im Bankgewerbe | 124 | ||
d) BAG zur Arbeitszeitverkürzung zum Zweck der Beschäftigungssicherung | 125 | ||
e) Leber-Rüthers-Kompromiss | 126 | ||
f) Schichtpläne | 127 | ||
g) Ergebnis | 128 | ||
II. Betriebsverfassungsnormen | 128 | ||
1. Tarifdispositiv ausgestaltete Regelungsgegenstände des Betriebsverfassungsgesetzes | 128 | ||
2. Insbesondere Zuordnungstarifvertrag nach § 3 Abs. 1 BetrVG | 129 | ||
3. Grenzen einer Erweiterung von Mitbestimmungsrechten | 130 | ||
F. Ergebnis | 132 | ||
Dritter Teil: Aufspaltung des Tarifvertrags | 133 | ||
§ 8 Folgen einer Trennung von Individual- und Kollektivnormen | 134 | ||
A. Kombination tariflicher Regelungen verschiedener Urheber | 134 | ||
B. Meinungsstand | 135 | ||
I. BAG | 135 | ||
II. Schrifttum | 135 | ||
§ 9 Zulässigkeit einer Trennung von Individual- und Kollektivnormen | 136 | ||
A. Schutz des Interessenzusammenhangs | 136 | ||
I. Grad des Interessenzusammenhangs | 136 | ||
II. Beeinträchtigung der positiven Koalitionsfreiheit | 138 | ||
1. (Partielle) Geltungsversagung | 138 | ||
2. Parallele zur Teilnichtigkeit des Tarifvertrags | 140 | ||
B. Hilfsweise: Aufspaltung als milderes Mittel | 141 | ||
C. Ergebnis | 142 | ||
Vierter Teil: Kollisionsfreies Aufeinandertreffen von Tarifverträgen | 143 | ||
§ 10 Unechte Tarifkonkurrenzen | 143 | ||
A. Mischbetriebe | 143 | ||
I. Überwiegende Arbeitszeit der Arbeitnehmer | 143 | ||
II. Kein Tätigkeitsbezug des fachlich (betrieblichen) Geltungsbereichs | 144 | ||
B. Strategien der Tarifvertragsparteien zur Vermeidung von Tarifkollisionen | 145 | ||
I. Beschränkung des tariflichen Geltungsbereichs durch Herausnahme bestimmter Betriebe | 145 | ||
II. Zurücktreten der Geltung des eigenen Tarifvertrags | 145 | ||
C. Identität der Vertragspartner | 147 | ||
I. Auslegung des Willens der Tarifparteien als vorrangiger Lösungsweg | 147 | ||
1. Ergänzung | 147 | ||
2. Zeitkollision (Ablöseprinzip) | 147 | ||
II. Keine Identität zwischen Arbeitgeber und seinem Arbeitgeberverband | 148 | ||
D. Keine Tarifeinheit im Unternehmen / Konzern | 149 | ||
I. Fallbeispiel Deutsche Bahn AG | 150 | ||
II. Fallbeispiel Deutsche Lufthansa AG | 150 | ||
E. Ergebnis | 151 | ||
Fünfter Teil: Tarifkollisionen | 152 | ||
§ 11 (Echte) Tarifkonkurrenz im Bereich der Individualnormen | 154 | ||
A. Tarifeinheit im Arbeitsverhältnis | 154 | ||
I. Inhaltliche Kongruenz der Regelungsbereiche | 154 | ||
1. Tarifsperre | 155 | ||
2. Günstigkeitsprinzip | 155 | ||
II. Inhaltliche Inkongruenz der Regelungsbereiche | 156 | ||
B. Zusammenfassung | 159 | ||
§ 12 (Echte) Tarifkonkurrenz im Bereich der Kollektivnormen | 159 | ||
A. Weiter Konkurrenzbegriff der h. M.: Kollektivnorm-Kollision stets Konkurrenzproblem | 159 | ||
I. Ebene des Arbeitsvertrags | 160 | ||
II. Ebene des Betriebs | 161 | ||
III. Dogmatische Unterschiede | 162 | ||
IV. Unzulänglichkeiten des formalen Konkurrenzbegriffs | 163 | ||
B. These: Enger Konkurrenzbegriff: Widersprüchliche Regelung als Voraussetzung für Kollektivnorm-Konkurrenz | 164 | ||
I. Inhaltliche Einzelbetrachtung im Schrifttum | 165 | ||
1. Brecht-Heitzmann | 165 | ||
2. Bürger | 165 | ||
3. Bayreuther | 166 | ||
II. Bewertung | 166 | ||
§ 13 Rechtmäßigkeit des sachlich-gegenständlichen Konkurrenzbegriffs im Bereich der Kollektivnormen | 167 | ||
A. Konstellation 1: Kollektivnormen in einem Tarifvertrag | 168 | ||
I. Konkurrenz durch „negative Kollektivnormen“? | 168 | ||
1. In Gestalt einer (bewussten) Nichtregelung | 168 | ||
2. In Gestalt eines positiv normierten Vorbehalts zugunsten der Betriebsebene | 169 | ||
3. Stellungnahme | 169 | ||
a) Wortlaut der §§ 3 Abs. 2, 4 Abs. 2 TVG | 170 | ||
b) Schutz der ausgeübten Tarifautonomie | 170 | ||
aa) BAG zur Regelungssperre der §§ 87 Abs. 1, 77 Abs. 3 BetrVG | 171 | ||
bb) Koalitionspluralismus als Aspekt der Gründungsfreiheit | 172 | ||
c) Wirksamkeit des betriebsverfassungsrechtlich verankerten Tarifvorrangs | 173 | ||
d) Rechtsstaatsprinzip | 173 | ||
4. Ergebnis | 173 | ||
II. Sonderfall: Betriebsverfassungsnorm nach § 3 Abs. 1 BetrVG | 174 | ||
1. Einschränkung der Abschlusskompetenz | 174 | ||
2. Stellungnahme | 174 | ||
a) Gesetzeswortlaut | 175 | ||
b) Keine planwidrige Gesetzeslücke | 175 | ||
c) Verstoß gegen die positive kollektive Koalitionsfreiheit (Art. 9 Abs. 3 S. 1 GG) | 176 | ||
aa) Schutzbereich und Eingriff | 176 | ||
bb) Rechtfertigung durch kollidierendes Verfassungsrecht | 177 | ||
(1) Abschlussfreiheit der zeitlich später aktiven Konkurrenzgewerkschaft | 177 | ||
(2) Funktionsfähigkeit der Tarifautonomie | 178 | ||
3. Ergebnis | 178 | ||
B. Konstellation 2: Kollektivnormen in verschiedenen Tarifverträgen | 178 | ||
I. Vorliegen einer auflösungsbedürftigen Tarifkonkurrenz | 178 | ||
II. Kombination als spezifische Folge des sachlich-gegenständlichen Konkurrenzbegriffs | 179 | ||
III. Vereinbarkeit mit einfachem Recht | 180 | ||
1. § 4 Abs. 1 S. 2 TVG – Unmittelbare und zwingende Geltung | 180 | ||
2. § 3 Abs. 2 TVG – Geltung für alle Betriebe | 180 | ||
IV. Vereinbarkeit mit Verfassungsrecht | 181 | ||
1. Schutzaspekte der positiven Koalitionsfreiheit | 182 | ||
a) Kompromisscharakter | 182 | ||
aa) Unterschiede Individualnormen / Kollektivnormen | 182 | ||
bb) Verknüpfung der Normtypen zu einem Regelungsbereich | 184 | ||
cc) Ergebnis | 185 | ||
b) Alleinurheberschaft | 186 | ||
aa) Koalitionspluralismus und Gewerkschaftskonkurrenz als Aspekte der Gründungs- und Betätigungsfreiheit | 186 | ||
bb) Tarifvorrang im BetrVG: Kein Verbot einer kombinierten Betriebsordnung | 187 | ||
cc) Kein Schutzbedürfnis auf Arbeitgeber-Seite | 188 | ||
dd) Ergebnis | 189 | ||
c) Kombination als Ausdruck der Verhältnismäßigkeit | 189 | ||
2. Freiheitsrechte der Außenseiter (Art. 9 Abs. 3 S. 1 GG, Art. 12 Abs. 1 GG) | 190 | ||
3. Funktionsfähigkeit der Tarifautonomie | 191 | ||
a) Betriebsnorm vs. Betriebsverfassungsnorm | 192 | ||
b) Betriebsnorm vs. Betriebsnorm | 192 | ||
c) Kollektivnorm vs. Individualnorm | 194 | ||
d) Betriebsverfassungsnorm vs. Betriebsverfassungsnorm | 194 | ||
aa) Betriebsverfassungsnormen nach § 3 Abs. 1 BetrVG | 195 | ||
(1) Überbetrieblichkeit der neu gebildeten Organisationseinheit | 195 | ||
(2) Regelungsstruktur des § 3 Abs. 1 BetrVG als Vorgabe für den Konkurrenzbegriff | 196 | ||
(3) Zeitliche Komponente: Dieselbe Wahlperiode | 198 | ||
(4) Rückkehr zu den gesetzlichen Vertretungsstrukturen | 199 | ||
bb) Zusammenfassung | 201 | ||
4. Gesetzliche Kompetenzverteilung zwischen Tarif- und Betriebsautonomie | 201 | ||
a) § 87 Abs. 1 Eingangssatz BetrVG | 201 | ||
aa) Möglichkeit einer höheren tariflichen Regelungsdichte | 202 | ||
bb) Vorrang der Tarifautonomie | 203 | ||
cc) Kein Schutzdefizit auf Arbeitnehmer-Seite | 204 | ||
dd) Ergebnis | 205 | ||
b) § 77 Abs. 3 S. 2 BetrVG | 205 | ||
V. Ergebnis | 207 | ||
C. Konstellation 3: Kollektivnormen und Spartengewerkschaften | 208 | ||
I. Begriff | 208 | ||
II. Spannungsfeld: Beschränkte Tarifzuständigkeit und betriebsweite Tarifnormgeltung | 209 | ||
1. Entscheidung des BAG vom 29.7.2009 | 210 | ||
a) Konsequenz für Betriebsverfassungsnormen nach § 3 Abs. 1 BetrVG | 210 | ||
b) Konsequenz für Betriebs- und Betriebsverfassungsnormen im Übrigen | 210 | ||
c) Konsequenz für Tarifkollisionen | 211 | ||
2. Meinungsstand im Schrifttum | 211 | ||
a) Tarifzuständigkeit für die „erfassten Betriebe“ bei Betriebsverfassungsnormen nach § 3 Abs. 1 BetrVG | 212 | ||
b) Betriebsbezogene Tarifzuständigkeit bei Betriebs- und Betriebsverfassungsnormen im Übrigen | 212 | ||
c) Zulässigkeit von sog. spartenbezogenen Betriebsnormen | 213 | ||
aa) Entscheidung des BAG vom 7.11.1995 | 214 | ||
bb) Bewertung | 214 | ||
3. Eigene Meinung | 216 | ||
a) Betriebsnormen | 216 | ||
aa) Beschränkung der Tarifzuständigkeit als Teil der autonomen Verbandsorganisation | 216 | ||
bb) Betriebsbezug vs. gruppenspezifische Interessenvertretung | 217 | ||
cc) Enger Betriebsnormbegriff als Grenze der Normsetzungsbefugnis | 219 | ||
b) Betriebsbezogene Tarifzuständigkeit bei Betriebsverfassungsnormen | 220 | ||
aa) Schutzbereich des Art. 9 Abs. 3 S. 1 GG | 221 | ||
bb) Einheitliche Betriebsverfassung als Legitimationsgrundlage | 221 | ||
c) Korrektiv der spartenbezogenen Betriebsnormen | 223 | ||
d) Spartenbezogene Betriebsnormen als Ausdruck der Verhältnismäßigkeit | 224 | ||
III. Ergebnis | 225 | ||
D. Zusammenfassung des § 13 | 226 | ||
§ 14 Auflösung echter Tarifkonkurrenzen im Bereich der Kollektivnormen | 226 | ||
A. Nichtgeltung einzelner Tarifnormen als Beeinträchtigung des Art. 9 Abs. 3 GG | 227 | ||
B. Rechtfertigung – Tarifsperre | 227 | ||
I. Meinungsstand | 227 | ||
II. Stellungnahme | 228 | ||
1. Geltungsanordnung im TVG | 228 | ||
2. Tarifvorrang im BetrVG | 229 | ||
3. Prinzip der Kongruentgeltung im vertraglichen Schuldverhältnis | 230 | ||
4. Auftrag zur tariflichen Gestaltung des Arbeitslebens | 230 | ||
5. Ergebnis | 231 | ||
C. Rechtfertigung – Tarifeinheit | 231 | ||
I. Verhältnismäßigkeit | 231 | ||
II. Auswahlkriterium | 232 | ||
1. Spezialität | 233 | ||
a) Meinungsstand | 234 | ||
b) Stellungnahme | 234 | ||
aa) Keine Analogie zur Gesetzeskonkurrenz | 234 | ||
bb) Fehlende Aussagekraft | 235 | ||
cc) Verbot der Tarifzensur | 236 | ||
c) Ergebnis | 237 | ||
2. Posteriorität / Priorität | 237 | ||
3. Günstigkeitsprinzip | 238 | ||
4. Auswahlkompetenz des Betriebsrats / bzw. der Betriebsparteien | 239 | ||
5. Inhaltlich zurückhaltendste Regelung | 240 | ||
6. Mehrheitsprinzip | 241 | ||
a) Bezugspunkt | 241 | ||
aa) Arbeitsverhältnisse in der Branche | 241 | ||
bb) Betroffene Arbeitsverhältnisse im Betrieb | 242 | ||
cc) Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb | 243 | ||
b) Legitimationsgedanke | 244 | ||
aa) Betriebsnormen | 244 | ||
bb) Betriebsverfassungsnormen | 245 | ||
c) Wettbewerbsgedanke | 246 | ||
d) Rechtssicherheit | 247 | ||
e) Gebotene Modifizierungen | 247 | ||
aa) Gleich starke Mitgliedszahlen, insb. Identität auf Gewerkschafts-Seite | 247 | ||
bb) Repräsentativität in der Sparte als Konsequenz eines modernen Verständnisses? | 249 | ||
cc) Betriebsverfassungsnormen nach § 3 Abs. 1 BetrVG | 250 | ||
f) Ergebnis | 253 | ||
7. Zusammenfassung | 253 | ||
§ 15 Tarifkonkurrenz vs. Günstigkeitsprinzip (§ 4 Abs. 3 TVG) | 253 | ||
A. Individualvertragliche Inbezugnahme eines Tarifwerks | 253 | ||
B. Individualvertraglich vereinbarte Ausnahme vom Tarifvertrag | 256 | ||
C. Ergebnis | 257 | ||
Sechster Teil: Wesentliche Ergebnisse | 258 | ||
Literaturverzeichnis | 262 | ||
Sachwortverzeichnis | 275 |