Der Unterlassungsanspruch in der deutschen und europäischen Betriebs- und Personalverfassung
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Der Unterlassungsanspruch in der deutschen und europäischen Betriebs- und Personalverfassung
Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 318
(2013)
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About The Author
Dr. iur. Daniel Matthias Klocke, LL.M. oec.; geboren 1982 in Berlin; nach dem Abitur Studium der Rechtswissenschaften in Halle (Saale) und Freiburg (i.Br.) 2002–2006. Anschließend Graduiertenförderung und Aufbaustudium Wirtschaftsrecht. Referendariat am Oberlandesgericht Celle (2008–2010). Danach Projektmitarbeiter bei Prof. Dr. Wolfhard Kohte. Seit 1.5.2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Recht der Sozialen Sicherung von Prof. Dr. Armin Höland an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zwischenzeitlich (Sommer 2011) nebenberuflich Mitarbeiter von Prof. Dr. Hans-Wolfgang Micklitz am EUI Florenz.Abstract
Die Frage nach der Existenz von Unterlassungsansprüchen zugunsten der Arbeitnehmerrepräsentanten beschäftigt Praxis und Wissenschaft seit Jahrzehnten. Der Autor verknüpft die Regelungen des BetrVG, EBRG sowie des BPersVG und entwickelt für jedes Gebiet eine eigenständige Lösung auf der Grundlage vergleichbarer, allgemeiner Prinzipien. Dabei trennt er zwischen einem paritätischen Unterlassungsanspruch bei Mitbestimmungsrechten und einem verfahrenssichernden Unterlassungsanspruch bei den übrigen Beteiligungsrechten. Davon ausgehend entwickelt er ein abgestuftes und differenziertes System im Spannungsfeld der Arbeitnehmerinteressen und Arbeitgeberfreiheiten. Einen besonderen Stellenwert in der Arbeit nimmt das Unionsrecht ein: Der Unterlassungsanspruch fällt in den Bereich der sog. unionsrechtskonformen Rechtsfortbildung vor dem Hintergrund der Richtlinien 2002/14/EG und 2009/38/EG.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 22 | ||
Einleitung | 23 | ||
1. Kapitel: Die Unterlassungsansprüche und ihre Durchsetzung | 29 | ||
A. Die negatorischen Abwehransprüche | 29 | ||
I. Die Unterlassungsansprüche im Allgemeinen | 29 | ||
II. § 1004 Abs. 1 S. 2 BGB | 30 | ||
1. Die Rechtsusurpationstheorie | 30 | ||
2. Die herrschende Ansicht | 31 | ||
3. §§ 1004, 12, 862 BGB analog | 31 | ||
4. Die Erstbegehungsgefahr | 32 | ||
III. Das System des Rechtsschutzes | 33 | ||
B. Die Durchsetzung der Unterlassungsansprüche | 34 | ||
2. Kapitel: Die Unterlassungsansprüche des Betriebsrats | 36 | ||
A. Das Problem | 36 | ||
B. Der Zweck der Mitbestimmung im Betrieb | 37 | ||
C. Unterlassungsansprüche als Elemente der Betriebsverfassung | 39 | ||
I. Die Unterlassungsansprüche im BetrVG | 39 | ||
II. Die Asymmetrie der Unterlassungsansprüche | 39 | ||
III. Die grundlegende Struktur | 40 | ||
D. Das Anterioritätsprinzip | 40 | ||
I. Die Beteiligungslage | 41 | ||
II. Das Vorher der Beteiligung | 41 | ||
1. Die zeitliche Struktur der Beteiligungsrechte | 42 | ||
2. Die Ausnahmen vom Anterioritätsprinzip | 43 | ||
3. Konklusion | 44 | ||
III. Die Gewinnung des Rechtsprinzips | 44 | ||
IV. Die Bedeutung des Anterioritätsprinzips für das System der Beteiligungsrechte | 45 | ||
1. Die Optimierung der ungeschriebenen Betriebsverfassung | 45 | ||
2. Die Konkordanz zu anderen Prinzipien | 45 | ||
E. Der paritätische Unterlassungsanspruch bei § 87 BetrVG | 46 | ||
I. Überblick über die Rechtsprechungsentwicklung | 46 | ||
II. Die unterschiedlichen Begründungsansätze | 47 | ||
1. Die grundsätzlichen Einwände gegen einen allgemeinen Unterlassungsanspruch | 48 | ||
a) Sperrwirkung des § 23 Abs. 3 | 48 | ||
b) Sperrwirkung des § 2 Abs. 1 BetrVG | 50 | ||
c) Die Ausgestaltung des Sanktionssystems im BetrVG | 51 | ||
d) Die Einigung und die Einigungsstelle | 52 | ||
e) Die Realisierung des Beteiligungsrechts über den einstweiligen Rechtsschutz | 52 | ||
f) Zwischenergebnis | 53 | ||
2. Die verschiedenen Begründungsansätze eines paritätischen Unterlassungsanspruchs | 53 | ||
a) Die Schwäche eines unmittelbaren Rekurses auf § 1004 BGB | 53 | ||
aa) Absolute/subjektive Rechte | 54 | ||
(1) Beteiligungsrechte als absolute Rechte | 54 | ||
(2) Beteiligungsrechte als subjektive Rechte | 55 | ||
(a) Die Fassung des Begriffs des subjektiven Rechts | 56 | ||
(b) Ansätze in der Literatur | 57 | ||
(c) Subsumtion mithilfe der Kombinationslehre | 58 | ||
(3) Fazit | 59 | ||
bb) Schutznormen | 59 | ||
cc) Ergebnis | 61 | ||
b) Der Ausbau des § 1004 BGB | 61 | ||
c) Der Unterlassungsanspruch als allgemeines Rechtsprinzip | 61 | ||
d) Der Unterlassungsanspruch als negative Seite des Beteiligungsrechts | 64 | ||
e) Der Unterlassungsanspruch als Produkt einer Nebenpflicht aus § 2 Abs. 1 BetrVG | 64 | ||
f) Prozessuale Begründungen | 65 | ||
g) Die Begründung über § 78 S. 1 BetrVG | 66 | ||
h) Die Ansicht des Bundesarbeitsgerichts | 67 | ||
aa) Der Beschluss vom 3.5.1994 | 67 | ||
bb) Kritik in der Literatur | 69 | ||
cc) Das dogmatische Fundament der Rechtsprechung | 71 | ||
(1) Die Fortbildung der Rechtsprechung des Sechsten Senats und der Literatur | 71 | ||
(2) Die Theorie der notwendigen Mitbestimmung | 72 | ||
(3) Normkonkretisierung | 73 | ||
(4) Das Unterlassen der Maßnahme vor der Parität der Betriebsparteien | 74 | ||
(5) Schlüsse aus § 77 Abs. 1 S. 2 | 76 | ||
(6) Nicht ohne Zustimmung | 77 | ||
(7) Das Licht des § 2 Abs. 1 BetrVG | 78 | ||
(a) Das Prinzip der vertrauensvollen Zusammenarbeit | 78 | ||
(b) Die Auswirkung auf § 87 BetrVG | 79 | ||
dd) Ergebnis | 80 | ||
ee) Die Bedeutung des Teilhabegedankens | 81 | ||
III. Resümee | 81 | ||
F. Die Rechtsgrundlage des verfahrenssichernden Unterlassungsanspruchs | 82 | ||
I. Die dogmatischen Probleme der Ansicht des Bundesarbeitsgericht | 82 | ||
II. Würdigung | 83 | ||
III. Eigene Ansicht: § 23 Abs. 3 BetrVG analog | 84 | ||
1. Der präventive Unterlassungsanspruch des § 23 Abs. 3 S. 1 BetrVG | 84 | ||
a) § 23 Abs. 3 BetrVG als Anspruchsgrundlage | 85 | ||
b) Der grobe Verstoß gegen betriebsverfassungsrechtliche Pflichten | 85 | ||
c) Der präventive Schutz | 86 | ||
aa) Das disziplinarische Verständnis der herrschenden Meinung | 87 | ||
bb) Der Wortlaut | 87 | ||
cc) Die systematische und historische Auslegung | 88 | ||
dd) Sinn und Zweck | 88 | ||
ee) Der Vergleich zu § 1004 Abs. 1 S. 2 BGB | 89 | ||
ff) Ergebnis | 89 | ||
d) § 23 Abs. 3 S. 1 BetrVG als Gegenstand einer einstweiligen Verfügung | 90 | ||
e) Zwischenergebnis | 90 | ||
2. Die Durchführung der Maßnahme und der grobe Verstoß (der Kumulationseffekt) | 91 | ||
3. § 23 Abs. 3 S. 1 BetrVG analog | 93 | ||
a) Die Planwidrigkeit der Regelungslücke | 94 | ||
aa) Der Lückenbegriff | 94 | ||
bb) Der Regelungshorizont des Gesetzgebers | 95 | ||
cc) Vom System des BetrVG zu § 23 Abs. 3 BetrVG | 97 | ||
b) Der Sinn und Zweck des § 23 Abs. 3 BetrVG | 98 | ||
aa) Der Schutz der betriebsverfassungsrechtlichen Ordnung | 98 | ||
bb) Der zusätzliche Schutz | 100 | ||
cc) Der systematisch-teleologische Raum | 100 | ||
c) Das Erfordernis, Gleiches gleich zu behandeln | 101 | ||
aa) Die Inkohärenz des § 23 Abs. 3 S. 1 BetrVG im Hinblick auf die Maßnahme | 102 | ||
(1) Die Widersprüchlichkeit der Verhinderung weiterer Verstöße | 102 | ||
(2) Die Inkohärenz beim groben Verstoß | 103 | ||
(3) Zwischenfazit | 103 | ||
bb) Die gesetzgeberische Missbilligung der Vornahme als Differenzierungskriterium | 103 | ||
(1) Die Bedeutung der Missbilligung | 104 | ||
(2) Die Integritätswertung der Beteiligungsrechte | 104 | ||
(a) Unwirksamkeit als Kriterium? | 105 | ||
(b) Der Sinn von § 98 Abs. 5 S. 4 BetrVG | 105 | ||
(c) Die positive Ausgestaltung des Beteiligungsverfahrens | 106 | ||
(d) Das Anterioritätsprinzip und seine Gewährleistungsfunktion | 107 | ||
(e) Die Wertung aus dem Beteiligungsrecht vor § 2 Abs. 1 BetrVG | 108 | ||
(f) Fazit | 108 | ||
cc) Die gleiche Behandlung der wertungsgemäß gleichgelagerten Fälle | 109 | ||
dd) Die fehlende Rechtfertigung | 110 | ||
(1) Das Mindestmaß an Schutz | 110 | ||
(2) Der Unterschied zwischen einfachen und groben Verstößen | 111 | ||
(3) § 23 Abs. 3 BetrVG als Legitimation für Eingriffe in die Unternehmerfreiheit | 111 | ||
d) Rechtsfortbildung aufgrund des negatorischen Koinzidenzprinzips | 112 | ||
e) Die Grenzen der Rechtsfortbildung | 113 | ||
aa) Grundsätze | 113 | ||
bb) Die Wortlautreduktion und die Zweckentsprechung | 114 | ||
cc) Die "grob" erfordernden Fälle | 115 | ||
(1) Nicht klagbare Pflichten | 115 | ||
(2) Prozessstandschaft | 116 | ||
4. Konklusion | 117 | ||
IV. Das Nebeneinander von § 23 Abs. 3 S. 2-5 BetrVG und § 890 ZPO | 118 | ||
V. Konsequenzen für den Betriebsrat | 121 | ||
VI. Ergebnis | 122 | ||
G. Der verfahrenssichernde Unterlassungsanspruch in wirtschaftlichen Angelegenheiten | 122 | ||
I. Die Ausgestaltung und das System des Mitwirkungsrechts nach § 111 Abs. 1 BetrVG | 123 | ||
1. Der zugrunde liegende Interessenkonflikt | 123 | ||
2. Das Beteiligungsrecht und die Beteiligungsresultate | 124 | ||
3. Die rechtliche Spannungslage | 125 | ||
II. Die Grundlage des Unterlassungsanspruchs bei den Beteiligungsrechten nach §§ 111 ff. BetrVG | 126 | ||
III. Ausdrückliche Ablehnung durch den Gesetzgeber? | 127 | ||
IV. Folgerungen aus der schwächeren Position | 129 | ||
V. Unternehmerfreiheit contra Beteiligung | 131 | ||
1. Das Fundament des Verbots des Eingriffs in die Unternehmerfreiheit | 131 | ||
2. Die Auflösung des Konflikts von Unternehmerfreiheit und Verfahrensloyalität | 132 | ||
a) Die Unternehmerfreiheit und die Beteiligungsrechte: Grundrechtliche und einfachgesetzliche Spannungslage | 132 | ||
b) § 113 Abs. 3 BetrVG | 134 | ||
aa) Die Voraussetzungen der Norm | 134 | ||
bb) Die Voraussetzungen einer Sperrwirkung | 135 | ||
cc) Kein verbleibender Anwendungsbereich für § 113 Abs. 3 BetrVG? | 136 | ||
dd) Die historische Interpretation | 137 | ||
(1) Der doppelte Zweck des § 113 BetrVG | 137 | ||
(2) Der historische Zweck der Schaffung des § 113 Abs. 3 BetrVG | 138 | ||
(3) Zwischenergebnis | 139 | ||
ee) § 113 Abs. 3 als objektiv abschließende Norm? | 139 | ||
(1) Die Wechselwirkung von § 113 Abs. 3 BetrVG und Sozialplan | 139 | ||
(a) Die mögliche Einwirkung auf den Sozialplan | 140 | ||
(b) Die Harmonisierung der Verfahren durch den Unterlassungsanspruch | 140 | ||
(c) § 113 Abs. 3 BetrVG als betriebsverfassungsrechtliche ultima ratio | 142 | ||
(2) Die Trennung von individueller und kollektiver Ebene | 142 | ||
(3) Das Verschieben der Rechtsmacht | 144 | ||
(4) Die Bedeutung von § 2 Abs. 2 GKG | 144 | ||
(5) Konklusion | 145 | ||
c) Die Freiheit nach Abschluss eines Interessenausgleichs | 146 | ||
aa) Der Interessenausgleich und seine Realisierung | 147 | ||
bb) Der Interessenausgleich als "Privileg" des Unternehmers? | 147 | ||
cc) Die Auflösung des Widerspruchs | 148 | ||
d) Exkurs: Der Unterlassungsanspruch bei § 99 BetrVG | 149 | ||
aa) Die Entwicklung der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts | 149 | ||
bb) Der weitere Meinungsstand | 150 | ||
cc) § 100 BetrVG als sperrendes Sonderverfahren? | 151 | ||
(1) § 100 Abs. 1 BetrVG | 151 | ||
(2) § 100 Abs. 2 und 3 BetrVG | 152 | ||
(a) Der Regelungsgehalt der Vorschrift | 153 | ||
(b) Der Sinn und Zweck der "Privilegierung" | 154 | ||
(aa) Die zeitliche Koordinierung der Aufklärungspflicht | 154 | ||
(bb) Die aktive Rolle des Arbeitgebers | 155 | ||
(cc) Eigene Kenntnis | 156 | ||
(dd) Probleme beim Aufheben der Maßnahme | 156 | ||
(ee) Konklusion | 156 | ||
dd) § 101 BetrVG als abschließende Norm | 158 | ||
(1) Die Logik der Abwehrrechte | 158 | ||
(2) Kurzzeitige und längere Maßnahmen | 159 | ||
(3) Die Rechtskraft als Tatbestandsmerkmal | 160 | ||
ee) Fazit | 161 | ||
e) Die Verknüpfung von Beteiligungsrecht und Maßnahme | 161 | ||
aa) Das Rechtzeitigkeitserfordernis | 162 | ||
bb) § 122 InsO | 163 | ||
cc) Das Intermezzo mit den Sätzen 2 und 3 | 163 | ||
f) Die rechtliche Bewertung der hypothetischen Beteiligung | 165 | ||
g) Die Letztentscheidungskompetenz | 166 | ||
3. Ergebnis | 167 | ||
VI. Der Unterlassungsanspruch als unzulässiges Druckmittel? | 167 | ||
VII. Kein Schadenersatz nach § 945 ZPO | 168 | ||
VIII. Zwischenergebnis | 169 | ||
IX. Die Auswirkungen der Richtlinie 2002/14/EG | 170 | ||
1. Die Europäisierung der elementaren Fragestellungen | 170 | ||
2. Die Vorgaben der Richtlinie für die Sicherung der Beteiligungsrechte | 172 | ||
a) Die Auslegung europäischen Rechts | 172 | ||
b) Der rechtliche Rahmen | 173 | ||
aa) Die Europäische Betriebsverfassung | 174 | ||
bb) Recht der Arbeitnehmer auf Unterrichtung und Anhörung | 175 | ||
cc) Die Beteiligungsrechte der Richtlinie und die Struktur von Entscheidung und Einflussnahme | 175 | ||
dd) Die von der Richtlinie 2002/14/EG erfassten Rechte | 177 | ||
c) Die Freiheit der Mitgliedstaaten und der effet utile | 179 | ||
d) Die Unterlassungspflicht des Arbeitgebers | 181 | ||
aa) Das Urteil "Junk" | 181 | ||
bb) Die Begründung | 182 | ||
cc) Die Einordnung der Unterlassungspflicht in die Richtlinie | 182 | ||
dd) Übertragung auf die Richtlinie 2002/14/EG | 183 | ||
(1) Die Übertragbarkeit | 183 | ||
(2) Der Zeitpunkt der Konsultation nach der Richtlinie 2002/14/EG | 184 | ||
(3) Die praktische Wirksamkeit des Dialoges und des Verhandlungsanspruchs | 185 | ||
ee) Eigenständige Begründungslinien der Richtlinie | 186 | ||
(1) Die Rücksichtnahme bei der Rechtsausübung | 186 | ||
(2) Die Ausnahmevorschrift des Art. 6 Abs. 2 | 187 | ||
ff) Zwischenfazit | 188 | ||
gg) Renault/Vilvoorde | 188 | ||
(1) Tribunal de Grande Instance de Nanterre | 189 | ||
(2) Cour d’appel Versailles | 190 | ||
(3) Konsequenzen | 190 | ||
(a) Der Stellenwert der historischen Auslegung | 190 | ||
(b) Der Einfluss des "Fall Vilvoorde" auf die Richtliniensetzung | 191 | ||
(c) Die französischen Urteile als Leitbilder effektiven und vorherigen Schutzes | 193 | ||
(4) Exkurs: Ein Blick auf das Vorbildrecht | 194 | ||
(a) Das französische System der Arbeitnehmervertretung | 195 | ||
(aa) Die Systematik der betrieblichen Akteure | 195 | ||
(bb) Information und Konsultation durch das comité d’entreprise | 196 | ||
(b) Das comité d’entreprise als Berechtigter der Richtlinie 2002/14/EG | 198 | ||
(c) Die Durchsetzung der Rechte des comité d’entreprise über das référé-Verfahren | 199 | ||
(d) Überblick über die Kasuistik | 202 | ||
(e) Ein Beispiel: Gaz du France/SUEZ | 203 | ||
(f) Die Implikationen | 206 | ||
e) Die Gewährleistungsfunktion des allgemeinen Rahmens | 208 | ||
aa) Erwägungsgrund 6 und Art. 11 Abs. 1 S. 1 HS. 2 | 208 | ||
bb) Zwei feste Säulen der Durchsetzung: Anteriorität und wirksame Durchsetzung | 209 | ||
cc) Die Unterlassung der Maßnahme als Konsequenz eines fairen Verfahrens | 210 | ||
(1) Die vier Traditionslinien der Richtlinienentwicklung | 210 | ||
(2) Die Unterlassungspflicht als Konsequenz der Entwicklung eines fairen Verfahrens | 211 | ||
dd) Die Vorgaben für die Ausgestaltung zur Gewährleistung der Rechte | 212 | ||
(1) Keine unmittelbaren Durchsetzungsinstrumente auf individualrechtlicher Ebene | 213 | ||
(2) Keine Ex-posteriori-Sicherungsinstrumente in Art. 8 Abs. 1 RL 2002/14/EG | 214 | ||
ee) Die Konsequenzen für die Europäische Betriebsverfassung | 215 | ||
3. Die Regelungen des BetrVG vor dem Hintergrund der Richtlinie 2002/14/EG | 216 | ||
a) Die Geltendmachung des Beteiligungsrechts | 217 | ||
b) § 23 Abs. 3 BetrVG | 218 | ||
c) § 113 BetrVG | 219 | ||
aa) Die fehlende abschreckende Wirkung nach herrschender Auffassung | 219 | ||
bb) § 113 als individualrechtliches Sicherungsmittel a posteriori | 220 | ||
cc) Eine Alternative bei konformer Auslegung? | 221 | ||
dd) Ergebnis | 221 | ||
d) §§ 121, 119 BetrVG | 222 | ||
aa) Die Lücken des strafrechtlichen Schutzes | 222 | ||
bb) Die Vorgaben aus Nokia/Wärdell | 223 | ||
cc) Das Parallelverhältnis strafrechtlicher und zivilrechtlicher Sanktionen | 224 | ||
e) Synergieeffizienz der Normen und Ergebnis | 225 | ||
4. Die richtlinienkonforme Rechtsfortbildung des BetrVG | 226 | ||
a) Umsetzungsfreiheit und Richterrecht | 226 | ||
b) Das methodische Vorgehen | 228 | ||
aa) Die richtlinienkonforme Auslegung und Rechtsfortbildung | 228 | ||
(1) Die Entwicklung der richtlinienkonformen Rechtsfortbildung | 229 | ||
(2) Die Reichweite der Pflicht zur Rechtsfortbildung | 231 | ||
bb) Die Grenzen der richtlinienkonformen Rechtsfortbildung | 232 | ||
cc) Die Einschränkung durch die nationalen Wertungen | 233 | ||
(1) Die entscheidende Rolle der Wertentscheidungen | 233 | ||
(2) Die europäischen Richtlinien als Teil des Wertesystems | 234 | ||
c) Artikel 8 der Richtlinie 2002/14/EG | 235 | ||
aa) Die Überschrift | 235 | ||
bb) Art. 8 Abs. 1 S. 1 | 236 | ||
(1) Die Vorgaben des Abs. 1 S. 1 | 237 | ||
(2) Die Durchsetzung im Falle des Verstoßes gegen die Unterlassungspflicht | 237 | ||
cc) Art. 8 Abs. 1 S. 2 | 238 | ||
(1) Das untersagende Gericht | 239 | ||
(a) Die Rolle der gerichtlichen Sicherung für das Europarecht | 239 | ||
(b) Die Rolle der gerichtlichen Sicherung in Deutschland | 240 | ||
(2) Die Auswirkung dieses Leitbildes | 241 | ||
dd) Art. 8 Abs. 2 | 242 | ||
ee) Konklusion | 243 | ||
d) Zwischenergebnis | 244 | ||
e) Das Äquivalenzgebot des EuGH | 245 | ||
f) Die sozialen Grundrechte der Arbeitnehmer | 246 | ||
5. Richtlinienspezifische Einwände | 249 | ||
a) Allgemeine Bedenken | 249 | ||
b) Kein Mitbestimmungsrecht/Rechtsgrundlage | 250 | ||
c) Richtliniensetzungsprozess | 252 | ||
d) Unzulässigkeit wegen des europarechtlichen Transparenzgebotes | 253 | ||
e) Die Verhältnismäßigkeit des Unterlassungsanspruchs | 256 | ||
6. Die Rückwirkung der europarechtlichen Implikationen auf den Streitstand | 257 | ||
a) Die Ausschließlichkeit des § 113 BetrVG | 257 | ||
b) Stütze für § 23 Abs. 3 BetrVG analog | 257 | ||
c) Kein Unterlassungsanspruch bis zum Feststellen des Scheiterns des Interessenausgleichs | 258 | ||
7. Zwischenergebnis | 259 | ||
8. Keine "gespaltene Rechtsfortbildung" | 260 | ||
a) Die unmittelbar betroffenen Beteiligungsrechte | 261 | ||
b) Die weiteren Beteiligungsrechte | 262 | ||
X. Ergebnis | 262 | ||
H. Der verfahrenssichernde Unterlassungsanspruch bei § 90 BetrVG | 263 | ||
I. Grundsätzliches | 263 | ||
II. Sperrung durch § 91 BetrVG? | 264 | ||
1. § 91 BetrVG im System des Beteiligungsrechts | 264 | ||
2. Der Unterlassungsanspruch bei § 91 BetrVG | 264 | ||
a) Die besondere Anspruchsgrundlage | 265 | ||
b) Ergebnis | 266 | ||
I. Der verfahrenssichernde Unterlassungsanspruch bei der Berufsbildung | 267 | ||
I. § 97 BetrVG | 267 | ||
II. § 98 BetrVG | 268 | ||
1. § 98 Abs. 1 BetrVG | 269 | ||
2. § 98 Abs. 2 BetrVG | 269 | ||
3. § 98 Abs. 3 BetrVG | 270 | ||
J. Ergebnis | 271 | ||
3. Kapitel: Der Unterlassungsanspruch des Europäischen Betriebsrats | 272 | ||
A. Die Auswirkung des Systems des EBRG auf den Unterlassungsanspruch | 273 | ||
B. Zuständigkeiten des Europäischen Betriebsrats | 274 | ||
C. Die Sicherung der Beteiligungsrechte | 274 | ||
I. Die §§ 42 ff. EBRG | 274 | ||
II. Der Meinungsstand zum Unterlassungsanspruch | 274 | ||
1. § 23 Abs. 3 BetrVG | 275 | ||
2. Der allgemeine Unterlassungsanspruch | 276 | ||
III. Die Herleitung des Unterlassungsanspruchs aus § 42 Nr. 2 EBRG | 278 | ||
1. Die axiomatische Einbettung des Beteiligungsrechts | 278 | ||
2. Der Tatbestand des § 42 Nr. 2 EBRG | 279 | ||
a) Der Wortlaut | 279 | ||
b) Das System | 279 | ||
aa) § 42 Nr. 2 EBRG vor dem System der §§ 119, 78 BetrVG | 280 | ||
(1) Unterschiede zwischen § 119 und § 78 BetrVG | 280 | ||
(2) Notwendige Einschränkungen für § 42 Nr. 2? | 280 | ||
bb) Weitere systematische Argumente im EBRG | 281 | ||
(1) §§ 19, 42 Nr. 2 EBRG | 281 | ||
(2) Strafrechtlicher Schutz | 282 | ||
(3) Das System des EBRG als abschließendes System | 283 | ||
cc) Zwischenergebnis | 284 | ||
c) Die gesetzgeberische Zweckbestimmung | 284 | ||
aa) Die ursprüngliche Zweckbestimmung und unionsrechtskonforme Auslegung | 284 | ||
(1) Die Unterlassungspflicht und Durchsetzungsanforderungen der Richtlinie 2009/38/EG | 285 | ||
(a) Die Struktur der Beteiligungsrechte | 285 | ||
(aa) Der Inhalt und die zeitliche Ausgestaltung des Beteiligungsrechts | 286 | ||
(bb) Keine Durchbrechung der Anteriorität | 287 | ||
(cc) Die Bedeutung des Willens zur Verständigung | 288 | ||
(dd) Die Beachtung der Rechte bei der Durchführung der Maßnahme | 288 | ||
(ee) Vermeintliche Absagen an eine Unterlassungspflicht | 289 | ||
(ff) Nr. 3 Abs. 4 des Anhangs der Richtlinie 2009/38/EG | 291 | ||
(gg) Zwischenergebnis | 292 | ||
(b) Die Effektivität der Rechtsdurchsetzung | 292 | ||
(2) Der institutionelle Ansatz der Richtlinie 2009/38/EG | 294 | ||
(3) Keine ausdrückliche Übernahme des französischen Systems in der Neufassung | 294 | ||
(4) Der Unterlassungsanspruch als unzulässige Maximalumsetzung | 294 | ||
bb) Die historische Auslegung vor dem Hintergrund der Neuregelung in 2011 | 295 | ||
D. Ergebnis | 296 | ||
4. Kapitel: Der Unterlassungsanspruch des Personalrats | 298 | ||
A. Die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts | 299 | ||
I. Darstellung der Rechtsprechungsentwicklung | 299 | ||
1. Die Ablehnung eines Unterlassungsanspruchs in der älteren Rechtsprechung | 299 | ||
2. Die Lösung in der neueren Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts | 300 | ||
II. Die problematischen Fundamente der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts | 302 | ||
1. Die grundsätzlichen Probleme des Konzepts | 302 | ||
2. Der Vergleich mit der kirchlichen Mitbestimmung | 303 | ||
3. Vertrauensvorsprung des öffentlich-rechtlichen Arbeitgebers? | 305 | ||
III. Die Ansicht des Ersten, Zweiten und Vierten Senats des Bundesarbeitsgerichts | 306 | ||
IV. Der weitere Meinungsstand | 307 | ||
B. Die Bezugspunkte des objektiven Verfahrens | 308 | ||
I. Die These vom Beschlussverfahren als einem objektiven Verfahren | 309 | ||
II. Die Exklusion der beteiligungspflichtigen Maßnahme | 311 | ||
1. Das überkommene Gerüst dieses Theorems | 311 | ||
2. Die Rechtsbeziehungen als untauglicher Einwand | 312 | ||
3. Der Verfahrensanspruch als untaugliche Beschränkung | 312 | ||
III. Das richtlinienkonforme Verständnis des BPersVG | 313 | ||
C. Der Grund für den Verzicht auf ausdrückliche Sicherungsnormen | 314 | ||
I. Die Dienstaufsichtsbeschwerde | 315 | ||
II. Die Kritik an einem ausschließlichen Sicherungssystem | 315 | ||
III. Fazit | 317 | ||
D. Die Unterlassungsansprüche in den Personalvertretungsgesetzen der Länder | 317 | ||
I. Länder ohne weitergehenden Schutz | 317 | ||
II. Länder mit Spezialregelungen | 318 | ||
III. Insbesondere: Niedersachsen | 320 | ||
IV. Insbesondere: Nordrhein-Westfalen | 320 | ||
V. Schlüsse | 321 | ||
E. Die Herleitung des personalvertretungsrechtlichen Unterlassungsanspruchs | 322 | ||
I. § 8 BPersVG | 322 | ||
II. Der Unterlassungsanspruch im öffentlichen Recht | 323 | ||
1. Grundlagen und Voraussetzungen | 323 | ||
2. Die Anwendbarkeit auf das Personalvertretungsrecht | 325 | ||
a) Der allgemeine verfahrenssichernde öffentlich-rechtliche Unterlassungsanspruch | 325 | ||
b) Die Beteiligungsrechte als subjektive Rechte | 326 | ||
aa) Innen- und Außenrecht | 327 | ||
bb) Die Struktur von Innenrecht und Außenrecht im Personalvertretungsrecht | 328 | ||
(1) Die Funktion der Dienststelle für das Personalvertretungsrecht | 328 | ||
(2) Die Bedeutung des Rechtsträgers für das Personalvertretungsrecht | 329 | ||
(3) Das Verhältnis Dienststelle – Dienststellenleiter als Innenrecht | 330 | ||
(4) Das Verhältnis Dienststelle (Rechtsträger) Personalrat als Außenrecht | 331 | ||
(a) Die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts | 331 | ||
(b) Die partielle Entsprechung des Bundesverwaltungsgerichts | 332 | ||
(c) Die Rechtsstellung des Personalrats im BPersVG | 333 | ||
(d) Die Unabhängigkeit des Personalrats | 334 | ||
(aa) Dienstpflichten und § 28 BPersVG | 334 | ||
(bb) Pflichten des Personalratsamtes als Amtspflichten? | 335 | ||
(cc) Ergebnis | 335 | ||
(e) Das System des BPersVG | 336 | ||
(aa) Die verschiedenen Zuordnungs- und Zurechnungssubjekte | 336 | ||
(bb) Die systematische und rechtliche Zweiteilung | 336 | ||
(cc) Die fehlende demokratische Legitimation als Ausdruck des Außenrechts | 337 | ||
(dd) Die Parallele zum Verwaltungsverfahren | 337 | ||
(f) Der Personalrat ein Organ der Verwaltung? | 338 | ||
(aa) Der Organbegriff in der Rechtsprechung und Literatur | 338 | ||
(bb) Die Anwendung des Begriffs auf den Personalrat | 339 | ||
(5) Zwischenergebnis | 340 | ||
cc) Die Beteiligungsrechte als subjektiv-öffentliche Rechte | 340 | ||
(1) Das subjektiv-öffentliche Recht | 340 | ||
(a) Die Entwicklung des Begriffs des subjektiv-öffentlichen Rechts | 341 | ||
(b) Subjektive Rechte zwischen öffentlich-rechtlichen Rechtsträgern | 341 | ||
(c) Die Ermittlung von subjektiven Rechten | 342 | ||
(2) Die Beteiligungsrechte als subjektive öffentliche Rechte | 342 | ||
(3) Richtlinienkonformes Verständnis der Beteiligungsrechte | 344 | ||
(4) Die europäischen Grundrechte | 346 | ||
dd) Fazit | 346 | ||
c) Die Beteiligungsrechte als materielles Recht | 347 | ||
3. Ergebnis | 347 | ||
F. Das aus den §§ 69 und 72 BPersVG folgende Verbot der Durchführung der Maßnahme | 347 | ||
I. Die Mitbestimmungsrechte | 348 | ||
II. Die Mitwirkungsrechte | 349 | ||
1. Die Anteriorität | 349 | ||
2. Die besonderen Verfahren des § 72 BPersVG | 349 | ||
3. Die Grundlage der Unterlassungsverpflichtung | 350 | ||
III. Konklusion | 350 | ||
G. Verfassungsrechtliche Einwirkungen auf den Unterlassungsanspruch | 351 | ||
I. Die Personalverfassung im Grundgesetz | 351 | ||
II. Demokratieprinzip und Mitbestimmung im öffentlichen Dienst | 352 | ||
1. Die Verfassungswidrigkeit des § 58 Abs. 3 MBG SH | 353 | ||
2. Das Demokratieprinzip und die Mitbestimmung | 354 | ||
3. Das "Dreistufenmodell" | 355 | ||
4. Das Demokratieprinzip und der Unterlassungsanspruch | 356 | ||
a) Das Demokratieprinzip als Grenze einer Unterlassungsverfügung | 356 | ||
b) Das Demokratieprinzip als mittelbarer inhaltsbestimmender Faktor | 358 | ||
III. Organisations-, Sach-, Personalhoheit und Effizienz der Verwaltung | 359 | ||
IV. Ergebnis | 361 | ||
H. Ergebnis | 362 | ||
5. Kapitel: Zusammenfassung der Ergebnisse | 363 | ||
Literaturverzeichnis | 371 | ||
Sachwortverzeichnis | 395 |