Form und Funktion der »freiheitlichen demokratischen Grundordnung«
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Form und Funktion der »freiheitlichen demokratischen Grundordnung«
Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 266
(2013)
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Studium der Politik- sowie der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der TU Darmstadt und der Aberystwyth University, 2004 bis 2008 assoziierter wiss. Mitarbeiter am Institut für Soziologie der TU Dresden (Graduiertenstipendium des Landes Sachsen), 2005 bis 2007 Forschungsaufenthalte am Centre for Sociological Research der KU Leuven, 2008 bis 2012 wiss. Mitarbeiter an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld, 2010 Promotion zum Dr. phil in Soziologie an der TU Dresden, seit 2012 wiss. Mitarbeiter am Institut für Soziologie der TU Dresden.Abstract
Der Verfassungsrechtslehre ist es bisher nicht gelungen, eine methodisch kontrollierte Dogmatik zur »freiheitlichen demokratischen Grundordnung« (fdGO) und der Parteiverbotsproblematik zu entwickeln. Die Arbeit zielt allerdings nicht - oder jedenfalls nicht vordringlich - darauf ab, dieses Defizit zu beheben, sondern sie untersucht im Anschluß an Niklas Luhmanns Soziologie der Grundrechte die Funktion der fdGO. Hierzu werden die Beschränkungen der jurisprudentiellen Kontroverse unterlaufen, indem die sie prägendenen Diskussionsschemata in systemfunktionaler Einstellung rekonstruiert werden. Der fdGO fällt demnach die Funktion zu, die »Kopplung« von demokratischer Politik und rechtsstaatlicher Verfassungsordnung mit Mitteln des Rechts gegen politische Gefährdungen abzusichern. Auf der Grundlage dieser Funktionsbestimmung eröffnet sich zugleich die Möglichkeit, eine rationalere Dogmatik der fdGO zu formulieren.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
I. Einleitung | 13 | ||
II. Die Gehaltsarmut der fdGO: Eine Problemnäherung in sprachphilosophischen Begriffen | 18 | ||
1. Gehalt und Spielraum | 19 | ||
2. Normativer Gehalt und Entscheidungsspielraum | 22 | ||
III. Die Paradoxie der fdGO | 25 | ||
1. Zum Zusammenhang von Problemformulierung und dogmatischer Limitationalität | 25 | ||
2. Die Form des Beobachtens | 30 | ||
a) Beobachten als bezeichnendes Unterscheiden | 31 | ||
b) Beobachtung zweiter Ordnung | 33 | ||
c) Operation und Beobachtung | 34 | ||
d) Die Selektivität des Beobachtens: Sinn | 37 | ||
e) Medium und Form | 40 | ||
3. Die Form der Kommunikation | 42 | ||
a) Ein dreistelliger Begriff der Kommunikation | 43 | ||
b) Die autopoietische Schließung der Kommunikation | 49 | ||
c) Observationale Schließung: Selbstreferenz und Fremdreferenz | 54 | ||
4. Paradoxien, Beobachtung und Information | 56 | ||
a) Information, Struktur und Redundanz | 57 | ||
b) Die Inhibierung des Beobachtens durch Paradoxien | 62 | ||
IV. Die Beobachtung der fdGO | 66 | ||
1. Die fdGO in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 67 | ||
2. Die Form des Grundrechts – von der Freiheit zum Wert | 70 | ||
3. Die fdGO zwischen Freiheit und Wert | 76 | ||
V. "Rechtswissenschaft", Recht und Wissenschaft | 83 | ||
1. Analytische Jurisprudenz: Rechtsdogmatik als Wissenschaft | 84 | ||
a) Recht und Wahrheit aus der Perspektive der analytischen Jurisprudenz | 84 | ||
b) Rationales Begründen und die Orientierung am "möglichen Wortsinn" | 85 | ||
c) Entscheidung, Gleichheit und Wahrheit | 95 | ||
2. Die operativ-kognitive Schließung des Rechtssystems | 96 | ||
a) Funktionale Spezifikation und binäre Codierung des Rechts | 101 | ||
b) Konditionale Programmierung | 103 | ||
3. Die operativ-kognitive Schließung des Wissenschaftssystems | 105 | ||
a) Funktionale Spezifikation und binäre Codierung der Wissenschaft | 105 | ||
b) Wissenschaftliches Wissen | 107 | ||
4. Wissenschaft als Umwelt des Rechtssystems | 111 | ||
a) Erleben und Handeln in Recht und Wissenschaft | 112 | ||
b) Deduktives Begründen als Form der "Redundanzmaximierung" im Rechtssystem | 116 | ||
VI. Die funktionale Methode | 122 | ||
1. Die funktionale Methode als Differenzabtastungsinstrument | 124 | ||
a) Funktion und Kausalität | 124 | ||
b) Funktion und Begriff | 127 | ||
2. Funktionale Methode und Systemtheorie | 129 | ||
3. Selbstabstraktion des Gegenstands und wissenschaftliche Fremdabstraktion | 133 | ||
VII. Die Funktion der fdGO | 137 | ||
1. Die fdGO als verfassungsrechtliches "Grenzproblem" und ihr Verhältnis zu den Diskriminierungsverboten des Art. 3 Abs. 3 GG | 139 | ||
2. Die fdGO als demokratische Grundordnung | 145 | ||
a) Das politische System und das Medium Macht | 147 | ||
b) Funktionen der politischen Wahl I: Entfeudalisierung des politischen Prozesses | 155 | ||
c) Demokratie als Re-Codierung des Machtcodes | 157 | ||
d) Funktionen der politischen Wahl II: Formierung und Offenhalten von Alternativen | 161 | ||
e) Öffentliche Meinung | 164 | ||
f) Funktionen der politischen Wahl III: Binnendifferenzierung des politischen Systems | 167 | ||
g) "Vollständige" Ausdifferenzierung des politischen Systems durch Demokratie | 170 | ||
3. Die fdGO als freiheitliche Grundordnung | 173 | ||
a) Die verfassungsrechtliche Funktion des Würdeschutzes | 175 | ||
b) Die Funktion der Grundrechte | 177 | ||
4. Die fdGO als selbstbezügliches Schutzgut | 182 | ||
VIII. Zur möglichen Rationalität einer Dogmatik der fdGO | 184 | ||
1. Die Funktion der Rechtsdogmatik | 185 | ||
2. Der Gleichheitssatz als krypto-normatives Rationalisierungsprogramm? | 187 | ||
3. Zur Rationalität einer möglichen Dogmatik der fdGO | 191 | ||
Literaturverzeichnis | 202 | ||
Sachwortverzeichnis | 216 |