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Menschenbilder im Wandel ihrer Aspekte: von Vernunft- zu Mischwesen

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Grawert, R. (2013). Menschenbilder im Wandel ihrer Aspekte: von Vernunft- zu Mischwesen. Ideengeschichte einer Verfassungsanthropologie. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54184-3
Grawert, Rolf. Menschenbilder im Wandel ihrer Aspekte: von Vernunft- zu Mischwesen: Ideengeschichte einer Verfassungsanthropologie. Duncker & Humblot, 2013. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54184-3
Grawert, R (2013): Menschenbilder im Wandel ihrer Aspekte: von Vernunft- zu Mischwesen: Ideengeschichte einer Verfassungsanthropologie, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54184-3

Format

Menschenbilder im Wandel ihrer Aspekte: von Vernunft- zu Mischwesen

Ideengeschichte einer Verfassungsanthropologie

Grawert, Rolf

Wissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte, Vol. 75

(2013)

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About The Author

Rolf Grawert wurde 1936 in Berlin geboren. Er ist verheiratet. Der Ehe entstammen drei Töchter. Nach dem Schulbesuch in Braunschweig studierte Grawert Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Heidelberg und München. Die juristischen Staatsprüngen erfolgten in Baden-Württemberg, die Promotion 1966 in Heidelberg bei Prof. Dr. Ernst Forsthoff mit der Dissertation »Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern«. 1972 habilitiert Grawert sich in Bielefeld bei Prof. Dr. Dr. Ernst-Wolfgang Böckenförde mit der Schrift »Staat und Staatsangehörigkeit. Verfassungsgeschichtliche Untersuchung zur Entstehung der Staatsangehörigkeit«. 1974 nahm er den Ruf auf die o. Professur für Öffentliches Recht und Verfassungsgeschichte an der Juristischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum an. Im Nebenamt war er zugleich als Richter am Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen tätig. Er war Mitglied des Rektorates seiner Universität, seit 1991 auch des Gründungssenates und -rektorates der Universität Potsdam und Gründungsdekan der dortigen Juristischen Fakultät. Ihm wurden die Würde eines Doktor honoris causa dieser Falkultät und die Ehrenprofessur der Wissenschaftlichen Akademie Krakau / Republik Polen verliehen. Im Jahre 2002 wurde Grawert emeritiert. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift DER STAAT.

Abstract

Das Grundgesetz und die Menschenrechtskodifikationen gehen vom Menschen als einer Selbstverständlichkeit aus, wenn sie ihm eine Würde und das Recht zu leben zuschreiben. Die Ideen- und Rechtsgeschichte zeigen jedoch, dass Menschenbilder Ansichtssache sind. Seit der Renaissance und verstärkt während der Aufklärung haben die Vorstellungen, die Menschen sich von sich machten, erhebliche Wandlungen erfahren, je nachdem, welche Kriterien den Ausschlag geben sollten: die Schöpfung? die Physis? der aufrechte Gang? die Vernunft? Seitdem der Orang-Utan entdeckt und das Tierische im Mensch thematisiert wurden, geriet die Abgrenzung zum Tier zu einem Dauerproblem der Selbsterkenntnis. Medizin und Naturwissenschaften verdrängten dabei die Theologie aus der Deutungshoheit. Das Problem ist dringlicher geworden, seitdem Vorstadien des Menschen biotechnologisch produziert, menschliche und tierische Gene und Organe miteinander verbunden und Menschen technisch »optimiert« werden. Die Antwort auf die Frage, welcher Art »Mischwesen« wie »mice with human brains« oder Menschen mit Gehirnsimulatoren sind, entscheidet darüber, ob die produzierten Wesen instrumentalisiert und beseitigt werden dürfen oder ob ihnen Menschenwürde und Lebensrechte zustehen.

Die Untersuchung diskutiert die unterschiedlichen Denk- und Interessenansätze, mit denen Ethik und Recht einerseits, Forschungsneugier und Gesundheitsindustrie andererseits ihre streitigen Folgerungen ziehen. Sie verfolgt die These, dass das vom Bundesverfassungsgericht gezeichnete Menschenbild nicht mehr genügt und der Nachzeichnung bedarf, sollen die stattfindenden Entartungen nicht dem Pragmatismus einer wechselhaften Gesetzgebung überantwortet bleiben.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
I. Der Mensch als Frage 9
1. Anthropozentrik 9
2. Perspektiven 13
3. Studienplan 21
II. Anthropologische Wenden 24
1. Humanismus 24
2. Welterfahrungen 31
3. Physiologische Einsichten 34
4. Maschinenwesen 38
5. Sozialisationen 42
6. Vernunft-Mensch 47
7. Qualitätsauslesen 56
8. Rephilosophierte Anthropologien 59
9. Zwischenbilanz 63
III. Entgrenzungen der Spezies Mensch 65
1. Dekonstruktionen 65
2. Entartungen: Chimbrids 69
3. Modifikationen des Gehirns 75
4. Modifikationen der Keimbahnen 81
5. Fiktionale Metamorphosen 84
6. Semantische Abstraktionen 89
7. Technisierungen: Cyborgs 92
8. Zwischenbilanz 96
IV. Mischwesen im ethischen Wettbewerb 97
1. Unternehmen „Ethik“ 97
2. „Britische“ Ethik 100
3. „Deutsche“ Ethik 103
4. Relativierungen 106
5. Medizinethiken 110
6. Christliche Menschenbilder 114
7. Tierethik 121
8. Verantwortungen 128
9. Zwischenbilanz 136
V. Konzepte der Spezies Mensch 139
1. Intuitive Konzepte 139
2. Judikative Konzepte 146
3. Biologische Konzepte 153
4. Phänotypische Konzepte 159
5. Qualifizierende Konzepte 162
6. Entwicklungspotentiale 167
7. Optimierungskonzepte 175
8. Mischwesen „sui generis“ 178
9. Zwischenbilanz 179
VI. Rechtsstatus 182
1. Das Biomedizin-Übereinkommen 183
2. Biomedizingesetze 185
3. Verfassungsstatus: Mensch/Tier 189
4. Menschenrechtspositionen 195
5. Ausdehnungen des „Menschenbildes“ 207
6. Verfassungsfiktionen 210
7. Ähnlichkeiten: Analogien 213
8. Ein- und Ausgrenzungen 216
VII. Reflexionen 221
Literaturverzeichnis 230