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Der Tatbestand der Vergewaltigung im Völkerstrafrecht

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Adams, A. (2013). Der Tatbestand der Vergewaltigung im Völkerstrafrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54171-3
Adams, Alexandra. Der Tatbestand der Vergewaltigung im Völkerstrafrecht. Duncker & Humblot, 2013. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54171-3
Adams, A (2013): Der Tatbestand der Vergewaltigung im Völkerstrafrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54171-3

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Der Tatbestand der Vergewaltigung im Völkerstrafrecht

Adams, Alexandra

Kölner Kriminalwissenschaftliche Schriften, Vol. 56

(2013)

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Abstract

Die Dissertation beschäftigt sich mit einem der schwersten Verbrechen gegen die menschliche Würde, das sexuelle Selbstbestimmungsrecht und die körperliche Unversehrtheit: die Vergewaltigung. Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Darstellung der Besonderheiten der Vergewaltigung im Krieg. Es wird ein Überblick über die Rechtsquellen und die Rechtsfindungsmethode des Völkerstrafrechts vorangestellt. Sodann werden alle relevanten internationalen Instrumente des Völkerstrafrechts nach Normen hinsichtlich der Vergewaltigung durchsucht (horizontale Analyse). Diese Analyse ergibt, dass zwar eine Strafbarkeit der Vergewaltigung existiert, aber keine verbindliche Definition der Vergewaltigung im Völkervertrags- und Völkergewohnheitsrecht vorhanden ist. Es folgt eine Rechtsvergleichung der Vergewaltigungstatbestände der wichtigsten Staaten der Welt; aus ihr werden allgemeine Rechtsgrundsätze abgeleitet, die auf die Ebene des Völkerstrafrechts übertragen werden (vertikale Analyse). Die so gewonnene Definition der Vergewaltigung wird den verschiedenen internationalen Definitionen der Vergewaltigung (der Ad hoc-Tribunale und der EOC) gegenübergestellt. Das Fazit der Arbeit lautet, dass der aus der Rechtsvergleichung gewonnene Tatbestand der Vergewaltigung formal und sachlich überzeugt und anderen völkerrechtlichen Tendenzen der Tatbestandsformulierung vorzuziehen ist.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Erstes Kapitel: Einleitung 17
I. Ziel der Arbeit 17
II. Anlass der Arbeit 19
III. Gang der Untersuchung 22
Zweites Kapitel: Faktischer Hintergrund – Vergewaltigungen im Krieg 24
I. Die Natur der Angriffe auf Frauen 31
II. Die Auswirkungen auf die Opfer 39
1. Physische Verletzungen 39
2. Psychologische Verletzungen 42
3. Gesellschaftliche Zerstörung 44
4. Zusammenfassung 45
Drittes Kapitel: Die Strafbarkeit der Vergewaltigung im Völkerstrafrecht 47
I. Grundlagen des Völkerstrafrechts 47
1. Zum Begriff des Völkerstrafrechts 47
2. Durchsetzungsmechanismen des Völkerstrafrechts 52
a) „Indirect Enforcement Model“ 52
b) „Direct Enforcement Model“ 56
II. Die Rechtsfindungsmethode im Völkerstrafrecht 58
1. Völkergewohnheitsrecht 62
a) Völkerrechtliche Verträge 69
b) Beschlüsse der Vereinten Nationen 73
c) Staatliche Gesetzgebung 77
d) Militärhandbücher 77
e) Rechtsprechung 77
f) Rechtswissenschaft 81
2. Allgemeine Rechtsgrundsätze 83
3. Ergebnis 89
III. Die völkergewohnheitsrechtliche Strafbarkeit der Vergewaltigung 91
1. Strafbarkeit der Vergewaltigung 99
a) Multilaterale Abkommen 99
aa) Haager Konventionen von 1907 102
bb) Genfer Konventionen von 1949 104
cc) Zusatzprotokoll I zu den Genfer Konventionen von 1977 114
dd) Zusatzprotokoll II zu den Genfer Abkommen von 1977 118
ee) Völkermordkonvention von 1948 121
b) Gerichtsstatuten 134
aa) Statut des Internationalen Militärgerichtshofs Nürnberg von 1945 134
bb) Kontrollratsgesetz Nr. 10 von 1945 143
cc) Statut des Internationalen Militärgerichtshofs für den Fernen Osten, Tokio von 1946 146
dd) Statut des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien von 1993 149
ee) Statut des Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda von 1994 163
ff) Römisches Statut des Internationalen Strafgerichtshofs von 1998 170
gg) Statut des speziellen Gerichtshofs für Sierra Leone von 2002 199
c) Gerichtsentscheidungen 205
aa) Entscheidungen des IMG 205
bb) Entscheidungen der Besatzungsgerichte nach Kontrollratsgesetz Nr. 10 207
cc) Entscheidungen des IMGFO 208
dd) Entscheidungen alliierter Militärgerichte in Asien 212
ee) Entscheidungen des JStGH 218
(1) Vergewaltigung als „schwere Verletzung“ 222
(a) Art. 2 b) JStGH-Statut: Folter 222
(b) Art. 2 b) JStGH-Statut: Unmenschliche Behandlung 228
(c) Art. 2 c) JStGH-Statut: Vorsätzliche Verursachung großer Leiden oder schwere Beeinträchtigung der körperlichen Unversehrtheit oder der Gesundheit 229
(2) Vergewaltigung als Verstoß gegen die Kriegsgesetze und -gebräuche 230
(a) Art. 3 JStGH-Statut i.V.m. Art. 3 Abs. 1 a) Genfer Abkommen: Folter 230
(b) Art. 3 JStGH-Statut i.V.m. Art. 3 Abs. 1 a) Genfer Abkommen: Grausame Behandlung 237
(c) Art. 3 JStGH-Statut: Vergewaltigung 238
(d) Art. 3 JStGH-Statut i.V.m. Art. 3 Abs. 1 c) Genfer Abkommen: Beeinträchtigung der persönlichen Würde 239
(3) Vergewaltigung als Völkermord – Art. 4 Abs. 2 b): Verursachung von schwerem körperlichen oder seelischen Schaden an Mitgliedern der Gruppe 242
(4) Vergewaltigung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit 245
(a) Art. 5 c) JStGH-Statut: Versklavung 245
(b) Art. 5 f) JStGH-Statut: Folter 247
(c) Art. 5 g) JStGH-Statut: Vergewaltigung 248
(d) Art. 5 h) JStGH-Statut: Verfolgung aus politischen, rassischen und religiösen Gründen 249
(e) Art. 5 i) JStGH-Statut: Andere unmenschliche Handlungen 259
(5) Ergebnis 260
ff) Entscheidungen des RStGH 265
(1) Vergewaltigung als Völkermord 267
(a) Art. 2 Abs. 2 b) RStGH-Statut: Verursachung von schwerem körperlichen oder seelischen Schaden an Mitgliedern der Gruppe 267
(b) Art. 2 Abs. 2 c) RStGH-Statut: Vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen 273
(c) Art. 2 Abs. 2 d) RStGH-Statut: Verhängung von Maßnahmen, die auf die Geburtenverhinderung innerhalb der Gruppe gerichtet sind 274
(2) Vergewaltigung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit 275
(a) Art. 3 f) RStGH-Statut: Folter 275
(b) Art. 3 g) RStGH-Statut: Vergewaltigung 276
(c) Art. 3 h) RStGH-Statut: Verfolgung aus politischen, rassischen und religiösen Gründen 280
(3) Vergewaltigung als Verstoß gegen die Kriegsgesetze und -gebräuche 281
(a) Art. 4 a) RStGH-Statut i.V.m. Art. 3 Abs. 1 a) Genfer Abkommen und Art. 4 Abs. 2 a) Zusatzprotokoll II 281
(b) Art. 4 e) RStGH-Statut i.V.m. Art. 3 Abs. 1 c) Genfer Abkommen und Art. 4 Abs. 2 e) Zusatzprotokoll II 283
(4) Ergebnis 284
d) Zwischenergebnis 287
2. Die völkergewohnheitsrechtliche Anerkennung der Strafbarkeit der Vergewaltigung 289
a) Völkermord 291
b) Verbrechen gegen die Menschlichkeit 296
c) Kriegsverbrechen 301
3. Endergebnis 307
Viertes Kapitel: Die Tatbestandsmerkmale der Vergewaltigung 308
I. Der Bestimmtheitsgrundsatz im Völkerstrafrecht 308
II. Vergewaltigungsdefinitionen im Völkerstrafrecht 312
1. Definitionen der Vergewaltigung der Ad-hoc-Tribunale 312
2. Verbrechenselemente des IStGH 326
a) Tathandlung 329
b) Täter/Opfer 330
c) Zwangselement 330
d) Vorsatz 332
3. Zusammenfassung 336
4. Exkurs: Die Tatbestandsmerkmale der Vergewaltigung im Völkerstrafgesetzbuch von Deutschland 337
III. Vergewaltigungsdefinitionen im nationalen Recht 347
1. Auswahl der Staaten 347
2. Der Tatbestandsaufbau des „Common Laws“ 355
3. Objektiver Tatbestand der Vergewaltigung in den sechs staatlichen Rechtsordnungen 357
a) Gesetzestexte 357
aa) Deutschland 357
bb) Frankreich 358
cc) Spanien 359
dd) England 360
ee) New York 363
ff) Kalifornien 370
b) Sexuelle Handlung 381
aa) Deutschland 381
(1) Vaginaler Geschlechtsverkehr 382
(2) Ähnliche sexuelle Handlungen 383
(3) Umgekehrte Vergewaltigung 391
(4) Ergebnis 392
bb) Frankreich 393
(1) Sexuelle Penetration 394
(2) Umgekehrte Vergewaltigung 396
(3) Andere sexuelle Handlungen 398
cc) Spanien 398
(1) Vaginaler Geschlechtsverkehr 399
(2) Oraler und analer Geschlechtsverkehr 400
(3) Einführen von Objekten 401
(4) Einführen von Körperteilen 401
(5) Umgekehrte Vergewaltigung 403
(6) Ergebnis 404
dd) England 405
(1) Vaginaler, analer und oraler Geschlechtsverkehr 405
(2) Umgekehrte Vergewaltigung 406
(3) Einführen von Körperteilen und Objekten 407
(4) Andere sexuelle Handlungen 408
ee) New York 409
(1) Vergewaltigung 410
(2) Kriminelle sexuelle Handlung 411
(3) Schwerer sexueller Missbrauch 412
(4) Sexuelles Fehlverhalten 413
(5) Ergebnis 413
ff) Kalifornien 414
(1) Vergewaltigung 415
(2) Analverkehr 416
(3) Oralverkehr 416
(4) Sexuelle Penetration mit fremden Objekten 416
(5) Ergebnis 417
gg) Übereinstimmungen und Abweichung der sechs Rechtsordnungen bzgl. der sexuellen Tathandlung 417
c) Täter 425
d) Opfer 428
e) Nötigungshandlung 429
aa) Deutschland 429
(1) Nötigen 429
(2) Gewalt 430
(3) Drohung 433
(4) Ausnutzung einer schutzlosen Lage 435
bb) Frankreich 441
(1) Gewalt 441
(2) Drohung 442
(3) Zwang 443
cc) Spanien 445
(1) Gewalt 445
(2) Drohung mit einem Übel 447
dd) England 449
(1) Gewalt 449
(2) Drohung mit Gewalt 450
ee) New York 451
(1) Gewalt 452
(2) Drohung 456
ff) Kalifornien 458
(1) Qualifizierte Gewalt und Drohung 458
(a) Gewalt 458
(b) Drohung mit einer Körperverletzung 459
(c) Zwang 460
(2) Zukünftige Drohung 461
(3) Gemeinschaftliche Begehung 462
(4) Drohung mit einer Verhaftung oder Auslieferung 462
gg) Übereinstimmungen und Abweichung der sechs Rechtsordnungen bzgl. der Nötigungshandlung 462
(1) Gewalt 462
(2) Drohung 464
(3) Ausnutzung einer schutzlosen Lage 467
(4) Zwang 468
(5) Ergebnis 469
f) Fehlendes Einverständnis 470
aa) Frankreich 470
bb) England 472
(1) Unwiderlegbare Vermutung eines fehlenden Einverständnisses 474
(2) Widerlegbare Vermutung eines fehlenden Einverständnisses 476
(3) Allgemeines Einverständnis 479
cc) New York 483
dd) Kalifornien 491
ee) Übereinstimmungen und Abweichungen der vier Rechtsordnungen bzgl. des fehlenden Einverständnisses 501
(1) Gewalt und Drohung 501
(2) Körperliche und geistige Beeinträchtigung 502
(3) Bewusstlosigkeit und Schlaf 503
(4) Gefangenschaft 503
(5) Alter 504
(6) Täuschung 506
(7) Ergebnis 508
g) Auswertung der beiden Tatbestandsalternativen: Nötigungshandlung versus fehlendes Einverständnis 509
aa) Höherer Unrechts- und Schuldgehalt 510
bb) Bestimmtheit 512
cc) Beweislage 514
dd) Weitreichender Opferschutz 518
ee) Systematische Trennung zwischen Nötigungs- und Missbrauchstatbeständen 521
ff) Überprüfung anhand der Fälle im Völkerstrafrecht 523
gg) Ergebnis 526
h) Ergebnis der Rechtsvergleichung zum objektiven Tatbestand der Vergewaltigung 527
4. Subjektiver Tatbestand der Vergewaltigung in den sechs staatlichen Rechtsordnungen 528
a) Vorsatz 528
aa) Deutschland 528
bb) Frankreich 530
cc) Spanien 531
dd) England 531
ee) New York 534
ff) Kalifornien 536
gg) Übereinstimmungen und Abweichungen bzgl. des Vorsatzes in den sechs Rechtsordnungen 539
b) Irrtum 541
aa) Deutschland 542
bb) Frankreich 543
cc) Spanien 544
dd) England 544
ee) New York 547
ff) Kalifornien 551
gg) Übereinstimmungen und Abweichungen in den sechs Rechtsordnungen zum Irrtum 554
c) Ergebnis der Rechtsvergleichung zum subjektiven Tatbestand der Vergewaltigung 559
5. Tauglichkeitsprüfung 559
6. Ergebnis der Rechtsvergleichung 562
IV. Ergebnis des vierten Kapitels 563
Fünftes Kapitel: Der Tatbestand der Vergewaltigung im Völkerstrafrecht 566
I. Materiell-rechtliche Gegenüberstellung der ermittelten Definitionen 567
1. Sexuelle Handlung 567
2. Täter/Opfer 569
3. Nötigungshandlung und/oder fehlendes Einverständnis 569
4. Vorsatz 579
5. Irrtum 582
6. Ergebnis 582
II. Kriminalpolitische Empfehlung 584
III. Fazit der Untersuchung 587
Annex I: Tabellarische Übersichten 591
Annex II: Nationale Straftatbestände der Vergewaltigung 602
Literatur- und Quellenverzeichnis 695
Sachwortverzeichnis 729