Die Theorie des Rechtserzeugerkreises
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Die Theorie des Rechtserzeugerkreises
Eine rechtstheoretische Untersuchung des Verhältnisses von Völkerrecht zu Staatsrecht am Beispiel der österreichischen Rechtsordnung
Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 267
(2013)
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Lando Kirchmair studierte von 2004–2010 Rechtswissenschaften (Mag. iur 2009), Wirtschaftsrecht (Mag. iur. rer. oec. 2010), Spanisch, Portugiesisch sowie Psychologie an der Universität Innsbruck, der Universität Salamanca und der Universität Salzburg (Dr. iur. 2012). Von März 2010 bis Januar 2013 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Fachbereich Öffentliches Recht – Völkerrecht an der Universität Salzburg. Seinen Zivilersatzdienst hat Lando Kirchmair als Gedenkdiener von Dezember 2012 bis Dezember 2013 abgeleistet. Dabei war er als Rechtsberater der European Alliance of Cities and Regions for Roma Inclusion und als Co-Secretary des Monitoring Komitees der Europäischen Charta der Kommunalen Selbstverwaltung am Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates in Straßburg sowie an der Casa Stefan Zweig, in Rio de Janeiro, im Bereich der Exilforschung tätig.Abstract
Der Autor würdigt in vorliegender Untersuchung etablierte Theorien zur Erklärung des Verhältnisses von Völkerrecht zu Staatsrecht (Monismus, Dualismus). Aufgrund ihrer undifferenzierten absoluten Rechtsfolgen sowie wesentlicher Veränderungen des Völker- und Staatsrechts werden ihnen aber Aktualität und damit eine zufriedenstellende Erklärung des Verhältnisses im 21. Jahrhundert abgesprochen. Lando Kirchmair skizziert eine Alternative und richtet den Fokus auf die Entwicklung neuer theoretischer Grundlagen zum Verhältnis von Völkerrecht zu Staatsrecht.Teil A. begründet die Theorie des Rechtserzeugerkreises (TREK), welche als gemeinsamer Nenner von Völkerrecht und Staatsrecht identifiziert wird. Teil B. analysiert die Auswirkungen der TREK anhand des Beispiels der österreichischen Rechtsordnung. Während die herrschende Lehre die Rezeption von Völkerrecht in die österreichische Rechtsordnung vertritt, stellt die Arbeit die Integration des Völkerrechts in die nationale Stufenbauordnung in Frage. Entsprechend der TREK werden die einschlägigen Bestimmungen der österreichischen Rechtsordnung als Ermächtigungsnormen zum Abschluss völkerrechtlicher Bestimmungen verstanden.Um grundlegende und nicht spezifische Fragen einzelner (Völker-)Rechtsquellen zu adressieren, werden die Rechtswirkung von Völkervertragsrecht, Völkergewohnheitsrecht, allgemeiner Rechtsgrundsätze, Rechtsakte internationaler Organisationen und erstmals auch zwingendem Völkerrecht und einseitiger Rechtsgeschäfte in der österreichischen Rechtsordnung untersucht.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 11 | ||
Fallverzeichnis | 15 | ||
Einleitung | 19 | ||
I. Thema | 19 | ||
II. Monismus vs. Dualismus | 20 | ||
III. Ziel und Gang der Arbeit | 30 | ||
A. Theoretische Grundlagen des Verhältnisses | 34 | ||
I. Rezeptionstechniken und deren Bezeichnung | 34 | ||
1. Rezeption | 34 | ||
2. Inkorporation | 35 | ||
3. Transformation | 38 | ||
4. Adoption | 40 | ||
5. Die (unmittelbare) Anwendbarkeit | 41 | ||
a) Schlichte Anwendbarkeit | 42 | ||
b) Unmittelbare Anwendbarkeit | 43 | ||
c) Individualisierende Norm des Völkerrechts | 45 | ||
II. Der Rechtserzeugerkreis als ausschlaggebender Faktor | 46 | ||
1. Abhandlung des Rechtsverständnisses | 46 | ||
a) Einleitende Bemerkungen | 46 | ||
b) Prolegomena zur Definition des Rechtsbegriffs | 48 | ||
c) Definition des Rechtsbegriffs | 58 | ||
d) Recht und Zwang | 61 | ||
e) Recht und Wirksamkeit | 65 | ||
f) Recht, Moral und soziale Regeln | 66 | ||
g) Rechtsquelle und Hierarchie des Rechts | 68 | ||
2. Der Rechtserzeugerkreis | 72 | ||
a) Was ist ein Rechtserzeugerkreis? | 72 | ||
b) Konflikte zwischen unterschiedlichen Rechtserzeugerkreisen | 74 | ||
c) Die Theorie des größeren Rechtserzeugerkreises | 78 | ||
aa) Grundlagen der Theorie des größeren Rechtserzeugerkreises | 78 | ||
bb) Rechtsfolge bei Bruch der Willensübereinkunft des größeren Rechtserzeugerkreises | 83 | ||
cc) Verbindung zwischen den Rechtserzeugerkreisen bei übereinstimmenden Mitgliedern | 84 | ||
d) Der Begriff der Rechtsordnung und der Rechtserzeugerkreis | 86 | ||
e) Der Staat als besondere Form des Rechtserzeugerkreises | 89 | ||
f) Der Stufenbau der Rechtsordnung und der Rechtserzeugerkreis | 92 | ||
aa) Die Lehre vom Stufenbau der Rechtsordnung | 92 | ||
bb) Die Lehre vom Stufenbau und die nationale Rechtsordnung | 95 | ||
cc) Die Lehre vom Stufenbau und die EU Rechtsordnung | 96 | ||
dd) Die Lehre vom Stufenbau und die völkerrechtliche Rechtsordnung | 98 | ||
ee) Fazit | 99 | ||
g) Die Europäische Union und der Rechtserzeugerkreis | 99 | ||
h) Das Völkerrecht und der Rechtserzeugerkreis | 101 | ||
i) Der Rechtserzeugerkreis vs. Dualismus und Monismus | 105 | ||
3. Relativität der Größe des Rechtserzeugerkreises | 108 | ||
a) Psychologische Relativität | 108 | ||
b) Materielle Relativität | 109 | ||
III. Die Anwendbarkeit des Völkerrechts im nationalen Recht | 111 | ||
1. Allgemeines | 111 | ||
2. Die unmittelbare Anwendbarkeit als absolute Konstante | 114 | ||
a) Die unmittelbare Anwendbarkeit kraft Konsens | 114 | ||
b) Identifikation der unmittelbaren Anwendbarkeit | 119 | ||
aa) Allgemeines | 119 | ||
bb) Interpretation des völkerrechtlichen Vertrages | 120 | ||
cc) Vertragsänderung durch spätere (Spruch-)Praxis | 125 | ||
dd) Fazit | 127 | ||
c) Die unmittelbare Anwendbarkeit im Lichte nicht vertraglicher Völkerrechtsquellen | 128 | ||
3. Die "Auflösung" der Rechtsanwenderperspektive oder die Individualisierung im internationalen Recht | 130 | ||
B. Praktische Anwendung am Beispiel der österreichischen Rechtsordnung | 133 | ||
I. Einleitende Bemerkungen | 133 | ||
II. Der Rechtserzeugerkreis vs. Stufenbau der österreichischen Rechtsordnung | 135 | ||
III. Rechtsquellen des Völkerrechts und die österreichische Rechtsordnung | 141 | ||
1. Ius cogens | 141 | ||
a) Völkerrechtliche Grundlagen | 141 | ||
aa) Allgemeines | 141 | ||
bb) Entstehung von ius cogens | 145 | ||
cc) Wirkung von ius cogens | 146 | ||
b) Ius cogens und die österreichische Rechtsordnung | 152 | ||
2. Der völkerrechtliche Vertrag | 155 | ||
a) Völkerrechtliche Grundlagen | 155 | ||
aa) Allgemeines | 155 | ||
bb) Abschluss des völkerrechtlichen Vertrages | 157 | ||
cc) Wirkung des völkerrechtlichen Vertrages | 159 | ||
b) Der völkerrechtliche Vertrag und die österreichische Rechtsordnung | 160 | ||
aa) Allgemeines | 160 | ||
bb) Zuständigkeit nach dem B-VG | 161 | ||
cc) Kritik an der Lehre der fiktiven "Identität"rder völkerrechtlichen und der innerstaatlichen Rechtssatzformrdes Staatsvertrages in der österreichischen Rechtsordnung | 163 | ||
dd) Die innerstaatlichen Ermächtigungsnormen zum Abschluss völkerrechtlicher Verträge | 167 | ||
ee) Das österreichische Spezifikum des Erfüllungsvorbehaltes | 173 | ||
ff) Die Kontrolle des VfGH von potentiell verfassungswidrigen völkerrechtlichen Verträgen gem. Art. 140a B-VG | 178 | ||
3. Völkergewohnheitsrecht | 180 | ||
a) Völkerrechtliche Grundlagen | 180 | ||
aa) Allgemeines | 180 | ||
bb) Entstehung des Völkergewohnheitsrechts | 184 | ||
cc) Wirkung des Völkergewohnheitsrechts | 197 | ||
b) Völkergewohnheitsrecht und die österreichische Rechtsordnung | 197 | ||
aa) Allgemeines | 197 | ||
bb) Zuständigkeit nach dem B-VG | 201 | ||
cc) Kritik an der Lehre der Rezeption von Völkergewohnheitsrecht in den Stufenbau der österreichischen Rechtsordnung | 202 | ||
dd) Art. 9 Abs. 1 B-VG als innerstaatliche Ermächtigungsnormen zur Begründung von Völkergewohnheitsrecht | 206 | ||
4. Allgemeine Rechtsgrundsätze | 216 | ||
a) Völkerrechtliche Grundlagen | 216 | ||
aa) Allgemeines | 216 | ||
bb) Entstehung der allgemeinen Rechtsgrundsätze | 219 | ||
cc) Wirkung der allgemeinen Rechtsgrundsätze | 226 | ||
b) Allgemeine Rechtsgrundsätze und die österreichische Rechtsordnung | 228 | ||
aa) Allgemeines | 228 | ||
bb) Zuständigkeit nach dem B-VG | 229 | ||
cc) Art. 9 Abs. 1 B-VG als Ermächtigungsnorm zur Begründung von allgemeinen Rechtsgrundsätzen? | 231 | ||
5. Einseitige Rechtsgeschäfte | 232 | ||
a) Völkerrechtliche Grundlagen | 232 | ||
aa) Allgemeines | 232 | ||
bb) Entstehung einseitiger Rechtsgeschäfte | 236 | ||
cc) Wirkung einseitiger Rechtsgeschäfte | 238 | ||
b) Einseitige Rechtsgeschäfte und die österreichische Rechtsordnung | 239 | ||
aa) Allgemeines | 239 | ||
bb) Zuständigkeit nach dem B-VG | 240 | ||
cc) Kritik an der Lehre der einseitigen Rechtsgeschäfte als selbständige Rechtssatzform des österreichischen Rechts | 242 | ||
dd) Art. 9 Abs. 1 B-VG als Ermächtigungsnorm zur Begründung einseitiger Rechtsgeschäfte im Völkerrecht | 244 | ||
6. Rechtsakte internationaler Organisationen | 245 | ||
a) Völkerrechtliche Grundlagen | 245 | ||
aa) Allgemeines | 245 | ||
bb) Entstehung der Rechtsakte von internationalen Organisationen | 250 | ||
cc) Wirkung der Rechtsakte von internationalen Organisationen | 252 | ||
b) Rechtsakte internationaler Organisationen und die österreichische Rechtsordnung | 253 | ||
aa) Allgemeines | 253 | ||
bb) Zuständigkeit nach dem B-VG | 255 | ||
cc) Kritik an der Lehre der Rezeption von Rechtsakten internationaler Organisationen in den Stufenbau der österreichischen Rechtsordnung | 256 | ||
dd) Art. 9 Abs. 2 B-VG als Ermächtigungsnormrzur Übertragung von Hoheitsrechten auf internationalerOrganisationen mit Rechtssetzungsfähigkeit | 257 | ||
ee) Änderungen der vertraglichen Grundlagen der EU gem. Art. 50 Abs. 1 Z. 2 B-VG | 259 | ||
C. Zusammenfassende Schlussbemerkungen | 261 | ||
Literaturverzeichnis | 267 | ||
Sachwortverzeichnis | 291 |