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Simon, T., Kalwoda, J. (Eds.) (2014). Schutz der Verfassung: Normen, Institutionen, Höchst- und Verfassungsgerichte. Tagung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte in Hofgeismar vom 12. bis 14. März 2012. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54197-3
Simon, Thomas and Kalwoda, Johannes. Schutz der Verfassung: Normen, Institutionen, Höchst- und Verfassungsgerichte: Tagung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte in Hofgeismar vom 12. bis 14. März 2012. Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54197-3
Simon, T, Kalwoda, J (eds.) (2014): Schutz der Verfassung: Normen, Institutionen, Höchst- und Verfassungsgerichte: Tagung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte in Hofgeismar vom 12. bis 14. März 2012, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54197-3

Format

Schutz der Verfassung: Normen, Institutionen, Höchst- und Verfassungsgerichte

Tagung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte in Hofgeismar vom 12. bis 14. März 2012

Editors: Simon, Thomas | Kalwoda, Johannes

Der Staat. Beihefte, Vol. 22

(2014)

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About The Author

Thomas Simon studierte von 1980 bis 1985 Rechtswissenschaft an den Universitäten Hamburg, Freiburg im Breisgau und Göttingen. 1992 Promotion an der Universität Freiburg im Breisgau mit einer Arbeit zur Entstehung des frühneuzeitlichen Territorialstaates. 1992–2005 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main. 2001 Habilitation an der Universität Frankfurt am Main im Bereich der Gesetzgebungs- und politischen Ideengeschichte. Seit 2005 lehrt Thomas Simon an der Universität Wien das Fach Rechts- und Verfassungsgeschichte. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte des Autors neben der österreichischen Verfassungsgeschichte sind die Geschichte der Gesetzgebung und ihrer Theorie sowie die Entwicklung der juristischen Methodenlehre insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert.

Johannes Kalwoda studierte politische Geschichte und Germanistik in Wien, u. a. bei Prof. L. Höbelt und Prof. W. Welzig. Tätigkeiten: im Schuldienst; seit 2010 Projektmitarbeit der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs – »Graf Egbert Belcredi (1816–1894) Tagebücher«; seit 2012 Assistent am Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien bei Prof. T. Simon und Prof. M. Vec. Publikationen zur verfassungsgeschichtlichen cisleithanischen Themen der späten Habsburgermonarchie, u. a. zur Praxis bei den allgemeinen Reichsratswahlen in Dalmatien, zu den dalmatinischen Reichsratsabgeordneten in Wien oder zum Österreichbegriff.

Abstract

Die Beiträge dieses Bandes beschäftigen sich mit den Institutionen und Verfahren zum »Schutz der Verfassung«. Es geht um die Frage nach der Entstehung jener Institutionen, die Schutz bieten sollen vor einer rechtlich illegitimen Veränderung einer gegebenen Verfassungsordnung. Im Vordergrund stehen der gerichtliche Schutz der Verfassung im Wege justizförmiger Verfahren und die Entstehung der modernen Verfassungsgerichtsbarkeit von den Anfängen im US-amerikanischen Supreme Court und dem österreichischen Reichsgericht. Die weiteren Beiträge zur Entwicklung der Verfassungsgerichtsbarkeit in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich zeigen ein stetig zunehmendes Kompetenzareal der Verfassungsgerichte und zwar auch dann, wenn es an ausdrücklichen Kompetenzzuweisungen seitens des Gesetzgebers fehlt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Vorbemerkung 7
I. Schutz der Verfassung und Höchstgerichtsbarkeit im frühneuzeitlichen Europa 11
Siegrid Westphal: Reichskammergericht, Reichshofrat und Landfrieden als Schutzinstitute der Reichsverfassung 13
I. Einleitung 13
II. Die Verfassung des Alten Reiches: Eine gedachte Friedensordnung 16
1. Mechanismen eines kollektiven Sicherheitssystems 18
2. Die Friedensordnung von 1495 als System kollektiver Sicherheit 20
3. Transformationsprozesse 25
III. Ausblick 37
Aussprache 38
Lothar Schilling: Der Schutz der Verfassung im vormodernen Frankreich 51
I. „Verfassung“ in der Vormoderne 52
II. Die frühneuzeitliche Debatte um die ‚lois fondamentales‘ 55
III. Institutionen, Verfahren, politische Praxis 64
1. Die Rolle der ‚parlements‘ 64
2. Souveränität des Königs als Fundamentalgesetz? 69
3. Die Regelung der Regentschaft 71
4. „Constitution“ als politischer Kampfbegriff 73
IV. Zusammenfassung 76
Aussprache 78
Andreas Kley / Goran Seferovic: Joseph Emmanuel Sieyès – Verfassungsgerichtsbarkeit im System der volonté générale 87
I. Verfassung als Puddingrezept? 87
II. Verfassung 87
1. Verfassungsbegriff 87
2. England, die moderne Nation 88
3. Verfassung und Gesetzgebung 90
III. Volkssouveränität und Gewaltenteilung – Pouvoir constituant und pouvoir constitué 92
1. Volonté générale und Gewaltenteilung? 92
2. Sieyès’ Versuch einer Versöhnung 93
IV. Sieyès’ Entwurf von 1795 96
1. Stellung und Umfang der Verfassung 96
2. Jury constitutionnaire und ihre Funktionen 97
V. Schicksal des Entwurfs 105
1. Sénat conservateur 105
2. Bedeutung für die Helvetik 107
VI. Aktualität von Sieyès im Frankreich der V. Republik 112
VII. Bewertung 112
Aussprache 115
II. Vor- und Frühformen von Verfassungsgerichtsbarkeit im Konstitutionalismus in vergleichender Perspektive 127
Karl Härter: Schlichtung, Intervention und politische Polizei: Verfassungsschutz und innere Sicherheit im Deutschen Bund 129
I. Einleitung 129
II. Justizieller Verfassungsschutz und Verfassungskonflikte 133
III. Exekutiv-polizeilicher Verfassungsschutz: Innere Sicherheit und gewaltsame Verfassungsbedrohungen 137
1. Die Bundesexekution 140
2. Die Bundesintervention 141
3. Politisch-polizeiliches Strafrecht 144
4. Politische Polizei und nachrichtendienstlicher Verfassungsschutz 148
IV. Schluss 151
Aussprache 155
Michael Kotulla: Schutz der Verfassung in Einzelstaaten – Die Beispiele Württemberg und Bayern 167
I. Einführung 167
II. Herausbildung und Merkmale des konstitutionellen Systems 168
III. Ministeranklage im konstitutionellen Verfassungsrecht Bayerns und Württembergs 171
1. Unverantwortlichkeit des Monarchen 171
2. Ministerverantwortlichkeit 172
3. Ministeranklageverfahren 176
IV. Fazit 179
Aussprache 180
Axel Tschentscher: Supreme Court und Schweizerisches Bundesgericht als Modelle integrierter Verfassungsgerichtsbarkeit 187
I. Integrierte Verfassungsgerichtsbarkeit – Vorbild oder Anachronismus? 187
1. Traditionalität der integrierten Verfassungsgerichtsbarkeit 187
2. Siegeszug der selbständigen Verfassungsgerichtsbarkeit 187
3. Gründe für die selbständige Verfassungsgerichtsbarkeit 189
II. Eigenheiten der integrierten Verfassungsgerichtsbarkeit 190
1. Integrierte statt spezialisierte Institutionalisierung 190
2. Diffuse statt konzentrierte Normenkontrolle 192
3. Erstreckung auf die gliedstaatliche Ebene 193
4. Fazit 195
III. Entstehung der integrierten Verfassungsgerichtsbarkeit 195
1. Supreme Court 195
2. Bundesgericht 201
IV. Integrierte Verfassungsgerichtsbarkeit im Vergleich 207
1. Commonwealth-Staaten 207
2. Holland und Skandinavien 208
3. Lateinamerika 209
4. Japan 209
V. Ergebnisse 210
1. Kein einheitliches Modell 210
2. Institutionelle Stellung und institutioneller Wandel 211
3. Pragmatische Anpassung 211
4. Integrierte Prüfung 212
Aussprache 213
Gerald Stourzh: „Schutz der Verfassung“ in der österreichischen Dezemberverfassung von 1867 223
Aussprache 242
III. Verfassungsgeschichte der Zwischenkriegszeit 251
Hinnerk Wißmann: Das richterliche Prüfungsrecht in Reichskonstitutionalismus und Republik – Wegmarke der Verfassungsgerichtsbarkeit 253
I. Einleitung 253
II. Das richterliche Prüfungsrecht im Reichskonstitutionalismus: Modernisierungsschub durch Kontrolle des Verordnungsrechts und Stärkung der Bundesebene 255
1. Gesetzeslage und Rechtspraxis 255
2. Zwischenergebnis: Ausbau und graduelle Beschränkung des Prüfungsrechts 261
III. Normenkontrolle in der Weimarer Republik 262
1. Gesetzeslage und Rechtspraxis 262
2. Ergänzung: Das Prüfungsrecht als Gegenstand der Rechtspolitik 269
IV. Das richterliche Prüfungsrecht – ein Beitrag zu „checks and balances“ in der Staatspraxis von Kaiserreich und Republik 270
1. Die Judikatur von Reichsgericht und Staatsgerichtshof: Funktionale Richtigkeit trotz argumentativer Schwäche 270
2. Schluss: Von den Grenzen normativer Vorbestimmung des Richteramts 272
Aussprache 273
Ewald Wiederin: Der österreichische Verfassungsgerichtshof als Schöpfung Hans Kelsens und sein Modellcharakter als eigenständiges Verfassungsgericht 283
I. Daten 284
II. Mythen 286
III. Widerstände 293
IV. Protokolle 295
V. Erklärungen 298
VI. Entscheidungen 303
VII. Elternrollen 306
Aussprache 307
Horst Dreier: Verfassungsgerichtsbarkeit in der Weimarer Republik 317
I. Das Thema 318
II. Traditionsbestand: Prüfung von Verordnungen und (Landes-)Gesetzen im Kaiserreich 322
1. Prüfung von Reichsverordnungen auf Reichsgesetzmäßigkeit 322
2. Prüfung von Landesgesetzen auf Reichsgesetzmäßigkeit 324
3. Keine Überprüfung von Reichsgesetzen auf ihre materielle Verfassungsmäßigkeit 324
III. Inzidente Normenkontrolle (Art. 13 Abs. 1 WRV) 327
1. Föderale Hierarchie 327
2. Normenhierarchie Gesetz – Verordnung 331
3. Traditionsbruch: Materielles Prüfungs- und Verwerfungsrecht der Gerichte bei förmlichen Reichsgesetzen 332
IV. Abstrakte Normenkontrolle (Art. 13 Abs. 2 WRV) 338
1. Gehalt und Bedeutung der Norm 338
2. Judikatur 340
V. Akzidentielle Normenkontrolle im Kontext von Länderorganstreitigkeiten, Länderstreitigkeiten und Reich-Länder-Streitigkeiten (Art. 19, 108 WRV) 344
1. Der Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich (StGH) 345
2. Insbesondere: Verfassungsstreitigkeiten innerhalb eines Landes 349
VI. Entwicklungsperspektiven 363
1. Der 34. Deutsche Juristentag in Köln 1926 363
2. Reformgesetzentwürfe 368
VII. Resümee 372
Aussprache und Schlussdiskussion 373
Verzeichnis der Redner 393
Vereinigung für Verfassungsgeschichte 394
Verzeichnis der Mitglieder 397