20 Jahre Deutsch-Polnischer Nachbarschaftsvertrag
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20 Jahre Deutsch-Polnischer Nachbarschaftsvertrag
Realpolitische Stichproben aus einer fortschreitenden Völkerverständigung
Editors: Gornig, Gilbert H. | Horn, Hans-Detlef | Parplies, Hans-Günther
Staats- und völkerrechtliche Abhandlungen der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht, Vol. 28
(2013)
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Gilbert H. Gornig studierte Rechtswissenschaften und politische Wissenschaften in Regensburg und Würzburg; 1979 Zweite Juristische Staatsprüfung; 1984 Promotion (Dr. iur. utriusque); 1986 Habilitation (Dr. iur. utriusque habil.); Lehrbefugnis für Öffentliches Recht, Völkerrecht und ausländisches öffentliches Recht; Lehrstuhlvertretungen in Mainz, Göttingen und Bayreuth. Ab 1990 Professor an der Georg-August-Universität zu Göttingen und ab 1994 Dekan. Seit 1995 Professor für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht an der Philipps-Universität Marburg, Dekan 2006–2012. 1996–2004 Richter am Hessischen Verwaltungsgerichtshof, seit 2009 stellvertretender Richter am Hessischen Staatsgerichtshof. Forschungsschwerpunkte: Staats- und Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Völkerrecht, Europarecht.Abstract
Mit dem Abschluss des »Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen« am 17. Juni 1991 wurde die Erwartung verbunden, auf der Grundlage von Offenheit und Ehrlichkeit im Dialog zu einer weitgehenden Annäherung und Lösung noch bestehender Probleme zu gelangen. Heute sind Deutschland und Polen längst Partner in der Europäischen Union. Die Menschen der beiden Staaten nutzen die offenen Grenzen für mannigfache und intensive Begegnungen.Aus Anlass des 20. Jahrestags des Vertragsschlusses galt es, eine wahrhaftige Bilanz des Erreichten zu ziehen. Die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen unternahm dies mit einer internationalen Fachtagung, zu der Völkerrechtler, Politikwissenschaftler, Historiker, Vertreter von Kirchen und Kulturinstitutionen sowie Heimatvertriebene und Vertreter der deutschen Volksgruppe in Polen eingeladen waren. Die Beiträge von Wissenschaftlern aus beiden Ländern zeigten, dass man vor dem Hintergrund der beiderseitigen traumatischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts und weiterer offener Punkte nicht leichtfertig von einer »Normalität« in den Beziehungen sprechen kann. So bestehen trotz umfassender rechtlicher Absicherung der deutschen Volksgruppe in der Praxis weiter Defizite hinsichtlich kultureller und sprachlicher Identitätspflege. Auf Jahre hinaus werden gemeinsame Bemühungen erforderlich sein, um das, was vor 20 Jahren proklamiert wurde, dauerhaft mit Leben zu erfüllen und so zu einem vertrauensvollen, gutnachbarschaftlichen Verhältnis zu gelangen, das auch jenseits offizieller vertraglicher Regelungen trägt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Foreword | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Table of Contents | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis / List of Abbreviations | 13 | ||
Albert S. Kotowski: Analyse des deutsch-polnischen Verhältnisses vor dem Hintergrund des Nachbarschaftsvertrags | 17 | ||
Abstract | 37 | ||
Karol Sauerland: Die deutsch-polnischen Beziehungen im europäischen Kontext | 39 | ||
Abstract | 44 | ||
Witold Stankowski: Fortschritte und Hindernisse bei der Erforschung der gemeinsamen Geschichte von Deutschen und Polen | 45 | ||
I. Einführung | 45 | ||
II. Böse und gute Deutsche | 47 | ||
III. Etwas Persönliches: Das erste Treffen mit den Deutschen | 48 | ||
IV. Stand der Entwicklung der polnischen Wissenschaft über die Vertreibung der Deutschen | 49 | ||
V. Diskussion in Polen über die Vertreibung der Deutschen | 50 | ||
VI. Lager in Potulice/Potulitz | 53 | ||
VII. Witold Pilecki | 57 | ||
VIII. Die Notwendigkeit weiterer wissenschaftlicher Forschungstätigkeiten. Herausforderungen | 60 | ||
Abstract | 65 | ||
Gilbert H. Gornig: Rechtswissenschaftliche Betrachtung der aus dem Nachbarschaftsvertrag erwachsenen Regelungen zum Minderheitenrecht und zur Pflege des kulturellen Erbes | 67 | ||
I. Inhalt des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags | 67 | ||
1. Abschluss | 67 | ||
2. Inhalt | 67 | ||
a) Verpflichtung der Beachtung allgemeiner völkerrechtlicher Prinzipien | 67 | ||
b) Minderheitenschutz | 68 | ||
c) Kultur | 71 | ||
II. Minderheitenschutz und Kultur | 71 | ||
1. Minderheitenschutz | 71 | ||
a) Polen in Deutschland | 71 | ||
aa) Einwanderung im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts | 71 | ||
bb) Einwanderung in der Zeit des Umbruchs | 72 | ||
cc) Organisierung der Polen in Deutschland | 74 | ||
b) Deutsche in Polen | 74 | ||
c) Begriff der Minderheit | 76 | ||
aa) Allgemein | 76 | ||
bb) Definition | 76 | ||
(1) Objektive Unterscheidungsmerkmale einer Minderheit im völkerrechtlichen Sinne | 78 | ||
(a) Individuelle objektive Unterscheidungsmerkmale | 78 | ||
(aa) Allgemein | 78 | ||
(bb) Religiöses Unterscheidungsmerkmal | 78 | ||
(cc) Sprachliches Unterscheidungsmerkmal | 79 | ||
(dd) Ethnisches Unterscheidungsmerkmal | 79 | ||
(ee) Weitere Minderheitenarten | 80 | ||
(b) Die machtmäßige Unterlegenheit der Minderheit | 80 | ||
(c) Die Staatsangehörigkeit als ungeschriebenes objektives Begriffsmerkmal | 81 | ||
(d) Das Merkmal der Stabilität | 84 | ||
(e) Schicksalsgemeinschaft aufgrund territorialbezogener völkerrechtlicher Akte | 87 | ||
(f) Weitere objektive Kriterien | 88 | ||
(2) Das Erfordernis subjektiver Kriterien | 88 | ||
(a) Zugehörigkeitsgefühl | 88 | ||
(b) Solidaritätsgefühl | 89 | ||
cc) Bewertung | 90 | ||
(1) Polen keine Minderheit in Deutschland | 90 | ||
(2) Schutz der deutschen Minderheit in Polen | 91 | ||
2. Kultur | 93 | ||
a) Allgemein | 93 | ||
b) Rückgabe von in Kriegszeiten verbrachtem Kulturgut | 97 | ||
aa) Haager Landkriegsordnung | 97 | ||
bb) Rechtfertigungsgründe | 98 | ||
(1) Bedingungslose Kapitulation | 98 | ||
(2) Kunstwerke Eigentum Polens | 98 | ||
(3) Kompensation | 99 | ||
(a) Zurückbehaltungsrecht | 99 | ||
(b) „Restitution in kind“ | 100 | ||
c) Resümee | 101 | ||
III. Schluss | 101 | ||
Abstract | 102 | ||
Bernard Gaida: Zur aktuellen Situation der deutschen Volksgruppe in Polen | 105 | ||
I. Das Leben der Deutschen in Polen unter kommunistischer Herrschaft | 105 | ||
II. Das Leben der Deutschen in Polen nach der Wende | 107 | ||
III. Resümee | 116 | ||
Abstract | 117 | ||
Tobias Norbert Körfer: Sprach- und Identitätsproblematik der deutschen Volksgruppe in der Republik Polen | 121 | ||
I. Einleitung | 121 | ||
II. Genese der heutigen muttersprachlichen Situati on | 122 | ||
III. Die AGMO-Studie | 123 | ||
IV. Rechtliche Lage. Konsequenzen für das weitere Vorgehen | 124 | ||
V. Tatsächliche Lage – die deutsche Volksgruppe zwischen Recht und Wirklichkeit | 125 | ||
VI. Zweisprachigkeit – ein zweischneidiges Schlagwort | 127 | ||
VII. Petition der AGMO e.V . | 128 | ||
VIII. Erfolge und Erwartungen – der deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag und die deutsche Volksgruppe | 130 | ||
IX. Schlussbetrachtung | 132 | ||
Abstract | 133 | ||
Peter Schabe: Pflege von ehemaligen deutschen Kulturgütern und Denkmälern in Polen als Bestandteile des gemeinsamen europäischen Kulturerbes | 135 | ||
I. Erhaltung der Denkmäler als gemeinsame Aufgabe | 135 | ||
II. Rahmenbedingungen zur Pflege von ehemaligen deutschen Kulturgütern und Denkmälern in Polen | 138 | ||
Abstract | 140 | ||
Aleksandra Kmak-Pamirska: Die Wahrnehmung des Danziger Bischofs Carl Maria Splett durch die deutsche und die polnische Gesellschaft | 143 | ||
I. Das Leben und Wirken von Bischof Carl Maria Splett | 143 | ||
II. Die Wahrnehmung durch die polnische und die deutsche Gesellschaft | 145 | ||
III. Resümee | 150 | ||
Abstract | 150 | ||
Die Autoren / The Authors | 153 | ||
Personenregister / List of Names | 167 | ||
Sachregister / Index | 171 |