Mediation im Aktienrecht
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Mediation im Aktienrecht
Der Beitrag alternativer Konfliktbeilegungsformen für eine gute Corporate Governance
Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 251
(2014)
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About The Author
Geboren 1975 in Bielefeld. Nach Abitur und Ersatzdienst ab Wintersemester 1996/97 Studium der Rechtswissenschaften in Münster. Erstes juristisches Staatsexamen im Jahr 2001. Von 2001 bis 2002 Studium der außergerichtlichen Streitschlichtung und Mediation an der Fernuniversität Hagen. Von 2002 bis 2003 wissenschaftlicher Geschäftsführer des Centrums für Verhandlungen und Mediation (jetzt: Munich Center for Dispute Resolution), Ludwig-Maximilians-Universität München. Zeitgleich Teilnahme als Stipendiat am Postgraduiertenstudiengang »Mergers & Acquisitions« an der WWU Münster (LL.M.-Programm). Von 2003 bis 2005 Rechtsreferendariat in Münster. Seit 2006 Rechtsanwalt in einer Wirtschaftsrechts-Kanzlei im Ruhrgebiet. Promotion bei Prof. Dr. Horst Eidenmüller mit mündlicher Prüfung im Juni 2013. Seit 2013 zudem Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht.Abstract
Cornelius Kruse beleuchtet das Verhältnis von »guter« Corporate Governance auf der einen und Mediation als Verfahren der alternativen Konfliktbeilegung auf der anderen Seite. Im ersten Teil der Arbeit werden die Grundlagen von Corporate Governance und Mediation dargelegt. Im zweiten Teil geht es um die theoretische und praktische Zusammenführung beider Bereiche. Dieser Teil beginnt mit einer Bestandsaufnahme alternativer Konfliktbeilegung Corporate Governance-relevanter Konflikte. Anschließend wird die konkrete Anwendbarkeit von Mediation in Corporate Governance-typischen Konfliktfeldern (Beschlussmängelstreitigkeiten; Informationsstreitigkeiten im Zusammenhang mit § 90 AktG) untersucht. Daran schließt sich eine Erörterung der praktischen Umsetzung der Ergebnisse an. Es werden Klauseln zwecks Verankerung der Mediation in der Satzung einer Aktiengesellschaft sowie in den Geschäftsordnungen von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen. Ferner wird die Mediationskompetenz als Führungsqualität besonders im Zusammenhang mit Organvorsitzenden herausgearbeitet. In einer abschließenden Zusammenfassung zieht der Autor zusätzlich rechtspolitische Folgerungen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Danksagung | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
§ 1 Einführung | 13 | ||
A. Gegenstand und Ziele der Arbeit | 13 | ||
B. Gang der Untersuchung | 17 | ||
1. Teil: Grundlagen von Corporate Governance und Mediation | 18 | ||
§ 2 Corporate Governance | 19 | ||
A. Übersetzung des Begriffs und Ursprünge der Diskussion | 19 | ||
B. Interdisziplinarität | 20 | ||
C. Definition | 20 | ||
I. Lösung des principal-agent-Konflikts | 21 | ||
II. Weitergehende Definitionsansätze | 23 | ||
1. Berücksichtigte Gesellschaftsformen | 23 | ||
2. Stakeholderorientierung | 23 | ||
III. Eigene Definition | 25 | ||
D. Corporate Governance-Systeme | 26 | ||
E. Ziele von Corporate Governance | 27 | ||
F. Corporate Governance und Konfliktbeilegung | 28 | ||
I. Konfliktpotentiale in Beziehungsgeflechten | 29 | ||
II. Alternativen zu Klageverfahren | 31 | ||
III. Konfliktträchtigkeit von Kontrollverhältnissen | 33 | ||
IV. Qualifikation von Leitungs- und Kontrollorganen | 33 | ||
V. Vertrauensbildung bei den Shareholdern | 34 | ||
VI. Zusammenarbeit der Stakeholder | 35 | ||
G. Zusammenfassung und Ergebnisse | 36 | ||
§ 3 Mediation | 37 | ||
A. Definition und Ziel der Mediation | 41 | ||
B. Grundsätze des Mediationsverfahrens | 42 | ||
I. Vertraulichkeit | 42 | ||
II. Informiertheit der Beteiligten | 43 | ||
III. Neutralität des Mediators | 43 | ||
IV. Selbstverantwortlichkeit | 44 | ||
V. Freiwilligkeit | 44 | ||
C. Der Mediator | 45 | ||
D. Ausschlussgründe für Mediationen | 48 | ||
E. Vorteile von Mediation | 48 | ||
I. Kosten- und zeitsparende Konfliktbeilegung | 49 | ||
II. Berücksichtigung von Interessen | 51 | ||
III. Nutzen von Gestaltungsspielräumen | 52 | ||
IV. Berürcksichtigung der Beziehungsebene des Konflikts | 54 | ||
V. Auswahl des Mediators durch die Parteien | 55 | ||
VI. Niedrige Eintrittsschwelle | 55 | ||
F. Elemente eines idealtypischen Mediationsverfahrens | 56 | ||
G. Zusammenfassung und Ergebnisse | 57 | ||
2. Teil: Anwendung von Mediation im Corporate Governance-Kontext | 60 | ||
§ 4 Bestandsaufnahme außergerichtlicher Konfliktbeilegung im Corporate Governance-Kontext | 60 | ||
A. Einleitung | 60 | ||
B. Konfliktspezifische Terminologie im Aktiengesetz | 61 | ||
C. Innergesellschaftliche Konfliktbeilegung | 65 | ||
I. Innerorganschaftliche Konflikte und ihre Beilegung | 65 | ||
1. Informelle Konfliktbeilegung durch Mitglieder der Organe | 65 | ||
2. Organinterner Ausschuss zur Konfliktbeilegung | 67 | ||
3. Beschlussfassung und Konfliktbeilegung | 70 | ||
4. Einbeziehung Organfremder in die Konfliktbeilegung | 71 | ||
a) Einbeziehung eines anderen Organs | 71 | ||
b) Einbeziehung eines Beirats | 72 | ||
c) Einbeziehung Unternehmensexterner | 73 | ||
II. Interorganschaftliche Konflikte und ihre Beilegung | 74 | ||
1. Interorganschaftliche Kommunikation | 74 | ||
2. Maßnahmenkatalog | 76 | ||
a) Stellungnahme- und Beanstandungsrecht des Aufsichtsrats gegenüber dem Vorstand | 76 | ||
b) Zustimmungsvorbehalte | 80 | ||
c) Einschaltung der Hauptversammlung | 81 | ||
d) Personalkompetenz des Aufsichtsrats | 82 | ||
e) Zwangsgeldverfahren nach § 407 AktG | 83 | ||
III. Sonderfall: Einflussnahme institutioneller Investoren | 83 | ||
IV. Konflikte zwischen Organen und Dritten | 87 | ||
V. Mitbestimmungsrechtliche Aspekte | 87 | ||
D. Zusammenfassung und Ergebnisse | 88 | ||
§ 5 Anwendung von Mediation in Corporate Governance-relevanten Konfliktstrukturen | 90 | ||
A. Beschlussmängelstreitigkeiten | 91 | ||
I. Praxisfall | 92 | ||
II. Anwendbarkeit von Mediation bei Beschlussmängelstreitigkeiten | 93 | ||
1. Funktionen der Anfechtungsklage | 93 | ||
2. Rechtsfortbildung im Gesellschaftsrecht | 98 | ||
3. Erkenntnisse aus der Schieds- und Vergleichsfähigkeit von Beschlussmängelstreitigkeiten | 100 | ||
a) Schiedsfähigkeit von Beschlussmängelstreitigkeiten | 100 | ||
b) Vergleichsfähigkeit von Beschlussmängelstreitigkeiten | 103 | ||
aa) Zulässigkeit und Bestandsaufnahme von Vergleichen | 103 | ||
bb) Vergleichsinhalte und Grenzen der Vergleichsfähigkeit | 106 | ||
cc) Motive für Vergleichsschlüsse | 108 | ||
c) Schlussfolgerungen | 108 | ||
III. Nutzen der Mediation bei Beschlussmängelstreitigkeiten | 111 | ||
1. Optimierung von Kontrollstrukturen | 112 | ||
a) Aufwertung des Instituts der Anfechtungsklage | 112 | ||
aa) Vermeidung bzw. Abkürzung von Anfechtungsklagen | 112 | ||
bb) Rechtsmissbrauch und Bekanntmachungspflicht nach § 248a AktG | 115 | ||
cc) Vermeidung von Blockaden | 119 | ||
b) Überwindung von Informationsasymmetrien | 122 | ||
2. Verringerung direkter und indirekter Kosten | 123 | ||
3. Beteiligung an gesellschaftlichen Vorgängen | 124 | ||
4. Gestaltungsmöglichkeiten in Mediationsverfahren | 125 | ||
5. Vermeidung des richterlichen Durchgriffs auf unternehmerisches Handeln | 126 | ||
6. Unvorhersehbarkeit gerichtlicher Entscheidungen | 127 | ||
IV. Anwendungsvorschläge | 127 | ||
V. Zusammenfassung | 131 | ||
B. Verletzung des Informationsanspruchs gemäß § 90 AktG | 133 | ||
I. Der Informationsanspruch als Corporate Governance-Instrument | 134 | ||
1. Grundlagen von § 90 AktG | 134 | ||
2. Funktion und Corporate Governance-Bezug des Informationsanspruchs | 135 | ||
3. Durchsetzung des Informationsanspruchs | 136 | ||
4. Auswirkungen der gerichtlichen Durchsetzung des Informationsanspruchs | 137 | ||
a) Keine Gewährleistung substantieller Berichterstattung | 138 | ||
b) Beeinträchtigung der vertrauensvollen Zusammenarbeit | 138 | ||
c) Öffentlichkeit des Verfahrens | 140 | ||
d) Direkte und indirekte Prozesskosten | 140 | ||
e) Innergesellschaftliche Entscheidungsprozesse | 141 | ||
II. Informationsstreitigkeiten und Mediation | 141 | ||
1. Vereinbarkeit der Mediation mit der Berichtspflicht nach § 90 AktG | 141 | ||
2. Eignung und Nutzen der Mediation | 143 | ||
a) Beratungsdimension des Berichtsverhältnisses | 143 | ||
b) Information durch den Kontrollierten | 145 | ||
c) Vermeidung einer Informationsbeschaffung am Vorstand vorbei | 146 | ||
d) Verhinderung unverhältnismäßiger Maßnahmen | 147 | ||
e) Spannungsverhältnis zwischen Objektivität und Nähe des Überwachenden | 149 | ||
f) Vertraulichkeit | 150 | ||
g) Einbeziehung Dritter | 151 | ||
III. Zusammenfassung und Anwendungsvorschlag | 151 | ||
C. Weitere Anwendungsfelder | 153 | ||
D. Zusammenfassung und Ergebnisse | 157 | ||
§ 6 Praktische Umsetzung der Ergebnisse | 159 | ||
A. Klauselvorschläge | 159 | ||
I. Satzung der Gesellschaft | 162 | ||
II. Geschäftsordnungen der Organe Aufsichtsrat und Vorstand | 162 | ||
B. Die Person des Mediators | 163 | ||
I. Unternehmensangehörige | 163 | ||
1. Organmitglieder, insbesondere deren Vorsitzende | 163 | ||
2. Beirat | 164 | ||
3. Sonstige Unternehmensangehörige | 165 | ||
II. Unternehmensexterne | 166 | ||
C. Mediationskompetenz als Führungsqualität | 167 | ||
D. Zusammenfassung und Ergebnisse | 173 | ||
§ 7 Zusammenfassung und Schlussbetrachtung | 176 | ||
Literaturverzeichnis | 183 | ||
Stichwortverzeichnis | 202 |