Die bandenmäßige Begehung
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Die bandenmäßige Begehung
Eine umfassende Darstellung der Bandenmäßigkeit unter besonderer Berücksichtigung der Beteiligung von Kindern
Schriften zum Strafrecht, Vol. 254
(2014)
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About The Author
Sandra Flemming wurde 1980 in Berlin geboren. Nach einem einjährigen Arbeits- und Sprachaufenthalt in Australien studierte sie von 2001 bis 2006 Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen, Griechenland. Von 2006 bis 2011 arbeitete Frau Flemming an der Humboldt-Universität zu Berlin als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Urheberrecht von Professor Dr. Bernd Heinrich, bei dem sie 2012 mit der vorliegenden Arbeit promovierte. Von 2011 bis 2013 absolvierte Frau Flemming das Referendariat im Bezirk des Kammergerichts mit Wahlstation an der Deutschen Botschaft Bangkok, Thailand. Seit 2013 ist Frau Flemming in einer Wirtschaftskanzlei in Berlin tätig.Abstract
Durch die Grundsatzentscheidung des Großen Strafsenats von 2001 (BGHSt 46, 321) schienen viele Fragen der Bandenmäßigkeit geklärt zu sein. Anhand zahlreicher Beispielsfälle legt die Autorin jedoch dar, dass viele Einzelfragen ungeklärt geblieben sind. Sie unterzieht daher das herrschende Verständnis der Bandenmäßigkeit einer tief greifenden Überprüfung.Das eigentliche »Neuland«, welches die Autorin mit ihrer Arbeit betritt, erschließt sich aus dem Untertitel: Die Beteiligung von Kindern an einer Bande. Hier wird eine Vielzahl von Problembereichen eröffnet, nach deren Aufarbeitung man bisher in der wissenschaftlichen Diskussion vergeblich suchte. Dies beinhaltet die Fragen, ob Kinder überhaupt Bandenmitglieder sein können oder ob sie bandenmäßig handeln können. Dies ist zwar für die Bestrafung der Kinder selbst irrelevant, da eine solche infolge ihrer Schuldunfähigkeit und damit ihrer Strafunmündigkeit nach § 19 StGB von vornherein ausscheidet. Jedoch für die Strafbarkeit der strafmündigen Beteiligten sind diese Fragen äußerst bedeutsam, insbesondere weil die bandenmäßige Begehung zu einer Straferhöhung führt.Es wird zugleich aufgezeigt, dass beim Zusammentreffen von Kindern und Banden die tatausführenden Kinder nicht nur Täter, sondern oftmals selbst Opfer sind. Die sie einsetzenden Hintermänner und nicht die »kriminellen Kinder« sind dann das eigentliche Problem, dem strafrechtlich entsprechend begegnet werden muss.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 15 | ||
Einleitung | 21 | ||
I. Die "Bande" mit Kindern | 21 | ||
II. Methodisches Vorgehen | 29 | ||
1. Teil: Historische Entwicklung der Bandenmäßigkeit | 31 | ||
A. Römisches Recht | 31 | ||
B. Rechte der germanisch-fränkischen Zeit | 33 | ||
C. Rechte des Hoch- und Spätmittelalters | 34 | ||
D. Rechte der frühen Neuzeit | 35 | ||
E. Rechte des 19. Jahrhunderts | 37 | ||
I. Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts | 37 | ||
II. Zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts | 41 | ||
F. Strafrecht des Norddeutschen Bundes bis heute | 43 | ||
I. Norddeutscher Bund und Deutsches Reich | 43 | ||
II. Entwürfe zu einem Strafgesetzbuch | 45 | ||
III. Bundesrepublik Deutschland | 47 | ||
G. Schlussfolgerung | 56 | ||
2. Teil: Herrschendes Verständnis der Bandenmäßigkeit | 58 | ||
A. Bestehen einer Bande | 59 | ||
I. Mindestanzahl der Bandenmitglieder | 59 | ||
1. Entwicklung des Merkmals | 59 | ||
2. Konsequenzen und offene Fragen | 63 | ||
II. Fortgesetzte Begehung | 64 | ||
1. Entwicklung des Merkmals | 64 | ||
2. Konsequenzen und offene Fragen | 65 | ||
III. Zu begehende Delikte | 71 | ||
1. Entwicklung des Merkmals | 71 | ||
2. Konsequenzen und offene Fragen | 72 | ||
IV. Bandenabrede | 74 | ||
1. Entwicklung des Merkmals | 74 | ||
2. Konsequenzen und offene Fragen | 78 | ||
B. Bandenmäßige Begehung | 80 | ||
I. Als Mitglied einer Bande | 80 | ||
1. Bandenbezug der Tat | 80 | ||
a) Entwicklung | 80 | ||
b) Konsequenzen und offene Fragen | 83 | ||
2. Täterkreis: Bandenmitglied | 84 | ||
a) Entwicklung | 84 | ||
b) Konsequenzen und offene Fragen | 86 | ||
3. Strafbarkeit von Nichtbandenmitgliedern | 88 | ||
a) Entwicklung | 88 | ||
b) Konsequenzen und offene Fragen | 90 | ||
II. Unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds | 92 | ||
1. Entwicklung des Merkmals | 92 | ||
2. Konsequenzen und offene Fragen | 97 | ||
C. Ergebnisse zum 2. Teil | 99 | ||
3. Teil: Überprüfung des herrschenden Verständnisses der Bandenmäßigkeit | 102 | ||
A. Systematische Bedeutung | 102 | ||
I. Abgrenzung zu anderen Formen des Zusammenschlusses Mehrerer | 103 | ||
1. Beteiligung | 104 | ||
a) Mittäterschaft | 105 | ||
(1) Abzugrenzende Konstellation | 105 | ||
(2) Äußere Komponente | 106 | ||
(3) Innere Komponente | 106 | ||
(4) Abgrenzungsschwierigkeiten der Praxis | 108 | ||
(5) Zusammenfassung | 110 | ||
b) Komplott | 110 | ||
(1) Ausgeführtes Komplott | 111 | ||
(2) Unausgeführtes Komplott | 111 | ||
(3) Abgrenzung von Bande und § 30 II Alt. 3 StGB | 113 | ||
(4) Zusammenfassung | 116 | ||
c) Schlussfolgerung | 116 | ||
2. Kriminelle Vereinigung | 119 | ||
a) Unterscheidung von Bande und krimineller Vereinigung | 120 | ||
b) Schlussfolgerung | 124 | ||
3. Organisierte Kriminalität | 126 | ||
4. Zusammenfassung | 129 | ||
II. Abgrenzung zur Gewerbsmäßigkeit | 131 | ||
III. Schlussfolgerung | 134 | ||
B. Teleologische Bedeutung | 135 | ||
I. Rechtsprechung | 135 | ||
1. Gefährlichkeit der Verbindung | 135 | ||
2. Gefährlichkeit der Tatbegehung | 136 | ||
3. Zusammenfassung | 138 | ||
II. Literatur | 138 | ||
1. Gefährlichkeit der Verbindung und Gefährlichkeit der Tatbegehung | 138 | ||
a) Gefährlichkeit der Verbindung | 139 | ||
b) Gefährlichkeit der Tatbegehung | 141 | ||
2. Gefährlichkeit des Täterwillens | 144 | ||
3. Gefährlichkeit der Organisation | 145 | ||
4. Gefährlichkeit der organisierten Begehungsweise | 146 | ||
5. Zusammenfassung | 146 | ||
III. Stellungnahme | 147 | ||
1. Zur Gefährlichkeit des Täterwillens | 147 | ||
2. Zur Gefährlichkeit der Organisation | 148 | ||
3. Zur Gefährlichkeit der organisierten Begehungsweise | 149 | ||
4. Zur Gefährlichkeit der Verbindung und der Tatbegehung | 152 | ||
a) Gefahr der Tatbegehung | 152 | ||
b) Gefahr der Verbindung | 153 | ||
5. Zusammenfassung: "Verbindungsaufrechterhaltungsgefahr" und "Mitwirkungsgefahr" | 157 | ||
C. Ergebnisse zum 3. Teil | 158 | ||
4. Teil: Übertragung der Ergebnisse auf Banden und Kinder | 160 | ||
A. Banden und Kinder | 160 | ||
I. Meinungsstand | 161 | ||
1. Keine Problematisierung | 161 | ||
2. Ansicht in RGSt 19, 192 | 162 | ||
3. Ansicht von Tsai | 163 | ||
4. Ansicht von Ellbogen/Wichmann | 163 | ||
II. Vorüberlegungen anhand der vorgetragenen Meinungen | 164 | ||
1. Auswirkungen auf Strafmündige | 166 | ||
a) Beteiligung der Kinder an konkreter Straftat | 166 | ||
(1) Ohne Beteiligung | 166 | ||
(2) Mit Beteiligung | 166 | ||
b) Bandenmitgliedschaft und bandenmäßige Begehung der Kinder | 167 | ||
(1) Bandenmitgliedschaft | 167 | ||
(2) Bandenmäßige Begehung | 170 | ||
2. Schlussfolgerung | 171 | ||
B. Grundsätzliche Berücksichtigung von Kindern bei Banden | 172 | ||
I. Anwendung von Strafnormen auf Kinder | 173 | ||
II. Anwendung von Bandennormen auf Kinder | 175 | ||
1. Bandenmitgliedsfähigkeit | 176 | ||
a) Kein spezielles Schuldmerkmal | 176 | ||
b) Schuldunfähigkeit | 177 | ||
c) Andere Altersgrenzen | 179 | ||
(1) § 828 I BGB | 179 | ||
(2) § 104 Nr. 1 BGB | 180 | ||
d) Zusammenfassung | 182 | ||
2. Möglichkeit der teleologischen Einschränkung | 182 | ||
a) Grundsatz anhand der Strafschärfungsgründe | 182 | ||
(1) Gefährlichkeit von Kindern | 182 | ||
(2) Gefährlichkeit einer Bande mit Kindern | 184 | ||
b) Korrektur wegen Bekämpfung der Organisierten Kriminalität | 185 | ||
(1) Einfluss auf alle Banden mit Kindern | 185 | ||
(2) Einfluss auf bestimmte Bandentypen | 186 | ||
(a) Meinungsstand in der Rechtsprechung | 187 | ||
(b) Meinungsstand in der Literatur | 191 | ||
(c) Stellungnahme | 194 | ||
c) Korrektur bei originär sozialen, nicht delinquenten Verbindungen | 201 | ||
III. Zwischenergebnis | 204 | ||
C. Einzelfallbezogene (Nicht-)Berücksichtigung (von Kindern) bei Banden | 205 | ||
I. Bandenabrede | 205 | ||
1. Mitgliederzahl | 207 | ||
2. Verabredung | 207 | ||
a) Schlüssiges Verhalten | 208 | ||
b) Verbindung auch zu sozialen, nicht kriminellen Zwecken | 209 | ||
c) Fehlende persönliche Verabredung | 210 | ||
d) Geheimer Vorbehalt | 213 | ||
e) Erzwungene Verabredung | 217 | ||
f) Beteiligungsformen | 221 | ||
(1) Gehilfentätigkeiten | 222 | ||
(2) Anstiftertätigkeiten | 225 | ||
(3) Tätigkeiten eines mittelbaren Täters | 229 | ||
g) Aufkündigen einer Bandenabrede | 230 | ||
3. Fortgesetzte Begehung | 231 | ||
4. Straftaten | 233 | ||
a) Anforderungen an die verabredeten Straftatgattungen | 233 | ||
b) Anforderungen an die verabredeten Straftaten | 235 | ||
5. Zusammenfassung | 239 | ||
II. Bandenmäßige Begehung | 241 | ||
1. Tatbestandsebene | 242 | ||
a) Objektiver Tatbestand | 242 | ||
(1) Tatsubjekt | 242 | ||
(a) Allgemein- und Sonderdelikte | 242 | ||
(b) Bandenmitgliedschaft als besonderes persönliches Merkmal | 243 | ||
(c) Fehlen der Sondereigenschaft Bandenmitglied | 245 | ||
(d) Versuch | 246 | ||
(2) Tatobjekt | 249 | ||
(3) Tathandlung | 254 | ||
(4) Taterfolg | 255 | ||
(5) Kausalität und objektive Zurechnung | 256 | ||
(6) Mitwirkung | 257 | ||
b) Subjektiver Tatbestand | 263 | ||
(1) Vorsatz | 263 | ||
(2) Sonstige subjektive Merkmale | 266 | ||
2. Rechtswidrigkeitsebene | 267 | ||
3. Schuldebene | 267 | ||
a) Schuldfähigkeit | 268 | ||
b) Unrechtsbewusstsein | 270 | ||
c) Entschuldigungsgründe | 271 | ||
4. Zusammenfassung | 273 | ||
D. Ergebnisse zum 4. Teil | 275 | ||
5. Teil: Strafmündige Beteiligte als Bandentäter | 276 | ||
A. Mittelbare Täter | 276 | ||
I. Vorüberlegung: Auswirkung der Behandlung von Kindern als Werkzeuge | 277 | ||
1. Nicht tatbestandsmäßig, rechtswidrig oder (konkret) schuldhaft handelndes bandenexternes Kind | 277 | ||
2. Nicht tatbestandsmäßig, rechtswidrig oder (konkret) schuldhaft handelndes bandeninternes Kind | 279 | ||
3. Tatbestandsmäßig, rechtswidrig und (konkret) schuldhaft handelndes bandenexternes Kind | 280 | ||
4. Tatbestandsmäßig, rechtswidrig und (konkret) schuldhaft handelndes bandeninternes Kind | 281 | ||
5. Zusammenfassung | 282 | ||
II. Kinder als Werkzeuge aufgrund § 19 StGB | 283 | ||
1. Mittelbare Täterschaft trotz Einsichts- und Steuerungsfähigkeit | 284 | ||
2. Mittelbare Täterschaft durch Veranlassung bei Einsichts- und Steuerungsfähigkeit | 285 | ||
3. Mittelbare Täterschaft bei fehlender Einsichts- und Steuerungsfähigkeit | 286 | ||
4. Unmittelbare Täterschaft bei fehlender Einsichts- und Steuerungsfähigkeit | 287 | ||
5. Mittelbare Täterschaft durch Veranlassung bei fehlender Einsichts- und Steuerungsfähigkeit | 288 | ||
6. Teilnahme bei fehlender Einsichts- und Steuerungsfähigkeit | 289 | ||
7. Stellungnahme | 290 | ||
III. Kinder als Werkzeuge aufgrund fehlender Qualifikation | 297 | ||
IV. Kinder als Werkzeuge aufgrund Organisationsherrschaft | 299 | ||
V. Zusammenfassung | 303 | ||
B. Unmittelbare Täter durch Unterlassen | 304 | ||
I. Auswirkungen einer Unterlassensstrafbarkeit | 304 | ||
II. Garantenpflicht | 305 | ||
1. Gefahrenquelle Bande | 306 | ||
a) Eingehen einer Bandenabrede | 306 | ||
b) Beherrschung einer Bande | 307 | ||
c) Zusammenfassung | 308 | ||
2. Gefahrenquelle Kind | 309 | ||
III. Entsprechungsklausel | 310 | ||
IV. Täterschaft oder Teilnahme | 312 | ||
V. Zusammenfassung | 312 | ||
C. Ergebnisse zum 5. Teil | 313 | ||
Endergebnis | 314 | ||
I. Ergebnisse hinsichtlich der Bande allgemein | 314 | ||
II. Ergebnisse hinsichtlich Banden und Kindern | 318 | ||
III. Fazit | 323 | ||
Literaturverzeichnis | 327 | ||
Sachverzeichnis | 338 |