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Rosenkranz, K. (1870). Hegel als deutscher Nationalphilosoph. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-56836-9
Rosenkranz, Karl. Hegel als deutscher Nationalphilosoph. Duncker & Humblot, 1870. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-56836-9
Rosenkranz, K (1870): Hegel als deutscher Nationalphilosoph, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-56836-9

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Hegel als deutscher Nationalphilosoph

Rosenkranz, Karl

Duncker & Humblot reprints

(1870)

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»Philosoph, * 23.4.1805 Magdeburg, † 14.6.1879 Königsberg (Ostpreußen), begragen Königsberg (Ostpreußen), Neuroßgärter Friedhof. (französisch-reformiert)

Nach dem Besuch der Cantor- und der Altstadtschule ging R. 1816 an das Pädagogium des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg und legte 1824 das Abitur ab. Anschließend studierte er in Berlin, 1826 in Halle/ Saale, seit 1827 in Heidelberg dt. Philologie, Philosophie und Theologie. 1828 in Halle mit einer Abhandlung über die Periodisierung der dt. Nationalliteratur promoviert, habilitierte er sich im selben Jahr mit einer Arbeit über die Philosophie Spinozas (ao. Prof. 1831). Durch den Einfluß Johannes Schulzes (1786–1869) erhielt er 1833 einen Ruf als o. Prof. an die Univ. Königsberg (viermal Prorektor). Zu seinen Schülern zählten Ferdinand Gregorovius (1821–91), Rudolph v. Gottschall (1823–1909) und Wilhelm Jordan (1819–1904). Insbesondere mit Vertretern des ostpreuß. Liberalismus wie dem Oberpräsidenten von West- und Ostpreußen Theodor v. Schön (1773–1856) stand er in persönlicher Beziehung. 1848 wurde R. zum vortragenden Rat im Ministerium von Rudolf v. Auerswald (1795–1866) mit dem Rang eines Rates I. Kl. ernannt. Sein Abgeordnetenmandat in der 1. Kammer des preuß. Landtags, das er im Febr. 1849 erhielt, legte er im Juni nieder und kehrte im November auf seinen Lehrstuhl zurück. In seinen letzten Lebensjahren erblindete R., so daß er 1874 seine universitäre Arbeit einstellen mußte.

R.s wissenschaftliches Interesse war zunächst literaturgeschichtlich ausgerichtet und von dem Ideengut dt. Romantiker (Steffens, Schleiermacher, Schelling, Tieck) geprägt. Durch den Einfluß seiner Universitätslehrer Karl Daub (1765–1836) und Hermann Friedrich Wilhelm Hinrichs (1794–1861) trat die Philosophie Hegels (1770–1831), dessen unmittelbarer Schüler er nie war, in den Vordergrund. Die Vermittlung der Hegelschen Lehren auf den Gebieten der Literatur- und Kulturwissenschaft, Theologie und Politik war zeitlebens R.s Anliegen. 1844 erschien sein bedeutendstes Werk, die Biographie ›G. W. F. Hegels Leben‹ (Neudr. 1998), an der er seit 1839 gearbeitet hatte. R. betrachtete Hegel in seiner ›Geschichte der Kant'schen Philosophie‹ (1840, hg. v. S. Dietzsch, 1987) als Vollender und Überwinder Kants, erkannte als Erster die Bedeutung Schopenhauers für die Kant-Rezeption, lehnte aber den Pessimismus und Irrationalismus von dessen Schülern in den 50er und 60er Jahren ab. Von der politischen Linken der Hegelschule trennte er sich Anfang der 40er Jahre nach einem Zerwürfnis mit Arnold Rüge (1802–80). Im Gegensatz zu zahlreichen Vertretern des Jungen Deutschlands – wie z.B. Karl Gutzkow (1811–78) –, mit denen er in engem Kontakt stand, mißbilligte er deren Ablehnung Goethes.

R., der die Zeit nach der 48er-Revolution als Bruch mit der Vergangenheit empfand, widmete sich zunächst der systematischen Philosophie. In ›System der Wissenschaft‹ (1850) und in ›Wissenschaft der logischen Idee‹ (2 Bde., 1858/59, Neudr. 1972) treten die Unterschiede zum Denken Hegels deutlich hervor. R.s phil. System ist statisch, undialektisch und wird von einem Harmoniegedanken geleitet. Das Negative dient nur der Vollständigkeit der Form und kann nicht zur Wirkung gelangen. Nach den vernichtenden Kritiken, die seine systematischen Werke durch Karl Ludwig Michelet (1801–93) und Ferdinand Lassalle (1825–64) erfuhren, betrachtete er sich selbst als ›feierlich enthegelt‹, wandte sich in den 60er Jahren der franz. Literaturgeschichte zu und verfaßte eine Biographie über Diderot (1866) sowie zahlreiche Aufsätze über Schriftsteller der franz. Aufklärung. Großen Einfluß besaß R. auf die ital. Philosophen Augusto Vera (1813–85), Raffaele Mariano (1840–1912) und Floriano del Zio (1831–1914) und in denUSA auf Anhänger der von William Torrey Harris (1835–1909) begründeten St. Louis School of Thought.«

Butzlaff, Joachim, in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 70–71

Table of Contents

Section Title Page Action Price
VORWORT V
INHALTr XXIII
Eingang 1
Nähere Bestimmung der Aufgabe 3
Die ältere deutsche Mystik als Vorbegründerin der deutschen Philosophie 5
Die Wolff´sche Popularphilosophie 13
Die Philosophie der Aufklärung 16
Kant, der erste classische Philosoph der Deutschen 18
Schiller, Reinhold, Fichte 23
Schelling 31
Hegel's Heranbildung zur Philosophie 35
Der Embryo des Hegel'schen Systems 43
Hegel's Entwurf einer neuen Verfassung Deutschlands 62
Die Differenz des Fichte'schen und Schelling'schen Systems 68
Kritisches Journal der Philosophie 76
Die Phänomenologie des Geistes 85
Hegel als Zeitungsschreiber in Bamberg 115
Hegel's philosophische Propädeutik und Gymnasialreden 117
Die Wissenschaft der Logik 1812—1816 119
Verhältniss der Logik zur Phänomenologie 133
Das Wesen und das Unwesen der Hegel'schen Methode 135
Die Encyklopädie 140
Hegel als Publicist 142
Hegel, Preussen und die Rechtsphilosophie 148
Die Philosophie der Geschichte 163
Hegel's Psychologie 174
Was ist bei Hegel unter Wissenschaft des absoluten Geistes zu verstehen ? 183
Schwierigkeiten, welche sich aus der Hegel'schen Eintheilung der Wissenschaft des absoluten Geistes erzeugen 186
Hegel's Aesthetik 192
Hegel's Religionsphilosophie 199
Hegel's Geschichte der Philosophie 217
Vollendung des Hegel'schen Systems in der zweiten Ausgabe der Encyklopädie 1827 226
Hegel als Kritiker 229
Hegel als Stylist 233
Verhältniss Hegel's zu seinen philosophischen Zeitgenossen: Schelling, Baader, Krause, Herbart, Schopenhauer 249
Hegel's Stellung in der deutschen Literatur 278
Hegel's Verhältniss zur Weltliteratur 295
Das Vorurtheil und die Polemik gegen Hegel 300
Die Zukunft des Hegel'schen Systems 318
Gesammtresultat 333
Epilog 347