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Holzer, K. (2014). Ökonomische Theorie der Moral. Wirtschaftsmoral als limitierender Produktionsfaktor. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54218-5
Holzer, Kurt. Ökonomische Theorie der Moral: Wirtschaftsmoral als limitierender Produktionsfaktor. Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54218-5
Holzer, K (2014): Ökonomische Theorie der Moral: Wirtschaftsmoral als limitierender Produktionsfaktor, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54218-5

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Ökonomische Theorie der Moral

Wirtschaftsmoral als limitierender Produktionsfaktor

Holzer, Kurt

Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 566

(2014)

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About The Author

Kurt Holzer wurde 1930 in Linz/Donau geboren und maturierte dort im Jahre 1949. Anschließend studierte er Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der (damaligen) Hochschule für Welthandel in Wien, heute: Wirtschaftsuniversität. Seine Graduierung zum Diplomkaufmann erfolgte 1953. Dieses Studium schloss er mit der Promotion zum Doktor der Handelswissenschaften im Jahre 1954 ab. 1955 begann seine Beamtenlaufbahn in der österr. Finanzverwaltung, die er 1958 als Assistent am Institut für Volkswirtschaftslehre der (damaligen) Hochschule für Bodenkultur in Wien fortsetzte. Ab 1962 ist er auch freiberuflich als Wirtschaftstreuhänder tätig und 1964 wurde er für das Fachgebiet Volkswirtschaftslehre habilitiert. Im Jahre 1969 folgte er einem Rufe auf das Ordinariat für Volkswirtschaftslehre der (damaligen) Hochschule für Bodenkultur in Wien, heute: Universität für Bodenkultur. Im Jahre 1990 wurde er emeritiert.

Abstract

Brauchen wir mehr Wirtschaftsmoral? Was leistet sie - und kann sie auch etwas ›anrichten‹? Diesen Fragen stellt sich Kurt Holzer. Die Ökonomik geht davon aus, dass sich der ›Homo oeconomicus‹ vom Eigeninteresse leiten lasse. Moralisches Verhalten aber ist mit eigeninteressiertem nicht immer kompatibel und wird von der Theorie in die ›Präferenzen‹ des Menschen oder in seine ›Handlungsrestriktionen‹ abgeschoben. Der Autor wählt mutig einen Denkansatz, der sich gegen einige Grundsätze dieses ›ökonomischen Verhaltensmodells‹ stellt und ersetzt es durch sein neues ›Breitbandmodell‹, welches das differenzierte Verhaltensspektrum des Menschen spiegelt. Er geht damit konform mit Erkenntnissen der Neurobiologie und anderer Humanwissenschaften. Gelebte (Un)Moral sieht er als wirtschaftsfremde Ressource, die ›blind‹ in Wirtschaftskreisläufe interveniert, dort etwas leisten - aber auch zerstören kann. Der Autor entwirft eine ›Leistungstheorie‹ und kommt zum Ergebnis, dass unseren Wirtschaftsordnungen ein konstitutives ›Fairnessgebot‹ fehle, welches gleichwertig mit dem Wettbewerbsprinzip verankert werden sollte: sanktionierbar und verknüpft mit einem Instanzenzug und einer ›Fairnessvermutung‹, analog der Unschuldsvermutung.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Zur Problemstellung: Krisen als Folge geschwundener Wirtschaftsmoral – nur ein Meinungskonsens oder Wirklichkeit? 13
I. Moral, die wirtschaftsfremde Ressource – und ihre wirtschaftlichen Wirkungen 16
II. Der Zugang der Ökonomik zum Moralproblem 18
III. Das Sakrileg 20
IV. Die Logik der Ethik und jene der Ökonomik 21
V. Moralökonomik als empiristische Sozialwissenschaft 24
1. Moral als immaterielle Ressource bzw. Last nichtverkehrsfähiger Art 26
2. Ihre ‚Knappheit` 29
3. Moralaffines Verhalten (moralaffine Güter) im Kontext zum ökonomischen Verhaltensmodell 30
4. Standardökonomik versus Moralökonomik 32
VI. Einbindungsversuche des Moralproblems in die Wirtschaftstheorie 34
1. Der Output des Verhaltensmodells als Gegenprobe – ‚An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen` 40
2. Die Wirtschaftsethiker und ihr Beitrag zur Deckung des Moralbedarfes 43
3. Komplexe ‚Systemzwänge` – und ihre einfachen Muster 47
4. Zu den Gesetzen des Marktes – ein Exkurs 47
B. Das Programm einer empiristisch verstandenen Moralökonomik 52
I. Der Weg zum Breitbandmodell als moralökonomischer Standard 53
II. Der Mensch in seinem Biotop 56
III. Der Moralstandard als Aktions- und sein Rationalitätsgrad als Erwartungsparameter 57
IV. Die Zone rationalen Verhaltens 60
V. Variable Grenzmoral als Instrument der Unternehmensführung und der Wirtschaftspolitik 62
VI. Ethik und Ökonomik – das Bild als Instrument der Verknüpfung nichtkompatibler Logik 63
VII. Die Analyse affektiven Verhaltens 67
VIII. Von der Volkswirtschaftslehre zur Ökonomik – und wieder zurück? 68
IX. Zwischenergebnisse 71
C. Keimzellen moralökonomischer Aktivität 73
I. Entzugserscheinungen, moralaffine Module und moralverzehrende Regelkreise 77
II. Faires und solidarisches Verhalten als Gemeinressourcen 82
III. Was Solidarität leistet und wie sie Leistungen behindert 83
IV. Die Sonderstellung der Fairness 83
V. Fairness als limitierender Produktionsfaktor 84
VI. Das Versäumnis der Standardökonomik 86
VII. Auch andere Humanwissenschaften beklagen Moraldefizite 86
VIII. Die ‚gesamtwirtschaftlichen Daten` als Zugang zur Moralökonomik 88
IX. Moralökonomik als Teildisziplin der Volkswirtschaftslehre 90
D. Leistungstheorie als Theorie wirtschaftsrelevanter Handlungen 93
I. Die Einbindung moralaffiner Leistungen in die Ökonomik 96
II. Dimensionen der Leistung – Leistung versus Preis 100
III. Moralökonomik als Leistungstheorie und ihr Verhältnis zur Standardökonomik 104
IV. Die Synthese von Standardökonomik, Moralökonomik und Leistungstheorie 107
V. Eine Leistungstheorie stellt die Fragen anders und stellt auch andere Fragen 108
VI. Othmar Spann als Pionier der Leistungstheorie und der philosophische Hintergrund seiner Lehre 110
1. Der ideologiekritische Aspekt 116
2. Der leistungstheoretische Aspekt 121
3. Othmar Spann – ein ‚Opfer` der Aufklärung? 123
VII. Die Loslösung des Moral- vom Vollkommenheitsbegriff – Wirtschaftsmoral als Leistungsart 127
VIII. Die Wirtschaft als ‚Ganzheit` in empiristisch-individualistischer Interpretation 133
IX. Einführung in den empiristisch-individualistischen Leistungsbegriff 136
1. Die Gestaltungsmacht oder Rangordnung der Leistungsarten 138
2. Der Rang kulturell-gesellschaftsbürtiger Leistungen 141
3. Politik und Wirtschaft – die Rangordnung von Organisationen 142
4. Theoretische Hintergründe der Rangordnungsfrage 144
5. ‚Ganzheitliche` Moralökonomik, geprägt vom methodologischen Individualismus 146
6. Zum ‚Verlust` des Vollkommenheitsbegriffes und dem ‚Gewinn` des verloren geglaubten Parameters Moral 146
7. Moral als informelle Institution und als Frucht eines ‚Saatgutes` 147
E. Das Bedürfnis der Wirtschaft nach Moral 150
I. Moral für die Wirtschaft – ein Werkzeug höherer Ordnung 151
II. Die Ordnungsfunktion der Wirtschaftsmoral und die Diversität ihrer Inhalte 153
III. Der Fairnesscluster – ein Gedankenexperiment 154
F. Moralaffine Makroökonomik – die moralaffine Infrastruktur als Netzwerk 159
I. Quellen und Grenzen moralaffiner Infrastrukturen 159
II. Zur Abgrenzung der Wirtschaftswissenschaften 161
III. Inhalte und Eigenschaften moralaffiner Infrastrukturen 161
1. Moralaffine Infrastruktur als Kostenstelle und Erlösquelle 164
2. Moralaffine Infrastruktur als Schicksal und als Kommunikationsproblem 166
3. Ihre wirtschaftliche Verwertung 168
4. Moralaffine Infrastruktur als Input und Output 170
5. Eingriffe in gewachsene Lebensordnungen? 172
G. Moralaffine Mikroökonomik auf anthropologischer Basis 175
I. Die Philosophische Anthropologie als Brücke zur moralaffinen Mikroökonomik 178
II. Die Verhaltensstruktur des Menschen 182
III. Was ist Wirtschaftsmoral – eine entbehrliche Fragestellung? 183
IV. Die finale Moral als Maßstab 184
V. Kultur- und gesellschaftsbürtige Leistungen 187
1. Integrationsleistungen 189
a) Der ‚Krieg` der Leistungsmodule 191
b) Widersprüche 192
c) Moral als Bestandsgröße – ‚wie viel` von ihr brauchen wir? 193
d) Kulturelle Unterschiede 194
e) Pfade für Integrationsleistungen 196
2. Stabilisierende Leistungen – Habitualisierung und Zeitproduktivität 197
3. Dynamisierende Leistungen 202
4. ‚Psychische` Einflüsse als labile Leistungen 204
5. Wirtschaftspolitische Eingriffe und ihre kulturell bedingten Grenzen 207
H. Funktionsbedingungen und Risiken symbiotischen Wirtschaftens 208
I. Historisch gewachsenes Regelverhalten 208
II. Anforderungen an die Akteure 209
III. Die Antriebsenergie 213
IV. Und ihr Überschuss 214
V. Die Eigeninteressen und ihre Diversifizierung 217
1. Zur Klärung der Zusammenhänge 218
2. Was für faires Handeln gilt, muss nicht für solidarisches gelten 220
3. Vom Abbau des Antriebsüberschusses zur Knappheit der Antriebsenergie 221
4. Zur Aufwandswirtschaftlichkeit einer Gesellschaft 222
VI. Die Bewältigung der Zeitdimension als Funktionsbedingung 223
1. Die Zeit als Produktionsmittel 225
2. Die Zeit als Gelegenheit 226
3. Zur technischen Darstellung im Medium Zeit 227
I. Das Fairnessgebot 228
I. Was heißt faires Verhalten? 228
II. Von der Unschuldsvermutung zur ‚Fairnessvermutung` 230
III. Ökonomische Effizienz versus Verteilungsgerechtigkeit 232
IV. Verbleibende Zweifel 233
V. Die Zone der Unfairness 234
VI. Spieltheoretische Ersatzstrategien für faires Wirtschaften 235
J. Ausblick 237
I. Fehlentwicklungen der Ökonomik … 237
II. Der Drang zum Paradigmenwechsel … 237
III. Wer von Wirtschaftsmoral abstrahiert, macht einen kategorialen Fehler … 238
IV. Wirtschaftsmoral verstanden als Wirtschaftsmittel … 238
V. John Maynard Keynes und die Moralökonomie … 239
VI. Moral als limitierender Produktionsfaktor … 243
VII. Das ‚Quantum` Solidarität, das wir brauchen … 243
VIII. Werten – eine Notwendigkeit, aber voller Risiken … 244
Literaturverzeichnis 246
Personen- und Sachverzeichnis 253