Zivilgerichtliche Billigkeitskontrolle nach § 315 BGB und europäisches Eisenbahnregulierungsrecht
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Zivilgerichtliche Billigkeitskontrolle nach § 315 BGB und europäisches Eisenbahnregulierungsrecht
Schriften zum Deutschen und Europäischen Infrastrukturrecht, Vol. 1
(2014)
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Abstract
Das Verhältnis zwischen sektorspezifischem Regulierungsrecht und zivilrechtlicher Billigkeitskontrolle nach § 315 BGB wird in Rechtsprechung und Literatur bereits seit Längerem kontrovers diskutiert. Im Eisenbahnsektor hat die Debatte mit den jüngsten Urteilen des EuGH zur Umsetzung des Ersten Eisenbahnpakets eine neue Dynamik gewonnen. Schlagartig ist hierdurch die bislang weitgehend ausgeblendete unionsrechtliche Dimension der Thematik in den Fokus gerückt.Markus Ludwigs analysiert die Spezifika des Eisenbahnsektors und die Effektivität des regulierungsrechtlichen Individualrechtsschutzes. Darauf aufbauend diskutiert er die europarechtlichen Einwände gegen die Anwendung von § 315 BGB auf Infrastrukturnutzungsentgelte. Seine These der Unionsrechtswidrigkeit hinterfragt er im Hinblick auf ihre Konsequenzen für die Zivilgerichte. Dabei werden auch die verfassungsrechtlichen Folgen einer unterlassenen Vorlage an den EuGH beleuchtet.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort der Herausgeber | 5 | ||
Vorwort des Autors | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 12 | ||
A. Einleitung | 15 | ||
I. Hintergrund | 15 | ||
II. Gang der Darstellung | 16 | ||
B. Ausgangslage | 18 | ||
I. Grundkonflikt | 18 | ||
II. Überblick zum Meinungsstand | 19 | ||
1. Eisenbahnsektor | 19 | ||
a) Entwicklungslinien der Judikatur | 19 | ||
b) BGH, Urt. v. 18.10.2011 – KZR 18/10 – Stornierungsentgelt | 20 | ||
c) Folgerechtsprechung der Zivilgerichte | 22 | ||
d) Neue Impulse durch die aktuelle EuGH-Judikatur | 23 | ||
e) Diskussion im Schrifttum | 24 | ||
2. Vergleich mit den anderen Netzsektoren | 24 | ||
a) Weitgehender Ausschluss der Billigkeitskontrolle im TK-Sektor | 25 | ||
b) Rechtsprechung des BGH im Energiesektor | 26 | ||
III. Besonderheiten des Eisenbahnrechts | 29 | ||
1. Spezifische Ausgestaltung des Grundsatzes der Kostenorientierung | 29 | ||
2. Betonung der eigenen unternehmerischen Rolle des Infrastrukturbetreibers | 31 | ||
IV. Fazit | 32 | ||
C. Regulierungsrechtlicher Individualrechtsschutz | 33 | ||
I. Rechtsschutzsystem im Eisenbahnsektor | 33 | ||
1. Überblick zum Antragsverfahren nach § 14f Abs. 2 AEG | 33 | ||
2. Gewährleistung effektiven Rechtsschutzes | 34 | ||
II. Vergleich mit dem Energiesektor | 37 | ||
III. Fazit | 39 | ||
D. Unionsrechtswidrigkeit einer Anwendung von § 315 BGB | 40 | ||
I. Unabhängigkeit des Infrastrukturbetreibers bei der Entgeltberechnung | 40 | ||
1. Normative Verankerung und Anerkennung in der EuGH-Judikatur | 40 | ||
a) Schlussanträge von Generalanwalt Jääskinen | 41 | ||
b) Urteile des EuGH | 42 | ||
c) Kritische Würdigung | 42 | ||
d) Bezugspunkt der Unabhängigkeit des Infrastrukturbetreibers | 43 | ||
2. Folgen einer zivilgerichtlichen Billigkeitskontrolle | 44 | ||
a) Kritische Würdigung der Sichtweise des KG Berlin | 44 | ||
b) Unbilligkeitsfeststellung und Ersatzleistungsbestimmung | 45 | ||
3. Konsequenzen | 46 | ||
a) Methodische Prämissen | 46 | ||
b) Sichtweise des KG Berlin | 48 | ||
c) § 315 Abs. 3 Satz 2 Hs. 1 und 2 BGB als „untrennbare Einheit“ | 48 | ||
4. Zwischenfazit | 50 | ||
II. Maßstabsexklusivität des eisenbahnrechtlichen Entgeltsystems | 50 | ||
1. Divergierende Grundkonzeption der Prüfungsmaßstäbe | 50 | ||
2. Vorrang des eisenbahnrechtlichen Entgeltmaßstabs | 53 | ||
3. Übertragbarkeit auf den Zugang zu Serviceeinrichtungen | 55 | ||
4. Zwischenfazit | 56 | ||
III. Sektorspezifisches Diskriminierungsverbot | 57 | ||
1. Normative Verankerung und Beeinträchtigung | 57 | ||
2. Grenzen der sachlichen Rechtfertigung | 58 | ||
3. Zwischenfazit | 59 | ||
IV. Verfahrensrechtlicher Vorrang des regulierungsrechtlichen Rechtsschutzes | 60 | ||
1. Überprüfungsmonopol der nationalen Regulierungsstelle | 60 | ||
2. Infragestellung durch eine zivilgerichtliche Billigkeitskontrolle | 62 | ||
a) Bedeutungsminimierung der regulierungsbehördlichen Kontrolle | 62 | ||
b) Widersprüchliche Signale an die Eisenbahnunternehmen | 64 | ||
3. Gebot des effektiven Rechtsschutzes | 64 | ||
4. Zwischenfazit | 66 | ||
V. Organisationsrechtliche Einzigkeit der Zuständigkeit | 66 | ||
1. Begrenzung auf eine einzige Regulierungsstelle | 66 | ||
2. Handeln der Zivilgerichte als Regulierungsstelle | 66 | ||
a) Abgrenzung von Rechtsprechung und Verwaltung | 67 | ||
b) Einordnung der richterlichen Entscheidung im Rahmen von § 315 BGB | 68 | ||
3. Zwischenfazit und Konsequenzen | 72 | ||
VI. Fazit | 72 | ||
E. Konsequenzen | 73 | ||
I. Handlungsmöglichkeiten der Zivilgerichte | 73 | ||
II. Verfassungsrechtliche Konsequenzen einer Vorlagepflichtverletzung | 74 | ||
III. Fazit | 75 | ||
F. Zusammenfassung in zehn Thesen | 77 | ||
Literaturverzeichnis | 80 | ||
Sachverzeichnis | 86 |