Politisches Denken. Jahrbuch 2006/2007
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Politisches Denken. Jahrbuch 2006/2007
Editors: Ballestrem, Karl Graf | Gerhardt, Volker | Ottmann, Henning | Thompson, Martyn P. | Zehnpfennig, Barbara
Politisches Denken. Jahrbuch, Vol. 16/17
(2007)
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About The Author
Martyn P. Thompson is Associate Professor and Senior Political Theorist in the Department of Political Science. His main fields of interest are the history of political thought since the Renaissance, literature and politics, and contemporary German political philosophy. Professor Thompson has two doctorates, the first from the London School of Economics, the second (the Habilitation) from Tuebingen University. He has been a faculty member in the universities of London, Cambridge and Tuebingen. His honors include a Fellow Commonership at Churchill College, Cambridge University; Fellowships at the Huntington Library and the William Andrews Clark Library in California; and honorary life membership of the R.G. Collingwood Society. Professor Thompson founded the Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens in 1989. He was President of the International Conference for the Study of Political Thought from 1995 to 2002 and he was President of the Michael Oakeshott Association from 2008 to 2010.Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig lehrt als Professorin für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Passau. Ihre Schwerpunktthemen sind antike Philosophie, amerikanisches Verfassungsdenken und Totalitarismus, letzterer speziell im Hinblick auf die Erforschung seiner ideologischen Grundlagen. Seit 2004 ist sie Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens (DGEPD), seit 2006 Mitherausgeberin des »Jahrbuchs Politisches Denken«.Abstract
Zwischen Politik und Ökonomie bestehen enge, aber auch spannungsreiche Wechselbeziehungen. Einerseits bedingen sie einander, da die institutionelle Rahmenordnung der Ökonomie politischer Regelung bedarf und der Spielraum der Politik von ökonomischen Gegebenheiten abhängt. Andererseits geraten sie in Konflikt, wenn die Politik die Eigendynamik einer funktionsfähigen ökonomischen Ordnung konterkariert oder die Ökonomie die Funktionsbedingungen einer dem Gemeinwohl verpflichteten politischen Ordnung untergräbt. Die Autoren wollen das schwierige Verhältnis von Politik und Ökonomie aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Ihre Beiträge gliedern sich in vier Themengruppen.Die erste Gruppe hat ganz grundlegende Fragen zum Gegenstand: die Begriffe und allgemeinen Systemeigenschaften von Politik und Ökonomie, deren historische Entwicklung in der Neuzeit sowie die Logiken politischen und ökonomischen Handelns. Die zweite Themengruppe behandelt die Differenzen und Interdependenzen zwischen Politik und Ökonomie: die Wechselwirkungen und Reibungsflächen zwischen Markt und Politik, die Funktionsbereiche und Grenzen von Politik und Ökonomie sowie die sozialmoralischen Voraussetzungen der Marktökonomie. Die dritte Gruppe von Beiträgen diskutiert methodische Probleme der Wissenschaften von Politik und Ökonomie: die Rolle von Effizienz und Gerechtigkeit in der ökonomischen Theorie, die Schwierigkeiten einer ökonomischen Modellierung des politischen Parteienwettbewerbs und das Unterfangen einer ökonomischen Begründung der Moral. Die vierte Gruppe ist aktuellen und drängenden Fragen der Gegenwart gewidmet: ob die wachsenden Handelsverflechtungen zum Weltfrieden beitragen, wie die Globalisierung konzipiert werden sollte, um den Weg zu einer angemessenen Institutionalisierung transnationaler Politik zu weisen, und welche Instrumente es gibt, um die sich der nationalstaatlichen Politik zunehmend entziehende Eigendynamik der globalen Ökonomie politisch zu domestizieren.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
I. Aufsätze: Politik und Ökonomie – Ein schwieriges Verhältnis. Hrsg. von Peter Koller | 7 | ||
Einleitung | 9 | ||
Begriffe und Funktionen von Politik und Ökonomie | 13 | ||
Peter Koller: Politik und Ökonomie: Begriffe und Systeme | 13 | ||
I. Die Begriffe von Politik und Ökonomie | 13 | ||
1. Der Begriff der Politik | 14 | ||
2. Der Begriff der Ökonomie | 17 | ||
II. Politik und Ökonomie als soziale Systeme | 20 | ||
Die Begriffe von Politik und Ökonomie | 21 | ||
1. Die Differenzierung von Politik und Ökonomie | 22 | ||
2. Die Systeme von Politik und Ökonomie | 30 | ||
Die Systeme in vergleichender Übersicht | 36 | ||
Literatur | 37 | ||
Thomas Simon: Wie die Ökonomie die Politik übermannt hat: Politik und Ökonomie als frühneuzeitliche Handlungslehren | 41 | ||
I. Ursprung und Gehalt der traditionellen Politiklehre | 41 | ||
II. Ursprung und Gehalt der alteuropäischen Ökonomik | 50 | ||
III. Die Absorption der Politik durch die Ökonomie: Die Entstehung der „Politischen Ökonomie“ | 52 | ||
Julian Nida-Rümelin: Zur Logik ökonomischen und politischen Handelns | 63 | ||
I. Paradigmen des Politischen | 63 | ||
1. Freundschaft | 66 | ||
2. Eigeninteresse | 68 | ||
3. Forum | 68 | ||
II. Paradigmen des Ökonomischen | 71 | ||
III. Kohärentismus | 75 | ||
Differenzen und Interdependenzen zwischen Politik und Ökonomie | 79 | ||
Reinhard Zintl: Das Verhältnis von Markt und Politik | 79 | ||
I. Zum Thema | 79 | ||
II. Markt und Politik – stilisierte Beschreibungen | 80 | ||
III. Die Logik des Marktes | 81 | ||
1. Die individuelle Situation: Freiwilligkeit, Unsicherheit, anonymer Zwang | 81 | ||
2. Die kollektive Wahl: Moralische Entlastung und „Naturwüchsigkeit“ | 83 | ||
IV. Die Logik politischer Entscheidung | 86 | ||
1. Die Individuen: Koalitionen, Ausbeutung, Protektion | 86 | ||
2. Die kollektive Wahl: Verantwortlichkeit, Bewusstheit, Selbstüberforderung | 90 | ||
V. Die Beziehung von Markt und Politik | 91 | ||
1. Harmonische Arbeitsteilung | 91 | ||
2. Strittige Grenzen | 92 | ||
3. Prinzipienkonflikt | 93 | ||
Literatur | 94 | ||
Richard Sturn: Zur Politischen Ökonomie der Beziehung zwischen Politik und Ökonomie | 97 | ||
I. Zwei Ebenen der Ökonomisierung | 97 | ||
II. Solved political problems? Das Ideal einer politisch unkontaminierten Tauschsphäre und Entpolitisierung als politisches Programm | 101 | ||
III. Glanz und Elend der individualistischen Ökonomie: Die Problematik der katallaktischen Zentralperspektive | 104 | ||
IV. Voraussetzungen und Probleme einer politisch unkontaminierten Tauschsphäre: Zwei Desiderate | 107 | ||
V. Zur problemorientierten Fundierung politischer Institutionalisierungen | 109 | ||
VI. Hybride Koordinationsprobleme und ihre Lösungen: Die Firma als politische Institution | 114 | ||
1. Neoklassische Wettbewerbsmärkte und Kontrakte | 114 | ||
2. Produktion und die Handelbarkeit von Arbeit | 115 | ||
3. Unvollständige Kontrakte und die katallaktische Firma im Minimalstaat | 117 | ||
4. Die kapitalistische Firma im Minimalstaat | 118 | ||
5. Die kapitalistische Firma unter sozialliberaler Verteilungsregulierung | 120 | ||
6. Verteilungsregulierende Demokratie versus Minimalstaat | 121 | ||
VII. Schlussbetrachtung | 123 | ||
Literatur | 124 | ||
Michael Baurmann: Markt und Soziales Kapital: Making Democracy Work | 129 | ||
I. „Economising on Virtue“ oder Tugenden Ernst nehmen? | 129 | ||
II. Bowling Together: Demokratie und Soziales Kapital | 132 | ||
III. Making Democracy Worse: die dunkle Seite des Sozialen Kapitals | 135 | ||
IV. Märkte und Soziales Kapital | 140 | ||
1. Von ökonomischen Netzwerken zur sozialen Inklusion | 141 | ||
2. Von instrumenteller Reziprozität zur expressiven Sympathie | 143 | ||
3. Von geschäftlichen Verträgen zu persönlichem Vertrauen | 148 | ||
Literatur | 152 | ||
Methodische Fragen der Wissenschaften von Politik und Ökonomie | 157 | ||
Hans G. Nutzinger: Effizienz und Gerechtigkeit als wirtschaftspolitische Leitideen | 157 | ||
I. Die weitgehende Verabschiedung von der Gerechtigkeitsidee bei Adam Smith | 157 | ||
II. Reichtumsmehrung und Effizienz an Stellevon (re-)distributiver Gerechtigkeit | 160 | ||
III. Soziale Gerechtigkeit in den „Rahmenbedingungen“? Ordo- vs. Neo-Liberalismus | 165 | ||
IV. Faszination und Grenzen der liberalen Reduktion von Gerechtigkeit | 170 | ||
Literatur | 175 | ||
Manfred Prisching: Ökonomie und Politik, Wissenschaft und Wirklichkeit | 177 | ||
Einleitung | 177 | ||
I. Die WählerInnen und die Wirtschaftswelt | 183 | ||
II. Die Welt der anderen politischen Dimensionen | 188 | ||
III. Person und Führung | 196 | ||
IV. Programme und Ideologien | 199 | ||
V. Politik der Stimmungen | 202 | ||
VI. Der Kampf um die Events | 205 | ||
VII. Die Kraft von Visionen | 206 | ||
Schlussbemerkung | 210 | ||
Literatur | 211 | ||
Barbara Zehnpfennig: Der ökonomische Imperialismus – die endgültige Lösung des Problems individueller und gesellschaftlicher Moral? | 215 | ||
I. Die Problemlage | 215 | ||
II. Drei Modelle der Moralbegründung | 217 | ||
III. Die Moralbegründung des „ökonomischen Imperialismus“ | 223 | ||
IV. Die eudaimonistische Begründung der Moral | 230 | ||
Aktuelle Entwicklungen und Probleme von Politik und Ökonomie | 233 | ||
Hendrik Hansen: Schafft Handel Frieden? Politik und Ökonomie in der Globalisierung | 233 | ||
I. Einleitung | 233 | ||
II. Das wirtschaftsliberale Argument (1): Allgemeine Vorteilhaftigkeit des Freihandels | 234 | ||
III. Das (radikal-)wirtschaftsliberale Argument (2): Ökonomische Erklärung der politischen Rahmenordnung des Freihandels | 239 | ||
IV. Realismus: Handel setzt Sicherheit voraus | 243 | ||
V. Anreiz und Abschreckung – Vergleich des Realismus und des Wirtschaftsliberalismus | 248 | ||
VI. Personales Verständnis von Politik und Ökonomie | 254 | ||
Ingo Pies: Markt versus Staat? – Über Denk- und Handlungsblockaden in Zeiten der Globalisierung | 259 | ||
I. Das Problem der Globalisierung nach Jürgen Habermas: Diagnose und Therapie | 260 | ||
II. Die Aporien der Globalisierungsdiskussion: Denk- und Handlungsblockaden | 268 | ||
III. Wie generiert man Klugheitsargumente rationaler Selbstbindung? Zur normativen Heuristik weltgesellschaftlicher Ordnungspolitik | 275 | ||
IV. Zusammenfassung und Ausblick: „Towards an Ordonomics of Global Governance“ | 286 | ||
Literatur | 290 | ||
Michael Zürn: Die Politisierung der Ökonomisierung? Zum gegenwärtigen Verhältnis von Politik und Ökonomie | 295 | ||
I. Einleitung | 295 | ||
II. Der demokratische Interventionsstaat | 296 | ||
III. Neue Herausforderungen für den demokratischen Interventionsstaat | 299 | ||
IV. Governance im Zeitalter der Denationalisierung | 302 | ||
1. Neue Instrumente marktkonformer Steuerung | 302 | ||
2. Supranationalisierung und Transnationalisierung | 306 | ||
V. Politisierung ohne Staat | 308 | ||
Literatur | 311 | ||
II. Rezensionen | 315 | ||
Herfried Münkler: Gerhard Paul: Bilder des Krieges – Krieg der Bilder | 317 | ||
III. Nachruf | 321 | ||
Henning Ottmann: Karl Graf Ballestrem (1939–2007) | 323 | ||
Zu den Autorinnen und Autoren | 325 |