Die Befugnisse des Bundes zur Verwaltung der Wasserstraßen in Deutschland
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Die Befugnisse des Bundes zur Verwaltung der Wasserstraßen in Deutschland
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1259
(2014)
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Sven Kreuter studierte Rechtswissenschaften an der Juristenfakultät der Universität Leipzig von 1998 bis 2003. Nach dem 2. Juristischen Staatsexamen trat er 2006 in die Leipziger Anwaltskanzlei Füßer & Kollegen ein, wo er bis heute weit überwiegend auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts tätig ist. Sven Kreuter ist (Co-)Autor diverser Aufsätze in Fachzeitschriften zu öffentlich-rechtlichen Themen.Abstract
Sven Kreuter analysiert die sich aus Art. 89 des Grundgesetzes (GG) ergebende Stellung des Bundes als Eigentümer von Wasserstraßen und zuständigem Träger der Wasserstraßenverwaltung. Dabei behandelt er unter Berücksichtigung der Gesetzgebungskompetenzen für die Wasserstraßen zahlreiche Zweifelsfragen. Der Autor diskutiert darüber hinaus verfassungsrechtliche Fragen einer (Organisations-)Privatisierung der Wasserstraßenverwaltung und Pflichten des Bundes zur Erhaltung von Wasserstraßen. Sodann erörtert er die Einwirkungen der verfassungsrechtlichen Vorgaben ins einfache Recht und beleuchtet in diesem Zusammenhang praxisrelevante Probleme, wie die Polizeipflichtigkeit der Wasserstraßenverwaltung oder die Befugnisse des Bundes bei der Planfeststellung für den Gewässerausbau und im Hafenwesen. Kreuter schließt mit der Frage nach europarechtlichen und völkerrechtlichen Bindungen der Wasserstraßenverwaltung sowie der Abgabenerhebung für die Benutzung der Wasserstraßen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhalt | 7 | ||
Verzeichnis der nicht allgemein gebräuchlichen Abkürzungen | 13 | ||
A. Einleitung | 15 | ||
I. Die Bedeutung der Bundeswasserstraßen als Verkehrswege | 15 | ||
II. Rechtlicher Rahmen der Wasserstraßenverwaltung | 16 | ||
III. Die Wasserstraßen im europäischen Kontext | 19 | ||
IV. Gegenstand der Untersuchung | 19 | ||
B. Verfassungsrechtliche Grundprobleme der Wasserstraßenverwaltung | 22 | ||
I. Verfassungsrechtliche Ausgangslage | 22 | ||
II. Auslegung von Verfassungsrecht | 24 | ||
1. Allgemeine Auslegungsgrundsätze | 24 | ||
2. Besonderheiten bei der Auslegung des Verfassungsrechts | 25 | ||
III. Verfassungsrechtliche Probleme der Wasserstraßenverwaltung im Einzelnen | 27 | ||
1. Die bisherigen Reichswasserstraßen nach Art. 89 I GG | 27 | ||
a) Die Wasserstraßen bis 1933 | 28 | ||
aa) Historische Entwicklung der Wasserstraßen von 1806–1933 | 28 | ||
bb) Rechtliche Einordnung des Übergangs der Wasserstraßen auf das Reich in Rechtsprechung und Schrifttum | 30 | ||
(1) Übergang durch den Wasserstraßenstaatsvertrag | 30 | ||
(2) Übergang kraft verfassungsrechtlicher Anordnung | 32 | ||
cc) Kritik an der bisherigen Einordnung des Übergangs der Wasserstraßen auf das Reich | 33 | ||
dd) Eigener Ansatz | 34 | ||
ee) Zwischenergebnis und Schlussfolgerungen | 38 | ||
b) Die Rechtslage der Wasserstraßen zwischen 1933 und 1945 | 40 | ||
aa) Die Schaffung des NS-Einheitsstaates | 40 | ||
bb) Rechtliche Folgen der Neuordnung des Reiches bezüglich der Wasserstraßen | 42 | ||
(1) Keine Bestandsänderung durch das Neuaufbaugesetz | 42 | ||
(2) Bestandsänderungen durch Exekutivakte der Reichsregierung | 44 | ||
(3) Aufhebung des Wasserstraßenstaatsvertrages aus dem Jahre 1921 | 45 | ||
cc) Zwischenergebnis | 46 | ||
c) Reichswasserstraßen im Sinne von Art. 89 I GG | 46 | ||
aa) Die nicht dem allgemeinen Verkehr dienenden früheren Reichswasserstraßen | 47 | ||
(1) Meinungsstand | 47 | ||
(2) Stellungnahme | 48 | ||
bb) Die dem allgemeinen Verkehr dienenden, im Eigentum des Reiches befindlichen Wasserstraßen, welche von den Ländern verwaltet wurden, und ihr rechtliches Schicksal | 51 | ||
cc) Einordnung der nach 1933 zur Reichswasserstraße erklärten Gewässer | 53 | ||
d) Die besondere Rechtslage bezüglich der Seewasserstraßen | 56 | ||
aa) Meinungsstand | 56 | ||
(1) Enger Seewasserstraßenbegriff | 57 | ||
(2) Weiter Seewasserstraßenbegriff | 58 | ||
bb) Stellungnahme | 59 | ||
e) Die Wasserstraßen in der früheren DDR und West-Berlin | 62 | ||
aa) Meinungsstand | 62 | ||
bb) Stellungnahme | 63 | ||
cc) Konsequenzen für die nicht dem allgemeinen Verkehr dienenden Wasserstraßen | 68 | ||
f) Neu angelegte Wasserstraßen, die dem allgemeinen Verkehr dienen; Erweiterung der Hoheitsgewässer | 69 | ||
aa) Bisher vertretene Auffassungen zur Ausdehnung der Hoheitsgewässer | 70 | ||
bb) Eigener Ansatz | 71 | ||
g) Zusammenfassung zum Regelungsgegenstand von Art. 89 I GG | 73 | ||
2. Bundeswasserstraßen im Sinne von Art. 89 II 1 GG | 75 | ||
a) Der enge Bundeswasserstraßenbegriff | 75 | ||
b) Der weite Bundeswasserstraßenbegriff | 76 | ||
c) Stellungnahme | 78 | ||
aa) Kritik der bisherigen Ansätze | 78 | ||
bb) Eigener Ansatz | 82 | ||
3. Die Verwaltungsbefugnisse des Bundes nach Art. 89 II 1 GG | 87 | ||
a) Formen der Verwaltung nach Art. 89 II 1 GG | 87 | ||
aa) Begriffliche Abgrenzung der Verwaltungsformen | 87 | ||
bb) Gesetzesakzessorische Verwaltung | 90 | ||
cc) Gesetzesfreie Verwaltung | 90 | ||
dd) Vermögensverwaltung | 92 | ||
b) Inhaltliche Reichweite der Wasserstraßenverwaltung | 95 | ||
c) Die Ausführung von Landesgesetzen durch die Wasserstraßenverwaltung des Bundes | 96 | ||
aa) Kein Vollzug von Landesrecht durch den Bund | 97 | ||
bb) Gegenauffassungen | 98 | ||
cc) Verbleibende Bedeutung der Streitfrage | 100 | ||
dd) Eigene Lösung | 101 | ||
(1) Trennung von Landes- und Bundesstaatsgewalt | 103 | ||
(2) Eigenstaatlichkeit der Länder | 105 | ||
(3) Aufsichtsbefugnisse beim Fremdvollzug von Normen | 106 | ||
(4) Legitimation staatlicher Gewaltausübung | 108 | ||
(5) Mischverwaltungsverbot | 109 | ||
4. Auftragsverwaltung durch die Länder nach Art. 89 II 3, 4 GG | 109 | ||
a) Die Anwendung von Art. 85 GG bei der Auftragsverwaltung der Bundeswasserstraßen | 109 | ||
b) Form des Übertragungsaktes | 110 | ||
c) Verwaltung der Elbe durch Hamburg | 112 | ||
5. Die Sonderstellung der Häfen in der Verwaltung der Wasserstraßen | 114 | ||
a) Wortlaut und Systematik | 115 | ||
b) Historische Auslegung | 115 | ||
c) Funktionaler Hafenbegriff, Abgrenzung von Länder- und Bundeskompetenz | 118 | ||
d) Hafenbegriff und Eigentumslage in den Fällen von § 1 III WaStrG | 121 | ||
6. Das Einvernehmenserfordernis gegenüber den Ländern nach Art. 89 III GG | 123 | ||
a) Rechtsnatur des Einvernehmenserfordernisses | 123 | ||
b) Die Begriffe Landeskultur und Wasserwirtschaft | 125 | ||
aa) Wasserwirtschaft | 125 | ||
bb) Landeskultur | 126 | ||
(1) Naturschutz und Landschaftspflege als Bedürfnis der Landeskultur | 126 | ||
(2) Die Gegenauffassung | 127 | ||
(3) Eigener Standpunkt | 127 | ||
c) Einvernehmenspflichtige Tatbestände und Entscheidungsspielräume der Länder | 132 | ||
d) Die verfahrensrechtliche Durchsetzung des Einvernehmens | 134 | ||
7. Verfassungsrechtliche Pflichten des Bundes zur Erhaltung der Bundeswasserstraßen und der Bundeswasserstraßenverwaltung | 135 | ||
a) Bestandserhaltung der Bundeswasserstraßen als Staatsaufgabe? | 136 | ||
aa) Meinungsstand zur Erhaltungspflicht von Bundeswasserstraßen | 136 | ||
bb) Eigener Ansatz | 137 | ||
(1) Staatsaufgabe Infrastruktur | 137 | ||
(2) Schlussfolgerungen für die Bundeswasserstraßen | 141 | ||
(3) Grundrechtliche Aspekte | 144 | ||
b) Dauerhaftigkeit des Eigentums an Bundeswasserstraßen kraft Verfassung? | 148 | ||
aa) Meinungsstand | 148 | ||
bb) Eigener Ansatz | 149 | ||
c) Spielräume des Bundes bei der Organisation der Wasserstraßenverwaltung | 152 | ||
aa) Bestandsaufnahme zum Einsatz privater Gesellschaften | 154 | ||
bb) Meinungsstand zu Möglichkeiten einer Organisationsprivatisierung | 155 | ||
cc) Eigener Standpunkt | 157 | ||
(1) Auslegung von Artt. 86 ff. GG unter Berücksichtigung von Wortlaut, Systematik und Teleologie | 157 | ||
(2) Einschränkungen aus dem Demokratieprinzip | 160 | ||
(3) Einschränkungen aus dem Haushaltsrecht | 165 | ||
(4) Bedeutung des Funktionsvorbehalts | 167 | ||
(5) Bewertung bisheriger Erscheinungsformen der Organisationsprivatisierung | 169 | ||
C. Weitere Folgen der Verfassungslage für das einfache Recht | 171 | ||
I. Schlussfolgerungen für das Wasserwegerecht und die Verwaltung der Wasserstraßen durch den Bund | 171 | ||
1. Funktionsänderung von Bundeswasserstraßen, Führung des Verzeichnisses der Bundeswasserstraße | 171 | ||
a) Rechtslage bei den Bundesfernstraßen | 172 | ||
b) Gesetzeslage bei den Bundeswasserstraßen | 174 | ||
c) Meinungen in Literatur und Rechtsprechung | 174 | ||
d) Schlussfolgerungen | 176 | ||
2. Inhalt und Reichweite des Bundeseigentums an den Wasserstraßen nach Art. 89 I GG sowie die Bindungen der Bundesverwaltung an fachfremdes (Landes-)Recht | 179 | ||
a) Rechtsnatur des Eigentums des Bundes | 179 | ||
b) Ausgestaltung durch einfaches Recht und Reichweite der Eigentümerbefugnisse | 180 | ||
c) Verhältnis der Eigentümerbefugnisse zu subjektiv-öffentlichen Rechten Dritter | 183 | ||
d) Polizeipflichtigkeit des Bundes im Bereich der Wasserstraßenverwaltung | 185 | ||
aa) Materielle Polizeipflichtigkeit | 186 | ||
(1) Meinungsstand zur materiellen Polizeipflichtigkeit | 186 | ||
(2) Stellungnahme | 187 | ||
bb) Insbesondere: Zustandshaftung für Gewässerverunreinigungen | 189 | ||
cc) Formelle Polizeipflichtigkeit bzw. Bindung an fachfremdes Verfahrensrecht | 192 | ||
(1) Die Rechtsprechung zur Bindung an fachfremdes Verfahrensrecht | 193 | ||
(2) Meinungen im Schrifttum | 195 | ||
(3) Eigener Ansatz | 197 | ||
(4) Schlussfolgerungen für die Bundeswasserstraßenverwaltung | 198 | ||
e) Anforderungen des Wasserhaushaltsrechts in Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie | 201 | ||
aa) Relevante Vorgaben aus der WRRL und ihre Umsetzung | 201 | ||
bb) Bindung des Bundes an die Bewirtschaftungsziele des Wasserhaushaltsrechts | 203 | ||
cc) Einvernehmen des Bundes nach § 7 IV WHG | 206 | ||
f) Eigentum des Bundes an nicht dem allgemeinen Verkehr dienenden Wasserstraßen | 207 | ||
aa) Zulassung des Schiffsverkehrs | 209 | ||
bb) Folgen für Unterhaltungsmaßnahmen | 211 | ||
cc) Folgen für Verwaltungsakte der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung | 213 | ||
3. Die Befugnisse des Bundes im Rahmen der Planfeststellung | 214 | ||
a) Beispiele für Abgrenzungsprobleme | 214 | ||
b) Schifffahrtsfunktionaler Zusammenhang als maßgebliches Abgrenzungskriterium | 216 | ||
aa) Ableitung des schifffahrtsfunktionalen Zusammenhanges | 216 | ||
bb) Schlussfolgerungen für einzelne Arten von Vorhaben | 217 | ||
II. Das Wasserverkehrsrecht und die Wasserverkehrsverwaltung | 220 | ||
1. Begriff der Bundeswasserstraßen im Binnenschifffahrtsrecht | 220 | ||
a) Problemdarstellung | 221 | ||
b) Eigener Lösungsansatz | 222 | ||
2. Die Verkehrsverwaltung auf den Wasserstraßen | 225 | ||
D. Europarechtliche und internationale Bindungen des Bundes bei der Verwaltung der Wasserstraßen | 227 | ||
I. Völkerrechtliche Bindungen bei grenzüberschreitenden oder grenzbildenden Bundeswasserstraßen | 227 | ||
1. Völkerrechtliche Verträge zu grenzüberschreitenden oder grenzbildenden Bundeswasserstraßen | 228 | ||
a) Verträge über einzelne Flüsse, Binnenschifffahrtsabkommen | 228 | ||
b) Fortgeltende Internationalisierung durch den Versailler Vertrag? | 231 | ||
2. Andere Völkerrechtsquellen mit Bedeutung für grenzüberschreitende oder grenzbildende Bundeswasserstraßen | 234 | ||
a) Völkergewohnheitsrecht | 235 | ||
b) Allgemeine Rechtsgrundsätze | 238 | ||
3. Konkrete rechtliche Auswirkungen auf die Wasserstraßenverwaltung des Bundes | 239 | ||
a) Auswirkungen auf die Wasserstraßenverwaltung bei konventionellen Flüssen | 239 | ||
b) Auswirkungen auf die Wasserstraßenverwaltung bei Elbe und Oder | 242 | ||
II. Europarechtliche Einflüsse der Transeuropäischen Netze | 244 | ||
1. Transeuropäische Netze nach Art. 170 ff. AEUV | 244 | ||
2. Bundeswasserstraßen und Häfen als Bestandteil der Transeuropäischen Netze | 246 | ||
3. Umsetzungspflichten für die Verwaltung der Bundeswasserstraßen? | 247 | ||
4. Sonstige rechtliche Wirkungen für die Verwaltung der Bundeswasserstraßen | 251 | ||
a) Raumplanerischer Charakter der TEN-Entscheidung | 251 | ||
b) Berücksichtigung bei Planungs- und Abwägungsspielräumen | 252 | ||
aa) TEN-Vorgaben als gesetzliche Bedarfsfestlegung? | 252 | ||
bb) Berücksichtigung bei Abwägungsspielräumen | 255 | ||
III. Auswirkungen der Warenverkehrsfreiheit nach Art. 34–36 AEUV | 258 | ||
1. Grundsätzliche Anwendbarkeit der Vorschriften über die Warenverkehrsfreiheit | 259 | ||
2. Präzisierung des Anwendungsbereichs der Vorschriften über die Warenverkehrsfreiheit | 261 | ||
3. Rechtfertigung von verkehrsbeschränkenden Maßnahmen | 262 | ||
IV. Völkerrechtliche und europarechtliche Vorgaben für die Erhebung von Abgaben für die Befahrung der Bundeswasserstraßen | 263 | ||
1. Vorgaben des Europarechts für Schifffahrtsabgaben | 263 | ||
a) Vorgaben aus Art. 110 AEUV | 264 | ||
b) Die Stillhaltepflicht nach Art. 92 AEUV | 266 | ||
2. Abgabenerhebung auf grenzüberschreitenden oder grenzbildenden Bundeswasserstraßen und Völkerrecht | 267 | ||
a) Allgemeine völkerrechtliche Vorgaben | 267 | ||
b) Rechtslage für den Rhein | 268 | ||
E. Zusammenfassung der Ergebnisse | 273 | ||
Literaturverzeichnis | 285 | ||
Sachverzeichnis | 294 |