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Konu, M. (2014). Die Garantenstellung des Compliance-Officers. Zugleich ein Beitrag zu den Rahmenbedingungen einer Compliance-Organisation. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54243-7
Konu, Metin. Die Garantenstellung des Compliance-Officers: Zugleich ein Beitrag zu den Rahmenbedingungen einer Compliance-Organisation. Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54243-7
Konu, M (2014): Die Garantenstellung des Compliance-Officers: Zugleich ein Beitrag zu den Rahmenbedingungen einer Compliance-Organisation, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54243-7

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Die Garantenstellung des Compliance-Officers

Zugleich ein Beitrag zu den Rahmenbedingungen einer Compliance-Organisation

Konu, Metin

Schriften zum Strafrecht, Vol. 256

(2014)

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About The Author

Metin Konu, geboren 1978 in Pforzheim, 1996–1998 Ablegen der Prüfung zum staatlich geprüften Wirtschaftsassistenten, 1998–2000 Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten, 2000–2003 Wirtschaftsgymnasium, 2004–2008 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Tübingen, 2008 Erste Juristische Staatsprüfung, 2008–2010 Referendariat am Landgericht Tübingen mit Wahlstation in einer Wirtschaftskanzlei in Istanbul. 2010 Zweite Juristische Staatsprüfung, ab 2010 Promotion an der Universität Tübingen bei Prof. Dr. Hans-Ludwig Günther, promotionsbegleitend Dozent für Rechts- und Staatskunde an einer Berufsschule in Stuttgart, seit Dezember 2011 Rechtsanwalt bei Menold Bezler Rechtsanwälte in Stuttgart. Beratungsschwerpunkte Gesellschaftsrecht, Stiftungs- und Vereinsrecht, türkisches Handels- und Gesellschaftsrecht.

Abstract

Selbst nach dem obiter dictum des 5. Senats des Bundesgerichtshofs am 17. Juli 2009 bleibt unklar, ob den Compliance-Officer regelmäßig strafrechtlich eine Garantenpflicht i.S.d. § 13 StGB trifft, solche im Zusammenhang mit der Tätigkeit des Unternehmens stehende Straftaten von Mitarbeitern zu verhindern. Metin Konu befasst sich in seiner Arbeit mit dieser Frage.

Nach einer Darstellung der rechtlichen Rahmenbedingungen einer Compliance-Organisation setzt sich der Autor zunächst kritisch mit den in der Literatur vertretenen Argumenten auseinander. Konu gelangt zu dem Schluss, dass der Compliance-Officer eine vom Geschäftsherrn abgeleitete Überwachergarantenstellung aus freiwilliger Übernahme innehaben kann. Die Herrschaft über die Gefahrenquelle sieht Konu in einer aus dem Eskalationsrecht und dem Informationsvorsprung des Compliance-Officers hervorgehenden Informationssteuerungsherrschaft bzw. Informationsorganisationsherrschaft.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Teil 1: Einleitung 17
A. Problemdarstellung 17
B. Zielsetzung, Gang und Einschränkung der Untersuchung 19
I. Zielsetzung 19
II. Gang der Untersuchung 20
III. Einschränkung des Unternehmensgegenstands 20
Teil 2: Compliance 22
A. Historie, Compliance-Begriff, Compliance-Funktionen 22
I. Die Entstehungsgeschichte von Compliance 22
1. Herkunft aus den USA 22
2. Historie in Deutschland 23
II. Der Compliance-Begriff 25
III. Funktionen der Compliance 27
1. Schutzfunktion 28
2. Beratungs- und Informationsfunktion 29
3. Überwachungsfunktion 30
4. Marketingfunktion 30
5. Qualitätssicherungs- und Innovationsfunktion 31
B. Compliance in den gesetzlichen Vorschriften 32
I. Spezialgesetzliche Regelungen 32
II. Der deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) 34
III. Bußgeldrechtlicher Tatbestand (§ 130 OWiG) 34
1. Normzweck 35
2. Täterkreis 35
3. Pflichteninhalt 36
IV. § 91 Abs. 2 AktG 38
V. Legalitätspflicht, § 93 Abs. 1 S. 1 AktG 39
C. Pflicht zur Compliance? 41
I. Darstellung und Stellungnahme 42
II. Grenzen der Compliance-Pflicht 45
III. Fazit 45
D. Rahmenbedingungen für rechtliche Organisationsanforderungen 46
I. Leitungsaufgabe der Geschäftsleitung 48
II. Unterscheidung zwischen Leitung und Geschäftsführung 48
III. Umfang des Leitungsauftrags 49
1. Leitungsaufgaben 49
a) Unternehmensplanung und -politik 50
b) Koordinierung und Steuerung/Organisation 50
c) Überwachung 51
d) Führungspostenbesetzung 51
e) Maßnahmen von außerordentlicher Bedeutung 51
2. Aufgaben der Geschäftsführung im engeren Sinne 52
IV. Compliance als Leitungsaufgabe 52
V. Keine Möglichkeit der vollständigen Entäußerung von Compliance-Pflichten 53
VI. Notwendigkeit der arbeitsteiligen Organisation 54
VII. Zwischenfazit 55
VIII. Delegation der Compliance-Pflichten 55
1. Horizontale Delegation 56
a) Der Grundsatz der Gesamtverantwortung und Allzuständigkeit im Gesellschaftsrecht 56
b) Geschäftsverteilung und Verantwortlichkeitsmodifikation 58
c) Compliance als Vorstandsressort 61
2. Vertikale Delegation 61
a) Die inhaltlichen Grenzen der vertikalen Delegation 62
b) Letztentscheidungsrecht des Vorstands gegenüber nachgeordneten Mitarbeitern 66
c) Kassationsrecht des Vorstands 66
d) Zwischenfazit 67
3. Externe Delegation 67
IX. Übertragung auf den GmbH-Geschäftsführer 68
X. Zusammenfassung 70
E. Die Figur des Compliance-Officers 70
I. Der Unternehmensbeauftragte 71
1. Aufgaben und Kompetenzen des Unternehmensbeauftragten 72
2. Einordnung des CO als Unternehmensbeauftragter? 73
a) Formelle Bestellung 74
b) Kompetenzen 74
c) Unternehmensschutz oder auch Schutz von Allgemeininteressen? 74
d) Folgerung 76
II. Stellung des CO innerhalb des Unternehmens 76
1. Position im Unternehmen 78
2. Unabhängigkeit 79
3. Wirksamkeit 80
a) Fachkenntnisse des CO und die Vertretungsregelung 81
b) Auskunfts-‍, Einsichts- und Zugangsrechte 81
c) Erforderliche Mittel zur Aufgabenerfüllung 82
aa) Weisungs- und Anordnungsrecht contra Eskalationsrecht 83
bb) Strafanzeigerecht 85
4. Dauerhaftigkeit 86
III. Aufgaben des CO 86
IV. „Regelmäßige“ Straftatverhinderungspflicht des CO 88
1. Straftatverhinderungspflicht 88
2. „Regelmäßig“? 89
V. Zusammenfassung 90
Teil 3: Die Garantenstellung des CO in der Rechtsprechung und der Literatur 91
A. Vorbemerkung 91
B. Die Ansicht des BGH 91
C. Reaktionen in der Literatur 93
I. Kritik der Literatur am methodischen Vorgehen 93
II. Stellungnahme 95
III. Meinungsbild zur Garantenstellung des CO 97
1. Originäre Garantenpflicht des CO kraft Übernahme einer Schutzfunktion/Beschützergarantenstellung aufgrund tatsächlicher Stellung und Funktion des CO 98
a) Darstellung 98
b) Stellungnahme 100
2. Sekundäre Garantenpflicht des CO kraft Übernahme einer Schutzfunktion gegenüber außenstehenden Dritten 101
a) Darstellung 101
b) Stellungnahme 101
3. Originäre oder sekundäre Garantenpflicht des CO für das Vermögen und Ansehen des Unternehmens kraft freiwilliger Übernahme einer Schutz- bzw. Überwacherfunktion 102
a) Darstellung 102
b) Stellungnahme 103
4. Zwischenergebnis 105
5. Originäre Überwachergarantenstellung des CO aufgrund Übernahme von Überwachungspflichten 105
a) Darstellung 105
b) Stellungnahme 106
6. Abgeleitete, sekundäre Überwachergarantenstellung kraft freiwilliger Übernahme 108
a) Rönnau/Schneider 108
aa) Darstellung 108
bb) Stellungnahme 110
b) Dannecker/Dannecker 111
aa) Darstellung 111
bb) Stellungnahme 112
c) Mosbacher/Dierlamm 113
aa) Darstellung 113
bb) Stellungnahme 114
d) Ransiek 115
aa) Darstellung 115
bb) Stellungnahme 117
e) Hendrik Schneider/Gottschaldt 119
aa) Darstellung 119
bb) Stellungnahme 119
f) Argumente im Schrifttum gegen eine sekundäre Garantenstellung des CO 120
g) Fazit und Stellungnahme 124
aa) Vorbemerkung 124
bb) Die Eigenverantwortlichkeit des unmittelbar handelnden Mitarbeiters 124
(1) Sperrwirkung der §§ 357 StGB, 41 Wehrstrafgesetz, 108 SeemG 125
(2) Sperrwirkung des § 130 OWiG? 128
(3) Fehlende Mittel der Verbandsdisziplin 130
(4) Zwischenergebnis 134
cc) Ist die Nichtanzeige von Straftaten nur nach § 138 StGB strafbar? 134
dd) Verstoß gegen den Bestimmtheitsgrundsatz? 136
ee) Zwischenergebnis 138
7. Garantenstellung aus Ingerenz 140
a) Darstellung 140
b) Stellungnahme 141
Teil 4: Meinungsstand zur dogmatischen Herleitung der Garantenstellung 145
A. Vorbemerkung 145
B. Die Einteilung der Garantenstellungen 147
I. Formelle Rechtsquellenlehre 147
II. Funktionenlehre 149
III. Materialisierungsansätze 150
IV. Stellungnahme 152
1. Allgemein 152
2. Einordnung der Haftung des CO 154
Teil 5: Die Garantenstellung des CO 156
A. Vorbemerkung 156
B. Die Geschäftsherrenhaftung 156
I. Rechtsprechung zur Geschäftsherrenhaftung 157
II. Überblick über den Meinungsstand in der Literatur 159
1. Garantenstellung aus personaler Herrschaft 161
2. Garantenstellung aus der Herrschaft über den „Betrieb als Gefahrenherd“ 163
3. Garantenstellung aus der Verknüpfung beider Aspekte 164
4. Stellungnahme 164
III. Der Betrieb bzw. die Organisation der Gesellschaft als Gefahrenquelle? 174
IV. Reichweite der Garantenpflicht des Geschäftsherrn 177
V. Zwischenfazit 180
C. Möglichkeit der strafrechtlichen Delegation der Garantenpflicht auf den CO 181
I. Allgemein 181
II. Die Bedeutung des Dienstvertrages bzw. der Stellenbeschreibung 182
D. Übernahmegarantenstellung des CO 182
I. Garantenstellung aufgrund freiwilliger Übernahme im Allgemeinen 183
1. Darstellung 183
2. Stellungnahme 184
II. Der materielle Grund der Garantenstellung aus freiwilliger Übernahme 185
1. Die Zusage als materieller Grund der Garantenstellung aus Übernahme? 185
2. Der Vertrauensgrundsatz 186
3. Der Vertrauensgrundsatz im Bereich der vertikalen Delegation 187
4. Zwischenfazit 191
5. Übertragung bzw. Übernahme der Herrschaft über die Gefahrenquelle 191
III. Sekundärgarantenstellung des CO 192
1. Vervollständigung des Informationsvorsprungs, eigene Auffassung 194
a) Pflicht zur Ergreifung von Maßnahmen zur Verhinderung von Straftaten 194
b) Herrschaft über die Gefahrenquelle 195
c) Ist eine Erfolgsabwendung i.S.d. § 13 Abs. 1 StGB durch die Nichtvornahme der gebotenen Handlung möglich? 198
2. Der Einwand der Eigenverantwortlichkeit 200
3. Reichweite der Garantenpflicht 201
E. Zusammenfassung 203
Teil 6: Schlussbetrachtung 205
Literaturverzeichnis 206
Sachregister 230