Menu Expand

Cite BOOK

Style

Kästle, M. (2003). Rechtsfragen der Verwendung von Covenants in Kreditverträgen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51087-0
Kästle, Martina. Rechtsfragen der Verwendung von Covenants in Kreditverträgen. Duncker & Humblot, 2003. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51087-0
Kästle, M (2003): Rechtsfragen der Verwendung von Covenants in Kreditverträgen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51087-0

Format

Rechtsfragen der Verwendung von Covenants in Kreditverträgen

Kästle, Martina

Untersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen. Abteilung B: Rechtswissenschaft, Vol. 154

(2003)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Bei ihrer Tätigkeit auf den globalisierten Finanzmärkten, insbesondere im Bereich der Projekt- und Akquisitionsfinanzierung, bedienen sich auch deutsche Kreditinstitute zunehmend des aus der anglo-amerikanischen Kreditvertragspraxis stammenden Regelungsinstruments der covenants zur präventiven Kreditsicherung und Verhaltenskontrolle des Kreditnehmers. Der Einsatz von covenants in Kreditverträgen nach deutschem Recht birgt allerdings gewichtige Risiken und Zweifelsfragen. Covenants müssen nicht nur der Verwendungs- und Ausübungskontrolle nach den Bestimmungen des BGB standhalten, sondern sie können darüber hinaus ein Ausfallrisiko des Kreditgebers nach Eigenkapitalersatzregeln oder sogar ein Haftungsrisiko unter konzernrechtlichen Gesichtspunkten begründen.

Die Autorin erläutert zunächst den Sinn und Zweck von covenants, systematisiert die einzelnen Regelungstypen und untersucht schließlich die rechtlichen Implikationen im einzelnen. Sie kommt zu dem Ergebnis, daß covenants zwar im Grundsatz ein taugliches Instrument zur Verminderung des Ausfallrisikos des Kreditgebers darstellen, aber in jedem Einzelfall sorgfältig strukturiert und maßvoll gehandhabt werden müssen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 13
Einleitung 23
§ 1 Gegenstand und Gang der Untersuchung 23
Teil 1: Verwendung von covenants in Kreditverträgen 27
§ 2 Grundlagen 27
I. Begriff 27
II. Covenants als vertragliche Regelungen zur Verminderung des Ausfallrisikos 28
1. Determinanten des Ausfallrisikos von Kreditforderungen 29
a) Auswahlrisiko 29
b) Insolvenzrisiko und gläubigerschädigende Strategien 30
c) Risiko einer verspäteten Sanierung 32
d) Kollektivhandlungsrisiko 33
2. Zielsetzungen von covenants 33
a) Covenants als Mittel zur präventiven Risikobeschränkung 33
b) Covenants als Frühwarnsystem 34
c) Covenants als Mittel zur Einflußnahme auf die Geschäftsführung 35
III. Covenants und Kreditsicherheiten 36
1. Begriffliche Abgrenzung 36
2. Covenants als Alternative zu herkömmlichen Kreditsicherheiten 37
a) Fehlen von Sachsicherheiten 38
b) Fehlende Werthaltigkeit von Sachsicherheiten 38
c) Vermeidung von Kosten im Zusammenhang mit Sachsicherheiten 39
IV. Anwendungsbereich von covenants 41
1. Unternehmensanleihen 42
2. Projektfinanzierungen 44
3. Akquisitionsfinanzierungen 46
4. Covenants in Konsortialkreditverträgen 47
§ 3 Covenants in der Vertragspraxis 48
I. Covenants in anglo-amerikanischen Kreditverträgen 48
II. Regelungsgegenstände und Systematisierung von covenants 51
III. Ausgestaltung von covenants 53
1. Positive Covenants 53
a) Informationspflichten 53
b) Verpflichtung zur Gesetzestreue 56
2. Negative Covenants 57
a) Negativklausel, Pari-passu-Klausel 58
b) Owner Maintenanceship-Klausel 61
3. Financial covenants 62
a) Definitionen, Kontinuität der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 64
b) Jederzeitige oder stichtagsbezogene Einhaltung 65
c) Inhalt typischer financial covenants 66
aa) Eigenkapitalausstattung 66
bb) Verschuldung 67
cc) Ertrag 68
dd) Liquidität 68
d) Ausschüttungsbeschränkungen 70
IV. Rechtsfolgen eines Verstoßes gegen covenants 72
1. Sanktionsmöglichkeiten im Vorfeld der Kreditkündigung 72
a) Erfüllungsansprüche 72
b) Schadensersatzansprüche 73
c) Maßnahmen der Risikobegrenzung 74
2. Event of default-Klauseln 74
a) Events of default 75
b) Rechtsfolgen 75
c) Cross default-Klausel 78
d) Compliance certificate, Notice of default 80
V. Abgrenzung von covenants und representations and warranties 81
Teil 2: Rechtsfragen der Verwendung von covenants 83
Abschnitt 1: Statische Analyse 84
§ 4 Rechtliche Beschränkungen der Verwendung von covenants 84
I. Verpflichtungen des Kreditnehmers 85
1. Informationspflichten 86
2. Verpflichtung zur Einhaltung betriebswirtschaftlicher Kennzahlen 87
3. Verbote und Zustimmungsvorbehalte 90
4. Negativklausel 91
II. Nachbesicherungsanspruch des Kreditgebers 92
III. Kündigungsrecht des Kreditgebers 93
1. Deutlich gestiegenes Ausfallrisiko als Prüfungsmaßstab i.S.d. § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB 93
a) Allgemeines 93
b) Cross default-Klauseln 96
c) Veräußerungsbeschränkungen für Grundvermögen 97
2. Transparenzgebot 98
3. Rechtsmißbrauch und das Verbot widersprüchlichen Verhaltens 99
IV. § 138 Abs. 1 BGB 100
V. § 826 BGB 101
VI. Verfügungsgewalt von Vorstand und Geschäftsführung über die von covenants berührten Regelungsgegenstände 102
1. Dividendenausschüttungsverbote bei der AG 103
a) Vertretungsmacht des Vorstands und gesellschaftsrechtliche Kompetenz Verteilung 103
b) Rechtsfolgen des Dividendenausschüttungsverbots 105
2. Verstoß des Vorstands gegen Pflichten zur selbständigen Unternehmensführung 106
3. Andere Rege lungs gegenstände und Rechtslage bei der GmbH 108
VII. Covenants als vertragliche Wettbewerbsbeschränkungen? 109
1. Verwendungsbeschränkungen und Ausschließlichkeitsbindung nach § 16 GWB 109
2. Mißbrauch einer marktbeherrschenden Stellung nach §19 GWB 111
VIII. Zwischenergebnis 112
Abschnitt 2: Dynamische Analyse 113
§ 5 Beschränkung der Ausübung des covenant-gestützten Kündigungsrechts 115
I. Kündigung zur Unzeit 117
II. Unzulässige Rechtsausübung 118
1. Einflußnahme auf die Geschäftsführung bei wirtschaftlicher Abhängigkeit 119
2. Duldung vertragswidrigen Verhaltens 120
3. Enger Zusammenhang zwischen der Kreditgewährung und einem bestimmten Projekt 121
III. Einschränkung des Kündigungsrechts durch Vertragsgestaltung 121
IV. Verfallklauseln 123
V. Rechtsfolgen einer unberechtigten Kündigung 123
§ 6 Risiken aus covenant-gestützter Einflußnahme auf den Kreditnehmer 124
I. Sittenwidrigkeitskontrolle 125
1. Nichtigkeit nach § 138 BGB 125
a) Knebelung des Kreditnehmers 126
aa) Allgemeine Voraussetzungen 127
bb) Übertragung von Entscheidungsbefugnissen auf Vertrauensleute des Kreditgebers 128
b) Andere sittenwidrigkeitsbegründende Gesichtspunkte 130
c) Androhung der Kreditkündigung als Indiz für Sittenwidrigkeit? 130
d) Subjektive Voraussetzungen und Rechtsfolgen 132
2. Haftung nach § 826 BGB 133
a) Allgemeine Voraussetzungen der Haftung für das Handeln des Kreditgebers 133
aa) Kündigung des Kredits 134
bb) Bloßes Stillhalten 134
cc) Maßnahmen über das bloße Stillhalten hinaus 135
b) Besondere Verantwortlichkeit der Kreditinstitute? 137
c) Auswirkungen der covenant-gestützten Einflußnahme auf die Haftung des Kreditgebers 140
3. Kreditverträge nach ausländischem Recht 142
4. Fazit 143
II. Haftung für fehlerhafte Geschäftsführungsmaßnahmen 144
1. Haftung der Vertrauenspersonen des Kreditgebers 145
a) Haftung gegenüber den Mitgläubigern, insbesondere wegen Verletzung der Insolvenzantragspflicht durch den faktischen Geschäftsführer 145
b) Haftung gegenüber dem Kreditnehmer 148
2. Haftung des Kreditgebers 149
a) Einstandspflicht aus § 280 Abs. 1 BGB 149
b) Außervertragliche Haftung 149
III. Haftung für Steuerschulden des Kreditnehmers 150
§ 7 Covenants und Eigenkapitalersatzrecht 151
I. Grundzüge des Eigenkapitalersatzrechts 151
II. Normadressatenkreis des § 32a GmbHG 153
III. Kriterien für eine gesellschafterähnliche Stellung externer Kreditgeber 156
1. Rechtsprechung 157
a) Atypisch stille Beteiligte 157
b) Atypische Pfandgläubiger 158
c) Ergebnis der Rechtsprechungsanalyse 160
2. Literatur 160
a) Vermögensrechte als Voraussetzung für eine gesellschafterähnliche Stellung 162
b) Kompensation fehlender Vermögensbeteiligung durch weitreichende Mitspracherechte? 164
aa) Liquidationsentscheidungsmacht 166
bb) Umfang vertraglich vereinbarter Mitspracherechte Dritter 167
cc) Mitgliedschaftliches Unternehmerinteresse 170
c) Adressatenstellung von Risikokapitalgebern 172
3. Finanzierungsfolgenverantwortung 173
4. Kritische Würdigung - Argumente gegen eine Einbeziehung von Quasi-Gesellschaftern in den Adressatenkreis des § 32a Abs. 3 S. 1 GmbHG 178
a) Keine Finanzierungsfolgenverantwortung bei fehlender Vermögensbeteiligung 178
b) Keine Kompensation fehlender Vermögensbeteiligung durch weitreichende Mitspracherechte 179
c) Keine anderen Wertungen infolge des sog. Kleinbeteiligungsprivilegs (§ 32a Abs. 3 S. 2 GmbHG) 183
d) Ökonomische und praktische Erwägungen 185
e) Ergebnis zu covenant-gestützten Kreditverträgen 187
IV. Gesellschafterstellung von Konsortialbanken 188
V. Verstrickung von Krediten in der Krise der Gesellschaft 191
VI. Sanierungsprivileg (§ 32a Abs. 3 S. 3 GmbHG) 194
VII. Haftungsfolgen 197
§ 8 Covenants als konzernrechtlicher Beherrschungstatbestand? 198
I. Einfache oder qualifiziert faktische Konzernierung? 199
II. Abhängigkeitsverhältnis 202
1. Gesellschaftsrechtlich vermittelte Einflußnahme 202
2. Außergesellschaftsrechtlich vermittelte Einflußnahme (wirtschaftliche Abhängigkeit) 204
a) Konzernrechtlicher Ausbeutungsschutz auf der Grundlage der §§ 311,317 AktG? 207
b) Gläubigerschutz auf der Grundlage der Haftung im qualifizierten faktischen Konzern (§ 302 AktG analog) 209
c) Wirtschaftliche Abhängigkeit als Problem des allgemeinen Zivil- und Wirtschaftsrechts 211
Abschnitt 3: Zusammenfassung 213
§ 9 Ergebnis der rechtlichen Analyse 213
Teil 3: Folgerungen für die Kreditpraxis 217
§ 10 Covenants in der bisherigen Kreditpraxis - Empirische Erkenntnisse 217
§ 11 Zusammenfassende Bewertung von covenants 220
I. Covenants als Alternative zu Sachsicherheiten 220
II. Covenants als Frühwarnsystem 221
1. Aussagekraft bilanzieller Kennzahlen 222
2. Vergangenheitsbezug bilanzieller Kennzahlen 223
3. Manipulationsmöglichkeiten des Kreditnehmers 223
III. Handlungsmöglichkeiten nach einer covenant-Verletzung 224
1. Anspruch auf Nachbesicherung 224
2. Covenant-gestütztes Kündigungsrecht 225
IV. Covenants als Mittel zur Einflußnahme auf die Geschäftsführung 227
1. Eingriffe in die Geschäftsführung zur Insolvenzvermeidung 227
2. Eingriffe in die Geschäftsführung in der Krise 228
V. Externe Effekte von covenants 230
VI. Ergebnis 231
§ 12 Ausblick auf die künftige Kreditpraxis 232
I. Harmonisierung der Rechnungslegungsvorschriften 233
II. Eigenkapitaladäquanzrichtlinie (Basel II) 235
Anhang 239
20. Covenants 239
21. Events of Default 248
Literaturverzeichnis 251
Entscheidungsübersicht 267
Stichwortverzeichnis 273