Der Europäische Auswärtige Dienst zwischen intergouvernementaler Koordination und supranationaler Repräsentation
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Der Europäische Auswärtige Dienst zwischen intergouvernementaler Koordination und supranationaler Repräsentation
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 163
(2014)
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Franziska Kruse, geboren 1981, studierte von 2000 bis 2005 Rechtswissenschaften an der Universität Trier und belegte ergänzend Internationale Rechtsstudien (FFA) im Fach Französisch. Im Jahr 2005 legte sie das erste juristische Staatsexamen ab und trat in den Juristischen Vorbereitungsdienst ein, den sie 2007 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen abschloss. Seit 2008 ist Franziska Kruse als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Staatslehre und Rechtsvergleichung (Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Peter Sommermann) an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer tätig, wo sie 2013 zum Dr. iur. promoviert wurde.Abstract
Lange vor seiner Errichtung war der Europäische Auswärtige Dienst (EAD) zum Zankapfel der EU-Organe und der Mitgliedstaaten geworden. Franziska Kruse geht der Frage nach, welche Veränderungen die Gründung des EAD in der institutionellen Architektur des auswärtigen EU-Handelns hervorgerufen haben. Analysiert werden neben der Entstehung und der Fortentwicklung diplomatischer Strukturen auf EU-Ebene vor allem Umfang und Reichweite der Kompetenzen des EAD. Die Untersuchung zeigt, dass die Zuständigkeiten und Befugnisse des EAD mit denen des Hohen Vertreters der Union für Außen- und Sicherheitspolitik korrespondieren, dem er weisungsabhängig unterstellt ist. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass mit dem EAD eine Einrichtung geschaffen wurde, die den Anspruch erheben kann, einen »diplomatischen Dienst« der EU darzustellen, auch wenn sich vor allem seine Organisation derzeit noch als defizitär erweist.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 17 | ||
Einleitung | 21 | ||
A. Problemstellung und Gegenstand der Untersuchung | 21 | ||
B. Ziel und Gang der Untersuchung | 24 | ||
Erster Teil: Grundlagen nationalen außenpolitischen und auswärtigen Handelns | 28 | ||
A. Nationale Außenpolitik und ihre europäische Dimension | 28 | ||
I. Nationale Außenpolitik | 29 | ||
II. Europäische Dimension der nationalen Außenpolitik | 33 | ||
B. Außenpolitik und Grundgesetz: Die auswärtige Gewalt | 40 | ||
I. Kompetenzrechtliche Bestimmungen: Akteure der deutschen Außenpolitik | 41 | ||
1. Verbandskompetenz (vertikale Gewaltenteilung) | 42 | ||
a) Der Bund und die Länder: Art. 32 GG | 44 | ||
b) Föderalisierungstendenzen | 44 | ||
aa) Föderalisierung durch das Lindauer Abkommen | 44 | ||
bb) Föderalisierung durch „Nebenaußenpolitik“ der Bundesländer | 46 | ||
cc) Föderalisierung im Anwendungsbereich des Art. 23 GG | 49 | ||
2. Organkompetenz (horizontale Gewaltenteilung) | 50 | ||
a) Die auswärtige Gewalt im System der horizontalen Gewaltenteilung | 50 | ||
b) Die an der Wahrnehmung auswärtiger Angelegenheiten beteiligten Verfassungsorgane | 52 | ||
aa) Der Bundespräsident | 53 | ||
bb) Die Bundesregierung | 55 | ||
cc) Der Bundestag und der Bundesrat | 56 | ||
dd) Die Rolle des Bundesverfassungsgerichts | 58 | ||
c) Parlamentarisierungstendenzen | 60 | ||
II. Die Europa- und Außenpolitik materiell gestaltende Bestimmungen | 64 | ||
1. Art. 23 GG | 64 | ||
2. Art. 24 GG bis Art. 26 GG | 67 | ||
C. Diplomatie | 68 | ||
I. Begriff | 69 | ||
1. Ursprung und Entwicklung | 69 | ||
2. Bedeutung | 70 | ||
II. Funktion | 71 | ||
D. Auswärtiger Dienst in der Bundesrepublik Deutschland | 73 | ||
I. Überblick über die Geschichte des Auswärtigen Dienstes | 73 | ||
1. 1808 bis 1945 | 74 | ||
2. Seit 1945 | 76 | ||
II. Rechtsgrundlagen | 81 | ||
1. Verfassungsrecht | 81 | ||
a) Art. 32 Abs. 1 GG | 81 | ||
b) Art. 73 Abs. 1 Nr. 1 GG | 82 | ||
c) Art. 87 Abs. 1 S. 1 GG | 83 | ||
2. Einfaches Recht: Das Gesetz über den Auswärtigen Dienst | 85 | ||
a) § 1 GAD | 85 | ||
aa) Wahrnehmung der auswärtigen Angelegenheiten des Bundes | 86 | ||
bb) Koordinierung außenpolitischer Aktivitäten | 86 | ||
cc) Unterstützung der Verfassungsorgane | 88 | ||
b) § 2 GAD | 88 | ||
c) § 3 GAD | 91 | ||
d) § 4 GAD | 95 | ||
E. Zwischenfazit | 96 | ||
Zweiter Teil: Vergleich mit der Kompetenz zur Außenvertretung „klassischer“ internationaler Organisationen | 98 | ||
A. Die Welthandelsorganisation | 99 | ||
I. Außenvertretungsbefugnis | 100 | ||
II. Kompetenz zum Abschluss von Verträgen | 100 | ||
B. Der Europarat | 101 | ||
I. Außenvertretungsbefugnis | 101 | ||
II. Kompetenz zum Abschluss von Verträgen | 102 | ||
C. Resümee zu den Außenvertretungskompetenzen „klassischer“ internationaler Organisationen | 103 | ||
Dritter Teil: Entwicklung der „europäischen Außenpolitik“: Überblick über die Geschichte des auswärtigen Handelns der Europäischen Union | 106 | ||
A. Die Entstehung einer „europäischen Außenpolitik“ | 106 | ||
B. Institutionelle Fortentwicklung | 107 | ||
Vierter Teil: Das auswärtige Handeln der Europäischen Union | 119 | ||
A. Ausgangslage | 119 | ||
B. Konventsarbeiten für den Verfassungsvertrag | 122 | ||
C. Systematik der Vorschriften über das auswärtige Handeln der Union | 124 | ||
D. Grundsätze des auswärtigen Handelns | 128 | ||
E. Ziele des auswärtigen Handelns | 129 | ||
F. Kompetenzordnung im Bereich des auswärtigen Handelns | 131 | ||
G. Vertragsschlusskompetenz der EU und Vertragsschlussverfahren | 133 | ||
I. Kompetenz zum Abschluss völkerrechtlicher Übereinkommen | 133 | ||
II. Vertragsschlussverfahren | 135 | ||
H. Institutionelle Architektur des auswärtigen EU-Handelns nach der Vertragsreform von Lissabon | 138 | ||
I. Der Hohe Vertreter der Union für Außen- und Sicherheitspolitik | 138 | ||
1. Entwicklung des Amts und Amtsbezeichnung | 139 | ||
2. Ernennung | 142 | ||
3. Aufgaben | 143 | ||
4. „Doppelhut“ | 149 | ||
5. Beendigung der Amtszeit | 154 | ||
6. Kontrolle des Hohen Vertreters | 156 | ||
II. Der Europäische Rat und der Präsident des Europäischen Rates | 157 | ||
III. Der Rat „Auswärtige Angelegenheiten“ | 163 | ||
IV. Die Europäische Kommission | 167 | ||
V. Das Europäische Parlament und das auswärtige Handeln | 168 | ||
1. Parlamentarisierungsansätze des auswärtigen EU-Handelns im AEU-Vertrag | 169 | ||
2. Parlamentarisierungsansätze des auswärtigen EU-Handelns im EU-Vertrag | 170 | ||
a) Anhörung des Europäischen Parlaments vor Beschluss über den Europäischen Auswärtigen Dienst | 170 | ||
b) Anhörung und Unterrichtung des Europäischen Parlaments durch den Hohen Vertreter | 171 | ||
c) Einbeziehung der Sonderbeauftragten in die Unterrichtung | 175 | ||
d) Rolle des Europäischen Parlaments im Übrigen | 176 | ||
3. Resümee zur Parlamentarisierung des auswärtigen EU-Handelns | 177 | ||
VI. Die Rolle der nationalen Parlamente | 178 | ||
VII. Interinstitutionelle Vereinbarungen | 180 | ||
VIII. Zwischenfazit | 184 | ||
Fünfter Teil: Der Europäische Auswärtige Dienst | 191 | ||
A. Leitgedanken einer reformierten „EU-Außenpolitik“ | 191 | ||
I. Kohärenz der unionalen Außenvertretung | 191 | ||
1. Ursprung des (außenpolitischen) Kohärenzgedankens | 192 | ||
2. Begriffsausprägungen und -abgrenzung | 194 | ||
3. Umfang und Reichweite der außenpolitischen Kohärenz | 198 | ||
4. Verantwortung für die außenpolitische Kohärenz | 200 | ||
5. Kontrolle der Wahrung des Kohärenzgebotes | 202 | ||
II. Kontinuitätsgebot | 204 | ||
III. Loyalität und Solidarität | 205 | ||
B. Der Europäische Auswärtige Dienst: Von der Idee zur Verwirklichung | 208 | ||
I. Rahmenbedingungen für den Aufbau | 208 | ||
II. Idee und Initiative | 209 | ||
III. Zielvorstellungen für eine gemeinsame Diplomatie | 212 | ||
IV. Etappen des Aufbaus | 214 | ||
C. Rechtsgrundlagen | 223 | ||
D. Institutionelle Einbindung des Europäischen Auswärtigen Dienstes | 225 | ||
I. Demokratische Legitimation | 225 | ||
II. Rechtlicher Status | 228 | ||
1. Optionen institutioneller Integration in das Organgefüge | 228 | ||
2. Rechtsstatus, Rechtspersönlichkeit und Rechtsfähigkeit | 231 | ||
III. Interne Organisationsstruktur | 235 | ||
1. Zentralverwaltung des Europäischen Auswärtigen Dienstes | 236 | ||
2. Delegationen der Union | 241 | ||
3. Sonderbeauftragte | 247 | ||
4. Erteilung von Weisungen gegenüber dem Europäischen Auswärtigen Dienst | 248 | ||
E. Aufgaben und Kompetenzen | 253 | ||
I. Unterstützung des Hohen Vertreters | 253 | ||
II. Unterstützung anderer Institutionen der Union | 258 | ||
III. Zusammenarbeit mit den diplomatischen Diensten der Mitgliedstaaten | 261 | ||
IV. Konsularische Aufgaben | 262 | ||
F. Arbeitssprache | 265 | ||
G. Personal | 266 | ||
I. Rekrutierung | 266 | ||
II. Rotation | 272 | ||
III. Entsendung | 273 | ||
IV. Ansätze einer europäischen diplomatischen Kultur | 274 | ||
H. Budgetautonomie und Haushaltskontrolle | 278 | ||
I. Bericht und Überprüfung | 281 | ||
I. Bericht über die Arbeitsweise des Europäischen Auswärtigen Dienstes | 281 | ||
II. Überprüfung der Organisation und der Arbeitsweise des Europäischen Auswärtigen Dienstes | 283 | ||
J. Kontrolle des Europäischen Auswärtigen Dienstes | 286 | ||
I. Aufsicht | 286 | ||
II. Parlamentarische Kontrolle | 288 | ||
III. Gerichtliche Kontrolle im Bereich des auswärtigen EU-Handelns | 288 | ||
1. Rechtsschutz im supranationalen Bereich | 290 | ||
2. Rechtsschutz im intergouvernementalen Bereich | 292 | ||
3. Fragen des Rechtsschutzes im Zusammenhang mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst | 296 | ||
IV. Resümee zur Kontrolle des Europäischen Auswärtigen Dienstes | 299 | ||
K. Zwischenfazit | 300 | ||
Sechster Teil: Der Europäische Auswärtige Dienst und das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland | 310 | ||
A. Allgemeine Bedeutung für die nationalen diplomatischen Dienste | 310 | ||
B. Auswirkungen für den Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik | 313 | ||
I. Zusammenarbeit mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst | 314 | ||
II. Anpassungen in Organisation und Verfahren | 315 | ||
1. Personalsekretariat Europäischer Auswärtiger Dienst | 315 | ||
2. Einheitlicher Versetzungstermin | 316 | ||
3. Einrichtung von Verbundbotschaften? | 316 | ||
4. Erweiterung des Bewerberkreises | 317 | ||
III. Anpassungen im Aus- und Fortbildungssystem | 318 | ||
1. Stärkung der Europafähigkeit | 318 | ||
2. Auswirkung einer Bewerbung beim Europäischen Auswärtigen Dienst | 319 | ||
IV. Zwischenfazit | 320 | ||
Siebenter Teil: Fazit: Errungenschaften und Defizite der reformierten EU-Außenvertretung unter besonderer Berücksichtigung des Europäischen Auswärtigen Dienstes | 322 | ||
A. Einordnung der Problematik in den Kontext des Verfassungsverbundes | 322 | ||
B. Bedeutung des Vertrags von Lissabon für das auswärtige EU-Handeln | 324 | ||
C. Fragmentierung trotz Bemühen um Kompetenzbündelung | 325 | ||
D. Bewertung der Außenvertretungskompetenz des Europäischen Auswärtigen Dienstes | 331 | ||
E. Ausblick | 334 | ||
Zusammenfassende Thesen | 337 | ||
Anhang | 340 | ||
Literaturverzeichnis | 358 | ||
Personen- und Sachverzeichnis | 384 |