Wilhelm Winkler (1884-1984) - eine Biographie
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Wilhelm Winkler (1884-1984) - eine Biographie
Zur Geschichte der Statistik und Demographie in Österreich und Deutschland
Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 75
(2003)
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Abstract
Die vorliegende Biographie Wilhelm Winklers, des einflussreichsten österreichischen Statistikers im 20. Jahrhundert, ist wissenschafts- und sozialgeschichtlich angelegt. Der Autor konzentriert sich auf die Darstellung und ideologiekritische Analyse demographischer Diskurse anhand von Winklers Werk. Er untersucht in diesem Kontext auch die Entwicklung der akademischen und der amtlichen Statistik in Österreich.Winklers wissenschaftliche Tätigkeit, die einen Zeitraum von mehr als sechzig Jahren umfasste, spiegelt die wechselvolle Geschichte der Statistik und der Demographie in den deutschsprachigen Ländern wider. Als Vorläufer der Minderheitenstatistik, Ökonometrie und Demometrie im deutschsprachigen Raum vereinigte Winkler als Forscher, Universitätslehrer und Wissenschaftsorganisator in ungewöhnlicher Weise theoretische und angewandte Zugänge zur Statistik. Das bewegte Leben des "katholisch-nationalen", im Prag des ausgehenden 19. Jahrhunderts sozialisierten Gelehrten Winkler bildet den Hintergrund für diese detaillierte wissenschaftsgeschichtliche Studie.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
Einleitung | 17 | ||
1. Theoretische Probleme der Gelehrtenbiographie | 17 | ||
2. Erkenntnisziele und Methoden einer Biographie vonWilhelm Winkler | 20 | ||
3. Die Quellengrundlage der vorliegenden Arbeit | 26 | ||
I. Kindheit und Jugend (1884 – 1909) | 33 | ||
1. Herkunft und Familie | 33 | ||
2. Acht Jahre im Kleinseitner Deutschen Gymnasium | 37 | ||
3. Universitätsstudium, Gerichtspraxis und Militärzeit | 40 | ||
II. Erste Karriereschritte und Kriegseinsatz (1909 – 1921) | 49 | ||
1.Winklers Aufstieg zum führenden deutschböhmischen Landesstatistiker und seine soziale Positionierung im Prager deutschsprachigen Bürgertum | 49 | ||
Exkurs: Tschechisch- und deutschsprachige Ethnien in Prag vor 1914 | 50 | ||
Im „Statistischen Landes-Bureau des Königreiches Böhmen“. Weiterbildung in der Statistik | 52 | ||
Nationales Engagement und Positionierung in der Prager bürgerlichen Gesellschaft | 56 | ||
2. Das frühe wissenschaftliche Werk. Zur Genese von Winklers Selbstbewußtsein als Gelehrter in Polemiken mit tschechischen Statistikern | 61 | ||
Sozialstatistische Studien | 61 | ||
Nationalitäten- und kulturstatistische Arbeiten | 65 | ||
Auseinandersetzungen mit tschechischen Fachkollegen | 72 | ||
Zwischenergebnisse und Bewertungen | 74 | ||
3. Die Zeit des ErstenWeltkriegs | 77 | ||
a) Der Frontdienst 1914 / 15 | 77 | ||
Exkurs: Zur Kriegsbegeisterung im August 1914 | 78 | ||
„[ ... ] maschinenmäßig schießt oder sticht er seinen Gegner nieder.“ Winklers Bild des Soldaten im modernen Massenheer | 79 | ||
b) Kriegseinsatz als Statistiker | 82 | ||
Im „Wissenschaftlichen Komitee für Kriegswirtschaft“ des k. u. k. Kriegsministeriums | 84 | ||
Tätigkeit in der „Österreichischen Gesellschaft für Bevölkerungspolitik“ und Beteiligung am deutschnationalen Vereinsleben | 89 | ||
4. Jahre des Umbruchs: Winkler als amtlicher Statistiker der jungen Republik | 94 | ||
Exkurs: Die österreichische amtliche Statistik an der Wende von der Monarchie zur Republik | 94 | ||
Tätigkeit als Leiter der Heeresstatistik im Staatsamt für Heerwesen | 96 | ||
Heeresstatistik. Die „Totenverluste der österreichisch-ungarischen Monarchie nach Nationalitäten“ | 99 | ||
Statistischer Fachberater der deutschösterreichischen Friedensdelegation in St. Germain-en-Laye | 105 | ||
Die „Sprachenkarte von Mitteleuropa“ | 112 | ||
Zwischenergebnisse und Bewertungen | 115 | ||
5. Heirat mit Klara Deutsch | 117 | ||
III. Auf dem Höhepunkt des Schaffens in theoretischer und praktischer Statistik (1921 – 1938) | 119 | ||
1. Das wissenschaftliche Werk | 119 | ||
a) Theoretische Statistik | 119 | ||
„Die Statistischen Verhältniszahlen“ | 120 | ||
Bevölkerungslehre | 123 | ||
Theoretische Nationalökonomie und Statistik | 127 | ||
Die „Statistik“ und der „Grundriß der Statistik“ | 131 | ||
Zwischenergebnisse und Bewertungen | 143 | ||
b) Theorie und Praxis der Nationalitätenstatistik | 144 | ||
„Die Bedeutung der Statistik für den Schutz der nationalen Minderheiten“ | 145 | ||
Sprache und Volk versus Nationalität und Nation. Die Fortsetzung von Winklers gelehrter Kontroverse mit tschechischen Statistikern | 151 | ||
Das „Statistische Handbuch des gesamten Deutschtums“ und andere minderheitenstatistische Schriften | 156 | ||
Studien im Umfeld des „Europäischen Nationalitätenkongresses“ | 166 | ||
Zwischenergebnisse und Bewertungen | 172 | ||
c) Winkler über den Geburtenrückgang in Österreich | 176 | ||
Der Geburtenrückgang: Ursachen, Umfang und bevölkerungspolitische Maßnahmen | 178 | ||
Der Geburtenrückgang in der Reihe des „Instituts für Statistik der Minderheitsvölker“, in regierungsnahen und „katholisch-nationalen“ Zeitschriften | 183 | ||
2.Winklers Doppelkarriere als amtlicher und akademischer Statistiker | 190 | ||
a) Winkler als Leiter der Abteilung für Bevölkerungsstatistik im Bundesamt für Statistik | 190 | ||
Die Methodik der Volkszählung | 190 | ||
Zur Krise der amtlichen Statistik. Die Volkszählung von 1923 | 191 | ||
Die Volkszählung von 1934 | 197 | ||
b) Vom „Grenzlandseminar“ zum „Institut für Statistik der Minderheitsvölker“ an der Universität Wien | 209 | ||
Das „Grenzlandseminar“ | 210 | ||
Das „Institut für Statistik der Minderheitsvölker“ | 212 | ||
Bemühungen um den institutionellen Ausbau der Statistik | 222 | ||
Die „Gesellschaft zur Förderung des Institutes für Statistik der Minderheitsvölker“ | 226 | ||
3.Winklers Aufstieg in der internationalen Statistik | 230 | ||
a) Teilnahmen an internationalen Kongressen | 230 | ||
Die Tagung des „Vereins für Sozialpolitik“ in Wien (1926) | 234 | ||
Tagungen der „Stiftung für Volks- und Kulturbodenforschung“. Die Tagung des „Europäischen Nationalitätenkongresses“ in Wien (1932) | 238 | ||
Die ISI-Kongresse von Kairo (1927 / 28), Tokio (1930), Mexiko City (1933) und Athen (1936) | 240 | ||
Die IUSIPP-Kongresse in Rom (1931), Berlin (1935) und Paris (1937) | 251 | ||
„Hochschulüberfüllung“ und Akademikerarbeitslosigkeit | 254 | ||
Zwischenergebnisse und Bewertungen | 256 | ||
b)Winklers Positionierung in der deutschsprachigen Statistik | 258 | ||
Mißlungene Berufungen an deutsche Universitäten | 259 | ||
Die „Frankfurter Schule der sozialwissenschaftlichen Statistik“ | 262 | ||
Winkler, die deutsche Bevölkerungswissenschaft und Bevölkerungspolitik bis 1938 | 265 | ||
Tätigkeit in den „Volksdeutschen Forschungsgemeinschaften“ | 271 | ||
Winklers Stellung in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften im Spiegel von Besprechungsaufsätzen | 277 | ||
4.Winkler im Spannungsfeld von Deutschnationalismus und nationalem Katholizismus | 286 | ||
Winkler und die österreichische Anschlußbewegung | 287 | ||
Winkler und die „Katholisch-Nationalen“ | 293 | ||
5. Familiale Gemeinsamkeit im Schatten der Wissenschaft | 299 | ||
IV. Karriereknick und Krieg (1938 – 1945) | 310 | ||
1. Entlassung und Zwangspensionierung. Das Tauziehen um Winklers geplante Teilnahme am Prager Kongreß des Internationalen Statistischen Instituts | 310 | ||
2.Wissenschaftliche Arbeit in der „inneren Emigration“ | 320 | ||
Exkurs: Entwicklungen in der deutschen Statistik nach 1938 | 320 | ||
Prekäre Teilnahme am Fachdiskurs | 323 | ||
3. Rückzug in die Privatsphäre: Organisation des Überlebens unter Verfolgungs- und Kriegsbedingungen | 330 | ||
V. Wiederaufbau und Konsolidierung (1945 – 1955) | 337 | ||
1. Einleitung: Aufrichtung der Lehre und die Erlangung der Lehrkanzel „für Statistik, Demographie und Ökonometrie“ | 337 | ||
2. Das wissenschaftliche Werk. Ausbau der Beziehungen zur internationalen und deutschen Fachstatistik | 342 | ||
a) Redefinition des Standorts der Statistik innerhalb der Gesellschaftswissenschaften | 342 | ||
b) Demographie und Ökonometrie | 347 | ||
Demographie | 347 | ||
Ökonometrie | 351 | ||
Zwischenergebnisse und Bewertungen | 356 | ||
c) Teilnahme an internationalen Kongressen | 358 | ||
Die ISI-Kongresse in Washington (1947), Bern (1949), Neu-Delhi / Kalkutta (1951), Rom (1953) und Rio de Janeiro (1955) | 358 | ||
Der Weltbevölkerungs- und IUSSP-Kongreß in Rom (1954) | 362 | ||
Die Tagungen der IARIW in Cambridge (1949), Royaumont (1951), Castel Gandolfo (1953); Beratungen der Unterrichtskommission der UNESCO (Paris 1949) undder „Journées d’Etudes Européennes sur la Population“ (Paris 1953) | 364 | ||
Tagungen der DStG in Berlin (1950), Stuttgart (1951), Heidelberg (1953) und Augsburg (1955) | 366 | ||
Mitgliedschaft in der Deutschen Akademie für Bevölkerungswissenschaft (seit 1953) | 372 | ||
Zwischenergebnisse und Bewertungen | 374 | ||
3. Ausbau und Institutionalisierung der akademischen Statistik in Österreich | 374 | ||
a) Winklers soziale Stellung an der Wiener Universität und im öffentlichen Leben – Bestrebungen um die Mehrung des Ansehens der Statistik und seines Berufsstands | 375 | ||
Winklers Konflikte mit der Fakultät, dem Unterrichtsministerium und der Öffentlichkeit | 375 | ||
Lehre und Forschung am Institut für Statistik. Die zweite Auflage des „Grundrisses der Statistik“ | 382 | ||
Winklers Einfluß auf die Arbeit der „Statistischen Zentralkommission“ | 389 | ||
Gesellschaftliche Aktivitäten außerhalb der Universität | 390 | ||
b) Die Erneuerung der österreichischen Statistik | 393 | ||
Die Österreichische Statistische Gesellschaft | 394 | ||
Die Statistische Vierteljahresschrift | 397 | ||
Der Lehrgang für Diplomstatistiker. Die Berufslaufbahn der Kursteilnehmer | 398 | ||
4. Die geographische Zerstreuung der Familie | 402 | ||
VI. Emeritierung und Fortsetzung der wissenschaftlichen Tätigkeit (1955 – 1974) | 406 | ||
1. Einleitung: Die Emeritierung als partieller Bruch in Winklers akademischer Laufbahn | 406 | ||
2. Das wissenschaftliche Werk | 410 | ||
a) Von der Demographie zur Demometrie | 411 | ||
Das „Mehrsprachige Demographische Wörterbuch“ | 411 | ||
Systematik und wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung der „Demometrie“ | 414 | ||
Zur Rezeption von Winklers Spätwerk. Eine Zusammenfassung | 425 | ||
b) Teilnahme an internationalen statistischen Kongressen. Organisation des Weltbevölkerungskongresses in Wien 1959 | 427 | ||
Die Kongresse des ISI in Stockholm (1957), Brüssel (1958), Ottawa (1963), Belgrad (1965) und Wien (1973) | 428 | ||
Tagungen der IUSSP und der Vereinten Nationen in Wien (1959), New York (1961), Ottawa (1963) und Belgrad (1965) | 433 | ||
Tagungen der DStG in Essen (1956), Nürnberg (1957), Bremen (1960), Berlin (1962), Göttingen (1967), Freiburg i. Breisgau (1969), München (1970) und Nürnberg (1975); Demographisches Symposion des Leipziger Instituts für mathematische Statistik (1966) | 437 | ||
Zwischenergebnisse und Bewertungen | 442 | ||
3.Winkler und die Öffentlichkeit: Die Anatomie eines Konflikts zwischen einem sendungsbewußten Emeritus und der sich wandelnden Gesellschaft | 445 | ||
Winklers Beziehungen zu seinen Fachkollegen | 446 | ||
Winklers Tätigkeit als ao. Mitglied der Statistischen Zentralkommission | 451 | ||
Winkler als Sprachpurist. Gesellschaftsutopien | 454 | ||
4.Winkler und das Altern | 460 | ||
5. Familiale Kontinuität | 464 | ||
VII. Die letzten zehn Lebensjahre (1975 – 1984) | 469 | ||
1.Winklers Auftreten in der Öffentlichkeit | 469 | ||
Der „Nestor“ der österreichischen Statistik und Demographie | 469 | ||
Öffentliche Ehrungen versus Entfremdung gegenüber der Mitwelt | 471 | ||
2. Letzte Lebensziele; Krankheit und Tod | 474 | ||
Zusammenfassung | 478 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 483 | ||
1. Ungedruckte Quellen | 483 | ||
a) Archivmaterialien | 483 | ||
b) Nachlässe | 487 | ||
c) Persönliche Mitteilungen | 487 | ||
2. Gedruckte Quellen | 488 | ||
a) Gesamtverzeichnis der Schriften von Wilhelm Winkler | 488 | ||
(1) Monographien, Aufsätze, Miszellen, Tagungs- und Literaturberichte | 488 | ||
(2) Rezensionen (Einzelbesprechungen) (in Auswahl) | 507 | ||
(3) Von W. Winkler herausgegebene Schriften | 509 | ||
(4) Populärwissenschaftliche, autobiographische und literarische Veröffentlichungen | 511 | ||
(5) Leserbriefe | 512 | ||
b) Schriften zur Person und Rezeption von Wilhelm Winkler | 512 | ||
c) Periodika | 516 | ||
(1) Zeitungen | 516 | ||
(2) Zeitschriften | 516 | ||
3. Literatur | 519 | ||
a) Zur Geschichte der Statistik und Demographie | 519 | ||
b) Sekundärliteratur und -quellen | 535 | ||
Lebenslauf vonWilhelm Winkler | 548 | ||
Stammbaum der Familie Winkler (Prag –Wien) | 551 | ||
Personenverzeichnis | 552 | ||
Sachverzeichnis | 560 |