Verfassungsunmittelbare Pflichtaufgaben der Gemeinden
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Verfassungsunmittelbare Pflichtaufgaben der Gemeinden
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1261
(2014)
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Bettina Stepanek studierte von 2004 bis 2009 Rechtswissenschaften mit Begleitstudien im Europäischen Recht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Sie war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Ihre Dissertation verfasste sie während ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Verwaltungsrecht, von Prof. Dr. Joachim Suerbaum. Im Anschluss daran arbeitete sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einer Anwaltssozietät in Brüssel, bevor sie 2012/2013, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Masterprogramm (LL.M.) im Europäischen Recht am College of Europe in Brügge absolvierte. Seit 2013 ist sie Rechtsreferendarin beim Freistaat Bayern.Abstract
Veranlasst durch eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, die die gefestigte Dogmatik der grundgesetzlichen Selbstverwaltungsgarantie erschüttert und die kommunale Praxis verunsichert hat, geht die Arbeit der bisher kaum beachteten Frage nach, ob mit dem Recht der Gemeinden zur eigenverantwortlichen Regelung ihrer Angelegenheiten auch eine Pflicht korrespondiert, bestimmte Aufgaben wahrzunehmen.Die Untersuchung, die neben Art. 28 Abs. 2 GG auch die landesrechtlichen Garantien sowie weitere Anknüpfungspunkte im Bundes- und Landesverfassungsrecht behandelt, kommt zu einem klar negativen Ergebnis. Die Figur der verfassungsunmittelbaren Pflichtaufgabe ist aus rechtsstaatlicher Sicht in mehrfacher Weise problematisch, konterkariert die finanziellen Sicherungsmechanismen zugunsten der Gemeinden und durchbricht das austarierte System der Verantwortlichkeitsteilung zwischen Gesetzgeber und Selbstverwaltungsträgern ohne Notwendigkeit.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
§ 1 Einführung | 15 | ||
§ 2 Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes | 27 | ||
A. Begriffsdefinition | 27 | ||
I. Grundsätzliches | 27 | ||
II. Relevanzbereiche der zu untersuchenden Fragestellung | 30 | ||
1. Privatisierung kommunaler Aufgaben | 30 | ||
a) Irrelevanz für die formelle Privatisierung | 31 | ||
b) Hauptanwendungsfall: materielle Privatisierung | 33 | ||
c) Funktionelle Privatisierung als Grenze des Relevanzbereichs verfassungsunmittelbarer Pflichtaufgaben | 35 | ||
2. Pflicht zur Schaffung einer Einrichtung oder Neuaufnahme einer Aufgabe | 36 | ||
3. Modifikationen bei der Preisgabe von Aufgabenverantwortung an andere Verwaltungsträger | 37 | ||
a) Kommunale Kooperation | 37 | ||
aa) Abstimmung und gemeinsame Erledigung von Aufgaben | 38 | ||
bb) Echte Delegation an andere kommunale Körperschaften | 41 | ||
b) Übertragung von Aufgaben auf die unmittelbare Staatsverwaltung | 43 | ||
B. Eingrenzung der Untersuchung | 44 | ||
I. Abweichende Situation der Gemeindeverbände | 44 | ||
II. Beschränkung auf Flächenbundesländer | 47 | ||
C. Gang der Darstellung | 47 | ||
§ 3 Verfassungsrechtliche Garantie der kommunalen Selbstverwaltung und gemeindlicher Aufgabenbereich | 49 | ||
A. Die Konzeption der kommunalen Selbstverwaltung nach dem Grundgesetz | 50 | ||
I. Entwicklung der Institution der kommunalen Selbstverwaltung | 50 | ||
II. Grundsätzliches zur Rechtsstellung der Gemeinden | 53 | ||
1. Die Gemeinden als Teil der Staatsgewalt | 53 | ||
a) Institutionelle Garantie | 54 | ||
b) Bindung an die Grundrechte und weitere Verfassungsprinzipien | 56 | ||
2. Die Gemeinden als autonome Verwaltungseinheiten | 56 | ||
III. Die verfassungsrechtliche Gewährleistung eines eigenen Aufgabenbereichs | 57 | ||
1. Gemeindliche Allzuständigkeit | 58 | ||
2. Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft | 59 | ||
a) Entstehungsgeschichtliche Analyse | 60 | ||
b) Begriffsdefinition durch das Bundesverfassungsgericht | 63 | ||
c) Revisionsversuche durch die funktionalen und kompensatorischen Theorien | 65 | ||
d) Spezifischer Ortsbezug bzw. örtliche Verwurzelung | 68 | ||
IV. Garantie der kommunalen Selbstverwaltung in den Landesverfassungen | 70 | ||
B. Einfachgesetzliche Ausformung des gemeindlichen Aufgabenbereichs | 71 | ||
I. Hochzonung von verfassungsrechtlich den Gemeinden zugewiesenen Angelegenheiten | 71 | ||
II. Positive Festlegung gemeindlicher Pflichtaufgaben | 73 | ||
1. Dualistisches Modell | 74 | ||
a) Übertragung überörtlicher Aufgaben | 74 | ||
b) Verpflichtung zur Erfüllung eigener Angelegenheiten | 74 | ||
c) Einordnung verfassungsunmittelbarer Pflichtaufgaben | 75 | ||
2. Monistisches Modell | 76 | ||
a) Pflichtaufgaben | 76 | ||
b) Freie/freiwillige Aufgaben | 77 | ||
C. Gemeindliche Pflichtaufgaben als Regelungsgegenstand des Verfassungsrechts | 77 | ||
I. Bedeutung des Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG für die einfachgesetzliche Verpflichtung der Gemeinden | 78 | ||
1. Eingriffsqualität gesetzlicher Pflichtaufgaben | 78 | ||
a) Verständniswandel | 78 | ||
b) Entwicklung in Bezug auf die Übertragung staatlicher Aufgaben | 80 | ||
c) Pflichtigmachung eigener Angelegenheiten | 82 | ||
2. Materielle Rechtfertigungsanforderungen | 83 | ||
3. Verbot der bundesgesetzlichen Aufgabenübertragung an die Gemeinden | 85 | ||
II. Regelungen in den Landesverfassungen | 86 | ||
§ 4 Pflichtmoment des grundgesetzlichen Selbstverwaltungsrechts | 87 | ||
A. Umgehungspotential einer immanenten Pflichtigkeit | 88 | ||
B. Grammatikalisch-historische Interpretation des Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG | 89 | ||
I. Berechtigung zur Regelung örtlicher Angelegenheiten | 89 | ||
1. Grundsätzliche Disponibilität subjektiver Rechte | 89 | ||
2. Generalklauselartige Abgrenzung des gemeindlichen Kompetenzbereichs | 90 | ||
II. Einschränkungen der Disposivität des Selbstverwaltungsrechts | 91 | ||
1. Allgemeine Grenzen | 91 | ||
2. Gesteigerter objektiv-rechtlicher Gehalt | 92 | ||
III. Entstehungsgeschichtlicher Hintergrund | 93 | ||
IV. Zwischenergebnis: keine eindeutige Aussagekraft des Wortlauts | 95 | ||
C. Funktionelle Bedeutung der kommunalen Selbstverwaltung | 95 | ||
I. Verpflichtung aus der demokratischen Funktion der Selbstverwaltung | 96 | ||
1. Argumentativer Ansatz | 96 | ||
2. Aussagegehalt des Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG im Staat-Bürger-Verhältnis | 98 | ||
3. Besondere demokratische Funktion der Selbstverwaltung | 100 | ||
a) Geltung des Demokratiegebots | 100 | ||
b) Selbstverwaltung als Verwirklichung des Demokratieprinzips | 101 | ||
c) Spezielles Legitimationskonzept auf kommunaler Ebene | 102 | ||
4. Konsequenzen aus dem Funktionszusammenhang von Demokratie und Selbstverwaltung | 104 | ||
a) Legitimationsbedürftigkeit hoheitlicher Tätigkeit | 105 | ||
b) Demokratie als Verpflichtungstatbestand | 105 | ||
aa) Ausübung von Hoheitsgewalt als Anwendungsvoraussetzung des Demokratieprinzips | 106 | ||
bb) Schlussfolgerungen aus dem besonderen Legitimationskonzept auf kommunaler Ebene | 109 | ||
cc) Art. 28 Abs. 1 S. 2 GG als Grenze gemeindlicher Untätigkeit | 111 | ||
5. Einflussnahme des zentralstaatlichen Legitimationssubjekts | 112 | ||
II. Selbstverwaltung als staatsorganisationsrechtliches Prinzip | 114 | ||
1. Verpflichtung kraft Kompetenz | 114 | ||
a) Aufgabenrechtlicher Gehalt verfassungsrechtlicher Kompetenzvorschriften | 116 | ||
b) Fehlende Übertragbarkeit auf Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG | 119 | ||
2. Absicherung einer verfassungsrechtlich institutionalisierten Ordnungsidee | 121 | ||
a) Objektive Funktion der Selbstverwaltung | 122 | ||
b) Beeinträchtigung der Institution Selbstverwaltung durch autonomen Aufgabenverzicht | 125 | ||
aa) Vollständige Einstellung der freiwilligen Tätigkeit als verfassungswidriger Zustand | 125 | ||
bb) Auswahlrecht als Funktionsbedingung | 126 | ||
c) Anwendbarkeit der Kern-/Randbereichsdogmatik | 128 | ||
aa) Kein Randbereichsschutz | 129 | ||
bb) Indisponibler Kernbereich | 130 | ||
d) Untauglichkeit der Figur der verfassungsunmittelbaren Pflichtaufgabe zur Verwirklichung des Selbstverwaltungsprinzips | 133 | ||
e) Institutionelles Untermaßverbot | 135 | ||
3. Selbstverwaltungsrecht als Ermittlungs-, Befassungs- und Priorisierungspflicht | 137 | ||
D. Ergebnis: lediglich abstrakt-formelles Pflichtmoment | 138 | ||
§ 5 Inpflichtnahme durch die landesverfassungsrechtlichen Bestimmungen zur kommunalen Selbstverwaltung | 140 | ||
A. Das Verhältnis von Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG zum Landesverfassungsrecht | 140 | ||
B. Bestimmung des Pflichtgehalts der Regelungen zur Selbstverwaltung in den Landesverfassungen | 142 | ||
I. Indikative Umschreibung des gemeindlichen Kompetenzbereichs | 142 | ||
II. Die Gemeinden als Träger der öffentlichen Verwaltung auf ihrem Gebiet | 144 | ||
1. Die landesverfassungsrechtlichen Regelungen im Einzelnen | 145 | ||
2. Überschießender Garantiegehalt | 145 | ||
a) Bedeutungsgehalte ohne unmittelbare Pflichtenrelevanz | 146 | ||
aa) Vorgaben hinsichtlich der gesetzlichen Übertragung staatlicher Aufgaben | 146 | ||
bb) Verbot der Doppelverwaltung | 147 | ||
b) Potentielle gegenständliche Erweiterung des verfassungsrechtlich den Gemeinden überlassenen Kompetenzbereichs | 148 | ||
aa) Restriktive Interpretation im Sinne einer Beschränkung der Aufgaben auf den grundgesetzlichen Umfang | 148 | ||
bb) Ansätze einer Ausweitung des Aufgabenzugriffsrechts der Gemeinden | 150 | ||
cc) Verfassungsrechtlich gebotene Restriktion | 151 | ||
III. Explizite Pflichtigkeit | 153 | ||
1. Formulierung einer Selbstverwaltungspflicht | 154 | ||
2. Bedeutung ausdrücklicher Pflichtigkeit | 155 | ||
a) Interpretation als Konkretisierung der Pflichtenstellung | 155 | ||
b) Bewertung | 157 | ||
IV. Inhaltliche Konkretisierung von Aufgaben in Bayern | 160 | ||
C. Betonung des Autonomiegedankens in den Landesverfassungen | 162 | ||
D. Ergebnis | 164 | ||
§ 6 Sonstige Verfassungsnormen als Grundlage gemeindlicher Aufgabenpflichten | 165 | ||
A. Materielle Verpflichtungstatbestände im Grundgesetz, in den Landesverfassungen sowie im supranationalen Recht | 166 | ||
I. Allgemeine Vorüberlegungen | 166 | ||
1. Anforderungen an eine Verpflichtungsnorm | 166 | ||
2. Zulässigkeit des bundesverfassungsrechtlichen Durchgriffs | 166 | ||
3. Konkrete Aufgabenzuweisungen an die Gemeinden im Grundgesetz | 168 | ||
II. Inhalt der staatlichen Leistungspflicht | 169 | ||
1. Kongruenz von Bundes- und Landesverfassungsrecht in Bezug auf allgemeine Verfassungspflichten | 169 | ||
2. Insbesondere staatlicher Versorgungsauftrag | 170 | ||
a) Sozialstaatsprinzip als Verpflichtungstatbestand | 171 | ||
b) Grundrechtlicher Leistungsauftrag | 173 | ||
aa) Anspruch auf Gewährleistung eines Existenzminimums | 174 | ||
bb) Variabilität der Bestimmung des existenziell Notwendigen | 175 | ||
3. Keine direkten Leistungspflichten aus dem Europarecht | 176 | ||
4. Spezielle landesrechtliche Verfassungsaufträge | 178 | ||
a) Überblick und Systematisierung | 178 | ||
b) Bedeutungsgehalt | 179 | ||
c) Partielle Konkretisierung des staatlichen Leistungsauftrags | 183 | ||
III. Allgemeine Grenzen einer verfassungsunmittelbaren Pflichtigkeit | 184 | ||
1. Beschränkung auf den eigenen Kompetenzbereich | 184 | ||
2. Subsidiarität im Verhältnis zur Tätigkeit Privater | 185 | ||
a) Kein europarechtliches Privatisierungsgebot | 186 | ||
b) Verfassungsrechtliche Vorgaben | 188 | ||
aa) Staatliche Tätigkeit als Grundrechtseingriff | 188 | ||
bb) Rechtfertigungslast aus dem Rechtsstaatsprinzip | 190 | ||
cc) Einfachgesetzliche Ausgestaltung des Subsidiaritätsgedankens | 190 | ||
c) Ergebnis: relative Beschränkungswirkung | 193 | ||
IV. Zwischenergebnis: Konkretisierung der verfassungsrechtlichen Verpflichtungstatbestände als gestalterische Aufgabe | 193 | ||
B. Determinanten für die Konkretisierung der gemeindlichen Pflichtenstellung | 195 | ||
I. Restriktion aus dem Verhältnis zum Gesetzgeber | 195 | ||
1. Vorrang der gesetzlichen Ausgestaltung | 195 | ||
a) Ausgestaltungsrecht des demokratisch legitimierten Gesetzgebers hinsichtlich staatlicher Leistungsaufgaben | 196 | ||
b) Beschränkungswirkung einer einfachgesetzlichen Ausgestaltung | 198 | ||
2. Materielle Ausgestaltungspflicht des Gesetzgebers | 199 | ||
a) Gewährleistungspflicht bezüglich der Versorgung mit grundrechtlich geforderten Leistungen | 199 | ||
aa) Objektive Funktion des Gesetzesvorbehalts | 199 | ||
bb) Subjektiv-rechtliche Dimension | 202 | ||
b) Weitergehende Koordinierungspflichten | 202 | ||
3. Ausgestaltung des subjektiven Rechtsschutzes | 203 | ||
4. Rechtstatsächlicher Befund: weitgehende Determination des gemeindlichen Aufgabenbereichs | 204 | ||
a) Einfachgesetzliche Ausgestaltung der landesverfassungsrechtlichen Aufträge | 204 | ||
aa) Schulwesen | 205 | ||
bb) Kinder- und Jugendhilfe | 205 | ||
cc) Schaffung von Arbeitsplätzen/Wirtschaftsförderung | 207 | ||
dd) Wohnraumförderung | 207 | ||
ee) Umweltschutz | 209 | ||
b) Grundrechtsrelevante Leistungen | 209 | ||
c) Soziale und kulturelle kommunale Einrichtungen | 210 | ||
5. Zwischenergebnis: begrenzter Anwendungsbereich verfassungsrechtlicher Pflichtaufgaben | 211 | ||
II. Besondere Stellung der Gemeinden im Bereich der örtlichen Versorgungsleistungen | 212 | ||
1. Historisches Mandat zur Daseinsvorsorge | 212 | ||
2. Erweiterung des gemeindlichen Aktionsradius im Verhältnis zu privatwirtschaftlicher Betätigung | 214 | ||
3. Eingeschränktes Ausgestaltungsrecht des Gesetzgebers | 215 | ||
C. Ergebnis: gemeindliche Daseinsvorsorgeverantwortung | 216 | ||
§ 7 Verfassungsrechtliche Konzeption der besonderen Daseinsvorsorgeverantwortung der Gemeinden | 218 | ||
A. Begründung und Reichweite des institutionellen Gesetzesvorbehalts für die Festlegung gemeindlicher Pflichtaufgaben | 218 | ||
I. Keine explizite Normierung der Exklusivität der einfachgesetzlichen Verpflichtung im Verfassungsrecht | 219 | ||
1. Regelungsinhalt der landesrechtlichen Vorschriften | 219 | ||
a) Eindeutige Beschränkung auf die Zuweisung staatlicher Aufgaben | 220 | ||
b) Ausdrückliche Regelungen zur Pflichtigmachung von örtlichen Angelegenheiten | 221 | ||
c) Einschränkung des Aussagegehalts einiger landesverfassungsrechtlicher Normen aus ihrem spezifischen systematischen Zusammenhang | 222 | ||
2. Ausschlusswirkung gegenüber einer Verpflichtung unmittelbar kraft Verfassungsrechts | 223 | ||
a) Verfassungsrechtliche Vorgaben | 223 | ||
b) Einfachgesetzliche Wertungen | 224 | ||
II. Besondere Schutzfunktion des Gesetzes hinsichtlich des kommunalen Selbstverwaltungsrechts | 225 | ||
1. Eingriffsqualität der Verpflichtung zur Erfüllung eigener Aufgaben | 226 | ||
2. Finanzielle Schutzmechanismen | 227 | ||
a) Regelungsbereich und Reichweite der Konnexitätsregelungen | 229 | ||
aa) Pflichtigmachung von örtlichen Angelegenheiten als konnexitätsauslösender Tatbestand | 229 | ||
bb) Konnexitätspflicht in Bezug auf bereits wahrgenommene Aufgaben | 234 | ||
cc) Anwendbarkeit der Konnexitätsregelungen auf verfassungsunmittelbare Pflichtaufgaben | 236 | ||
b) Finanzielle Absicherung als Ausgestaltung der Selbstverwaltungsgarantie | 238 | ||
aa) Einwände gegen eine Maßstabsfunktion der Konnexitätsregelungen | 238 | ||
bb) Inhalt der kommunalen Finanzhoheit nach der Rechtsprechung | 240 | ||
cc) Funktionszusammenhang von Finanzhoheit und Aufgabengarantie | 241 | ||
dd) Verwirklichung der Interdependenz vonrAufgaben- und Finanzgarantie durch die Konnexitätsregelungenrund das bundesrechtliche Durchgriffsverbot | 243 | ||
ee) Unzulänglichkeit der tatbestandlich eingeschränkten Konnexitätsregeln | 246 | ||
3. Zwischenergebnis: Gefahr der Umgehung der finanziellen Schutzkonzeption | 247 | ||
III. Inkonsistenzen der Anerkennung verfassungsunmittelbarer Pflichtaufgaben aus rechtsstaatlicher, demokratischer und funktionaler Sicht | 248 | ||
1. Verlust von Rechtssicherheit und Planbarkeit | 248 | ||
2. Legitimatorisches Ungleichgewicht | 250 | ||
a) Einschränkung des örtlichen Souveräns | 250 | ||
b) Übergriff der Gerichte und Aufsichtsbehörden in die Gestaltungsbefugnis des Gesetzgebers | 251 | ||
3. Entstehung einer verfassungsgerichtlichen Rechtsschutzlücke zulasten der Gemeinden | 252 | ||
a) Verfassungsgerichtliche Überprüfung gesetzlicher Pflichtaufgaben | 252 | ||
b) Rechtsschutz gegen verfassungsunmittelbare Pflichtaufgaben | 253 | ||
aa) Grundsätzlich kein verfassungsgerichtlicher Rechtsschutz | 253 | ||
bb) Richterrecht als Beschwerdegegenstand | 255 | ||
cc) Planwidrigkeit der Rechtsschutzlücke | 257 | ||
4. Fortdauer einer Aufgabenpflicht | 258 | ||
IV. Generalklauseln als unzureichende Grundlage der Feststellung einer Aufgabenwahrnehmungspflicht | 259 | ||
V. Zwischenergebnis: grundsätzlicher Vorbehalt des speziellen Gesetzes für die Begründung konkreter Aufgabenpflichten | 260 | ||
B. Eingrenzung potentieller Schutzlücken bei der Verwirklichung des staatlichen Leistungsauftrages | 262 | ||
I. Temporäre Übergangsverantwortlichkeit | 262 | ||
II. Unterschiedliche Bedarfs- und Versorgungsdichte | 264 | ||
1. Potentieller Anwendungsbereich einer Reserveverantwortung | 264 | ||
2. Kompetentielle und demokratische Verantwortung | 265 | ||
3. Gesetzgeberische Gestaltungsmöglichkeiten | 265 | ||
III. Förderaufgaben und kommunale Einrichtungen | 266 | ||
IV. Zwischenergebnis: Ausschluss genereller verfassungsunmittelbarer Pflichtaufgaben | 268 | ||
C. Gemeindliche Reserveverantwortung im Einzelfall | 268 | ||
I. Unmittelbarer Ausgleich verfassungsrechtlicher Wertungen | 269 | ||
1. Dogmatische Grundlagen einer punktuellen Einschränkung des Gesetzesvorbehalts | 269 | ||
a) Parallele Problemkonstellation im grundrechtlichen Bereich | 270 | ||
b) Individuelle Wirkung der institutionellen Gewährleistung der Selbstverwaltung | 271 | ||
2. Verfassungskonforme Interpretation der gemeinderechtlichen Generalklauseln im Einzelfall | 272 | ||
II. Keine rechtsverbindlich-konkrete gemeindliche Ergänzungsverantwortung | 273 | ||
1. Wirtschaftsförderung | 273 | ||
2. Wohnraumförderung | 274 | ||
3. Kinder- und Jugendschutz | 274 | ||
III. Pflicht zur Vorhaltung bestimmter kommunaler Einrichtungen | 275 | ||
1. Insbesondere kommunale Kulturarbeit als Pflichtaufgabe | 275 | ||
2. Allgemeine Funktionswidrigkeit heteronom determinierter Pflichtaufgaben | 277 | ||
a) Aushöhlung kommunaler Autonomie | 277 | ||
b) Materielle Dysfunktionalität | 278 | ||
3. Zusammenfassung | 280 | ||
D. Verwirklichung der besonderen Daseinsvorsorgeverpflichtung durch eigene Gestaltungsmacht | 281 | ||
I. Überantwortung an den gemeindlichen Willensbildungsprozess | 281 | ||
II. Förderung kommunalen Engagements durch hinreichende Finanzausstattung | 283 | ||
E. Ergebnis: Systemwidrigkeit verfassungsunmittelbarer Pflichtaufgaben | 283 | ||
F. Ausblick: Rechtsschutz gegen unzulässigerweise definierte verfassungsunmittelbare Pflichtaufgaben | 284 | ||
§ 8 Zusammenfassung der Ergebnisse | 286 | ||
Literaturverzeichnis | 297 | ||
Sachverzeichnis | 320 |