Das letztwillig angeordnete Schiedsgerichtsverfahren – Gestaltungsmöglichkeiten
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Das letztwillig angeordnete Schiedsgerichtsverfahren – Gestaltungsmöglichkeiten
Schriften zum Prozessrecht, Vol. 232
(2014)
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Philipp Dawirs, geb. 1984 in Dinslaken, studierte Rechtswissenschaften in Münster, Bielefeld und Rom. Von 2011 bis 2013 absolvierte er – parallel zur Erstellung der Doktorarbeit – einen Masterstudiengang (LL.M.) »Real Estate Law« an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Zudem arbeitete er als wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Münster und anschließend zeitgleich zum Referendariat als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Düsseldorfer Büro der Sozietät Clifford Chance. Seit 2012 ist er Referendar am OLG Düsseldorf mit Stationen unter anderem im Deutschen Generalkonsulat Guangzhou, China und bei der Rechtsanwaltskanzlei Kapellmann und Partner.Abstract
Neben der Einflussnahme in materieller Hinsicht durch Testament oder Erbvertrag kann der Erblasser auch in prozessualer Weise Einfluss auf den Nachlass nehmen, indem er eine Schiedsanordnung in die letztwillige Verfügung aufnimmt. Dadurch wird den Parteien einer Nachlassstreitigkeit der Weg zu den staatlichen Gerichten verwehrt. Gegenüber einem staatlichen Gerichtsverfahren bietet das Schiedsverfahren allen Beteiligten zahlreiche Vorteile. Philipp Dawirs beleuchtet hierbei die Grenzen, in denen der Erblasser letztwillig, eine auf seine Interessen zugeschnittene Verfahrensordnung, die die §§ 1025 ff. ZPO ergänzt, bestimmen kann. Falls es aufgrund der letztwilligen Verfügung über das Vermögen zu einem Verfahren kommt, weiß der Erblasser, aufgrund der Anordnung einer entsprechenden Schiedsverfahrensordnung, seine Interessen auch nach dem Tod gewahrt.Sinnvoll ist der Erlass einer individuellen Schiedsklausel oder der Verweis auf eine bereits bestehende Schiedsordnung immer dann, wenn die gesetzlichen Vorgaben nach Auffassung des Erblassers zur Gestaltung nicht ausreichen oder nicht seinen Vorstellungen entsprechen. Es stellt sich heraus, dass es bestimmte Verfahrensansätze gibt, bei denen ein Abweichen von den gesetzlichen Vorgaben der § 1066 ZPO i.V.m. §§ 1025 ff. ZPO nahezu unumgänglich erscheint. Daher zeigt der Autor Lösungsmöglichkeiten auf, die Anregungen hinsichtlich der Erstellung einer Schiedsordnung für letztwillig angeordnete Schiedsgerichtsverfahren geben.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
A. Einleitung | 15 | ||
I. Gegenstand der Untersuchung | 15 | ||
II. Gang der Untersuchung | 18 | ||
B. Das letztwillig angeordnete Schiedsgerichtsverfahren | 19 | ||
I. Begriff | 19 | ||
II. Wesentliche charakterisierende Merkmale | 20 | ||
1. Das Schiedsgericht | 21 | ||
2. Flexibilität und Effizienz der Verfahrensgestaltung | 22 | ||
3. Geheimhaltung | 23 | ||
4. Präzedenzwirkung | 24 | ||
5. Durchsetzbarkeit des Schiedsspruches | 24 | ||
6. Kosten | 25 | ||
III. Abgrenzung zu anderen Rechtsinstituten | 25 | ||
1. Mediation | 26 | ||
2. Schiedsgutachtensanordnung | 29 | ||
3. Staatliches Gericht | 32 | ||
IV. Möglichkeiten der Einsetzung eines Schiedsgerichtes | 34 | ||
1. Bestimmung durch letztwillige Verfügung, § 1066 ZPO | 34 | ||
a) Anwendbarkeit des § 1066 ZPO | 35 | ||
b) Rechtsnatur und Auslegung des § 1066 ZPO | 36 | ||
aa) Historische Aspekte | 36 | ||
bb) Prozessrechtliche Theorie | 37 | ||
cc) Materiellrechtlich Theorie | 38 | ||
dd) Qualifikation der Schiedsanordnung als Auflage | 39 | ||
ee) Schiedsanordnung als Klausel sui generis | 40 | ||
c) Form | 42 | ||
2. Bestimmung durch Parteivereinbarung nach Erbfall | 44 | ||
V. Anwendungsbereich und Entscheidungsbefugnis des Schiedsgerichtes in erbrechtlichen Streitigkeiten | 44 | ||
1. Gültigkeit und Anfechtung von letztwilligen Verfügungen, §§ 2078 ff. BGB | 48 | ||
2. Auslegung der letztwilligen Verfügung | 49 | ||
3. Wirksamkeit der Erbeneinsetzung und Bezeichnung des Erben | 49 | ||
4. Ansprüche von nicht letztwillig Bedachten | 50 | ||
a) Forderungen von Nachlassgläubigern, soweit sie nicht auf Verfügungen von Todes wegen beruhen | 50 | ||
b) Pflichtteilsansprüche | 51 | ||
c) Streitigkeiten über die Zugehörigkeit von Vermögensgegenständen zum Nachlass | 56 | ||
5. Ansprüche der Nachlassgerichtsbarkeit unterliegend | 57 | ||
a) Erbscheinsverfahren | 59 | ||
b) Streitigkeiten die Testamentsvollstreckung betreffend | 63 | ||
VI. Das Schiedsverfahren | 69 | ||
1. Einleitung des Schiedsverfahrens und Klageerhebung | 69 | ||
a) Form und Inhalt | 70 | ||
b) Zustellung | 71 | ||
c) Rechtswirkung | 71 | ||
d) Bildung des Schiedsgerichtes | 75 | ||
2. Schriftliches Vorverfahren | 77 | ||
3. Mündliche Verhandlung | 77 | ||
4. Klageänderung | 78 | ||
a) Objektive Klageänderung | 78 | ||
b) Subjektive Klageänderung | 80 | ||
5. Beendigung des Schiedsverfahrens | 80 | ||
a) Schiedsspruch | 81 | ||
b) Schiedsspruch mit vereinbartem Wortlaut | 85 | ||
c) Verfahrensbeendigender Beschluss | 86 | ||
6. Aufhebung des Schiedsspruches | 90 | ||
7. Vollstreckbarerklärung | 91 | ||
8. Rechtsmittel | 93 | ||
C. Gestaltungsspielräume | 95 | ||
I. Notwendigkeit der Verfahrensgestaltung | 95 | ||
II. Grundlage prozessualer Gestaltungsfreiheit | 96 | ||
III. Grenzen prozessualer Gestaltungsfreiheit | 98 | ||
1. Gleichbehandlung der Parteien, § 1042 Abs. 1 S. 1 ZPO | 99 | ||
2. Rechtliches Gehör, § 1042 Abs. 1 S. 2 ZPO | 100 | ||
3. Anwaltliche Vertretung, § 1042 Abs. 2 ZPO | 103 | ||
4. Weitere Einschränkungen der prozessualen Gestaltungsfreiheit | 105 | ||
IV. Form der Anordnung über die Verfahrensgestaltung | 106 | ||
V. Art und Weise der Ausgestaltung | 108 | ||
1. Ad-hoc-Verfahren | 109 | ||
2. Bezugnahme auf eine bestehende schiedsrichterliche Verfahrensordnung | 109 | ||
D. Gestaltungsmöglichkeiten wesentlicher Verfahrensaspekte | 112 | ||
I. Anwendungsbereich | 112 | ||
1. Verweis auf Schiedsverfahrensordnung | 112 | ||
2. Reichweite der Schiedsanordnung | 113 | ||
3. Anzuwendende Fassung der Schiedsordnung | 115 | ||
II. Schiedsrichter | 116 | ||
1. Anzahl | 116 | ||
2. Person | 118 | ||
a) Qualifikation | 118 | ||
b) Überparteilichkeit | 120 | ||
aa) Rechtsanwalt als Schiedsrichter | 123 | ||
bb) Notar als Schiedsrichter | 126 | ||
cc) Richter und Beamte als Schiedsrichter | 128 | ||
dd) Testamentsvollstrecker als Schiedsrichter | 129 | ||
ee) Ergebnis | 130 | ||
3. Bestellung | 132 | ||
4. Ablehnung | 134 | ||
5. Beendigung des Schiedsrichteramtes | 136 | ||
III. Einleitung des Verfahrens | 138 | ||
1. Beginn | 138 | ||
2. Vorgeschaltete Mediation | 141 | ||
3. Vorgeschaltetes Schiedsgutachten | 143 | ||
4. Prozesskostenvorschuss | 147 | ||
a) Art der Kosten | 147 | ||
b) Ausbleiben des Vorschusses | 148 | ||
c) Verarmung einer Partei | 149 | ||
d) Lösung für den Erblasser | 156 | ||
aa) § 1360a Abs. 4 BGB analog | 156 | ||
bb) Prozessfinanzierung über Dritte | 159 | ||
(1) Gewerbliche Prozessfinanzierung | 159 | ||
(2) Rechtsschutzversicherung | 162 | ||
cc) Vermächtnis, §§ 2147 ff. BGB | 167 | ||
(1) Zweckvermächtnis, § 2156 BGB | 167 | ||
(2) Auflagenvermächtnis | 172 | ||
(3) Differenzierende Vermächtnisse | 174 | ||
dd) Ergebnis und Ausblick | 175 | ||
ee) Prozesskostenhilfe de lege ferenda auch im Schiedsgerichtsverfahren | 177 | ||
IV. Schiedsverfahren | 178 | ||
1. Sitz des Schiedsgerichtes und Ort des Schiedsverfahrens | 178 | ||
2. Anwendbares Recht | 179 | ||
a) Anwendbares Sachrecht | 179 | ||
b) Entscheidung nach Billigkeit | 179 | ||
3. Verfahrenssprache | 181 | ||
4. Vertretung einer Partei | 182 | ||
5. Säumnis einer Partei | 183 | ||
6. Sachverhaltsermittlung | 184 | ||
a) Sachverständige und Schiedsgutachter | 185 | ||
b) Zeugen | 186 | ||
c) Urkunden | 187 | ||
7. Protokollierung | 187 | ||
8. Verschwiegenheit | 188 | ||
V. Mehrparteienschiedsgericht | 188 | ||
1. Konstituierung eines Mehrparteienschiedsgerichtes | 191 | ||
a) Problemaufriss | 191 | ||
b) Lösung | 193 | ||
2. Intervention Dritter | 196 | ||
3. Verbindung von Verfahren | 199 | ||
VI. Vorläufiger Rechtsschutz | 199 | ||
VII. Widerklage | 204 | ||
VIII. Beendigung des Erkenntnisverfahrens | 205 | ||
IX. Beendigung des Schiedsverfahrens | 205 | ||
1. Schiedsspruch | 205 | ||
2. Schiedsspruch mit vereinbartem Wortlaut | 209 | ||
X. Kosten | 209 | ||
XI. Veröffentlichung | 212 | ||
XII. Auslegung, Berichtigung und Ergänzung des Schiedsspruches | 213 | ||
XIII. Rechtsmittel | 214 | ||
XIV. Haftungsausschluss | 214 | ||
1. Haftung des Schiedsrichters | 214 | ||
2. Haftung der Schiedsorganisation, derer Organe und Mitarbeiter | 216 | ||
XV. Beschleunigtes Verfahren | 216 | ||
E. Schlussbetrachtungen | 221 | ||
Literaturverzeichnis | 226 | ||
Sachverzeichnis | 244 |