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Echte Schiedsgerichtsbarkeit im Verwaltungsrecht

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Möller, K. (2014). Echte Schiedsgerichtsbarkeit im Verwaltungsrecht. Eine Studie zu Rechtsrahmen und Kontrolle nichtstaatlicher Streitentscheidung im Verwaltungsrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54320-5
Möller, Kaspar Henrik. Echte Schiedsgerichtsbarkeit im Verwaltungsrecht: Eine Studie zu Rechtsrahmen und Kontrolle nichtstaatlicher Streitentscheidung im Verwaltungsrecht. Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54320-5
Möller, K (2014): Echte Schiedsgerichtsbarkeit im Verwaltungsrecht: Eine Studie zu Rechtsrahmen und Kontrolle nichtstaatlicher Streitentscheidung im Verwaltungsrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54320-5

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Echte Schiedsgerichtsbarkeit im Verwaltungsrecht

Eine Studie zu Rechtsrahmen und Kontrolle nichtstaatlicher Streitentscheidung im Verwaltungsrecht

Möller, Kaspar Henrik

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1262

(2014)

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About The Author

Kaspar Henrik Möller studierte Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Verwaltungslehre bei Prof. Dr. Ulrich Ramsauer beschäftigte er sich mit Fragen des Allgemeinen Verwaltungsrechts, des Verwaltungsorganisationsrechts und des Öffentlichen Baurechts. Den juristischen Vorbereitungsdienst absolvierte der Autor am Hanseatischen Oberlandesge-richt mit Stationen in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt sowie einer internationalen Großkanzlei. Der Autor arbeitet als Rechtsanwalt in Hamburg für Oberthür & Partner Rechtsanwälte im Bereich des Bau- und Immobilienrechts.

Abstract

Die Untersuchung thematisiert die Schiedsgerichtsbarkeit im Verwaltungsrecht. »Echte« Schiedsgerichte führen im öffentlichen Recht ein Schattendasein - obwohl das Schiedsverfahrensrecht durch Bezugnahme in der VwGO auch in verwaltungsrechtlichen Angelegenheiten anwendbar ist. Kaspar Henrik Möller widmet sich zunächst verfassungsrechtlichen Vorbehalten und Vorgaben der Schiedsgerichtsbarkeit, die insbesondere aus der Rechtsweggarantie und der Gesetzesbindung der Verwaltung folgen. Berücksichtigung finden ebenfalls unionsrechtliche Implikationen. Nach Meinung des Autors müssen einzelne Regelungen des Schiedsverfahrensrechts im Verwaltungsrecht konkretisiert und modifiziert werden. Die Untersuchung zeigt schließlich mögliche Anwendungsfelder der Schiedsgerichtsbarkeit im Verwaltungsrecht und erörtert spezifische Chancen und Risiken der nichtstaatlichen Streitentscheidung.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Einleitung 17
Teil 1: Echte Schiedsgerichtsbarkeit im Verwaltungsrecht: Eine Bestandsaufnahme 20
A. Begriffsbildung der Schiedsgerichtsbarkeit im Verwaltungsrecht 21
I. Allgemeiner Begriff der Schiedsgerichtsbarkeit im Verwaltungsrecht 21
II. Begriffsbestimmung anhand internationaler Schiedsgerichtsübereinkommen 23
III. Eigene Arbeitshypothese: Übertragbarkeit des zivilprozessrechtlichen Begriffs 24
IV. Strukturmerkmale der Schiedsgerichtsbarkeit 26
1. Schiedsvereinbarung: Inhalt, Wirkung, Wirksamkeit 26
2. Durchführung des Schiedsverfahrens: Schiedsgericht und Schiedsverfahrensrecht 28
3. Wirkungen des Schiedsspruchs 29
4. Zwischenergebnis 30
B. Erscheinungsformen „echter“ und „unechter“ Schiedsgerichte im Verwaltungsrecht 30
I. Echte Schiedsgerichtsbarkeit 31
II. Unechte Schiedsgerichtsbarkeit 33
C. Schiedsgerichtsbarkeit im System außergerichtlicher Streitbeilegung 34
I. Entstehungsbedingungen außergerichtlicher Konfliktlösung 35
II. Systematisierungsversuche alternativer Konfliktlösungsmechanismen 36
III. Dreistufiges Modell der Konfliktlösung: Verhandlung – Streitbeilegung – Streitentscheidung 38
Teil 2: Regulierung der Schiedsgerichtsbarkeit: Rechtsrahmen und Kontrolle 41
A. Regulierungsbegriff 41
B. Regulierungsinstrumente 45
I. Bereitstellungsfunktion des Rechts 45
II. Schaffung von Wettbewerb 46
III. Kontrolle nichtstaatlicher Schiedsentscheidungen 47
Teil 3: Verfassungsrechtliche Determinanten der Schiedsgerichtsbarkeit 48
A. Grundrechtliche Basis der Schiedsgerichtsgerichtsbarkeit im Verwaltungsrecht? 51
I. Privatautonomie und Schiedsgerichtsbarkeit im Zivilrecht 52
II. Privatautonomie und Schiedsgerichtsbarkeit im Verwaltungsrecht 54
1. Vertragsabschlusskompetenz der Verwaltung 55
2. Verwaltungsrechtliche Vertragsfreiheit Privater 57
III. Gewährleistung der Schiedsgerichtsbarkeit durch Art. 19 Abs. 4 GG 59
IV. Zwischenergebnis 61
B. Staatsorganisationsrechtliche Dimension 62
I. Schiedsgerichtsbarkeit und staatliche Souveränität 62
II. Schiedsgerichtsbarkeit und staatliches Rechtsprechungsmonopol 65
1. Rechtsprechungsbegriff des Grundgesetzes 68
a) Formeller Rechtsprechungsbegriff 70
b) Materielle Rechtsprechungsbegriffe 72
c) Funktionaler Rechtsprechungsbegriff 74
2. Richter im Sinne des Grundgesetzes 75
3. Reichweite des Rechtsprechungsmonopols aus Art. 92 GG 77
a) Historisch: Primat staatlicher Gerichtsbarkeit 77
b) Ratio: Konkretisierung des Gewaltenteilungsgrundsatzes 80
III. Schiedsgerichtsbarkeit und Gerichtsöffentlichkeit 87
1. Gerichtsöffentlichkeit als Verfassungsprinzip 87
2. Gerichtsöffentlichkeit als Mittel parlamentarischer Kontrolle 90
3. Gerichtsöffentlichkeit als Element des Konzepts der „informierten Öffentlichkeit“ 92
IV. Schiedsgerichtsbarkeit und Gesetzmäßigkeit der Verwaltung 94
1. Gerichtliche Kontrolle als Sicherung der Gesetzesbindung der Verwaltung 95
a) Gesetzesbindung der Verwaltung 95
b) Lockerungen und Durchbrechungen der Gesetzesbindung der Verwaltung 96
c) Gerichtliche Kontrolle der Verwaltung 98
2. „Vertiefte“ Lockerung der Rechtsbindung durch Schiedsgerichtsbarkeit? 100
C. Schiedsgerichtsbarkeit und (Grund-)Rechtsschutz 105
I. Allgemeiner Justizgewährungsanspruch und Rechtsweggarantie 105
1. Ausschluss der Schiedsgerichtsbarkeit durch Art. 19 Abs. 4 GG? 106
2. Voraussetzungen eines Verzichts auf Art. 19 Abs. 4 GG 109
a) Freiwilligkeit 110
b) Erkennbarkeit 113
3. Erfüllung des Anspruchs auf Justizgewährung durch Schiedsgerichte 115
4. Zwischenergebnis 117
II. Verfahrensgrundrechte 118
1. Rechtliches Gehör, Art. 103 Abs. 1 GG 118
2. Gesetzlicher Richter, Art. 101 Abs. 1 GG 119
III. Richtervorbehalte 120
D. Unionsrechtliche Vorgaben 122
I. Unionsrechtliche Zulassung der verwaltungsrechtlichen Schiedsgerichtsbarkeit 122
1. Europäisches Primärrecht 122
2. Europäisches Sekundärrecht 124
II. Unionsrechtliche Anforderungen an Schiedsgerichtsverfahren 126
1. Die Pflicht der Schiedsgerichte zur Anwendung des Unionsrechts 127
2. Die Pflicht zur Beachtung der Vorgaben aus Art. 6 EMRK 128
3. Vorlageberechtigung der Schiedsgerichte nach Art. 267 AEUV 130
E. Zusammenfassung 132
Teil 4: Einfachgesetzliche Ausgestaltung der Schiedsgerichtsbarkeit 134
A. Anwendbarkeit der Schiedsverfahrensregelungen nach § 173 S. 1 VwGO 135
B. Angepasstes verwaltungsrechtliches Schiedsverfahrensrecht? 136
C. Das Schiedsverfahrensrecht in verwaltungsrechtlicher Konkretisierung 138
I. Entstehung des aktuellen Schiedsverfahrensrechts 138
II. Schiedsvereinbarung 140
1. Schiedsvereinbarung als verwaltungsrechtlicher Vertrag 140
2. Besondere verwaltungsrechtliche Wirksamkeitsvoraussetzungen 143
a) Die Schiedsfähigkeit in verwaltungsrechtlichen Angelegenheiten 143
aa) Vergleichsbefugnis als zentrale Voraussetzung der Schiedsfähigkeit 144
bb) Vertragsformverbote als „echte“ Grenze der Schiedsfähigkeit 146
cc) Die Bedeutung von Vertragsinhaltsverboten für die Schiedsfähigkeit 147
dd) Beispiele nicht schiedsfähiger Konflikte im Verwaltungsrecht 150
ee) Zusammenfassung 151
b) Sicherung der Erkennbarkeit: Bestimmtheitserfordernis 152
c) Sicherung der Freiwilligkeit 158
3. Form der Schiedsvereinbarung (§ 1031 ZPO) 164
4. Wirkung der Schiedsvereinbarung 167
5. Schiedsvereinbarungen in multipolaren Konflikten 169
III. Schiedsverfahren 171
IV. Schiedsspruch und Verfahrensbeendigung 174
1. Materielles Schiedsrecht 174
2. Verfahrensbeendigung 176
V. Vollstreckbarerklärung von Schiedssprüchen 180
D. Zusammenfassung 181
Teil 5: Kontrolle der Schiedsgerichtsbarkeit 182
A. Begriff der Kontrolle 182
B. Erforderlichkeit staatlicher Kontrolle 184
I. Kontrolle als regulatorische Notwendigkeit 184
II. Kontrolle zu Gunsten des Kontrollierten 185
C. Spannungsverhältnis: Kontrolle vs. Autonomie der Schiedsgerichtsbarkeit 185
D. Das schiedsverfahrensrechtliche Kontrollsystem 187
I. Kontrolle der Schiedsvereinbarung 187
1. Isolierter Feststellungsantrag nach § 1032 Abs. 2 ZPO 187
2. Wirksamkeitskontrolle der Schiedsvereinbarung nach § 1032 Abs. 1 ZPO 188
3. Letztentscheidungskompetenz der staatlichen Gerichte über die Zuständigkeit, § 1040 Abs. 3 S. 2 ZPO 189
4. Befangenheitskontrolle der Schiedsrichter nach § 1037 Abs. 3 ZPO 190
5. Vollständige Gültigkeitskontrolle einer Schiedsvereinbarung 190
II. Kontrolle des Schiedsspruchs 191
1. Allgemeines 191
2. Aufhebungsgründe 193
a) Fehlende Schiedsfähigkeit und Schiedsbindung 193
b) Fehlerhaftes Schiedsverfahren 193
c) Fehlerhafter Schiedsspruch 194
aa) Beschränkung auf „Ordre-public“-Kontrolle 194
bb) Nichtigkeitsregelungen als verwaltungsrechtlicher „ordre public“ 196
E. Kontrolle der Schiedsgerichtsbarkeit über Informationsfreiheitsgesetze 197
I. Berechtigung, Verpflichtung und Inhalt des allgemeinen Informationsanspruchs 199
II. Grenzen 201
1. Öffentliche Belange im Sinne von § 3 IFG 201
2. Private Belange im Sinne von § 6 IFG 202
III. Hinreichende mittelbare Kontrolle über Informationsfreiheitsrechte 204
F. Zusammenfassung 206
Teil 6: Positive Bedingungen für Schiedsgerichte im Verwaltungsrecht 207
A. Chancen der Schiedsgerichtsbarkeit 207
B. Risiken der Schiedsgerichtsbarkeit 210
C. Potentielle Anwendungsbereiche echter Schiedsgerichtsbarkeit 213
I. Schiedsgerichtsbarkeit im Hochschulrecht 214
II. Schiedsgerichtsbarkeit in städtebaulichen Verträgen 216
III. Schiedsgerichtsbarkeit in koordinationsrechtlichen Rechtsverhältnissen 219
D. Zusammenfassung 221
Schlussbemerkung 223
Literaturverzeichnis 226
Sachverzeichnis 245