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Das Merkmal »unbefugt« in den Strafnormen des Besonderen Teils des StGB

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Kunze, C. (2014). Das Merkmal »unbefugt« in den Strafnormen des Besonderen Teils des StGB. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54313-7
Kunze, Christoph. Das Merkmal »unbefugt« in den Strafnormen des Besonderen Teils des StGB. Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54313-7
Kunze, C (2014): Das Merkmal »unbefugt« in den Strafnormen des Besonderen Teils des StGB, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54313-7

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Das Merkmal »unbefugt« in den Strafnormen des Besonderen Teils des StGB

Kunze, Christoph

Schriften zum Strafrecht, Vol. 259

(2014)

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About The Author

Christoph Kunze, geboren 1980, studierte Rechtswissenschaften an der Universität Potsdam und Stellenbosch University (Südafrika). Die erste juristische Staatsprüfung legte er 2006 ab. Nach der zweiten juristischen Staatsprüfung 2008 im Bezirk des Oberlandesgerichts Brandenburg ist er seit 2010 als Rechtsanwalt tätig. 2013 wurde Christoph Kunze als Doktorand am Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht von Herrn Prof. Dr. Georg Küpper an der Universität Potsdam mit der Arbeit »Das Merkmal ›unbefugt‹ in den Strafnormen des Besonderen Teils des StGB« promoviert.

Abstract

Die Zielsetzung des Autors liegt in der Herstellung einer systematischen und begrifflichen Ordnung des unbestimmten Straftatmerkmals »unbefugt«, die sich im Idealfall in einer eindeutigen Definition abbilden soll. Im Zentrum stehen eine philologische Betrachtung des sprachlichen Ausdrucks »unbefugt«, der dogmatische Aufbau der Straftat sowie vor allem die Prüfung der maßgeblichen Vorschriften des Besonderen Teils im Strafgesetzbuch. Die einschlägigen Normen werden im Rahmen rechtsgutsspezifischer Deliktgruppen untersucht, die sich im Wesentlichen an der systematischen Ordnung des StGB orientieren. Am Ende der Untersuchung steht jedoch das Ergebnis, dass eine konsistente Terminologie im Besonderen Teil nicht attestiert werden kann. Beurteilungsmaßstab sind allein die einschlägigen Strafnormen, die eine begriffliche und systematische Kongruenz gerade nicht zulassen. Das Merkmal bildet im Strafgesetzbuch vielmehr einen Relations- oder auch funktionsbestimmten Rechtssatzbegriff ab, dessen konkreter Sinngehalt im Einzelfall durch den Telos der Strafvorschrift bestimmt wird. Der Begriffsinhalt ergibt sich somit stets aus der Zwecksetzung der Norm und ist abhängig von der Funktion der »Befugnis«, auf die sich der Täter im Einzelfall berufen muss, um Straffreiheit zu erlangen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Einleitung 15
I. Notwendigkeit dieser Arbeit 16
II. Konsequenzen abweichender Zuordnung 20
B. Methodik der Untersuchung 24
I. Sprachliche Bedeutung 24
II. Tatbestand/Rechtswidrigkeit 25
III. Dreiteilung der Straftat 25
IV. Unrechtsbetonende Straftatmerkmale 25
V. Deliktsspezifische Untersuchungen 26
1. Prüfungsreihenfolge 26
2. Auslegung der Norm 27
C. Der natürliche Sprachgebrauch im juristischen Kontext 29
I. Historischer Hintergrund 30
II. Gegenwärtiger Wortsinn 32
1. Allgemeine Wortbedeutung 33
2. Bedeutung im Besonderen 35
III. Rechtssprache 35
1. Rechtlicher Sinngehalt in der Lehre von Mittermaier 36
2. Rechtlicher Sinngehalt in der Lehre von Dohna 36
3. Rechtlicher Sinngehalt in der Lehre von Heiner 37
4. Rechtlicher Sinngehalt in der Lehre von Wolff 38
5. Stellungnahme 39
IV. Fazit 41
D. Systematische Zuordnung 42
I. Ansätze der Rechtsprechung 42
II. Deutungen in der Literatur 43
1. Tatbestandsmerkmal 44
2. Allgemeines Deliktsmerkmal der Rechtswidrigkeit 45
a) Kritik 47
b) Stellungnahme 48
3. „Unbefugt“ als doppelfunktionales Merkmal 49
a) Bedenken 50
b) Auflösung 50
E. Verhältnis von Tatbestand und Rechtswidrigkeit 52
I. Vorüberlegungen 52
II. Bedeutung des Tatbestandes 53
1. Tatbestandsbegriff 53
2. Funktionen des gesetzlichen Tatbestandes 55
a) Rechtsgüterschutz 55
aa) Begriff 56
bb) Deliktsprüfung 58
b) Umschreibung spezifischen Unrechts 58
III. Deliktsebene der Rechtswidrigkeit 59
1. Abgrenzung zum gesetzlichen Tatbestand 60
2. Begriff der Rechtswidrigkeit 61
3. Rechtfertigungsgründe 61
a) Struktur von Rechtfertigungsgründen 62
b) Funktion von Rechtfertigungsgründen 62
c) Tatbestandsausschluss/Rechtfertigungsgrund 63
aa) Grundsätzliche Möglichkeit der Abgrenzung 63
bb) Kriterien der Abgrenzung 65
4. Bedürfnis eines Rechtswidrigkeitshinweises 66
IV. Besonderheiten „Offener Tatbestände“ 67
1. Begriff der „Offenen Tatbestände“ 67
2. „Unbefugt“ als Hinweis auf „Offene“ Tatbestände 69
3. Stellungnahme 70
V. Normative Tatbestands-/„Allgemeine Rechtswidrigkeitsmerkmale“ 71
1. Begrifflichkeit „Allgemeiner Rechtswidrigkeitsmerkmale“ 72
2. Dogmatischer Hintergrund 72
3. Abgrenzung Tatbestands- und „Allgemeine Rechtswidrigkeitsmerkmale“ 74
a) Normative Tatbestandsmerkmale 75
b) Kriterien der Abgrenzung 76
F. Zwischenbilanz 79
G. Deliktsgruppen 81
I. Staatsschutzdelikte und Straftaten gegen die öffentliche Ordnung 81
1. § 107a Abs. 1 Alt. 1 StGB 81
a) Tathandlung 81
b) Irrtum über die „Wahlbefugnis“ 82
aa) Verbotsirrtum 82
bb) Tatbestandsirrtum 83
c) Stellungnahme 84
aa) Deliktsstruktur 84
bb) Ergebnis 85
2. § 109e Abs. 1 StGB 86
a) Historischer Hintergrund 87
b) Deliktssystematische Zuordnung 87
3. § 127 StGB 89
a) Schutzrichtung der Vorschrift 89
b) Historischer Hintergrund 90
c) Diskussionsstand 91
aa) Element der Rechtswidrigkeit 91
bb) Tatbestandsmerkmal 92
d) Fazit 93
4. § 132 StGB 93
a) Tatbestandsmerkmal 94
b) Element der Rechtswidrigkeit 96
c) Doppelfunktionalität 97
5. § 132a Abs. 1 StGB 98
a) Inhalt 98
b) Dogmatische Zuordnung des Merkmals „unbefugt“ 99
aa) Tatbestandsmerkmal 99
bb) Element der Rechtswidrigkeit/Doppelfunktion 100
c) Exkurs: Irrtum über die „Befugnis“ 100
d) „Unbefugt“ und der „Bestimmtheitsgrundsatz“ 101
aa) „Blankettmerkmal“ 102
bb) Normatives Tatbestandsmerkmal 103
cc) Aspekte der Abgrenzung 104
dd) Zusammenfassung 105
6. § 168 Abs. 1 Alt. 1 StGB 106
a) Dogmatische Zuordnung des Merkmals „unbefugt“ 106
b) Stellungnahme 107
7. § 236 Abs. 2 StGB 108
8. Fazit 109
II. Straftatbestände zum Schutz des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs 110
1. Hintergrund 110
2. § 201 Abs. 1, 2 StGB 112
a) Meinungsstand 113
aa) Ausschließliches Rechtswidrigkeitsmerkmal 113
(1) Eingreifen von Rechtfertigungsgründen 114
(2) Besondere Rechtfertigungsgründe 114
bb) Doppelfunktion des Merkmals „unbefugt“ 116
(1) Einwilligung des Rechtsgutinhabers 116
(2) Praktisches Bedürfnis 117
b) Historische Entwicklung der Vorschrift 118
c) Stellungnahme 122
aa) Inhaltliche Bedeutung 122
bb) Parallele zu § 123 Abs. 1 StGB 123
3. § 201a Abs. 1, 3 StGB 124
a) § 201a Abs. 1 StGB 125
aa) Element der Rechtswidrigkeitsebene 125
bb) Doppelfunktion 126
cc) Stellungnahme 128
b) § 201a Abs. 3 StGB 130
aa) Tatbestandsmerkmal 131
(1) Systembruch 132
(2) Gesetzgeber 133
bb) Rechtswidrigkeitsmerkmal 134
cc) Verweis auf weitere Vorschriften 135
4. § 202 Abs. 1, 2 StGB 137
a) Struktur der Vorschrift 137
b) Zuordnung auf Rechtswidrigkeitsebene 138
c) Doppelfunktion 138
d) Stellungnahme 139
5. § 202a Abs. 1 StGB 140
a) Struktur der Vorschrift 141
b) Deliktssystematische Stellung 141
c) Stellungnahme 142
6. § 202b StGB 143
a) Diskussionsstand 143
b) Stellungnahme 144
7. § 203 Abs. 1, 2, 2a StGB 145
a) Diskussion 146
aa) Ausschließliches Merkmal der Rechtswidrigkeit 147
bb) Doppelfunktion 148
b) Zustimmung in die Geheimnisoffenbarung 148
aa) Dogmatischer Hintergrund 149
(1) Herrschende Lehre – Einverständnis/Einwilligung 150
(2) Ausschließliches Tatbestandsproblem 151
bb) Rechtsgutsbezogene Auslegung des § 203 StGB 153
(1) Voluntative Auslegung 154
(2) Objektive Auslegung 154
cc) „Geheimnisbegriff“ 155
8. § 204 Abs. 1 StGB 156
9. § 206 Abs. 1, 2, 4 StGB 157
a) Dogmatik des Merkmals „unbefugt“ 158
aa) Rechtswidrigkeitsmerkmal 158
bb) Tatbestandselement 159
(1) Rechtfertigende Einwilligung 159
(2) Tatbestandsausschließendes „Einverständnis“ 160
b) Stellungnahme 161
10. § 238 Abs. 1 StGB 162
a) Struktur der Vorschrift 162
b) Dogmatik des Merkmals „unbefugt“ 163
aa) Tatbestandsmerkmal 163
bb) Handlungsspezifische Auslegung 164
cc) Element der Rechtswidrigkeit 165
dd) Stellungnahme 166
11. Zusammenfassung 167
III. Vermögens- und Eigentumsdelikte 169
1. § 248b StGB 169
2. § 263a Abs. 1 Alt. 3, 4 StGB 170
a) § 263a Abs. 1 Alt. 3 StGB 170
aa) Systematische Zuordnung 171
bb) Inhaltliche Auslegung 171
(1) Subjektive Auslegung 172
(2) Betrugsspezifische Auslegung 174
(3) Stellungnahme 175
b) § 263a Abs. 1 Alt. 4 StGB 178
3. § 290 StGB 179
4. §§ 303 Abs. 2, 304 Abs. 2 StGB 180
a) § 303 Abs. 2 StGB 181
aa) Tatbestandsmerkmal 181
bb) Doppelfunktion 182
cc) Ausschließliches Element der Rechtswidrigkeit 183
dd) Stellungnahme 183
b) § 304 Abs. 2 StGB 185
5. Fazit 186
IV. Straftaten gegen die Umwelt 187
1. § 324 Abs. 1 StGB 188
a) Anknüpfung auf Rechtswidrigkeitsebene 188
b) Tatbestandsmerkmal 190
c) Objektive Bedingung der Strafbarkeit 192
2. Gesamtbetrachtung 195
a) Gesetzgeberische Intention 196
aa) § 38 WHG a.F. 196
bb) Gesetzesbegründung 198
cc) „Sozialadäquanz“ 199
b) Behördliche Genehmigung als Rechtfertigungsgrund der Umweltdelikte 200
aa) Grundsatz 201
bb) Verfassungsrechtliche Kritik 202
cc) Dogmatische Nähe zur Einwilligung 204
dd) Konsequenzen 205
c) Schutzgut von § 324 Abs. 1 StGB 206
aa) Ansatzpunkte 206
bb) Stellungnahme 207
d) Einheit der Rechtsordnung 210
aa) Grundgedanke 210
bb) Verhältnis des WHG zu § 324 Abs. 1 StGB 212
cc) Rechtsfolge 213
(1) Dogmatisches Grundmodell 213
(2) Abgrenzung zur Rechtswidrigkeitsebene 215
e) Deliktsstruktur des § 324 Abs. 1 StGB 216
aa) Auslegung unter Hinwegdenken der Verwaltungsakzessorietät 216
bb) Tatbestandliche Struktur des „Erfolgsdeliktes“ § 324 Abs. 1 StGB 218
3. § 326 Abs. 1 StGB 220
a) Schutzrichtung der Vorschrift 221
b) Einheitliche Auslegung 221
c) Abweichende Zuordnung 222
4. Zusammenfassung 224
V. Straftaten im Amt 225
1. § 353b Abs. 1, 2 StGB 225
a) Element der Rechtswidrigkeit 226
b) Tatbestandselement/Doppelfunktionalität 227
c) Zusammenfassung 228
2. § 353d Nr. 2 StGB 231
a) Allgemeines Deliktsmerkmal der Rechtswidrigkeit 232
b) Doppelfunktion 232
c) Zusammenfassung 234
aa) Unrechtsbestimmung 234
bb) Deliktsstruktur 235
cc) Schutzzweck 236
3. § 355 Abs. 1 StGB 237
a) Rechtswidrigkeitshinweis 238
b) Doppelfunktion 239
c) § 30 Abs. 2 AO 240
d) Zusammenfassung 241
aa) Rechtsnatur der Zustimmung des Betroffenen in die Offenbarung 242
bb) Analogie zu § 203 Abs. 1 StGB 244
cc) Abweichung aufgrund der Einschränkung von „Befugnis-Gründen“ 245
dd) „Befugnisse“ des § 30 Abs. 4–6 AO, ohne § 30 Abs. 4 Nr. 3 AO 246
ee) Fazit 247
4. Zusammenfassung 247
VI. Der „Unbefugte“ – Staatsschutzdelikte im engeren Sinn 248
1. Subjektivierung des Merkmals „unbefugt“ 249
2. Auslegung 249
H. Ergebnisse und Thesen 252
Literaturverzeichnis 257
Stichwortverzeichnis 273