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Herzog, A. (2014). Öffentlichkeits- und Medienarbeit des Strafverteidigers (Litigation-PR). Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54230-7
Herzog, Annelies. Öffentlichkeits- und Medienarbeit des Strafverteidigers (Litigation-PR). Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54230-7
Herzog, A (2014): Öffentlichkeits- und Medienarbeit des Strafverteidigers (Litigation-PR), Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54230-7

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Öffentlichkeits- und Medienarbeit des Strafverteidigers (Litigation-PR)

Herzog, Annelies

Schriftenreihe zur Rechtssoziologie und Rechtstatsachenforschung, Vol. 94

(2014)

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About The Author

Annelies Herzog schloss ihr Studium der Rechtswissenschaft 1979 in Basel ab, ein Zweitstudium in klinischer Psychologie 1994, ebenfalls in Basel. Sie arbeitete vor allem im Bereich der wissenschaftlichen Information und Dokumentation. In den letzten Jahren war sie als selbstständige Rechtsanwältin in Zürich tätig und unterrichtete an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Chur.

Abstract

Öffentlichkeits- und Medienarbeit (Litigation-PR) gehört noch nicht zum Anwaltsalltag. Meistens beschränkt sich der Strafverteidiger darauf, seinen Klienten im Verfahren zu vertreten. Doch der Beschuldigte fürchtet eine öffentliche Vorverurteilung oft mehr als das Strafurteil. Mit Medienarbeit versucht der Anwalt, das Publikum für den Beschuldigten einzunehmen und vielleicht sogar das Gericht zu einer milden Strafe zu bewegen.

Können die Medien ein Gerichtsurteil tatsächlich beeinflussen? Darüber streiten sich die Juristen, während Medienwissenschaftler und Rechtspsychologen die Frage empirisch untersuchen. In den USA ist der Forschungsgegenstand beliebt, in Europa gab es bisher nur wenige Studien. Dass Medienkampagnen wirksam sein können, zeigen nicht nur die Forschungsergebnisse; ein reales Beispiel für die Macht der Medien war vor mehr als hundert Jahren die Dreyfus-Affäre.

Entschließt sich ein Anwalt für Medienarbeit, ist er in der Art und Weise seines Vorgehens nicht ganz frei, er muss Berufsregeln beachten. Das schweizerische Anwaltsrecht, das hier im Blickpunkt steht, setzt der Öffentlichkeits- und Medienarbeit gewisse Schranken.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Abkürzungsverzeichnis 8
Einleitung 11
1. Medialisierung des Strafverfahrens 14
1.1. Der Medienrummel um den Fall Kachelmann 17
1.2. Die Medialisierung hat ihre guten Seiten 19
2. Litigation Public Relations, Litigation-PR 22
2.1. Litigation-PR in Literatur und Wissenschaft 24
2.2. Wozu Litigation-PR? Sinn und Zweck der Öffentlichkeitsarbeit 28
2.2.1. Schutz des guten Rufs, Reputationsschutz 30
2.2.2. Einwirkung auf Staatsanwälte und Richter 31
2.3. Kein neues Phänomen 34
2.3.1. Ein historischer Prozess: die Dreyfus-Affäre 35
2.3.2. Mordfall Zwahlen: ein klarer Fall erfolgreicher Öffentlichkeitsarbeit 37
3. Öffentlichkeit, Medien, Public Relations 39
3.1. Was ist Öffentlichkeit? 39
3.2. Medien, Massenmedien 40
3.2.1. Neue Medien, Internet, Social Media 42
3.2.2. Medienwandel 44
3.2.3. Funktionen der Medien 45
3.2.4. Macht und Ohnmacht der Medien 47
3.2.5. Medienwirkung und Medienwirkungsforschung 48
3.2.6. Voraussetzungen der Medienwirkung 50
3.3. Öffentlichkeitsarbeit, Public Relations 52
3.3.1. Public Relations und Medienschaffende 54
4. Öffentlichkeit und Medien im Strafverfahren 57
4.1. Zwei Phasen des Strafverfahrens 58
4.2. Das Vorverfahren wird „entheimlicht“ 60
4.2.1. Öffentlichkeits- und Medienarbeit der Staatsanwaltschaft 63
4.2.2. Verletzung der Unschuldsvermutung 65
4.2.3. Vorverurteilung durch Medien 68
4.2.4. Vorfreispruch 70
4.3. Öffentlichkeit im Hauptverfahren 71
4.3.1. Öffentlichkeits- und Medienarbeit der Gerichte 73
4.3.2. Gerichtsberichterstattung 74
4.4. Unabhängigkeit der Organe der Strafrechtspflege 75
4.4.1. Der unvoreingenommene Staatsanwalt 76
4.4.2. Innere Unabhängigkeit des Richters 78
5. Medieneinfluss auf den Entscheid? Die Sicht der Rechtswissenschaft 82
5.1. Wie kommt ein Urteil zustande? 83
5.2. Ausserrechtliche Motive 86
5.3. Druck der Öffentlichkeit 87
5.4. Rechtsprechung zum Einfluss von Öffentlichkeit und Medien 90
5.4.1. Rechtsprechung des schweizerischen Bundesgerichts 91
5.4.2. Rechtsprechung der europäischen Instanzen 94
5.5. Meinungen der Lehre 95
6. Medieneinfluss auf den Entscheid? Die Sicht der Sozialwissenschaften 98
6.1. Theorien und Modelle der Entscheidung im Recht 99
6.1.1. Lösen eines komplexen Problems: Heuristiken, Faustregeln, Denkfehler 100
6.1.2. Geschichten konstruieren: das Story Modell 101
6.2. Empirische Forschung und ihre Methoden 103
6.3. Empirische Forschung zum Einfluss der Medien auf den Entscheid 106
6.3.1. Der Entscheid im Vorverfahren 107
6.3.1.1. Medieneinfluss im Vorverfahren 108
6.3.2. Das Urteil des Strafgerichts 110
6.3.2.1. Sachverhaltsfeststellung, Tat- und Schuldfrage 111
6.3.2.1.1. Einfluss der Medien auf den Schuldspruch 112
6.3.2.1.2. Opfer, Zeugen, Auskunftspersonen, Sachverständige 115
6.3.3. Strafzumessung 117
6.3.3.1. Der Antrag des Staatsanwalts als Anker 118
6.3.3.2. Einfluss der Medien auf die Strafzumessung 120
6.3.4. Laienrichter – Berufsrichter, Novizen – Experten 121
6.3.5. Einzelrichter – Kollegialgerichte 123
6.3.6. Deutsche Studien zum Medieneinfluss 125
6.3.6.1. Erste Umfragen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts 126
6.3.6.2. Die Umfragen der Forschungsgruppe an der Universität Mainz 127
6.3.6.3. Die Umfragen eines Kommunikationsberaters 130
6.4. Sind die Ergebnisse empirischer Forschung für das Recht relevant? 131
6.4.1. Skepsis der Juristen 132
6.4.2. Fragliche ökologische Validität 133
7. Gestaltung der Öffentlichkeits- und Medienarbeit 136
7.1. Strategien 139
7.1.1. Sprache, Bilder, Emotionen, Humor 141
7.1.2. Eigene Inititative des Beschuldigten: Rappaz, Meier 19, Ackermann 143
7.1.3. Lancieren von Beiträgen in der Fachpresse: die Mannesmänner 146
7.1.4. Prozesssponsoring: der Fall Weimar 148
7.2. Fallstricke der Öffentlichkeits- und Medienarbeit 150
7.2.1. Reaktanz 153
7.3. Ethische Aspekte 155
7.4. Alternativen zum Gang an die Medien 157
7.4.1. Auf Strafminderung plädieren 159
8. Öffentlichkeit- und Medienarbeit in der Praxis 162
8.1. Litigation-PR in den USA 162
8.1.1. Der Prozess gegen O.J. Simpson 165
8.2. Öffentlichkeits- und Medienarbeit in Deutschland 166
8.2.1. Nochmals Kachelmann 167
8.2.2. Eine Meinungsumfrage zum aktuellen Stand der Litigation-PR 169
8.3. Öffentlichkeits- und Medienarbeit in der Schweiz 170
8.4. Unterlassene Öffentlichkeits- und Medienarbeit? 172
8.4.1. Landesverräter Jeanmaire: nachlässige Verteidigung? 172
8.4.2. Hitler-Attentäter Bavaud: Unterdrückung von Publizität 174
9. Rechtliche Rahmenbedingungen der Öffentlichkeits- und Medienarbeit 175
9.1. Rechtsbeziehung zwischen Verteidiger und Beschuldigtem 175
9.1.1. Entschädigung für Öffentlichkeits- und Medienarbeit 176
9.2. Rechtsbeziehung zwischen Verteidiger und PR-Berater 177
9.3. Standesrecht: Die Berufsregeln des BGFA 178
9.3.1. Werbung 179
9.3.2. Berufsgeheimnis 181
9.3.3. Sorgfältige und gewissenhafte Berufsausübung 182
9.3.3.1. Kritik an der Rechtspflege 184
9.3.3.2. Öffentliche Kritik im hängigen Verfahren 186
9.3.3.2.1. Praxis der Aufsichtskommission im Kanton Zürich 187
9.3.3.2.2. Praxis des Bundesgerichts 190
9.3.3.2.3. Praxis der europäischen Instanzen 192
9.4. Verantwortung des Verteidigers für Public Relations 194
9.4.1. Der Anwalt als mittelbarer Urheber eines Medienbeitrags 196
Schluss 198
Literaturverzeichnis 200
Personenverzeichnis 219