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Berger, A. (2014). Die Bindung der Bürger an die Grundrechte. Ein Rechtsvergleich zwischen Deutschland und Russland. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54290-1
Berger, Anastasia. Die Bindung der Bürger an die Grundrechte: Ein Rechtsvergleich zwischen Deutschland und Russland. Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54290-1
Berger, A (2014): Die Bindung der Bürger an die Grundrechte: Ein Rechtsvergleich zwischen Deutschland und Russland, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54290-1

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Die Bindung der Bürger an die Grundrechte

Ein Rechtsvergleich zwischen Deutschland und Russland

Berger, Anastasia

Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 193

(2014)

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About The Author

Anastasia Berger (geb. Tarasova), geb. 1984 in Moskau (Russland); Studium der Rechtswissenschaften an der staatlichen Steuerakademie Moskau, Abschluss 2010; Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Erstes Staatsexamen 2011; 2012 DAAD-Stipendiatin an der Lomonossow-Universität (Moskau); Promotion 2013; 2012–2014 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Juristischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Derzeit Rechtsreferendarin am Landgericht München II.

Abstract

Anastasia Berger stellt zunächst die Drittwirkung der Grundrechte in der Wissenschaft und Rechtsprechung in Deutschland vor. Sodann skizziert sie die verfassungsrechtlichen Grundlagen im Lichte ihrer historischen Entwicklung in Russland. Der Vergleich zentraler verfassungsrechtlicher Normen (Art. 2, 15, 17, 18, 55 und 56 der russischen Verfassung) und der Rechtsprechung lässt Unterschiede beider Rechtssysteme erkennen. Die russische Verfassung stellt im Unterschied zum deutschen Grundgesetz eine direkt und unmittelbar wirkende Grundlage des gesamten Rechtssystems dar. Die Autorin untersucht zudem die zentralen Normen des russischen Zivilgesetzbuches. Berger stellt fest, dass die beiden Verfassungen aufgrund historisch unterschiedlicher Entwicklungen vom entgegengesetzten Blickwinkel auf die Grundrechtsfunktionen ausgehen. Gleichwohl zeigt die Analyse des russischen Privatrechts, dass die unmittelbare Wirkung der Grundrechte ohne Verlust der Privatautonomie möglich ist.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 15
A. Einleitung 17
B. Die Wirkung der Grundrechte auf das Privatrecht in der deutschen Rechtstheorie und Rechtsprechung 26
I. Die Theorie der „Drittwirkung“ in der deutschen Rechtslehre 27
1. Genese des Begriffs der „Drittwirkung“ 30
a) Die sogenannte „unmittelbare Drittwirkung“ von Grundrechten 30
b) Die Lehre von der mittelbaren Drittwirkung 33
c) Begründungsansätze in der neueren Zeit 34
2. Die Position der Rechtsprechung 36
3. Das Bundesverfassungsgericht: keine „Superrevisionsinstanz“ 38
4. Die Anerkennung der Grundrechtswirkung in einzelnen Bereichen des Privatrechts 40
5. Zusammenfassung 43
II. Zusammenfassung und Begriffsbestimmung 45
C. Die Bindung der Privaten an die Grundrechte in der russischen Rechtstheorie und Rechtsprechung 47
I. Untersuchung des russischen Verfassungsrechts 47
1. Die Entstehung der Konstitution der Russischen Föderation: rechtsgeschichtlicher Hintergrund und Grundrechtsverständnis 47
a) Die Entstehung der KRF und die grundrechtliche Tradition in Russland 47
b) Das Grundrechtsverständnis heute 50
2. Die Wirkung der Grundrechte unter den Privaten 55
a) Grundriss der verfassungsrechtlichen Grundlagen des Staatsaufbaus Russlands 55
b) Untersuchung einzelner Bestimmungen 58
aa) Die Pflichten des Staates im Spannungsverhältnis zwischen Schutz und Anerkennung der Grundrechte i.S.d. Art. 2 KRF 59
(1) Art. 2 KRF als Grundlage des Staatsaufbaus 59
(2) Art. 2 KRF als allgemeine grundrechtliche Schutzpflicht des Staates 60
(3) Die Schutzpflicht des Staates als Grundlage eines subjektiven Rechts des Bürgers 61
(4) Die Rechtslage in Deutschland 63
(5) Zusammenfassung 65
bb) Die direkte Wirkung der Verfassung gemäß Art. 15 Abs. 1 S. 1 KRF 65
(1) Direkte Wirkung und konkretisierende Rechtsvorschriften 66
(2) Die Verfassung der Russischen Föderation als Grundlage des gesamten Rechtssystems 69
cc) Die Pflicht zur Achtung der Verfassung durch die Bürger und deren Vereinigungen i.S.d. Art. 15 Abs. 2 KRF 70
(1) Der normative Inhalt der Pflicht aus Art. 15 Abs. 2 KRF 70
(2) Die Notwendigkeit von Generalklauseln zur Bindung der Bürger an die Verfassung 72
(3) Zusammenfassung 73
dd) Die Unmittelbare Geltung der Grundrechte i.S.d. Art. 18 S. 1 KRF 75
(1) Grundlegender Gehalt des Art. 18 Abs. 1 KRF 75
(2) „Direkte“ Wirkung der Verfassung und „unmittelbare“ Wirkung der Grundrechte 75
(3) Art. 18 KRF als Maßstab der Rechtmäßigkeit 76
(4) Grundrechte als subjektive Rechte 77
(5) Zusammenfassung 80
ee) Wechselwirkung grundrechtlicher Positionen i.S.d. Art. 17 Abs. 3 KRF 81
(1) Adressatenkreis der Norm 82
(2) Art. 17 Abs. 3 KRF als verfassungsunmittelbare Schranke 83
(3) Zusammenfassung 84
ff) Schranken der Grundrechte: Art. 17 Abs. 3, 55 Abs. 2, Abs. 3, 56 KRF 85
(1) Art. 17 Abs. 3 KRF 85
(2) Art. 55 Abs. 2, Abs. 3 KRF 85
(a) Art. 55 Abs. 2 KRF: Aufhebung und Schmälerung der Grundrechte und Freiheiten des Bürgers 85
(b) Allgemeine Grundrechtsschranke des Art. 55 Abs. 3 KRF 87
(aa) Inhaltliche Vorgaben der Art. 55 Abs. 3 KRF 87
(bb) Gesetzgebungskompetenz des Art. 55 Abs. 3 KRF 88
(cc) Der Gesetzesvorbehalt des Art. 55 Abs. 3 KRF als Parlamentsvorbehalt 89
(dd) Art. 55 Abs. 3 KRF als Verankerung des Verhältnismäßigkeitsprinzips 90
(ee) Landesverteidigung und Staatssicherheit: die Schranken der Art. 55 Abs. 3 und Art. 56 KRF 92
(ff) Vergleichende Betrachtung des Regelungsinhalts des Art. 55 Abs. 3 KRF 93
gg) Verfassungsrechtliche Pflichten 94
(1) Verfassungsrechtliche Pflichten im System der KRF 94
(2) Originäre verfassungsrechtliche Pflichten und ihr Verhältnis zu den Grundrechten 95
(3) Der Stellenwert der verfassungsrechtlichen Pflichten im Licht der direkten Wirkung von Grundrechten 98
(4) Die Vorstellung von den Grundpflichten in der deutschen Rechtslehre 100
hh) Zusammenfassung 101
(1) Die Verfassungsrechtliche Vorstellung von der Gesellschaft und der Person 102
(2) Unmittelbare und direkte Wirkung der Grundrechte 105
(3) Die Verfassung als universelle Rechtsnorm 106
(4) Abweichende Meinung in der Literatur: doch nur eine „mittelbare Drittwirkung“? 107
3. Das russische Verfassungsgericht: Eine „Superrevisionsinstanz“? 108
4. Schutz der Grundrechte durch das Strafrecht 110
5. Zusammenfassung und vergleichende Schlussfolgerungen 113
a) Rangordnung der Rechtsnormen 113
b) Stellenwert der Grundrechte 115
II. Grundrechte im russischen Privatrecht 118
1. Grundriss der historischen Entwicklung des russischen Privatrechts 120
2. Die Grundrechte im russischen Privatrecht 122
a) Die Verfassung als Quelle des Privatrechts 122
b) Der Staat als Subjekt des Privatrechtsverkehrs – eine „Flucht ins Private“? 125
c) Die Grundrechte als Objekte des russischen Privatrechts, Art. 2 Abs. 2 GKRF 128
d) Verfassungsrechtliche Gehalte der „grundlegenden Prinzipien“ des russischen Privatrechts i.S.d. Art. 1 GKRF 131
aa) Ähnlichkeit in den Formulierungen der KRF und GKRF 132
bb) Art. 1 GKRF als sogenannte „Prinzipiennorm“ 134
cc) Die Grundlegenden Prinzipien und ihr Verhältnis zu den Grundrechten 136
dd) Einzelne Prinzipien des Art. 1 GKRF 139
(1) Das Prinzip der Unantastbarkeit des Eigentums 139
(2) Der Schutz bürgerlicher Rechte Art. 45, 46 KRF i.V.m. Art. 11 ff. GKRF 141
(3) Die Vertragsfreiheit und ihre Schranken im russischen Zivilrecht 143
(a) Die Vertragsfreiheit als Grundsatz des russischen Zivilrechts 144
(aa) Begriffsbestimmung 144
(bb) Verfassungsrechtlicher Gehalt der Vertragsfreiheit 145
(b) Der Schutz der schwächeren Seite und das Prinzip der Gleichheit der Teilnehmer am Privatrechtsverkehr 148
(aa) Schutzmechanismen des Privatrechts 149
(bb) Schutzsubjekte 150
(cc) Gesetzliche Fallgruppen und Beispiele 151
(dd) Zusammenfassung 153
(c) Der Kontrahierungszwang als Instrument zur Durchsetzung von Grundrechten im Privatrecht 155
(aa) Der Kontrahierungszwang und seine Mechanismen im GKRF 156
(bb) Die Gleichheit der Teilnehmer des Privatrechtsverkehrs als Schutzzweck des Kontrahierungszwangs 158
(d) Die Wechselwirkung zwischen den grundlegenden Prinzipien der Vertragsfreiheit und der Gleichheit der Teilnehmer des Privatrechtsverkehrs 159
(aa) Der Inhalt des Gleichheitsprinzips im russischen Privatrecht 159
(bb) Einschränkungen der Vertragsfreiheit durch die Mechanismen zum Schutz der schwächeren Seite 160
(cc) Vergleichende Betrachtung der Rechtslage in Deutschland 162
(4) Rechtsmissbrauch i.S.d. Art. 10 Abs. 1 GKRF 167
(a) Die dogmatische Stellung des Missbrauchsverbots im russischen Zivilrecht 167
(b) Schikaneverbot i.S.d. Art. 10 Abs. 1, 1. Var. GKRF 170
(c) Rechtsfolgen des Rechtsmissbrauchs 170
(d) Die Tatbestände des Art. 10 Abs. 1 GKRF neben dem allgemeinen Rechtsmissbrauchsverbot 172
(e) „Gutgläubigkeit von Handlungen der Teilnehmer am Privatrechtsverkehr“ i.S.d. Art. 1 Abs. 3 GKRF 174
(f) Zusammenfassung und Vergleich 176
e) Der Schutz immaterieller Güter 177
aa) Das Wesen immaterieller Güter und Rechte 178
(1) Die Vorstellung von Rechtsgütern und Rechten im russischen Recht 180
(2) Die Vorstellung von Rechtsgütern und Rechten im deutschen Recht 182
(3) Die theoretischen Vorstellungen von persönlichen immateriellen Gütern in der russischen Rechtstheorie 184
(4) Rechtslage in Deutschland 185
(5) Zusammenfassung 186
bb) Die Handhabung der Persönlichkeitsrechte in russischer Lehre und Rechtsprechung 186
3. Zusammenfassung 192
D. Schlussfolgerungen und Ausblick 198
I. Wandel der Gesellschaft und Dimensionen der Grundrechte 198
II. Rechte und Güter 200
III. Schutzpflichten des Staates 202
IV. Ergebnis 204
V. Ausblick 205
E. Zusammenfassung 208
Anhang: Verfassung der Russischen Föderation von 1993 219
Literaturverzeichnis 256
Stichwortverzeichnis 270