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Schneller, C. (1999). Objektbezogene Legalplanung. Zur Zulässigkeit von Investitionsmaßnahmengesetzen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49624-2
Schneller, Christian. Objektbezogene Legalplanung: Zur Zulässigkeit von Investitionsmaßnahmengesetzen. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49624-2
Schneller, C (1999): Objektbezogene Legalplanung: Zur Zulässigkeit von Investitionsmaßnahmengesetzen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49624-2

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Objektbezogene Legalplanung

Zur Zulässigkeit von Investitionsmaßnahmengesetzen

Schneller, Christian

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 778

(1999)

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Abstract

In den Jahren 1993 und 1994 verabschiedete der Bund zwei "Investitionsmaßnahmengesetze", durch die Neubauabschnitte im Rahmen der Bahnverbindung Hannover-Berlin sowie der Ostseeautobahn A20 "planfestgestellt" wurden.

Der Autor geht am Beispiel dieser Gesetze der Frage nach, ob es dem Staat erlaubt ist, typische administrative Planungsentscheidungen zu konkreten Vorhaben im Einzelfall unmittelbar durch Gesetz zu regeln. Im Mittelpunkt stehen Überlegungen zum Gewaltenteilungsprinzip, zu Rechtsschutz- und Verfahrensgarantien der Verfassung sowie zur Abgrenzung verfassungspolitischer und verfassungsrechtlicher Einwände. Schneller legt dar, warum das Grundgesetz einzelfallbezogene Planungen in Gesetzesform zuläßt, solange eine willkürliche Formenwahl unterbleibt und verweist auf Gründe für eine Fortentwicklung dieses Instruments zur effektiven Mischform parlamentarisch-administrativer Objektplanung.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 17
Einleitung 21
Erstes Kapitel: Hintergrund und Entstehungsgeschichte der Investitionsmaßnahmengesetze 24
A. Objektbezogene Legalplanung in der deutschen Verfassungsgeschichte 24
I. Objektbezogene Legalplanung vor Geltung des Grundgesetzes 24
II. Objektbezogene Legalplanung seit Geltung des Grundgesetzes 27
B. Zur Verfahrensdauer von Verkehrswegeprojekten vor der Wiedervereinigung 30
I. Durchschnittliche Planungszeiten bei Verkehrs wegeprojekten 31
II. Ursachen überlanger Planungszeiten 32
1. Verringerte Akzeptanz von Verkehrs wegeprojekten 32
2. Verwaltungsinterne Planungsverfahren 34
3. Planfeststellungsverfahren 34
4. Rechtsschutzverfahren 35
III. Auswirkungen der Verfahrensdauer im Verkehrswegebau 36
C. Entstehungsgeschichte der verkehrsplanerischen Investitionsmaßnahmengesetze 38
I. Die Doppelstrategie des Bundes 39
1. Reformimpuls Wiedervereinigung 39
2. „Systemimmanente" Verfahrensbeschleunigung 40
II. Die Entwicklung des Konzepts für Investitionsmaßnahmengesetze 41
III. Der Musterentwurf vom August 1991 43
1. Regelungsinhalt 44
2. Reaktionen 45
IV. Die Investitionsmaßnahmengesetze zur „Südumfahrung Stendal" und zum Autobahnabschnitt „Wismar West-Wismar Ost" 46
1. Die Sondersituation in Stendal 47
2. Die Sondersituation in Wismar 47
V. Zwischenzeitliche Aufgabe der Idee objektbezogener Legalplanung? 48
Zweites Kapitel: Investitionsmaßnahmengesetze und Gesetzestypik 51
A. Einordnung der Investitionsmaßnahmengesetze in die Gesetzestypik 51
I. Qualifizierung als Plangesetze 51
1. Die Unterscheidung von Planungs- und Plangesetz 51
2. Weitere Definitionsansätze 52
3. Zwischenergebnis 53
II. Qualifizierung als Maßnahmegesetze 54
1. Maßnahmegesetze als Phänomen des modernen Verwaltungsstaates 54
2. Der Begriff des Maßnahmegesetzes in Rechtsprechung und Literatur 56
a) Situations- und Zweckgebundenheit 56
b) Zeitlich begrenzter Geltungsanspruch 58
c) Selbstvollzugscharakter 59
d) Erschöpfung im „politischen Zweck" 60
e) Die Auffassung des Bundesverfassungsgerichts 61
3. Zwischenergebnis 61
B. Zur verfassungsrechtlichen Zulässigkeit von Maßnahmegesetzen 61
I. Verfassungsrechtliche Einwände gegen Maßnahmegesetze 62
II. Das Maßnahmegesetz als Begriff der Rechtssoziologie 63
III. Die Auffassung des Bundesverfassungsgerichts 64
IV. Zur begrifflichen Abgrenzbarkeit von Maßnahmegesetzen 64
1. Sachnähe und Zweckorientierung 64
2. Gerechtigkeit 65
3. Zeitliche Geltungsbegrenzung und Selbstvollzugscharakter 66
V. Zwischenergebnis 67
C. Maßnahmegesetz und grundgesetzlicher Gesetzesbegriff 68
I. Gesetz als inhaltsoffene Regelung 68
II. Gesetzesbegriff und Kompetenzzuweisung 70
III. Gesetz als abstrakt-generelle Regelung 71
IV. Gesetz als Regelung des „Wichtigen" 72
V. Gesetz als materiell-rechtsstaatlicher Begriff 74
VI. Zwischenergebnis 75
Drittes Kapitel: Die Vereinbarkeit von Investitionsmaßnahmengesetzen mit der grundgesetzlichen Funktionenordnung 76
A. Kritik in der Literatur 76
B. Die Funktionenordnung des Grundgesetzes 78
I. Zur Einbeziehung staatsphilosophischer Gewaltenteilungskonzepte 78
1. Gewaltenteilung als überpositives Dogma 78
2. Gewaltenteilung und Verfassungswandel 79
3. Methodische Aspekte 80
4. Zwischenergebnis 82
II. Teilung und Verschränkung der Staatsfunktionen 82
1. Funktionale und organisatorische Gewaltenteilung 83
2. Verschränkungen der Staatsfunktionen 83
3. Konstituierung und Mäßigung staatlicher Macht 84
4. Zwischenergebnis 86
C. Verwaltungsvorbehalt 86
I. Zur Bestimmbarkeit der Exekutivfunktion 86
II. Induktive Herleitung eines Exekutivvorbehalts? 87
III. Art. 33 Abs. 4 GG als institutioneller Administrativvorbehalt? 89
IV. Gesetzesvollzug als Administrativvorbehalt? 91
1. „Notwendiger" Gesetzesvollzug als Reservat der Verwaltung? 91
a) Gesetzesvollzug durch schlichten Parlamentsbeschluß 92
b) „Gesetzesvollzug" durch Gesetz? 93
aa) Einwände gegen die Figur des „gesetzesvollziehenden Gesetzes" 93
bb) Problem der Gesetzeskollision 94
c) Selbstbindung des Gesetzgebers und Konsequenz im Planungsrecht 95
aa) Kollisionsregeln und Verfassungsrecht 95
bb) Auslegung im Einzelfall 96
cc) Willkürverbot und Vertrauensschutz 97
d) Zwischenergebnis 98
2. Vollziehbarkeit als Grenze legislativer Regelungsfreiheit? 99
a) Vollziehbarkeit als Rechtsstaatsgebot 99
b) Gesetzesvollzug als exekutive „Restkompetenz" 100
c) Stellungnahme 101
aa) Möglichkeit von Grundrechtseinschränkungen „durch Gesetz" 101
bb) Vollzugsentscheidung und Vollzugsakt 101
cc) Vollziehbarkeit und Allgemeinheit des Gesetzes 102
dd) Gesetzgeberische Gestaltungsfreiheit 103
ee) Zwischenergebnis 104
V. Administrativvorbehalt für die objektbezogene Fachplanung? 104
1. Organstrukturen und Funktionsmerkmale als Kriterien verfassungsmäßiger Kompetenzzuordnung 105
a) Der Gedanke der „funktionsgerechten Organstruktur" 105
b) (Fach-)planung als Domäne der Exekutive 106
c) Komplexität und Sachverstand 107
2. Einwände gegen einen Administrativvorbehalt kraft funktionaler Eignung 108
a) Verfassungsrechtliche Verankerung 109
b) Politische Gestaltungsfreiheit und Kompetenz-Kompetenz 111
c) Zwischenergebnis 112
3. Legalplanung und Abwägungsgebot 113
a) Parlamentarischer Mehrheitsentscheid 114
b) Entscheidungsvorbereitung durch private Planungsgesellschaften 116
aa) Entscheidungsvorbereitung als Entscheidungsbeteiligung 116
bb) Private Entscheidungsbeteiligung und Abwägungsvorgang 117
cc) Zwischenergebnis 119
c) Zur inhaltlichen Verantwortbarkeit staatlicher Planungsentscheidungen 119
VI. Zwischenergebnis 122
D. Kernbereich der Exekutive 122
I. Der Kernbereichsgedanke in der Verfassungsrechtsprechung 122
II. Konkretisierungen des (exekutiven) Kernbereichs in der Literatur 123
III. Kritik an der Kernbereichsthese 124
IV. Stellungnahme 125
1. Exekutiver Kernbereich nur für Regierungsfunktion 125
2. Verbands- und Organkompetenzen als grundgesetzliches Zuordnungsmuster 126
3. Ziel sachgerechter und verantwortlicher Aufgabenerfüllung 127
E. Ergebnis 128
Viertes Kapitel: Die Vereinbarkeit von Investitionsmaßnahmengesetzen mit der bundesstaatlichen Ordnung und der Garantie kommunaler Selbstverwaltung 129
A. Bundesstaatliche Ordnung 129
I. Kritik in der Literatur 129
II. Grundgesetzliche Verbandszuständigkeiten in der Verkehrswegeplanung 130
III. Legislatives Zugriffsrecht und „Entmachtung der Länder" 131
IV. Ergebnis 134
B. Garantie kommunaler Selbstverwaltung 134
I. Kritik in der Literatur 134
II. Planungshoheit der Gemeinden 134
III. Recht auf Anhörung 136
IV. Ergebnis 137
Fünftes Kapitel: Die Vereinbarkeit von Investitionsmaßnahmengesetzen mit Art. 19 Abs. 1 Satz 1 GG 138
A. Kritik in der Literatur 138
B. Die Tatbestandsseite der Norm: Grundrechtseinschränkung durch oder aufgrund eines Gesetzes 139
I. Der Grundrechtsbegriff des Art. 19 Abs. 1 Satz 1 GG 139
II. Einschränkung durch Gesetz oder aufgrund eines Gesetzes 141
III. Regelungsintensität 144
C. Grundrechtseinschränkungen durch Investitionsmaßnahmengesetze 144
I. Grundrechtseinschränkungen durch die Enteignungsregelung der Investitionsmaßnahmengesetze? 145
1. Zur Anwendbarkeit von Art. 19 Abs. 1 Satz 1 GG bei Enteignungsregelungen 145
a) Die Auffassungen des Bundesverfassungsgerichts und in der Literatur 145
b) Stellungnahme 146
2. Zwischenergebnis 149
II. Grundrechtseinschränkungen durch Verkehrslärmimmissionen 149
1. Eingriff in die körperliche Unversehrtheit - Art. 2 Abs. 2 GG 150
2. Einschränkung der Eigentumsnutzung durch Verkehrslärm - Art. 14 Abs. 1 GG 152
3. Zwischenergebnis 153
D. Rechtsfolgenseite der Norm: Verbot der Einzelfallregelung 153
I. Verbot von Einzelpersonengesetzen 154
II. Verbot von Einzelfallgesetzen zur Regelung konkreter Sachverhalte? 155
1. Art. 19 Abs. 1 Satz 1 GG als Ausdruck der Funktionenordnung 155
2. Kritik 156
3. Die Auffassung des Bundesverfassungsgerichts 157
4. Zwischenergebnis 158
III. Definitionsmerkmaie des Einzelpersonengesetzes 159
1. Bestimmbarkeit des Adressatenkreises 159
2. Gesetzgeberische Absicht 160
3. Übersehbarkeit des Adressatenkreises 161
4. Zwischenergebnis 161
E. Investitionsmaßnahmengesetze als grundrechtseinschränkende Einzelpersonengesetze 162
I. Bestimmbarkeit des Adressatenkreises 162
1. Grundrechtseingriffe durch Lärmimmissionen 162
2. Grundrechtseingriffe durch Enteignung von Anliegern im Trassenverlauf 162
II. Übersehbarkeit des Adressatenkreises 163
III. Ausnahmsweise Zulässigkeit grundrechtseinschränkender Einzelpersonengesetze 165
F. Ergebnis 166
Sechstes Kapitel: Die Vereinbarkeit von Investitionsmaßnahmengesetzen mit Rechtsschutz- und Verfahrensgarantien des Grundgesetzes 167
A. Kritik in der Literatur 167
B. Die Rechtsschutzgarantie des Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG 169
I. Rechtsschutz gegen Gesetze 169
II. Umfang der Rechtsschutzgarantie 172
1. Zur „Effektivität" des Rechtsschutzes 173
2. Gerichtlicher Instanzenzug 177
3. Annahmeverfahren 178
4. Materiell-rechtlicher Prüfungsmaßstab 180
III. Abhängigkeit des Rechtsschutzumfangs von der staatlichen Handlungsform 180
1. Gesetzliche Regelungsdichte und Rechtsschutzintensität 180
2. Rechtsschutzgarantie und Verbot des grundrechtseinschränkenden Einzelfallgesetzes 182
3. Art. 3 Abs. 1 GG als materieller Prüfungsmaßstab 182
4. Formenmißbrauch durch gezielte Rechtsschutzverkürzung 183
5. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 184
IV. Zwischenergebnis 185
C. Grundrechtsimmanentes Rechtsschutzgebot 185
I. Rechtsschutzgebot als Bestandteil des materiellen Grundrechts 185
II. Vereinbarkeit von Investitionsmaßnahmengesetzen mit Art. 14 Abs. 3SatzlGG 186
1. Die Verfassungsrechtsprechung zur Legalenteignung 186
2. Einwände gegen die Rechtsprechung zur Legalenteignung 187
3. Zwischenergebnis 190
III. Zur Einwirkung der Grundrechte auf den gerichtlichen Rechtsschutz 190
1. Das Verhältnis von grundrechtlichem Rechtsschutzanspruch und Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG 191
a) Vorrang des grundrechtlichen Rechtsschutzgebotes? 192
b) Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG als lex specialis bzw. „Rechtsschutzklammer" 193
2. Konkretisierbarkeit des Gebotes grundrechtsimmanenten Rechtsschutzes 194
3. Zwischenergebnis 194
D. Grundrechtliche Anforderungen an die Verfahrensgestaltung außerhalb des gerichtlichen Rechtsschutzes 195
I. Aussagen des Bundesverfassungsgerichts 195
1. Grundrechte als Maßstab außergerichtlichen Verfahrensrechts 195
2. Grundrechte als Quelle des Verfahrensrechts 196
II. Inhalt und Umfang grundrechtsgebotener Verfahrensgestaltung 197
1. Grundrechtsoptimierende Auslegungsansätze 197
2. Kritik und restriktive Interpretation 199
3. Zur Ableitbarkeit verfahrensrechtlicher Positionen aus den Grundrechten 199
a) „Defiziente Struktur" der Grundrechte 200
b) Unterschiedliche Verfahrensfunktionen 200
c) Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers 201
d) Zwischenergebnis 201
III. Grundrechtsgebotene Verfahrensmaximen für die Planung infrastruktureller Großvorhaben 202
1. Frühzeitige Verfahrensbeteiligung 202
2. Umfang und Intensität der Verfahrensbeteiligung 203
IV. Betroffenenbeteiligung in der objektbezogenen Legalplanung 203
E. Ergebnis 205
Zusammenfassung und Ausblick 206
A. Ergebnisse der Kapitel 1 bis 6 206
B. Zum Anwendungsrahmen für Investitionsmaßnahmengesetze 209
C. Festlegung objektbezogener Grundsatzentscheidungen durch Gesetz 210
I. Gesetzliche Festlegung von Planungskorridoren in der linienförmigen Planung von Verkehrswegen 210
II. Vereinbarkeit mit individualschützenden Anforderungen des Grundgesetzes 211
III. Beschleunigungswirkung 212
IV. Entzerrung von politischer Grundsatzentscheidung und planerischer Problembewältigung 213
1. Berücksichtigung unterschiedlicher Verfahrensfunktionen 213
2. Politisierung des Planungsprozesses durch plebiszitäre Entscheidungselemente 215
3. Zur ΒindungsWirkung des Fernstraßenausbaugesetzes 216
Literaturverzeichnis 218