Den Verfassungsstaat nachdenken
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Den Verfassungsstaat nachdenken
Eine Geburtstagsgabe
Editors: Blankenagel, Alexander
Wissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte, Vol. 79
(2014)
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About The Author
Alexander Blankenagel, Jahrgang 1946, promovierte 1975 zum Thema »Zur Funktion der Grundrechte in der UdSSR« in München. 1984 Habilitation zum Thema »Tradition und Verfassung« (1986); nach einer Lehrstuhlvertretung in Frankfurt 1986 Professur für Öffentliches Recht und Ostrecht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg; ab 1992 Professur für Öffentliches Recht, Russisches Recht und Rechtsvergleichung an der Humboldt-Universität Berlin; ständiger Gastprofessor an der Central European University in Budapest; Gastprofessuren an der Law School der University of Chicago 1994 und an der Universität Florenz 1998.Abstract
»Den Verfassungsstaat nachdenken«: Hinter diesem vieldeutigen Titel verbirgt sich eine Hommage ganz eigener Art an Peter Häberle. Der Band ist heterogen in seinen Themen. Er ist jedoch homogen in dem Versuch, inspiriert durch das umfangreiche Werk von Peter Häberle, ganz grundsätzliche Fragestellungen des Verfassungsstaates, für die in der laufenden verfassungsrechtlichen Literatur sich zumeist weder Zeit noch Ort finden, aufzugreifen und in einem ersten Zugriff, oft durch einen kleinen Paradigmenwechsel, aufzubereiten. Wie sieht die Verfassung der Internetgesellschaft aus? Lässt sich das Völkerrecht neu und menschheitsbezogen konzipieren? Erfasst die scheinbar so klare Dichotomie von Verfassungsänderung und Verfassungsgebung alle Varianten der Verfassungswerdung? Was ist der verfassungsrechtliche »state of the art« bei der Regelung des Parteienwesens? Warum gibt es keinen allgemeinen Kompensationsanspruch bei Grundrechtsverletzungen? Gibt es im Verfassungsrecht »etwas zu lachen«? Und schließlich, den Geehrten ins Visier nehmend: Was war und ist die Staatsrechtslehrervereinigung für Peter Häberle? Wer im Verfassungsrecht nach neuen Antworten auf alte oder neue Fragen sucht, wird an diesem Band seine Freude haben.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhalt | 9 | ||
Alexander Blankenagel: Effizienter Grundrechtsschutz: Über die Vereinbarkeit von hehren Grundrechten und schnödem Geld | 11 | ||
I. Einleitung | 11 | ||
II. Bestandsaufnahme: Geldliche Kompensation bei Grundrechtsverletzungen | 12 | ||
1. Die Regelungssystematik | 12 | ||
2. Eigentum | 16 | ||
3. Leben, Gesundheit, Freiheit | 17 | ||
4. Menschenwürde und das allgemeine Persönlichkeitsrecht | 18 | ||
5. Andere Grundrechte | 19 | ||
III. Alternativen | 20 | ||
IV. Klage und begnüge Dich | 25 | ||
V. Über die Notwendigkeit und die Vorteile einer geldlichen Kompensation bei rechtswidrigen Grundrechtsbeeinträchtigungen | 27 | ||
1. Kompensation für Rechtsbeeinträchtigungen | 27 | ||
2. Das Gebot der Folgerichtigkeit gesetzgeberischen Handelns | 32 | ||
3. Das Gebot effektiven Rechtsschutzes | 36 | ||
4. „Unvollkommene Wiedergutmachung“ | 40 | ||
VI. Schluß | 41 | ||
Markus Kotzur: Das Völkerrecht von der Menschheit her denken. Einige Überlegungen zu den „global commons“ | 43 | ||
I. Die Menschheit in guter Verfassung? | 43 | ||
1. Die Menschheit als Geltungsgrund des Völkerrechts | 44 | ||
a) Idealistisch gedacht: Menschheitsgewissen und Menschheitsbewusstsein | 45 | ||
b) Realistisch gedacht: Die global vernetzte Menschheit | 48 | ||
2. Eine von der Menschheit her gedachte Konstitutionalisierung des Völkerrechts | 49 | ||
II. Die Verfassungsidee als Matrix: Machtverschiebungen, neue verfassunggebende Gewalten | 51 | ||
1. Verfassungsqualität und die „verfassunggebende Gewalt“ der Menschheit | 51 | ||
2. Multiple „verfassunggebende Gewalten“ | 53 | ||
3. Multiple Akteure, die im Namen der Menschheit „verfassunggebende Gewalt“ beanspruchen – ein erster Blick auf die „global commons“ | 55 | ||
III. Völkerrechtliche Teilregime auf dem Weg zu „Verfasstheit“ – ein zweiter Blick auf die „global commons“ als Referenzfeld | 59 | ||
IV. Die global commons und das „bonum commune humanitatis“ | 65 | ||
V. Schlussbemerkung | 69 | ||
Jörg Luther: Die Verfassungskultur des homo ridens | 71 | ||
I. Fragestellung | 71 | ||
II. Kulturen und Funktionen des Lachens | 72 | ||
III. Juristen als lachende Dritte und Narren | 77 | ||
IV. Das Lachen in der Verfassunggebung | 82 | ||
V. Verfassungsrechtliche Regulierungen der Lachkultur | 88 | ||
VI. Das Menschenbild des homo ridens | 95 | ||
Lothar Michael: Verfassungen vom Ende her denken | 101 | ||
I. Respice finem! | 101 | ||
II. Warum wir Verfassungen zunächst vom Anfang her begreifen | 103 | ||
1. Entstehung als Erklärung von Sein | 103 | ||
2. Ursprung als Vergewisserung der Identität | 107 | ||
3. Mythos als Verfassungstradition | 108 | ||
III. Warum wir Verfassungen vom Ende her denken sollten | 112 | ||
1. Einlösung eines Säkularisierungsversprechens | 112 | ||
2. Den offenen Verfassungsstaat zu Ende denken | 114 | ||
3. Volkssouveränität zu Ende denken | 116 | ||
4. Den Rechtsstaat zu Ende denken | 118 | ||
5. Balance zwischen Kontinuität und Diskontinuität | 119 | ||
6. Legitimitätsgewinn durch Akklamation und Alternativität | 121 | ||
IV. Entkräftung möglicher Einwände gegen eine Konzeption der Verfassungsablösung | 124 | ||
1. Gefahr der Destabilisierung | 124 | ||
2. Infragestellung von Prämissen der Verfassung als guter Ordnung | 125 | ||
3. Gefährdung des Verfassungskonsenses als Grundlage der Verfassungsgeltung | 126 | ||
V. Konsequenzen aus der Konzeption der Verfassungsablösung | 128 | ||
1. Notwendigkeit einer verfassungstheoretischen Kategorie der verfassungsablösenden Gewalt | 128 | ||
2. Neubewertung aller Wege der Verfassungsrevision | 130 | ||
3. Notwendigkeit einer praktischen Operationalisierung der verfassungsablösenden Gewalt | 132 | ||
VI. Denke an das Ende von Lykurg! | 133 | ||
Martin Morlok: Parteienartikel der Verfassungen im Lichte der Textstufenanalyse | 135 | ||
I. Parteienartikel als Gegenstand der Textstufenanalyse | 135 | ||
1. Einleitung | 135 | ||
2. Das Konzept der Textstufenanalyse | 139 | ||
II. Konstitutionalisierungsphasen der politischen Parteien | 142 | ||
1. Vorphasen | 142 | ||
2. Initiale ausdrückliche Konstitutionalisierung | 144 | ||
3. Weitere Wellen der Konstitutionalisierung der Parteien | 146 | ||
a) Dekolonialisierung | 146 | ||
b) Demokratisierung in Südeuropa | 147 | ||
c) Demokratisierung der postkommunistischen Staaten | 147 | ||
d) Modernisierung älterer Verfassungen | 148 | ||
e) Europäische Ebene | 149 | ||
III. Regelungsgegenstände der Parteienartikel | 149 | ||
1. Grundsätzliche Bedeutung der Parteien | 150 | ||
2. Gewährleistung der Parteienfreiheit | 151 | ||
3. Gleichbehandlung | 153 | ||
4. Innerparteiliche Demokratie | 154 | ||
5. Parteienfinanzierung | 156 | ||
6. Begrenzungen der Parteitätigkeit | 158 | ||
7. Parteien und wehrhafte Demokratie | 159 | ||
8. Indirekte Parteienartikel | 162 | ||
IV. Konstitutionelle und einfachgesetzliche Regelungen über die politischen Parteien | 164 | ||
V. Ertrag | 167 | ||
Ingolf Pernice: Die Verfassung der Internetgesellschaft. Zur Rolle von Staat und Verfassung im Zuge der digitalen Revolution | 171 | ||
Einführung | 171 | ||
I. Das Gemeinwesen unter dem Druck von Europäisierung und Globalisierung | 173 | ||
II. Digitale Revolution, Staat und Internetgesellschaft | 179 | ||
1. Das Internet und die Emergenz einer globalen Gesellschaft | 179 | ||
2. Die digitale Agenda der Politik im Koalitionsvertrag 2013 | 182 | ||
3. Ein Ordnungsrahmen für das Internet in der neuen Weltordnung | 187 | ||
III. Staat und Bürger in der Internetgesellschaft | 188 | ||
1. Bürgerbeteiligung und „e-government“ | 189 | ||
2. Informationsfreiheit, „open-data“ und „open government“ | 190 | ||
3. Offene Staatlichkeit „reloaded“ | 194 | ||
IV. Internet-Governance und der Wandel des Verfassungsbegriffs | 195 | ||
1. Aspekte der Internet-Governance | 196 | ||
2. „Verfassung“ des Internets als Paradigma | 199 | ||
3. Der Verfassungsbegriff in steuerungstheoretischer Perspektive | 201 | ||
V. Schlussfolgerungen zur Verfassung der Internetgesellschaft | 203 | ||
1. Schutz der Menschen- und Grundrechte | 204 | ||
2. Demokratische Legitimation | 206 | ||
3. Infrastrukturverantwortung und Cybersicherheit | 206 | ||
Ausblick | 208 | ||
Helmuth Schulze-Fielitz: Staatsrechtslehrervereinigung als „Heimat“ | 209 | ||
I. Ausgangspunkt: Selbstreflexion der Staatsrechtslehre als Aufgabe | 209 | ||
II. Heimat als heuristischer Begriff | 211 | ||
1. Annäherungen | 211 | ||
2. Motive für die Wahl des Begriffs „Heimat“ | 213 | ||
III. Rahmenbedingungen der Wissenschaftsentwicklung | 215 | ||
1. Ausdifferenzierung und Spezialisierung der Wissenschaft | 215 | ||
2. Folgen für die Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer | 217 | ||
a) Die formale Homogenität der Vereinigung der Staatsrechtslehrer | 217 | ||
b) Die materielle Heterogenität durch formelle und informelle Ausdifferenzierungsprozesse | 218 | ||
IV. Die professionelle Organisation der Staatsrechtslehre als „Heimat“ | 220 | ||
1. Heimat als wechselseitige Anerkennung | 220 | ||
2. Heimat als Raum der Distanz | 222 | ||
3. Heimat als Utopie | 224 | ||
V. Individuelle Dimensionenwissenschaftlicher Heimat | 226 | ||
1. „Heimat“ als Standbein einer europäischen und universalen Verfassungslehre | 226 | ||
2. Jahrestagungen als diskursive Heimat | 229 | ||
3. Das Ambiente leidenschaftlicher Theoriearbeit als Heimat | 234 | ||
4. Folgerungen für die Work-Life-Balance | 236 | ||
VI. Ausblick: Staatsrechtslehre als Lebensform | 238 | ||
Autorenverzeichnis | 239 |