Das Wasserentnahmeentgeltgesetz Nordrhein-Westfalen
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Das Wasserentnahmeentgeltgesetz Nordrhein-Westfalen
Bestandsaufnahme und Evaluierung
Studien zu Umweltökonomie und Umweltpolitik, Vol. 9
(2014)
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Univ.-Prof. Dr. Erik Gawel ist Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Institutionenökonomische Umweltforschung, und Direktor des Instituts für Infrastruktur und Ressourcenmanagement der Universität Leipzig. Er ist zugleich Leiter des Departments Ökonomie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ in Leipzig. Prof. Gawel promovierte in Köln und habilitierte sich in Augsburg im Fach Volkswirtschaftslehre zu umweltökonomischen und finanzwissenschaftlichen Themen und war Gastprofessor der Universität Bremen im DFG-Graduiertenkolleg »Risikoregulierung und Privatrechtssystem«. Nach wissenschaftlichen Stationen am Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstitut an der Universität zu Köln, dem Zentrum für Interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld, dem Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern (Bonn) und dem wissenschaftlichen Stab der Energie-Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages ist er seit 2001 Professor für Volkswirtschaftslehre. Vor der IHK Frankfurt am Main ist er öffentlich bestellt und vereidigt für Entgeltfragen der kommunalen Ver- und Entsorgung. Er ist u.a. Mitglied der European Academy of Sciences and Arts, des umweltökonomischen Ausschusses im Verein für Socialpolitik und gehört dem wissenschaftlichen Beirat der Zeitschriften »Energies« und »Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht« an. Als Umwelt- und Institutionenökonom blickt Prof. Gawel auf ein mittlerweile 25jähriges Schaffen im Dienste der Umweltforschung zurück. Er ist insbesondere als Brückenbauer zwischen Wirtschafts- und Rechtswissenschaft bekannt und gehört zu den profiliertesten deutschsprachigen Experten für ökonomische Instrumente in der Umweltpolitik, insbesondere für die Wasserwirtschaft.Abstract
Gegenwärtig erheben in Deutschland 13 Bundesländer Wasserentnahmeentgelte, d.h. Abgaben auf das Entnehmen und Ableiten von Grund- bzw. Oberflächenwasser. Auch in Nordrhein-Westfalen besteht seit 2004 eine entsprechende Abgabenpflicht, die seither mehrfach geändert worden ist. Als Instrumente einer nachhaltigen Ressourcenpolitik sind Wasserentnahmeentgelte allerdings nicht unumstritten.Vor diesem Hintergrund unternimmt die vorliegende Studie eine umfassende Bestandsaufnahme des Wasserentnahmeentgeltgesetzes (WasEG) NRW und eine Evaluierung sowohl der konzeptionellen Grundlagen als auch der konkreten Ausgestaltung der Abgabe. Dabei stellen sich einerseits Fragen der lenkungspolitischen, aber auch verfassungsrechtlichen Rechtfertigung als Vorteilsabschöpfungsabgabe sowie des Beitrages zum Kostendeckungsgrundsatz nach Art. 9 Wasserrahmenrichtlinie. Zudem werden alle Ausgestaltungsmerkmale des WasEG (Abgabetatbestand, Ausnahmeregelungen, Bemessungsgrundlage, Abgabesatz, Aufkommensverwendung u.v.m.) auf den Prüfstand gestellt und konzeptionell evaluiert. Das Werk beschließt mit umfangreichen rechtspolitischen Empfehlungen für die Weiterentwicklung des WasEG.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis | 8 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 9 | ||
A. Gegenstand und Untersuchungsauftrag | 13 | ||
I. Das nordrhein-westfälische WasEG: Hintergrund und Gesetzeshistorie | 13 | ||
1. Rechtspolitischer Hintergrund | 13 | ||
2. Das WasEG 2004 und Änderungsgesetz 2009 | 16 | ||
3. Die Novellen zum WasEG 2011 und 2013 | 17 | ||
II. Untersuchungsauftrag | 18 | ||
B. Grundlegende Rechtfertigungen von Wasserentnahmeabgaben und ihre Implikationen für die Ausgestaltung | 20 | ||
I. Ressourcenlenkung | 20 | ||
1. Grundkonzept, Wirkungen und verfassungsrechtliche Anerkennung | 20 | ||
2. Ausgestaltungsimplikationen | 25 | ||
II. Vorteilsabschöpfung | 26 | ||
1. Grundkonzept und verfassungsrechtliche Anerkennung | 26 | ||
2. Bemessung des abzuschöpfenden Vorteils | 28 | ||
3. Höhe des abzuschöpfenden Vorteils | 31 | ||
4. Ausgestaltungsimplikationen | 32 | ||
III. Verursachergerechte Kostendeckung für Preise von Wasserdienstleistungen | 33 | ||
1. Art. 9 WRRL – normativer Gehalt und Implikationen für Wasserentnahmen | 33 | ||
2. Ausgestaltungsimplikationen | 39 | ||
IV. Finanzierung | 41 | ||
V. Zusammenhang und Konvergenz der Abgabenrechtfertigungen | 44 | ||
C. Grundkonstruktion des WasEG: Bestandsaufnahme und Evaluierung | 48 | ||
I. Bewertungsmaßstäbe | 48 | ||
II. Abgabetatbestand | 49 | ||
1. Aktuelle Rechtslage | 49 | ||
2. Vergleichbare Regelungen anderer Länder | 49 | ||
3. Bewertung | 50 | ||
III. Ausnahmen und Befreiungen | 52 | ||
1. Aktuelle Rechtslage und vergleichbare Regelungen anderer Länder | 52 | ||
2. Mögliche Begründungen für Freistellungen | 54 | ||
3. Bewertung | 56 | ||
a) Bagatellgrenzen (§ 1 Abs. 2 Nr. 3) | 56 | ||
b) Erlaubnisfreie Benutzungen (§ 1 Abs. 2 Nr. 2) | 57 | ||
c) Nutzungen im Gemeinwohlinteresse (§ 1 Abs. 2 Nr. 1, 2, 7–9) | 58 | ||
d) Nutzungen mit individuellem Sondervorteil (§ 1 Abs. 2 Nr. 4–8, 10) | 59 | ||
aa) Überblick | 59 | ||
bb) Heilquellen (§ 1 Abs. 2 Nr. 4) | 60 | ||
cc) Fischerei (§ 1 Abs. 2 Nr. 5) | 61 | ||
dd) Energetische Nutzungen (§ 1 Abs. 2 Nr. 6) | 62 | ||
ee) Schiffbarkeit (§ 1 Abs. 2 Nr. 7) | 64 | ||
ff) Bautätigkeit (§ 1 Abs. 2 Nr. 8) | 64 | ||
gg) Bewässerung (§ 1 Abs. 2 Nr. 10) | 65 | ||
e) Spezifischer Nutzungsvorbehalt in § 1 Abs. 2 Nr. 8 | 70 | ||
f) Wegfall des Bergbau-Privilegs (§ 1 Abs. 2 Nr. 9 a.F.) | 72 | ||
aa) Überblick | 72 | ||
bb) Verfassungswidrigkeit von Abschöpfungen auf entnommenes, aber nicht verwertetes Wasser? | 76 | ||
IV. Verknüpfung mit dem Wasserordnungsrecht | 86 | ||
1. Aktuelle Rechtslage und vergleichbare Regelungen anderer Länder | 86 | ||
2. Bewertung | 87 | ||
V. Bemessungsgrundlage | 87 | ||
1. Aktuelle Rechtslage | 87 | ||
2. Vergleichbare Regelungen anderer Länder | 88 | ||
3. Bewertung | 88 | ||
VI. Abgabesätze | 89 | ||
1. Aktuelle Rechtslage | 89 | ||
2. Vergleichbare Regelungen anderer Länder | 90 | ||
3. Bewertung | 91 | ||
a) Höhe der Abgabesätze | 91 | ||
b) Differenzierung der Abgabesätze | 97 | ||
aa) Konzeptionelle Grundlagen einer Abgabesatzdifferenzierung | 97 | ||
bb) Herkunftsdifferenzierung | 101 | ||
cc) Abgabesatzprivilegierung von Entnahmen mit Wiederzuführung | 101 | ||
(1) Kühlwasser | 102 | ||
(2) Kies-/Sandwäsche | 106 | ||
c) Anwendbarkeit des Standard-Entgeltsatzes für Sümpfungswässer? | 108 | ||
VII. Verrechnungen | 110 | ||
1. Aktuelle Rechtslage | 110 | ||
2. Vergleichbare Regelungen anderer Länder | 111 | ||
3. Bewertung | 113 | ||
a) „Polluter pays“ vs. „polluter profits“: Ökonomische Reziprozität des Verursacherprinzips | 113 | ||
b) Verrechnungen als Fremdkörper einer Ressourcennutzungsabgabe | 114 | ||
c) Vereinbarkeit mit den Kostendeckungsgrundsätzen aus Art. 9 WRRL? | 115 | ||
VIII. Aufkommen und Aufkommensverwendung | 117 | ||
1. Aktuelle Rechtslage und Aufkommensergebnisse | 117 | ||
2. Vergleichbare Regelungen anderer Länder | 122 | ||
3. Bewertung | 124 | ||
D. Zusammenfassende Bewertung und Empfehlungen | 127 | ||
I. Gesamtergebnis der Evaluierung | 127 | ||
II. Empfehlungen zur Weiterentwicklung und legislative Gestaltungsspielräume | 131 | ||
Literaturverzeichnis | 147 | ||
Sachwortregister | 159 |