Brauchen wir eine neue Verfassung? – Zur Zukunftsfähigkeit des Grundgesetzes
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Brauchen wir eine neue Verfassung? – Zur Zukunftsfähigkeit des Grundgesetzes
Vorträge der 75. Staatswissenschaftlichen Fortbildungstagung vom 25. bis 27. Februar 2013 an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer
Editors: Hill, Hermann | Sommermann, Karl-Peter | Wieland, Joachim | Ziekow, Jan
Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Vol. 222
(2014)
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About The Author
Univ.-Prof. Dr. Jan Ziekow: Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, insbesondere Allgemeines und Besonderes Verwaltungsrecht an der Universität Speyer; Direktor des Deutschen Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung; Präsident der Deutschen Sektion des IIAS; Mitglied des UN Committee of Experts on Public Administration; Mitglied des Beirats Verwaltungsverfahrensrecht beim Bundesministerium des Innern und diverser Experten- und Enquetekommissionen.Abstract
»Besondere Bedeutung verdient die Frage, ob die Verfassung, so wie sie gegenwärtig besteht und gilt, einschließlich der Veränderungen, die sie im Laufe dieser gut 60 Jahre erfahren hat, erkennbaren Veränderungserwartungen hinreichend Raum gibt. Oder umgekehrt: Ob sich die Notwendigkeit ergibt, diesen veränderten Erwartungen, insbesondere veränderten Partizipationserwartungen, durch präzisierende oder neue Regelungen Raum zu geben. Ich halte diese Überlegung ausdrücklich nicht nur für zulässig, sondern auch für willkommen. Gerade bei einer Verfassung, deren Qualität ja im Allgemeinen national und international in den höchsten Tönen gelobt wird und sich insofern keineswegs gegen eine Fundamentalkritik wehren muss, können und sollten wir uns die Souveränität erlauben, uns mit der Frage auseinanderzusetzen, ob sich nicht an der einen oder anderen Stelle die Verfassungswirklichkeit zu sehr von der Verfassungsnorm entfernt habe.«$aAus dem Eröffnungsvortrag von Norbert Lammert$z
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Norbert Lammert: Eröffnungsvortrag zur 75. Staatswissenschaftlichen Fortbildungstagung der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer zum Thema „Brauchen wir eine neue Verfassung?“ | 9 | ||
Brigitte Lösch: Gendergerechte Demokratie | 21 | ||
I. Verstoß gegen den Grundsatz der repräsentativen Demokratie | 22 | ||
II. Was sind die Ursachen dafür, dass Frauen in Parlamenten unterrepräsentiert sind? | 23 | ||
III. Maßnahmen und Instrumente, um den Frauenanteil in Kommunalparlamenten zu erhöhen | 24 | ||
IV. Parité-Gesetz für Baden-Württemberg – Verfassungsrechtlichkeit von quotierten Listen | 25 | ||
V. Aber kein Gutachten ohne Gegengutachten | 26 | ||
VI. Einigung in Baden-Württemberg | 28 | ||
VII. Änderung des verfassungsrechtlichen Rahmens – Änderung des Grundgesetzes | 28 | ||
VIII. Fazit | 29 | ||
Oscar W. Gabriel: Bürgerbeteiligung an Großprojekten: Ausdruck lebendiger Demokratie oder das Lernen, die bittere Pille zu schlucken? | 31 | ||
I. Bürgerbeteiligung: Ein Mittel zur Konfliktbewältigung bei der Planung von Großprojekten? | 31 | ||
II. Charakteristika von Konflikten über die Planung und Durchführung von Großprojekten und ihre Implikationen für das Beteiligungsverhalten | 33 | ||
1. Planung und Partizipation unter den Bedingungen des Pluralismus von Präferenzen | 33 | ||
2. Wertekonflikte und Partizipation an der Planung von Großprojekten | 35 | ||
3. Die parteipolitische Überformung der Konflikte über Infrastrukturprojekte | 42 | ||
III. Bürgerbeteiligung als Ausweg aus den Konflikten? Angebot von und Nachfrage nach Partizipation an der Planung von Infrastrukturprojekten in Deutschland | 45 | ||
1. Partizipationsbedarf und Partizipationsbereitschaft bei öffentlichen Planungen | 45 | ||
2. Partizipative Arrangements, ihre Relevanz für die Bürgerbeteiligung an der Planung von Großprojekten und ihre Anwendung in der Praxis | 53 | ||
IV. Schluss | 61 | ||
Literatur | 63 | ||
Margrit Seckelmann: Wohin schwimmt die Demokratie? – „Liquid Democracy“ auf dem Prüfstand | 67 | ||
I. Der Demokratiebegriff des Grundgesetzes | 68 | ||
1. Direkte und indirekte Demokratieformen | 68 | ||
2. Direkte Demokratie als „bessere“ Demokratie? | 70 | ||
II. Demokratie im Zeitalter des Web 2.0 | 70 | ||
1. E-Government und seine Vorgänger | 70 | ||
2. Information, Kommunikation, Transaktion | 72 | ||
III. Liquid Democracy und Liquid Feedback | 74 | ||
1. Idee und Funktionsweise | 74 | ||
a) Idee | 75 | ||
b) Funktionsweise | 76 | ||
aa) LiquidFeedback und Adhocracy | 76 | ||
bb) Zur Funktionsweise von LiquidFeedback | 77 | ||
cc) Probleme von LiquidFeedback und Liquid Democracy | 79 | ||
2. Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz | 79 | ||
a) Fragen der direkten Demokratie auf Bundesebene | 80 | ||
b) Das „Flüssige“ an der Liquid Democracy | 81 | ||
3. Die zugrundegelegten Axiome – und ihre Vereinbarkeit mit der Praxis | 83 | ||
4. Inkrementelle Verbesserungsvorschläge | 86 | ||
IV. Fazit | 87 | ||
1. Liquid Democracy und „Mitmach-Demokratie“: neuer Wein in alten Schläuchen? | 87 | ||
2. Folgerungen für die Verfassung | 89 | ||
Jan Ziekow: Parlamentarische Demokratie im Wandel? – Kommentar | 91 | ||
Thomas Lenk: Die Neuordnung der föderalen Finanzverfassung aus finanzwissenschaftlicher Sicht | 97 | ||
I. Vorbemerkungen | 97 | ||
II. Finanzwissenschaftliche Grundfragen für den Aufbau einer Finanzverfassung | 99 | ||
III. Aspekte des passiven Finanzausgleichs | 101 | ||
IV. Aspekte des aktiven Finanzausgleichs | 103 | ||
V. Ergebnisse und Fazit | 109 | ||
Werner Heun: Reform der Finanzverfassung – Grundlagen, Optionen, Perspektiven | 115 | ||
I. Einleitung | 115 | ||
II. Grundsätzliches Anforderungsprofil | 116 | ||
III. Vertikaler Finanzausgleich | 117 | ||
1. Aufgaben- und Ausgabenverantwortung | 117 | ||
2. Objekt- und Ertragshoheit | 119 | ||
IV. Horizontaler Finanzausgleich | 124 | ||
1. Grundprinzipien | 124 | ||
2. Ökonomisches Anforderungsprofil | 125 | ||
3. Verwirklichung der Anforderungen durch den Finanzausgleich und Reformoptionen | 127 | ||
V. Das Problem der Durchsetzbarkeit | 133 | ||
Christian Seiler: Die Reform der Finanzverfassung, insbesondere die Neuregelung des Finanzausgleichs | 135 | ||
I. Ausgabenverantwortung | 137 | ||
II. Einnahmenverfassung | 138 | ||
III. Finanzausgleich | 141 | ||
1. Beibehalten des vierstufigen Systems | 142 | ||
2. Die vier Stufen in ihrer Abfolge und im Zusammenwirken | 142 | ||
IV. Schlussbetrachtung | 151 | ||
Christian Calliess: Die Reform der Wirtschafts- und Währungsunion als Herausforderung für die Integrationsarchitektur der EU – Europa- und verfassungsrechtliche Überlegungen | 153 | ||
I. Einführung | 153 | ||
II. Die rechtlich umstrittenen „Rettungsschirme“ | 154 | ||
III. Schritte auf dem Wege zur Europäischen „Fiskalunion“ | 157 | ||
1. Effektivierung der Haushaltsüberwachung durch „Six-Pack“, „Two-Pack“ und Fiskalvertrag | 157 | ||
2. Verfassungsrechtliche Fragen sogenannter „Durchgriffsrechte“ in die nationalen Haushalte | 160 | ||
3. Eine eigene Fiskalkapazität für die Wirtschafts- und Währungsunion? | 163 | ||
IV. Schritte auf dem Weg zur Europäischen „Wirtschaftsunion“ | 165 | ||
1. Von der wirtschaftspolitischen Koordinierung zur gemeinsamen Wirtschaftspolitik? | 166 | ||
2. Effektivierung der wirtschaftspolitischen Steuerung durch das sogenannte „Instrument für Konvergenz und Wettbewerbsfähigkeit“ | 168 | ||
3. Auf dem Wege in eine europäische „Transferunion“? | 170 | ||
4. Die Europäische „Bankenunion“ | 172 | ||
V. Ausblick: Verschiebungen im Bauplan der Integrationsarchitektur? | 176 | ||
1. Von der Gemeinschafts zu einer neuen Unionsmethode? | 176 | ||
2. Vom Europarecht zum „Europavölkerrecht“? | 179 | ||
3. Auf dem Wege in ein Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten? | 180 | ||
4. Vor dem europäischen „Superstaat“? | 181 | ||
Horst Risse: Haben sich die Beteiligungsverfahren nach Art. 23 GG bewährt? | 183 | ||
I. Grundlagen und Umfang der Beteiligungsrechte des Bundestages in EU-Angelegenheiten | 184 | ||
II. Demokratische Legitimation der Mitwirkung der Bundesregierung im Rat | 184 | ||
III. Art. 23 GG als Kompensation für übertragene Zuständigkeiten | 185 | ||
IV. Beteiligungsrechte als Ausfluss des Gedankens der Staatsleitung zur gesamten Hand | 185 | ||
V. Außenvertretungskompetenz der Bundesregierung | 186 | ||
VI. Kernbereich exekutiver Eigenverantwortung | 187 | ||
VII. Das abgestufte System der Mitwirkungsrechte | 188 | ||
VIII. Zustimmung des Bundestages, wenn parlamentarische Kernkompetenzen betroffen sind | 188 | ||
IX. Recht zur Stellungnahme zu allen EU-Initiativen | 191 | ||
X. Weitere Mitwirkungsmöglichkeiten | 192 | ||
XI. Unterrichtungsrechte | 192 | ||
XII. Auswirkungen in der Praxis | 193 | ||
VIII. Verstärkte Aufmerksamkeit für EU-Themen | 193 | ||
XIV. Bewältigung des Informationsangebots | 196 | ||
XV. Haben sich die Verfahren in der Praxis bewährt? | 197 | ||
Karl-Peter Sommermann: Integrationsgrenzen des Grundgesetzes und europäischer Verfassungsverbund: Brauchen wir eine neue Verfassung? | 201 | ||
I. Einführung | 201 | ||
II. Kontrollierte Integrationsoffenheit | 202 | ||
III. Erhalt der Staatlichkeit als Integrationsgrenze | 205 | ||
1. Wandel der Staatlichkeit | 205 | ||
2. Staatlichkeit im Sinne des Völkerrechts | 207 | ||
3. Staatlichkeit im Sinne des Staatsrechts | 207 | ||
IV. Integrationsspielräume und mögliche Erweiterungen | 209 | ||
1. Integrationsspielräume im Rahmen der geltenden Fassung des Grundgesetzes | 209 | ||
2. Erweiterung der Spielräume durch Grundgesetzänderung? | 211 | ||
3. Die Option der Verabschiedung einer neuen Verfassung | 212 | ||
V. Fazit | 213 | ||
Utz Schliesky: Informationsverarbeitung und Wissensgenerierung im Föderalismus | 215 | ||
I. Einführung | 215 | ||
II. Informationsverarbeitung und Wissensgenerierung | 216 | ||
III. Verfassungsrechtliche Bedeutung von Informationsverarbeitung und Wissensgenerierung | 217 | ||
IV. Praxistest: Prüfsteine des föderalen Informations- und Wissensmanagements | 221 | ||
1. Rechtsstaatliche Funktion der Zuständigkeitsordnung | 225 | ||
2. Demokratische Funktion der Zuständigkeitsordnung | 226 | ||
3. Verbot der Mischverwaltung | 227 | ||
V. Reformbedarf | 230 | ||
Johannes Caspar: Informationsfreiheit, Transparenz und Datenschutz | 233 | ||
I. Einleitung | 233 | ||
II. Die Drei-Klassengesellschaft der Informationsfreiheit | 234 | ||
III. Informationsfreiheit als grundrechtlicher Teilhabeanspruch? | 236 | ||
IV. Informationszugang als Voraussetzung für demokratische Prozesse in der digitalen Gesellschaft | 237 | ||
V. Transparenz staatlichen Handelns und informationelle Selbstbestimmung | 240 | ||
VI. Fazit | 242 | ||
Hermann Hill: Brauchen wir eine neue Verfassung – weil neue Kulturtechniken Staat und Gesellschaft verändern? – Kommentar | 243 | ||
I. Einfluss der modernen Informations- und Kommunikationstechniken | 243 | ||
II. Funktion und Möglichkeiten von Recht und Verfassung | 244 | ||
III. Einfachgesetzliche Regelungen und politische Initiativen | 245 | ||
IV. Europäische Rechtsordnung | 247 | ||
V. Weiterentwicklung des Grundgesetzes | 248 | ||
Verzeichnis der Autoren | 255 |