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Jenseits der Moderne?

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Großbölting, T., Livi, M., Spagnolo, C. (Eds.) (2014). Jenseits der Moderne?. Die Siebziger Jahre als Gegenstand der deutschen und der italienischen Geschichtswissenschaft. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54451-6
Großbölting, Thomas; Livi, Massimiliano and Spagnolo, Carlo. Jenseits der Moderne?: Die Siebziger Jahre als Gegenstand der deutschen und der italienischen Geschichtswissenschaft. Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54451-6
Großbölting, T, Livi, M, Spagnolo, C (eds.) (2014): Jenseits der Moderne?: Die Siebziger Jahre als Gegenstand der deutschen und der italienischen Geschichtswissenschaft, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54451-6

Format

Jenseits der Moderne?

Die Siebziger Jahre als Gegenstand der deutschen und der italienischen Geschichtswissenschaft

Editors: Großbölting, Thomas | Livi, Massimiliano | Spagnolo, Carlo

Schriften des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient, Vol. 27

(2014)

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About The Author

Thomas Großbölting, geb. 1969, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Münster, hat nach einem Studium der Geschichte, der kath. Theologie und der Germanistik in Münster, Bonn und Rom an den Universitäten Münster, Magdeburg, Toronto wie auch als Leiter der Abteilung Bildung und Forschung in der Stasiunterlagenbehörde (Berlin) gearbeitet. Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Bundesrepublik, der DDR, die europäische Erinnerungskultur wie auch die religiöse Zeitgeschichte. Jüngste Veröffentlichung: »Der verlorene Himmel. Glaube in Deutschland seit 1945«, Göttingen 2013.

Massimiliano Livi, geb. 1974, Dozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Münster, hat in Perugia, Münster und Mainz studiert. Nach den Promotionen in der Soziologie (2005) und in der Geschichte (2009) ist er seit 2009 Projektleiter im Exzellencluster Religion und Politik in Münster. 2013 wurde er in Italien habilitiert. Seine Forschungsschwerpunkte sind die politische und Kulturgeschichte Italiens im 20. Jahrhundert, die Transformationen von Parteien und politischen Systemen im 20. Jahrhundert sowie Gender- und Frauengeschichte. Seine jüngste Monographie: »Führerinnen del Terzo Reich«, Münster 2012.

Carlo Spagnolo, geb. 1961, ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Università degli studi di Bari. Er promovierte am European University Institute in Fiesole. Er hat u.a. in Bari, Bielefeld, Lüttich, Mailand und Münster geforscht und gelehrt. Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fondazione Istituto Gramsci (Rom) und des Editorial Boards der Zeitschriften »Ricerche Storiche« und »Ricerche di storia politica«. Seine wichtigsten Veröffentlichungen thematisieren den Wiederaufbau Europas nach 1945, den Marshall-Plan und die europäische Integration.

Abstract

Schon seit geraumer Zeit beschäftigt sich die Geschichtswissenschaft mit der Zeit seit den 1970er Jahren und erschließt sich somit die jüngste Vergangenheit. Daraus ergeben sich neue Untersuchungsperspektiven, aber auch vielfältige heuristische Herausforderungen: Zentrale Beobachtungskategorien wie »Individualisierung«, »Pluralisierung« oder »Entnormativierung« sind stark durch die zeitgenössische sozialwissenschaftliche Prägung der Begriffe beeinflusst. Wie lassen sich diese und andere Vokabeln der Selbstbeobachtung historisieren? Braucht die historische Forschung darüber hinaus ein erweitertes Instrumentarium zur Erforschung dieser Jahrzehnte? Und nicht zuletzt: Deuten die zu beobachtenden Veränderungen auf eine Zäsur hin, die es erlaubt, die »Moderne« abzuschließen und von einer »Nachmoderne« zu sprechen? Diese und andere Fragen greifen italienische und deutsche Historiker und Sozialwissenschaftler auf und versuchen mit empirischen und theoretisch-methodischen Beiträgen, die Debatte zu befruchten.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Thomas Großbölting/Massimiliano Livi/Carlo Spagnolo: Einleitung 7
Erster Teil: Interpretationskategorien 15
Carlo Spagnolo: Die Postmoderne als historiographischer Begriff. Beobachtungen zum Übergang in das Schuldenzeitalter 17
I. Zur Einführung 17
II. Die drei Deutungen der „Postmoderne“ 22
III. Die siebziger Jahre als Kernfrage für die historische Forschung – Vom Goldenen Zeitalter zum Schuldenzeitalter 28
IV. Die „zweite Moderne“ in historischer Perspektive: Modell oder Idealtyp? 33
Paolo Pombeni: Moderne/Postmoderne. Überlegungen zu einer Debatte am Beispiel der politischen Geschichte der jüngsten Vergangenheit 49
Paolo Jedlowski: Die Moderne in vielen Formen 73
I. Einleitung 73
II. Von der Moderne zur Modernisierung 74
III. Die Idee der multiplen Modernen 77
IV. Vorzüge und Schwierigkeiten der Idee der multiplen Modernen 80
V. Wer ist im Zentrum? 84
VI. Die Postkolonialen Studien und die Selbstkritik der Moderne 87
VII. Die Zukunft der Moderne 89
Lutz Raphael: Das Konzept der „Moderne“. Neue Vergleichsperspektiven für die deutsch-italienische Zeitgeschichte? 95
I. „Moderne“ – Ein Konzept und seine Rezeption in der Geschichtswissenschaft 95
II. Moderne als Selbstbeschreibung komplexer Gesellschaften 96
III. Das 20. Jahrhundert – Perspektivenwechsel und Kontinuität 102
IV. Italien und Deutschland – Zwei typisch „moderne“ Nationen im 20. Jahrhundert 104
Detlef Siegfried: Ist jeder seines Glückes Schmied? Die Historisierung des Individualisierungsparadigmas 111
I. Zur Einführung 111
II. Vor der „Individualisierungsthese“ 114
III. Klassen- und Massenkultur 115
IV. Individuum und Gemeinschaft 117
V. Generationskonflikt und Postmaterialismus 119
VI. Fazit 121
Frank Bösch: Grenzen der Individualisierung. Soziale Einpassungen und Pluralisierungen in den 1970/80er Jahren 123
I. Zur Einführung 123
II. Radikale Pluralisierung der Familienformen in den 1970er Jahren? 126
III. Auflösung sozialer Bindungen als Spezifikum der 1970er Jahre? 130
IV. Postmoderne Beliebigkeit? 137
V. Fazit und Ausblick – Internationale Perspektiven und gegenwärtige Entwicklungen 139
Thomas Großbölting: Vom sozialwissenschaftlichen Postulat zur historischen Erforschung des „Wertewandels“. Ein Versuch am Beispiel von Familienwerten und Religion 141
I. Zur Einführung 141
II. Wertewandel als Beschreibung und Erklärung – Chancen und Gefahren der soziologischen Prozessbegriffe 142
III. Eine Fallstudie zur Konstruktion und Umkonstruktion von Werten – Familienwerte und Religion in der Bundesrepublik Deutschland 148
IV. Fazit und Ausblick – Wertewandel ja, aber in eigenen Rhythmen und Teilprozessen 156
Zweiter Teil: Untersuchungen zum Wertewandel 159
Giovanni Bernardini: Die Modernisierung als „höchstes Stadium“ der Moderne? Entwicklung und Krise der sozialdemokratischen Ideologie nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1973) 161
I. Zur Einführung 161
II. Der Projektcharakter der Moderne und die Ideologie 162
III. Nachkriegszeit und „Modernisierung“ 165
IV. Schlussfolgerungen – Enthüllt die Krise der Sozialdemokratie den „Untergang der Moderne“? 173
Nicolai Hannig: Erforschungen des Gefährlichen. Zur Versicherheitlichung der Natur in den 1970er Jahren 175
I. Zur Einführung 175
II. Sicherheit, Risiko und Gefahr 178
III. Zur Historisierung sozialwissenschaftlicher Katastrophenforschung 180
IV. Die Versicherheitlichung der Natur 186
V. Ausblick 191
Fiammetta Balestracci: Politische Macht und soziale Norm im Italien der 1960er und 1970er Jahre 195
I. Wertewandel und Rolle der Macht in der modernen Gesellschaft – Reflexionen über die Transformationen der 1960er und 1970er Jahre 195
II. Gesellschaft, politische Parteien und normative Familienmodelle (im Italien der 1960er und 1970er Jahre) 202
Massimiliano Livi: Die Stämme der Sehnsucht: Individualisierung und politische Krise im Italien der 1970er Jahre 215
I. 215
II. 218
III. 225
IV. 230
V. 237
VI. 241
Roberta Sassatelli: Konsum und neue kommerzielle Strukturen der Individualisierung. Das moderne Fitnessverständnis 249
I. Zur Einführung 249
II. Hedonismus, Narzissmus und die öffentliche Darstellung des Privaten 251
III. Entscheidung und Geschmack, Habitus und Körperarbeit: Über begrenzte Reflexivität 258
IV. Kommerzielle Strukturen der Individualisierung und Fitnesskultur 265
V. Abschließende Bemerkungen 269
Olga Sparschuh: Konsumverhalten und Wertvorstellungen italienischer Arbeitsmigranten in Turin und München 277
I. Einleitung 277
II. Zukünftige und gegenwärtige Migrationsziele 284
III. Konsumvorstellungen und Konsumverhalten – Vom Sparen zum Konsumieren 285
IV. Konsumpraxis materieller und immaterieller Güter – Bekleidung und Tanzbars 290
V. Fazit 294
Massimiliano Livi: Moderne und Postmoderne: Eine thematische Bibliographie 297
Namensregister 305
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 309