Staat – Staatsräson – Staatsbürger
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Staat – Staatsräson – Staatsbürger
Studien zur Begriffsgeschichte und zur politischen Theorie
Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 180
(2014)
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Dr. phil. Paul-Ludwig Weinacht, geb. 1938 in Freiburg Br. Nach dem Abitur 1957 Studien in Freiburg, München und Paris. Bis 1964 I. und II. Staatsexamen für das Höhere Lehramt, Tätigkeiten bei der Universität München und beim Deutschen Bildungsrat. 1967 in München promoviert. 1970–79 Professor für Politik an der PH Freiburg und Lehrauftrag an der Universität, 1979–2003 Univ.-Prof. und Mitvorstand des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Würzburg, 1992/93 Lehrauftrag an der Universität Erfurt.Abstract
Das Buch enthält ausgewählte Forschungsarbeiten des Würzburger Politikwissenschaftlers Paul-Ludwig Weinacht zur politischen Wort- und Begriffsgeschichte. Der zugrundeliegende Zeitrahmen reicht vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart.Die Aufsatzsammlung beginnt mit einer knappen Darstellung der in zehn Komplexe gegliederten Geschichte von Wort und Begriff »Staat« und wird durch ein Schaubild visualisiert. Es folgen Arbeiten zu »Staatsbürger«, »Staatsräson« und »Staatsmann«. Jeweils werden Forschungslücken geschlossen und -legenden korrigiert. Staatsbürger etwa kommt nicht als Wort französischer Revolutionäre in die deutsche Sprache, sondern gehört schon zum aufgeklärten Fürstenstaat. Staatsräson (ratio status) ist kein Wort Machiavellis, sondern ein Wort scholastischer Machiavelli-Kritik und taucht erstmals 1604 in einer auf Latein verfassten Schrift eines deutschen Juristen auf.Das begriffsgeschichtliche Forschungsdesign wird auch auf Texte Montesquieus und Carl Schmitts angewandt. Den Abschluss bildet ein Kapitel zum Staatsverständnis der Gegenwart.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Staat – Studien zur Bedeutungsgeschichte des Wortes (Anzeige der Dissertation) | 11 | ||
„Von dem wahren Begrif des Worts Staat“. Academische Lection eines Tübinger Professors des Staatsrechts (1767) | 17 | ||
I. Inhalt der Lection | 17 | ||
II. Kritik der Lection | 19 | ||
Die Entdeckung der Staatsräson für die deutsche politische Theorie (1604). Fünf Thesen | 21 | ||
„Staatsbürger“ – Geschichte und Kritik des Begriffs | 27 | ||
I. Forschungsstand | 28 | ||
II. Staatsbürger in der frühen Neuzeit und im aufgeklärten Absolutismus | 30 | ||
III. Staatsbürger unter dem Einfluss der Revolution | 37 | ||
IV. Einige Anmerkungen zur Stellung des Staatsbürger-Begriffs nach 1945 | 46 | ||
„Staatsmann“ – Anatomie und Rekonstruktion | 49 | ||
I. Staatsmann – verfassungs- und politikgeschichtlich verstanden | 49 | ||
II. „Staatsmann“ und „staatsmännisch“ in der Bundesrepublik: historisierendes Etikett und analytisches Instrument | 52 | ||
III. Organisationssoziologische Entscheidungstheorie | 53 | ||
Montesquieus Interesse am Staat. Staat (Etat) und Regierung (gouvernement) im Esprit des lois | 55 | ||
I. Untersuchung über Wortgebrauch und Begriff Staat (Etat) | 56 | ||
1. Von status zu Staat | 56 | ||
2. Montesquieus Interesse am Staat | 57 | ||
3. Naturgesetze und Gravinas doppelter Gesellschaftszustand | 58 | ||
a) Etat politique (conquérant) | 60 | ||
b) Etat despotique | 60 | ||
4. Etat civil: Tugend-, Humanitäts-, „Rechtsstaat“ | 62 | ||
5. Bürgerschaft (Gesellschaft) und/oder Staat | 63 | ||
6. Regierungs-Prinzipien, Staatsräson, Staatszwecke | 64 | ||
II. Ergebnisse | 66 | ||
Über Carl Schmitts Arbeit an Begriffen: Wort und Begriff des Staates | 67 | ||
I. Eine hermeneutische Vorfrage | 68 | ||
II. Vom Wort zum Begriff | 70 | ||
III. Begriffsarbeit an Antithesen („Gegenbegriffe“) | 72 | ||
IV. Begriffsarbeit an Substanzen | 74 | ||
V. Begriffsworte | 76 | ||
VI. Das Begriffswort „Staat“: Sinn des Staates | 77 | ||
VII. Historische Reflexion des Begriffswortes | 80 | ||
VIII. Wandel oder Ende der Staatlichkeit? | 81 | ||
IX. Wandel und Ende von Arten des Staats | 82 | ||
X. Wandel und Ende des Staats als solchen (Staatlichkeit) | 84 | ||
XI. Was bleibt von Schmitts Arbeit am Begriff des Staats? | 88 | ||
Zwei Typen heutiger Staatstheorie | 91 | ||
I. „Staat“ formalistisch | 91 | ||
1. Staat als Herrschaftsverband (Max Weber) | 91 | ||
2. Staat als autonomes Funktionssystem (Niklas Luhmann) | 92 | ||
II. „Staat“ institutionell | 93 | ||
1. Der Staat des Gemeinwohls (Joseph Höffner) | 93 | ||
2. Der auf die menschliche Natur hingeordnete Staat (Helmut Kuhn) | 95 | ||
III. Zusammenfassung | 97 | ||
Literatur | 97 | ||
Nachweise | 99 | ||
Namensregister | 101 |