Das Verhältnis des Papstes zu den Diözesanbischöfen nach dem Codex Iuris Canonici von 1983
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Das Verhältnis des Papstes zu den Diözesanbischöfen nach dem Codex Iuris Canonici von 1983
Kanonistische Studien und Texte, Vol. 63
(2014)
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Sebastian Klappert, Studium der Rechtswissenschaft mit Schwerpunkt Kirchen- und Staatskirchenrecht in Bonn und Köln. 2008 Erstes Staatsexamen. Studium am Institut d'Études Politiques (Sciences Po) in Paris und Tätigkeit an der französischen Botschaft beim Heiligen Stuhl. Referendariat am Kammergericht Berlin mit Stationen im Auswärtigen Amt, im Bundesministerium der Justiz und am Lehrstuhl für Völkerrecht von Prof. Talmon an der Universität Oxford. 2011 Zweites Staatsexamen. Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2013 Promotion bei Prof. Stefan Muckel am Institut für Kirchenrecht und rheinische Kirchenrechtsgeschichte in Köln. Derzeit Referent im Bundesministerium des Innern.Abstract
Papst und Bischöfe sind die beiden Grundpfeiler des Verfassungsrechts der Kirche, wobei auch rund 30 Jahre nach Inkrafttreten des kirchlichen Gesetzbuches grundlegende Fragen unbeantwortet sind. Dazu zählt das Verhältnis des Papstes zu den Bischöfen, dem der Autor nach streng kirchenrechtlicher Methode der Gesetzesauslegung im Hinblick auf den einzelnen Diözesanbischof und das Bischofskollegium nachgeht. So hat der Fall um den Limburger Bischof Tebartz-van Elst die zentrale Frage im Verhältnis von Papst zum regierenden Bischof aufgeworfen: Wann darf der Papst in die Gewalt des Bischofs eingreifen? Aber auch im Verhältnis von Papst und Bischofskollegium bleiben Unklarheiten, namentlich die zentrale Frage, wer Träger der höchsten Gewalt in der Kirche ist - Papst oder Bischöfe? Abschließend werden ausgewählte verfassungsrechtliche Aspekte untersucht: Was gilt bei Amtsunfähigkeit oder Häresie des Papstes? Darf der Papst ein Mehrheitsvotum der Bischöfe auf einem Konzil zurückweisen? Wer ist Träger der Unfehlbarkeit in der Kirche?
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
Einleitung – Problemstellung, Ziel und Methode | 15 | ||
I. Die Rechtsstellung des Papstes | 18 | ||
1. Der Ursprung der päpstlichen Vollmacht | 18 | ||
2. Der Umfang der päpstlichen Gewalt | 24 | ||
a) Potestas suprema | 24 | ||
b) Potestas plena | 25 | ||
c) Potestas immediata | 26 | ||
d) Potestas universalis | 28 | ||
e) Potestas ordinaria | 29 | ||
II. Die Rechtsstellung des Diözesanbischofs | 30 | ||
1. Der Ursprung der bischöflichen Vollmacht | 30 | ||
2. Der Umfang der diözesanbischöflichen Gewalt | 32 | ||
a) Potestas ordinaria | 32 | ||
b) Potestas immediata | 32 | ||
c) Potestas propria | 33 | ||
d) Omnis potestas | 36 | ||
III. Das Verhältnis des Papstes zum Diözesanbischof | 39 | ||
1. Hinführung: Das zentrale Problem der Verhältnisbestimmung von päpstlicher und diözesanbischöflicher Gewalt | 39 | ||
2. Die Auslegung des Gesetzes | 39 | ||
a) Methodisches Vorgehen und Vorrang der Wortlautauslegung | 39 | ||
b) Der Wortlaut aus päpstlicher Perspektive | 41 | ||
aa) Die päpstlichen Machtattribute | 41 | ||
bb) Die immer freie Gewaltausübung | 42 | ||
cc) Der Vorrang ordentlicher Gewalt | 43 | ||
c) Der Wortlaut aus diözesanbischöflicher Perspektive | 47 | ||
aa) Die Grundsatz-Ausnahme-Struktur von can. 381 § 1 | 47 | ||
bb) Ius divinum und Bischofsamt | 50 | ||
d) Fazit der Wortlautauslegung | 51 | ||
3. Die historische Auslegung des CIC nach can. 17 HS 2 | 51 | ||
a) Anwendbarkeit | 51 | ||
b) Das Problem des Nebeneinanders zweier Ekklesiologien | 53 | ||
c) Fazit der historischen Auslegung | 57 | ||
4. Das Subsidiaritätsprinzip | 58 | ||
a) Ausgangspunkt | 58 | ||
b) Herleitung | 59 | ||
aa) Die mehrdeutige Ekklesiologie des Zweiten Vatikanums | 59 | ||
bb) Naturrechtslehre | 60 | ||
c) Anwendbarkeit | 68 | ||
aa) Kirchengeschichtliche Argumente | 68 | ||
bb) Ekklesiologische Argumente | 72 | ||
cc) Kanonistische Argumente | 76 | ||
d) Zwischenfazit | 77 | ||
e) Inhalt des Subsidiaritätsprinzips - Rechtsvermutung des Diözesanbischofs | 77 | ||
f) Der Grundsatz der päpstlichen Kompetenz-Kompetenz | 84 | ||
g) Der Konfliktfall | 86 | ||
h) Das Remonstrationsrecht des Diözesanbischofs | 88 | ||
i) Die Rechtsdurchsetzung | 90 | ||
j) Das Problem des überrechtlichen Kriteriums | 92 | ||
k) Die theologische Letztbegründung des Kirchenrechts | 93 | ||
5. Zusammenfassung | 96 | ||
IV. Die Rechtsstellung des Bischofskollegiums | 98 | ||
1. Die systematische Stellung des Bischofskollegiums im CIC | 98 | ||
2. Das Bischofskollegium als juristische Person | 99 | ||
3. Der hierarchische Aufbau des Bischofskollegiums - der Kollegialitätsbegriff | 102 | ||
4. Die Fortdauer der apostolischen Gemeinschaft | 107 | ||
5. Die konstitutiven Elemente der Mitgliedschaft im Bischofskollegium | 110 | ||
a) Die sakramentale Weihe | 111 | ||
b) Die hierarchische Gemeinschaft | 114 | ||
6. Umfang der Kollegialgewalt des Bischofskollegiums | 124 | ||
a) Höchste Gewalt | 124 | ||
b) Volle Gewalt | 125 | ||
c) Universale Gewalt | 126 | ||
7. Die Handlungsformen des Bischofskollegiums: Der kollegiale Akt | 126 | ||
a) Das Ökumenische Konzil (can. 337 § 1) | 130 | ||
aa) Vorrechte des Papstes | 131 | ||
(1) Einberufungsrecht | 132 | ||
(2) Geschäftsordnung und Propositionsrecht | 134 | ||
(3) Präsidialrecht | 135 | ||
(4) Approbations-, Bestätigungs- und Promulgationsrecht | 136 | ||
bb) Teilnahmerecht | 141 | ||
(1) Ordentliches Teilnahmerecht | 141 | ||
(2) Außerordentliches Teilnahmerecht | 148 | ||
b) Die außerkonziliare vereinte Amtshandlung (can. 337 § 2) | 151 | ||
aa) Besonderheiten der ordentlichen Ausübung | 152 | ||
(1) Initiativrecht | 152 | ||
(2) Teilnehmer | 153 | ||
bb) Die außerkonziliare vereinte Amtshandlung als kollegialer Akt | 153 | ||
(1) Can. 337 § 2 Alt. 1 | 155 | ||
(2) Can. 337 § 2 Alt. 2 | 157 | ||
cc) Die Vorteile der außerkonziliaren vereinten Amtshandlung | 160 | ||
dd) Außerkonziliare Amtshandlung als kirchliches Notstandsrecht? | 162 | ||
V. Das Verhältnis des Papstes zum Bischofskollegium | 163 | ||
1. Die Frage nach der höchsten Leitungsgewalt im kanonistischen Schrifttum | 163 | ||
a) Der Papst als einziger Träger der Höchstgewalt | 164 | ||
b) Das Bischofskollegium als alleiniger Träger der Höchstgewalt mit dem Papst als Delegiertem | 172 | ||
c) Papst und Bischofskollegium als zwei adäquat verschiedene Träger der Höchstgewalt | 176 | ||
d) Papst und Bischofskollegium als zwei inadäquat verschiedene Träger der Höchstgewalt | 177 | ||
e) Das Bischofskollegium mit dem Papst als Haupt als einziger Träger der Höchstgewalt | 183 | ||
2. Die Frage nach der höchsten Leitungsgewalt im CIC | 191 | ||
a) Systematisch-kontextuelle Auslegung | 192 | ||
b) Philologische Auslegung | 194 | ||
c) Zusammenführung der Argumente und Ergebnis | 204 | ||
aa) Die Zurückweisung der Lehre vom Bischofskollegium mit dem Papst als Subjekt der Höchstgewalt | 204 | ||
bb) Der Papst ist alleiniges Subjekt der Höchstgewalt | 210 | ||
cc) Die Besonderheit der inadäquat verschiedenen päpstlichen Höchstgewalt | 215 | ||
3. Auswirkungen in der Verfassungswirklichkeit | 219 | ||
a) Der häretische Papst | 220 | ||
aa) Häresie im CIC | 220 | ||
bb) Der papa haereticus im kanonistischen Schrifttum | 224 | ||
cc) Der papa haereticus als kirchlicher Ausnahmezustand | 228 | ||
dd) Die außerkonziliare vereinte Amtshandlung der Bischöfe als Feststellungserklärung | 229 | ||
b) Die dauerhafte Amtsunfähigkeit des Papstes | 234 | ||
c) Die Verweigerung des kollegialen Aktes durch den Papst | 243 | ||
d) Die Unfehlbarkeit im Lehramt | 248 | ||
aa) Das außerordentliche Lehramt des Papstes | 251 | ||
bb) Das außerordentliche Lehramt des Bischofskollegiums | 254 | ||
cc) Das ordentliche und allgemeine Lehramt | 257 | ||
dd) Das Subjekt der Unfehlbarkeit | 265 | ||
ee) Ergebnis | 268 | ||
4. Zusammenfassung und Fazit | 269 | ||
Literaturverzeichnis | 272 | ||
Sachverzeichnis | 309 |