Platons Idealstaat und das Staatsrecht der Gegenwart
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Platons Idealstaat und das Staatsrecht der Gegenwart
Vergleiche – Anregungen – Mahnungen in den »Gesetzen«: Zu einem »Bildungsstaat«
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1277
(2014)
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Abstract
Platons »Gesetze« sind, aufbauend vor allem auf seiner »Politeia«, der erste große Entwurf einer Staatslehre, ja einer Verfassungsordnung. Hier wird ein »Idealer Staat« vorgestellt. Diese Visionen haben, in einer langen geschichtlichen Entwicklung, stets begeistert, aber auch Kritik geweckt. Gerade neuerdings wurde darin einerseits eine totalitäre »Wächterstaatlichkeit« gesehen, zum anderen ein Vorbild kommunistischer Vergemeinschaftung. Hier wird versucht, jenseits zeitgebundener Gedanken, aus diesem monumentalen staatsphilosophischen Werk Parallelen, Anregungen, Mahnungen für das geltende Staatsrecht darzustellen. Fern mag ihm dieser platonische Idealstaat in so manchem sein - in vielem sind Platons Gesetze eine ganz erstaunliche Bereicherung für die Gegenwart - von der Kritik der Besitzgier bis zur Stellung der Frau.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einführung | 13 | ||
I. | 13 | ||
II. | 13 | ||
III. | 14 | ||
A. Idealstaatlichkeit: Fragen und Direktiven zu geltendem Recht | 16 | ||
I. Fragestellungen und deren Voraussetzungen | 16 | ||
1. Platons Philosophie: Ausgangspunkt staatsphilosophischen Denkens | 16 | ||
2. Platon: Staatsutopismus – Aristoteles: Staatsrecht? | 18 | ||
3. Griechische Staatsphilosophie und Demokratie | 19 | ||
4. Platons Staat: Das Problem des „demokratischen Rückblicks in die Antike“ | 19 | ||
II. Platons Staatsgedanken: Aus einer anderen gesellschaftlich-wirtschaftlich-religiösen Welt | 22 | ||
1. Grenzen der „Ideengeschichte“ | 22 | ||
2. Gesellschaftliche Realitäten | 23 | ||
3. Wirtschaftlich-technische Gegenwart | 23 | ||
4. Die „ganz andere“ religiös-weltanschauliche Grundstimmung | 24 | ||
III. Fragen an Platons Staat: „Aus der Gegenwart – heraus“ | 26 | ||
1. Staatsrechtliche Fragen – ein Ideal: Die „staatsrechtliche Abstraktion“ | 26 | ||
2. Keine „Rückkehr zu früheren Zuständen“ | 27 | ||
3. Nicht nur Staatsform/Systemfragen – einzelne Erkenntnisse | 27 | ||
IV. Einige einstige – heutige – ewige Fragen an Platon | 28 | ||
1. Staatsrechtstechnik? | 28 | ||
2. Verfassungsrechtlich zu bewältigende gesellschaftliche, wahrhaft „soziale“ Grundprobleme | 30 | ||
B. Platon und die Demokratie der Gegenwart – Grundsätzliches in historischer Nähe und Ferne | 32 | ||
I. Amicus Plato – sed magis amicus Populus | 32 | ||
II. Fundamentale demokratische Erwartungen | 33 | ||
1. Staatsorganisationsrecht | 33 | ||
2. Grundrechte | 34 | ||
III. Platon und die Demokratie | 34 | ||
1. Die „attische Demokratie“ – ein Niedergang der Aristokratie | 35 | ||
2. Platon – ein „undemokratisches Leben“ | 35 | ||
IV. Platons Philosophie – Demokratie: Nähen und Fernen | 36 | ||
1. Der platonische Individualismus | 37 | ||
2. „Arete“: Höchstqualität als Staatsziel | 39 | ||
3. Paideia: Bildung als höchstes Staatsziel | 40 | ||
4. Erkenntnisschau in Annäherung | 41 | ||
C. Die Nomoi als „Staatsrecht“ | 43 | ||
I. Rechtliche Betrachtung | 43 | ||
1. Eine „Platon-immanente“ historische Sicht? | 43 | ||
2. Historia Magistra des Staatsrechts | 43 | ||
II. Politeia und Nomoi: Von der Idealvorstellung zur Idealstaatlichkeit | 44 | ||
1. Die Politeia: Von der „Erkenntnis“ zur „Ethik“ | 44 | ||
2. Der Idealstaat: „Wirklichkeit – wie sie sein soll(te)“ | 45 | ||
3. Von der Politeia zu den Nomoi: Vom geschauten Idealstaat zum organisierten Idealstaat der Gesetze | 45 | ||
III. Die Nomoi als Staatssystem – und als Einzelwege des Staatsrechts | 46 | ||
1. Die Wendung zum „gesetzlichen System“ | 46 | ||
2. Und die Gesetzes-Inhalte im Einzelnen | 47 | ||
D. Die „Nomoi“ in einer Gesamtbetrachtung und das Staatsrecht der Gegenwart | 48 | ||
I. Das staatsrechtliche System der Nomoi | 48 | ||
1. Die Gegenstände der zwölf Bücher | 48 | ||
2. Der Staat als geistiges Ganzes entstanden und im Werden – das erste und zweite Buch | 49 | ||
3. Von Politik(wissenschaft) über Allgemeine Staatslehre zum Staatsrecht – das dritte und vierte Buch | 50 | ||
II. Staatsaufgaben und Staatsorganisation – Staat und Gesellschaft | 51 | ||
1. (Ideal-)Staatsrecht bei Platon: Staatsaufgaben, nicht Staatsorganisation – das fünfte und sechste Buch | 51 | ||
2. „Gesellschaftliches Leben“ – das siebte und achte Buch | 55 | ||
3. Liberale Ordnungsabschwächung in gesellschaftlichen Rahmenziehungen – das neunte bis elfte Buch | 56 | ||
III. Wächterstaat? Nein: Staat als Aufgabe – das zwölfte Buch | 58 | ||
E. Einzelinhalte der „Nomoi“ – Nähen und Fernen zu heutigen Gesetzeslagen und Normentwicklungen | 60 | ||
I. Rechtliche Parallelbetrachtung von Nomoi und gegenwärtigem Staatsrecht | 60 | ||
1. Zeitübergreifende gedankliche Wirkungen solcher Vergleiche | 60 | ||
2. Induktion über rechtliche Einzelparallelen | 61 | ||
3. Prüfung(sschritte) in Gegenüberstellungen | 61 | ||
II. Ursprung der Staatlichkeit: „Kräfte zum Staat“ (Bücher I bis III) | 63 | ||
1. Die Notwendigkeit einer Staatlichkeit als Normenordnung: Staatsrechtfertigung | 63 | ||
a) Gegenwärtige Staatsrechtfertigung aus Staatszielen (Buch I) | 63 | ||
b) Die Nomoi und die Staatsziele der Gegenwart | 64 | ||
c) Paideia statt Pazifismus | 64 | ||
d) Vergnügung: Bildung, nicht Genuss | 65 | ||
e) „Nichts Privates?“ – „Privatheit zum Staat!“ | 65 | ||
2. Der „wahre Staat aus dem Schönen“: Paideia in Kunst (Buch II) | 66 | ||
a) „Kunstfernes gegenwärtiges Staatsrecht“ | 66 | ||
b) Platon: „Das Schöne als Kraft zur Staatlichkeit“ | 67 | ||
c) Öffentliche Kunst als „bildendes Vor-Bild“, in Paideia | 68 | ||
3. Staatsursprung, Staatsformen und deren Entwicklung (Buch III) | 69 | ||
a) Staatsursprung in Verteilung | 69 | ||
b) Familie: Keimzelle des Staates oder Erziehungsgemeinschaft? | 70 | ||
c) Staatsformenlehre – Demokratiekritik | 72 | ||
III. Das Gesetz – Der platonische Rechtsstaat – Buch IV | 73 | ||
1. Der Staat als höchste Gesetzgebung | 73 | ||
2. Das Gesetz: dauernd über der Macht, unveränderlich | 74 | ||
a) Die „göttliche Autorität“ der Gesetze | 75 | ||
b) Überzeugung durch Gesetz | 76 | ||
c) Präambeln als Ermahnung | 77 | ||
d) Vorrang des milderen Gesetzes | 78 | ||
3. Gesetzgebungsziele: Staatszwecke, Verfassungsgrundsätze – Buch V | 78 | ||
a) „Staatsziele“ | 78 | ||
b) Gesinnungspflege in und aus Körper- und Geisteserziehung – Verehrung als Grundhaltung | 79 | ||
c) Immigration: Qualität als Aufnahmekriterium | 81 | ||
d) Besitz als Grundlage, Besitzstreben als Gefahr für den Idealstaat | 82 | ||
e) Armut, Schwächerenschutz | 84 | ||
4. Staatsorgane – „Familiengemeinschaft“ – „Herrschaft“ – Buch VI | 85 | ||
a) „Verfassung“, „Verfassungshüter“: vorgezeichnet in den Nomoi | 85 | ||
b) „Gewaltenteilung“ | 87 | ||
c) Wahlen als Grundlage der Staatsgewalt – kein „autoritärer Idealstaat“ | 87 | ||
d) Lehrer als „Staatsorgane“ | 89 | ||
e) Eltern als staatliche Bildungsträger | 89 | ||
f) Exkurs: Von der Staatsorganisation zum Dienstrecht | 90 | ||
5. Erziehungsinhalte – Meinungsfreiheit (Buch VII) | 91 | ||
a) Erziehungsziele als Staatsziele: „Grundsätze in Entfaltung“ | 91 | ||
b) Der „totale Jugend-Erziehungsstaat“ | 92 | ||
c) Frauenemanzipation | 93 | ||
d) Erziehungsinhalte – Kontrolle – Zensur | 94 | ||
6. Gemeinschaftsverhalten: Wettbewerb – Geschlechterbeziehungen – Nachbarschaft (Buch VIII) | 96 | ||
a) „Menschliche Kontakte“ als allgemeiner Ordnungsgegenstand; Staatsziel: „Ruhiges Zusammenleben“ | 96 | ||
b) „Ruhiges (Zusammen-)Leben“ als Staatsziel | 97 | ||
c) Wettstreit – Wettbewerb | 97 | ||
d) Sexualität als Störung | 98 | ||
e) Nachbarrecht – Güterverkehr – Siedlungsstruktur | 99 | ||
7. Strafrecht: Erziehung und Ordnungsschutz (Buch IX) | 101 | ||
a) „Strafrecht als Staatsrecht“ | 101 | ||
b) Strafrechtstheorien – Staatsrechtfertigung | 102 | ||
c) Strafrecht als Gesundheitsrecht | 103 | ||
d) Erscheinungsformen und Ursachen der Straftaten | 104 | ||
8. „Religion im Staat“ – nicht „Staats-Religion“ (Buch X) | 106 | ||
a) Religion und Gesetz | 106 | ||
b) Religion als Frage nach der (ewigen) Gerechtigkeit | 106 | ||
c) Staatsnähe – Staatsferne der Götter, der Religion – zum Staat | 107 | ||
d) Platonischer Deismus – christlich gewendet | 108 | ||
e) Platons Götterlehre – demokratisch gedacht | 108 | ||
f) Staatsrechtfertigung – Gottesrechtfertigung | 109 | ||
9. Gesetze: Verträge – Buch XI | 110 | ||
a) Das Bürgerliche Recht im platonischen Staats-System | 110 | ||
b) Der Ausgangspunkt: Zivilrecht in Vertrauen | 111 | ||
c) Kaufrecht | 112 | ||
d) Testamentsrecht | 112 | ||
e) Die Familie – Elternautorität | 113 | ||
f) Prozess, Rechtsstaat | 114 | ||
10. „Staatsschutz“ im Idealstaat – Buch XII | 115 | ||
a) Gesetze als Mauern – Staatsschutz | 115 | ||
b) Strenges Strafrecht als Staatsschutz – „Finanzkontrollen“ | 115 | ||
c) Auslandskontakte | 118 | ||
d) Staatsweisheit der Wächter | 119 | ||
e) Politische Bildung einer Elite? | 120 | ||
F. Vom Idealstaat zum Realstaat – Abstieg oder weiter(er) Weg? | 122 | ||
I. „Nähen und Fernen“: Zugleich Thema und Ausblick | 122 | ||
II. Staat – ein Ganzes: im platonischen System | 123 | ||
III. Die Nomoi des Platon: „Verfassungs-Staat“ | 124 | ||
1. Unwandelbare Verfassung | 124 | ||
2. Platons Idealstaat: Verfassung als Natur-Recht | 124 | ||
3. Der steinige Weg zu „Verfassung als System“ | 125 | ||
4. „Platonischer Verfassungsweg“ | 126 | ||
IV. Und viele gesetzliche Einzelschritte | 127 | ||
1. Fragestellungen vor allem | 127 | ||
2. Einzelantworten aus der Vergangenheit | 128 | ||
V. Ein Ende der Moral in Geist | 129 | ||
1. „Moralverliebte“ Gegenwart – bis ins Staatsrecht | 129 | ||
2. Platons Gesetze: Ethik, aber „moralinfrei“ | 130 | ||
VI. Vom Machtstaat zur „Force tranquille“ | 131 | ||
1. Staat als Ruhe und Aufstieg – Soziales in Bildung | 131 | ||
2. Die platonische Zeit | 131 | ||
3. Dialog – kein Freund-Feind-Denken, keine „Politik“ | 132 | ||
4. Kein Macht-Staat | 133 | ||
VII. Gesetz: Sieg des Geistes über die Leidenschaft | 134 | ||
1. Gesetzesgeltung aus Erkenntnis | 134 | ||
2. Unwandelbares Gesetz – Innere Überzeugung | 135 | ||
VIII. Der platonische Idealstaat als antikes Kunstwerk | 136 | ||
1. Der Staat als Gesamt-Kunstwerk: Platon – Wagner – Nietzsche | 136 | ||
Sachwortverzeichnis | 138 |