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Grundrecht auf staatlichen Schutz

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Gerbig, M. (2014). Grundrecht auf staatlichen Schutz. Ein Vergleich von Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54334-2
Gerbig, Mara. Grundrecht auf staatlichen Schutz: Ein Vergleich von Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika. Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54334-2
Gerbig, M (2014): Grundrecht auf staatlichen Schutz: Ein Vergleich von Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54334-2

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Grundrecht auf staatlichen Schutz

Ein Vergleich von Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika

Gerbig, Mara

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1278

(2014)

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About The Author

Mara Gerbig wurde 1982 in Eberbach (Baden-Württemberg) geboren. Sie studierte Rechtswissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und an der Universität Hamburg. Nach dem ersten juristischen Staatsexamen war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Öffentliches Recht und Staatslehre (Lehrstuhl Prof. Dr. Hans-Joachim Koch) der Universität Hamburg beschäftigt. Den juristischen Vorbereitungsdienst absolvierte sie im Bezirk des Kammergerichts Berlin mit Stationen u.a. beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie beim Oberverwaltungsgericht Berlin. Seit 2014 ist sie als Rechtsanwältin im Bereich des Energierechts tätig.

Abstract

Nach dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland muss der Staat nicht nur unmittelbare Eingriffe in die Grundrechte unterlassen. Er ist auch dazu verpflichtet, sich schützend und fördernd vor die Grundrechte zu stellen. Andere kontinental-europäische Verfassungsordnungen weisen ebenfalls grundrechtliche Schutzpflichten auf. Demgegenüber nimmt die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika nach gängiger Vorstellung eine Sonderrolle ein. Vor diesem Hintergrund untersucht die Autorin die Figur der grundrechtlichen Schutzpflicht aus verfassungsvergleichender Perspektive. Es zeigt sich, dass es für die Unterschiede im Grundrechtsverständnis keine eindeutige Erklärung gibt. Vielmehr lassen sich verschiedene historisch-soziologische Ursachen und normativ-dogmatische Gründe ausmachen, die in ihrem Zusammenwirken die Herausbildung grundrechtlicher Schutzpflichten unter der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika nachhaltig verhindert haben.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 13
A. Problemstellung 13
B. Konzept der Schutzpflicht 15
I. Sicherheit als Staatsaufgabe 16
II. Staatszweck Sicherheit und grundrechtliche Schutzpflicht 18
III. Kerngehalt 18
IV. Abgrenzung: Soziale Grundrechte 20
V. Rechtsvergleichung 22
1. Kontinental-europäischer Rechtskreis 22
2. Anglo-amerikanischer Rechtskreis 25
1. Teil: Bundesrepublik Deutschland 33
A. Positiv-rechtlicher Befund 33
I. Verfassungstext 33
1. Keine ausdrückliche Bestimmung 33
2. Einzelne Anhaltspunkte 33
a) Art. 1 Abs. 1 Satz 2 GG 34
b) Art. 6 GG 35
c) Art. 16a Abs. 1 GG 37
3. Zwischenergebnis 37
II. Rechtsprechung 38
1. Schutz des Kindes vor Gefährdungen durch die Eltern und Schutz des ungeborenen Lebens 38
2. Schutz vor Immissionen und Risiken technischer Anlagen 41
3. Gewährleistung innerer Sicherheit 47
4. Schutz der schwächeren Partei im Privatrecht 49
5. Zwischenergebnis 54
B. Dogmatische Konstruktion 55
I. Inhalt 55
1. Schutzgüter 55
a) Freiheitsrechte 56
b) Gleichheitsrechte 57
2. Schutzrichtung und Schutzintensität 60
a) Grundsatz: Abwehr von Gefährdungen aus der gesellschaftlichen Sphäre 60
aa) Übergriff 60
bb) Übergriffsschwelle 62
cc) Kausalität und Zurechenbarkeit 64
b) Grenzfälle 65
3. Adressaten 67
4. Schutzmittel 69
5. Zwischenergebnis 70
II. Struktur 71
C. Verhältnis zum Abwehrrecht 73
I. Abwehrrechtliche Deutung der Schutzpflicht 73
1. Normbestandsschutz und Normanwendungsschutz im Leistungsbereich durch Abwehrrechte (Lübbe-Wolff) 74
2. Ausschließlichkeit des Abwehrrechts (Schwabe/Murswiek) 76
3. Reflexives Abwehrrecht (Poscher) 79
II. Primat des Abwehrrechts 81
III. Zwischenergebnis 83
D. Theoretische Begründung 83
I. Verfassungstheorie 84
1. Staatszweck Sicherheit 84
2. Doppelseitigkeit des materiellen Rechtsstaats 86
3. Zwischenergebnis 87
II. Grundrechtstheorie 87
1. Grundrechte als Grundsatznormen 88
2. Grundrechte als Prinzipien 90
3. Multifunktionalität der Grundrechte 93
4. Zwischenergebnis 95
E. Interpretatorische Herleitung 96
I. Historische Auslegung 96
II. Grammatikalische und systematische Auslegung 97
III. Teleologische Auslegung 98
IV. Zwischenergebnis 100
F. Normative Kritik 101
I. Demokratie und Gewaltenteilung 101
II. Rechtsstaatsprinzip 102
III. Freiheitseinbußen 104
IV. Überkonstitutionalisierung 106
V. Zwischenergebnis 108
2. Teil: Vereinigte Staaten von Amerika 109
A. Positiv-rechtlicher Befund 109
I. Verfassungstext 109
1. Ausgangspunkt: Abwehrrechtlicher Gehalt der individual rights and liberties 110
2. Textliche Anknüpfungspunkte positiver Grundrechtsinterpretationen 111
a) Contracts Clause (Art. 1 Abs. 10) 111
b) 6. Zusatzartikel 113
c) 13. Zusatzartikel 114
d) 14. Zusatzartikel 118
aa) Due Process Clause 119
bb) Privileges or Immunities Clause 122
cc) Equal Protection Clause 124
dd) Enforcement Clause 129
e) 9. Zusatzartikel 130
3. Zwischenergebnis 137
II. Rechtsprechung 138
1. Untersuchungsgegenstand: Bundesgerichtliche Entscheidungen 138
2. Objektive Dimension der Kommunikationsgrundrechte 139
a) Überblick 139
b) Beispiele 142
aa) Kommunikativer Gemeingebrauch öffentlicher Einrichtungen 143
bb) Objektiver Gehalt der Rundfunkfreiheit 144
c) Zwischenergebnis 146
3. Leistungsrechte in der Rechtsprechung des Warren Court 147
a) Dogmatische Konstruktion 147
b) Politisches und gesellschaftliches Umfeld 149
c) Zwischenergebnis 150
4. Schwangerschaftsabbruch 151
a) Anerkennung eines Rechts auf Abtreibung in „Roe v. Wade“ 151
b) Kritik an „Roe v. Wade“ 154
c) Relativierung des Rechts auf Abtreibung 155
d) Zwischenergebnis 160
5. Amtshaftung für Grundrechtsverletzungen („constitutional torts“) 161
a) Anspruch aus 42 U.S.C. § 1983 161
b) Überblick 163
aa) Anspruchsgegner 164
bb) Tatbestand 166
cc) Ungeschriebene Tatbestandsmerkmale 168
c) Anknüpfungspunkte staatlicher Schutzpflichten 169
aa) Die Haftung für staatliches Unterlassen gegenüber Personen in staatlichem Gewahrsam 170
bb) Staatliches Unterlassen außerhalb staatlicher Gewahrsamsverhältnisse 172
d) Analyse 182
e) Zwischenergebnis 183
B. Dogmatisches Umfeld: State action-Doktrin 185
I. Ursprung „Civil Rights Cases“ 185
II. Anwendungsbereich 187
III. State action-Doktrin und mittelbare Drittwirkung von Grundrechten 190
IV. Funktionen 196
1. Gewährleistung individueller Freiheit 196
2. Trennung von Verfassungsrecht und einfachem Recht 197
3. Aufrechterhaltung des föderalen Staatsaufbaus 197
V. Zwischenergebnis 200
3. Teil: Vergleich 203
A. Befund 203
I. Bundesrepublik Deutschland: Schutzpflicht als Kernbestand der Grundrechte 203
II. Vereinigte Staaten von Amerika: Verfassung als „charter of negative liberties only“ 203
B. Erklärung 208
I. Entstehungsbedingungen der Verfassung 208
1. Ursprungsverfassung und Bill of Rights 209
2. Reconstruction Amendments 214
II. Rechtskultur 217
1. Verfassungsinterpretation unter dem Common Law 217
2. Gesetzesskeptizimus 220
3. Verschmelzung von Common Law und Verfassungsrecht 222
III. Staatsorganisation 225
1. Gerichtssystem 225
2. Föderalismus 226
IV. Juristische Methode 229
1. Grundrechtsprüfung 230
2. Verfassungsauslegung 232
a) Historische gegen teleologische Auslegung 233
b) Verfassungsvergleichung 238
C. Ergebnis 246
Zusammenfassung in Thesen 248
Literaturverzeichnis 256
Sachwortverzeichnis 283