Persönliche Haftung und Mitverschulden von Kindern im französischen Deliktsrecht
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Persönliche Haftung und Mitverschulden von Kindern im französischen Deliktsrecht
Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 59
(1992)
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Book Details
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Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | V | ||
Abkürzungsverzeichnis | XI | ||
Einleitung | 1 | ||
Erster Teil: Überblick über das deutsche Recht | 6 | ||
Erstes Kapitel: Das Kind als Schädiger | 6 | ||
Erster Abschnitt: Die deliktsrechtliche Haftung (§§ 823 ff. i.V.m. 828, 829 BGB) | 6 | ||
A. Die Deliktsfähigkeit gemäß § 828 BGB und die Besonderheiten bei der Prüfung des Verschuldens | 6 | ||
I. Der Ausschluß der voluntativen Reife (Steuerungsfähigkeit) aus dem Anwendungsbereich des § 828 Abs. 2 S. 1 BGB | 7 | ||
II. Die Konkretisierung und Anwendung der Einsichtsfähigkeit | 8 | ||
III. Der alterstypische Sorgfaltsmaßstab beim Verschulden | 8 | ||
IV. Der Vorlagebeschluß des OLG Celle vom 26.5.1989 über die Verfassungswidrigkeit des § 828 Abs. 2 BGB | 9 | ||
B. Die Billigkeitshaftung gemäß § 829 BGB | 11 | ||
I. Der Anwendungsbereich | 11 | ||
II. Die Erforderlichkeit der Schadloshaltung | 12 | ||
1. Die zu berücksichtigenden Umstände | 12 | ||
2. Die Berücksichtigung bestehenden Versicherungsschutzes | 13 | ||
3. Die Berücksichtigung möglicher zukünftiger Änderungen der Vermögensverhältnisse | 16 | ||
Zweiter Abschnitt: Die Gefährdungshaftung | 17 | ||
Dritter Abschnitt: Die Haftung der Aufsichtspflichtigen als vorgelagerter Schutzwall | 17 | ||
Zweites Kapitel: Das Mitverschulden geschädigter Kinder | 21 | ||
Erster Abschnitt: Das eigene Mitverschulden des Kindes | 21 | ||
Zweiter Abschnitt: Anrechnung des Mitverschuldens der Eltern? | 23 | ||
Zweiter Teil: Das französische Recht | 25 | ||
Erstes Kapitel: Das Kind als Schädiger | 25 | ||
Erster Abschnitt: Die Verschuldenshaftung gemäß Artt. 1382, 1383 C.c | 28 | ||
A. Überblick über die Voraussetzungen und den Anwendungsbereich der Artt. 1382, 1383 C.c | 29 | ||
I. Die Tatbestandsmerkmale | 29 | ||
1. Der Schaden | 29 | ||
2. Die faute | 29 | ||
3. Kausalität zwischen faute und Schadenseintritt | 32 | ||
II. Die praktische Bedeutung der Artt. 1382, 1383 C.c | 33 | ||
B. Die Zurechnungsfähigkeit als Voraussetzung der Haftung vor den Grundsatzurteilen des Kassationshofs vom 9.5.1984 | 34 | ||
I. Rechtsprechung und Lehre bis 1930 | 34 | ||
1. Die Bewertung der Schädigungen durch einsichtsunfähige Personen als „cas fortuit“ bzw. „force majeure“ | 35 | ||
2. Willensfreiheit, Einsichtsfähigkeit und Vernunft als subjektive Grundlagen der faute | 36 | ||
3. Die théorie du risque und ihre Auswirkungen auf die Kinderhaftung | 39 | ||
4. Die Reaktionen in der französischen Rechtslehre auf die Schaffung der §§ 828, 829 BGB | 42 | ||
II. Die Entwicklung der Lehre von der faute objective | 45 | ||
1. Die Ablehnung der klassischen faute-Definition | 45 | ||
2. Das neue faute-Konzept | 47 | ||
a) Der Verhaltensfehler („erreur de conduite“) als Ausgangsbasis | 47 | ||
b) Der Verhaltensmaßstab in Bezug auf die Verletzung der allgemeinen Rechtspflicht zu sorgfältigem Verhalten | 48 | ||
c) Die Ablehnung aller subjektiven Verschuldenselemente einschließlich der Einsichtsfähigkeit | 48 | ||
aa) Die Gleichstellung der einsichtsunfähigen mit den zwar einsichtsfähigen, aber überdurchschnittlich ungeschickten oder nervösen Personen | 49 | ||
bb) Die Differenzierung zwischen den zu berücksichtigenden äußeren Tatumständen („circonstances externes“) und den unbeachtlichen persönlichen Umständen auf seiten des Schädigers | 50 | ||
cc) Die extrem objektive Abgrenzung von Handlungsspielräumen | 50 | ||
d) Die Definition der faute nach der Lehre von der faute objective | 52 | ||
3. Weitere, vom allgemeinen faute-Konzept unabhängige Argumente für die Haftung noch einsichtsunfähiger Kinder | 53 | ||
a) Die Auslegung des Art. 1310 C.c | 53 | ||
b) Die Tradition des ancien droit | 54 | ||
c) Die Rechtsprechung zum Mitverschulden noch einsichtsunfähiger Kinder | 54 | ||
d) Die Schwierigkeiten bei der Überprüfung der Einsichtsfähigkeit im Einzelfall | 55 | ||
e) Die Billigkeit | 56 | ||
4. Auswirkungen der Lehre von der faute objective | 58 | ||
III. Die Schaffung des Art. 489-2 C.c. über die Haftung Geistesgestörter am 3.1.1968 und seine Auswirkungen auf die Haftung der noch einsichtsunfähigen Kinder | 59 | ||
1. Die Diskussion in der Lehre | 61 | ||
a) Die weite Auffassung: Der Gesetzgeber habe die faute objective bestätigt | 62 | ||
aa) Die Argumentation mit den Gesetzgebungsmaterialien | 62 | ||
bb) Die Auffassung, die Tragweite des Art. 489-2 C.c. könne nicht ohne Wertungswidersprüche auf Geisteskranke beschränkt bleiben | 63 | ||
b) Die für eine restriktive Handhabung des Art. 489-2 C.c. plädierende Ansicht | 64 | ||
aa) Das Abstellen auf die gesetzessystematische Stellung des Art. 489-2 C.c. | 64 | ||
bb) Die Hervorhebung der Unterschiede zwischen Geisteskranken und noch einsichtsunfähigen Kindern | 65 | ||
aaa) Die angeblich geringere Gefährlichkeit der noch einsichtsunfähigen Kinder | 65 | ||
bbb) Die Möglichkeit einer jahrzehntelangen, demotivierenden Schadensersatzverpflichtung schon ab dem frühen Kindesalter | 65 | ||
ccc) Die Existenz der strengen Elternhaftung | 66 | ||
2. Die Entwicklung der Rechtsprechung | 67 | ||
a) Das ausweichende Urteil des Kassationshofs vom 29.4.1976 | 67 | ||
b) Das Urteil des Tribunal de grande instance Avesnes-sur-Helpe vom 8.7.1976 | 68 | ||
c) Die Anwendung des Art. 489-2 C.c. auf minderjährige Geisteskranke (Urteil des Kassationshofs vom 20.7.1976) | 69 | ||
d) Das Urteil der Cour d’appel de Bordeaux vom 6.12.1977 | 70 | ||
e) Die Grundsatzentscheidung des Kassationshofs vom 7.12.1977 | 71 | ||
f) Die Bestätigung durch das Urteil des Kassationshofs vom 6.7.1978 | 72 | ||
3. Zusammenfassung | 74 | ||
IV. Die konkrete Handhabung der Zurechnungsfähigkeit als Haftungsvoraussetzung | 75 | ||
1. Die Kriterien der Deliktsfähigkeit von Kindern | 75 | ||
a) Das discernement | 75 | ||
b) Die Willens- oder Steuerungsfähigkeit als Kriterium neben dem discernement? | 80 | ||
2. Systematisierung der Rechtsprechung nach Altersgruppen | 81 | ||
3. Die Darlegungs- und Beweislast der Prozeßparteien | 86 | ||
4. Der alterstypische Sorgfaltsmaßstab als ergänzendes Schutzinstrument zugunsten der bereits einsichtsfähigen Kinder? | 87 | ||
V. Die Haftung der Eltern und anderer Aufsichtspflichtiger als vorgelagerter Schutzwall | 91 | ||
C. Die Grundsatzurteile des Kassationshofs vom 9.5.1984 und vom 12.12.1984 | 100 | ||
I. Darstellung der Urteile zur faute | 101 | ||
1. Der arrêt Djouab | 101 | ||
2. Der arrêt Derguini | 103 | ||
3. Der arrêt Lemaire | 106 | ||
4. Das Urteil der zweiten Zivilkammer des Kassationshofs vom 12.12.1984 | 107 | ||
II. Die Auslegung der Urteile in der Lehre | 108 | ||
III. Die wirkliche Tragweite der Urteile vom 9.5.1984 | 109 | ||
1. Rückschlüsse aus der bisherigen Entwicklung der Rechtslage zur Darlegungs- und Beweislast | 109 | ||
2. Rückschlüsse aus dem urteilsvorbereitenden Bericht des Kassationsrichters Fédou | 111 | ||
3. Rückschlüsse aus den conclusions des Premier avocat général Cabannes | 112 | ||
4. Ergebnis | 114 | ||
IV. Das neue Problem des Verschuldensmaßstabs gegenüber infantes | 114 | ||
V. Die rechtspolitische Bewertung der Urteile vom 9.5.1984 | 117 | ||
1. Ablehnende Stimmen | 117 | ||
2. Die überraschenden Bedenken bei den bisher kompromißlosen Befürwortern der persönlichen Haftung noch einsichtsunfähiger Kinder | 119 | ||
3. Kaum Forderungen nach einer Billigkeitslösung wie in § 829 BGB | 119 | ||
4. Die Forderungen nach einer Pflichtversicherung als ergänzendes oder autonomes Instrument der Schadensregulierung | 120 | ||
5. Die Elternhaftung als vorgelagerter Schutzwall | 122 | ||
6. Die neue Rechtslage im internationalen Vergleich | 127 | ||
Zweiter Abschnitt: Die Haftung als gardien einer Sache gemäß Art. 1384 Abs. 1, 2. Alt. C.c | 130 | ||
A. Überblick über die Voraussetzungen und den Anwendungsbereich des Art. 1384 Abs. 1, 2. Alt. C.c. | 131 | ||
I. Die Schadensverursachung durch eine Sache | 131 | ||
II. Die Bestimmung des gardien einer Sache | 131 | ||
III. Die Entlastungsgründe | 133 | ||
IV. Die mangelnde Ausschöpfung der gardien-Haftung durch die von Kindern Geschädigten | 133 | ||
B. Die gardien-Haftung der infantes | 135 | ||
I. Das discernement als Voraussetzung der gardien-Haftung bis 1964 | 137 | ||
1. Der arrêt Escoffier vom 28.4.1947 | 137 | ||
2. Die Bestätigung des arrêt Escoffier im Hinblick auf infantes | 138 | ||
II. Der arrêt Trichard vom 18.12.1964 | 139 | ||
III. Die Schaffung des Art. 489-2 C.c | 142 | ||
IV. Das Urteil des Kassationshofs vom 7.12.1977 | 143 | ||
V. Der arrêt Gabillet vom 9.5.1984 | 145 | ||
1. Darstellung und Auslegung des Urteils | 145 | ||
2. Die Elternhaftung als vorgelagerter Schutzwall? | 147 | ||
3. Ausblick | 147 | ||
C. Die gardien-Haftung der bereits einsichtsfähigen Kinder | 149 | ||
I. Das Rekurrieren auf die direkte gardien-Haftung des Vaters | 149 | ||
II. Die gardien-Haftung der Kinder | 152 | ||
III. Zusammenfassung | 155 | ||
Zweites Kapitel: Das Mitverschulden geschädigter Kinder | 157 | ||
Erster Abschnitt: Das Mitverschulden im Rahmen von Ansprüchen gemäß Artt. 1382, 1383 C.c | 158 | ||
A. Das discernement des Geschädigten als Voraussetzung anrechenbaren Mitverschuldens | 159 | ||
I. Zunächst: Kein Mitverschulden ohne discernement | 159 | ||
II. Keine Änderung durch Art. 489-2 C.c | 159 | ||
III. Keine Änderung durch den arrêt Desmares | 160 | ||
IV. Die Abschaffung des discernement als Voraussetzung des Mitverschuldens durch die arrêts Derguini und Lemaire vom 9.5.1984 | 161 | ||
B. Auch beim Mitverschulden keine Berücksichtigung des alterstypischen Sorgfaltsmaßstabs | 162 | ||
Zweiter Abschnitt: Das Mitverschulden im Rahmen von Ansprüchen aus der gardien-Haftung nach Art. 1384 Abs. 1, 2. Alt. C.c | 164 | ||
A. Bis 1963 nur Anrechnung der faute bei gleichzeitiger Überdehnung dieses Begriffs im Hinblick auf Kinder | 165 | ||
B. Die Lehre vom anspruchsmindernden „fait non fautif“ des Geschädigten ab 1963 | 167 | ||
I. Die Suche nach dem Kriterium des fait non fautif | 168 | ||
1. Das anormale Verhalten des Geschädigten | 168 | ||
2. Das aktive und autonome Verhalten des Geschädigten | 170 | ||
3. Die Differenzierung nach dem Verhalten des gardien | 171 | ||
4. Die bloße Kausalbeziehung zum Schaden | 172 | ||
II. Die Ablehnung dieser Rechtsprechung durch die übrigen Gerichte, insbesondere durch die erste Zvilkammer des Kassationshofs | 173 | ||
III. Die Aufnahme in der Lehre | 174 | ||
C. Der arrêt Desmares vom 21.7.1982 | 176 | ||
I. Darstellung des Urteils | 176 | ||
II. Die Folgen des Urteils | 178 | ||
1. Wirksamer Schutz der Opfer von Unfällen im Straßenverkehr | 178 | ||
2. Die unbillige Verschlechterung der Situation der nicht haftpflichtversicherten gardiens | 178 | ||
3. Inkohärenzen im Verhältnis zu anderen Anspruchsgrundlagen | 180 | ||
a) Das Verhältnis der gardien-Haftung zur Haftung für faute gemäß Artt. 1382, 1383 C.c | 180 | ||
b) Das Verhältnis der gardien-Haftung zur objektiven Vertragshaftung | 182 | ||
4. Die mehrheitliche Weigerung der unterinstanzlichen Gerichte, dem arrêt Desmares zu folgen | 183 | ||
D. Das Gesetz über die Haftung bei Unfällen im Straßenverkehr vom 5.7.1985 | 183 | ||
I. Der Anwendungsbereich | 184 | ||
II. Die neue Regelung der Entlastungsgründe | 185 | ||
III. Folgerungen für das Schicksal des arrêt Desmares | 186 | ||
E. Die Aufgabe des arrêt Desmares am 6.4.1987 | 186 | ||
F. Gesamtwürdigung | 188 | ||
Dritter Abschnitt: Anrechnung des Mitverschuldens der Eltern? | 190 | ||
A. Keine Anrechnung im Rahmen von Ansprüchen gemäß Artt. 1382, 1383 C.c. | 191 | ||
B. Anrechnung im Rahmen von Ansprüchen gemäß Art. 1384 Abs. 1, 2. Alt. C.c.? | 191 | ||
C. Anrechnung im Rahmen von Ansprüchen nach Art. 1384 Abs. 4 C.c.? | 192 | ||
D. Zusammenfassung und kurzer Vergleich mit dem deutschen Recht | 193 | ||
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse | 195 | ||
Literatur | 198 |