Das Spruchverfahren nach dem Spruchverfahrensgesetz
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Das Spruchverfahren nach dem Spruchverfahrensgesetz
Unzulänglichkeiten und Lösungswege
Schriften zum Prozessrecht, Vol. 235
(2014)
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Max Noack wurde 1983 in Berlin geboren. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften von 2002 bis 2008 an der Freien Universität Berlin und an der Radboud Universiteit Nijmegen absolvierte er bis 2011 sein Referendariat am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg. Im Anschluss promovierte er, gefördert durch ein Promotionsstipendium des Arbeitskreises Wirtschaft und Recht im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, an der Freien Universität Berlin. 2012 folgte sein Einstieg in den höheren Justizdienst des Landes Baden-Württemberg.Abstract
Allen Bemühungen des Gesetzgebers zum Trotz erweist sich das im Jahr 2003 reformierte Spruchverfahren immer noch als zu langwierig und wenig effizient. Max Noack deckt die Schwächen des geltenden Spruchverfahrensrechts auf, analysiert ihre Ursachen und entwickelt - teils auch in Anlehnung an die österreichische Rechtslage - Lösungen, welche in konkreten Vorschlägen für eine signifikante Verfahrensbeschleunigung und -vereinfachung münden. Er kommt zu dem Ergebnis, dass man es bei Einzelkorrekturen belassen kann. Plädiert wird insbesondere für eine stärkere Orientierung am Börsenkurs durch Einräumung eines entsprechenden satzungsautonomen Bewertungswahlrechts und für die Einführung eines qualifizierten Mehrheitsvergleichs. Des Weiteren widmet sich der Autor der »faktischen Sperre« des Spruchverfahrens bei grenzüberschreitenden Verschmelzungsgründungen, welche sich nur durch eine Gleichbehandlung beider beteiligter Aktionärsgruppen in prozessualer wie auch in materieller Hinsicht überwinden lässt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 22 | ||
Teil 1: Einleitung | 25 | ||
A. Grundlagen des Spruchverfahrens | 25 | ||
I. Wesen und Ziele des Spruchverfahrens | 25 | ||
II. Verfassungsrechtlicher Hintergrund | 26 | ||
1. Schutz des Anteilseigentums | 26 | ||
2. Vorgaben für den aktienrechtlichen Minderheitenschutz | 27 | ||
a) Gebot einer wirtschaftlich „vollen“ Kompensation | 28 | ||
b) Gebot eines „wirksamen“ Rechtsbehelfs | 28 | ||
III. Praktische Bedeutung des Spruchverfahrens | 29 | ||
IV. Anwendungsfälle des Spruchverfahrens im Überblick | 31 | ||
1. Gesetzlich genannte Anwendungsfälle | 31 | ||
2. Gesetzlich nicht genannte Anwendungsfälle | 32 | ||
a) Reguläres Delisting | 32 | ||
b) Weitere gesetzlich nicht genannte Anwendungsfälle | 33 | ||
V. Vorzüge des Spruchverfahrens gegenüber der Anfechtungsklage | 34 | ||
1. Bestandssicherheit des Hauptversammlungsbeschlusses | 34 | ||
2. Zielgenauer und effektiverer Rechtsbehelf | 35 | ||
3. Verfahrenstechnische Vorteile | 36 | ||
a) Geltung des Amtsermittlungsgrundsatzes | 37 | ||
b) Verschlechterungsverbot | 37 | ||
c) Geringeres Kostenrisiko für die Antragsteller | 38 | ||
d) Inter-omnes-Wirkung der Entscheidung | 38 | ||
e) Wahrung der Interessen der nichtantragstellenden Antragsberechtigten durch den gemeinsamen Vertreter | 38 | ||
f) Kritische Würdigung | 39 | ||
VI. Unzulänglichkeiten des Spruchverfahrens nach dem Spruchverfahrensgesetz | 39 | ||
1. Überlange Verfahrensdauer | 40 | ||
2. Ungewöhnlich hohe Verfahrenskosten | 41 | ||
3. Undifferenzierter Anwendungsbereich des Gesetzes | 42 | ||
4. Hohe Missbrauchsanfälligkeit des Spruchverfahrens | 43 | ||
5. Mangelnde Eignung des Spruchverfahrens bei grenzüberschreitenden Strukturmaßnahmen | 45 | ||
B. Ziel und Gegenstand der Untersuchung | 46 | ||
C. Gang der Untersuchung | 47 | ||
Teil 2: Ermittlung der angemessenen Kompensation | 48 | ||
A. Vorüberlegung | 48 | ||
I. Verrechtlichung der Unternehmensbewertung | 48 | ||
II. Bewertungskonventionen | 49 | ||
B. Methodik der Unternehmensbewertung | 50 | ||
I. Festlegung von Bewertungsgegenstand und -ziel | 50 | ||
II. Auswahl einer geeigneten Bewertungsmethode | 51 | ||
III. Anwendung der ausgewählten Bewertungsmethode | 52 | ||
1. Ermittlung des Zukunftsertrages | 52 | ||
2. Kapitalisierung des Zukunftsertrages | 54 | ||
a) Basiszinssatz | 54 | ||
b) Risikozuschlag | 55 | ||
aa) Pauschale Schätzung des Risikozuschlags durch das Gericht | 55 | ||
bb) Ermittlung des Risikozuschlags nach dem Capital Asset Pricing Model | 56 | ||
cc) Kritische Würdigung | 57 | ||
c) Wachstumsabschlag | 57 | ||
3. Stichtag für die Bewertung | 58 | ||
4. Aussonderung des nicht betriebsnotwendigen Vermögens | 59 | ||
5. Korrektur des Ertragswertes | 59 | ||
a) Liquidationswert | 59 | ||
b) Börsenwert | 59 | ||
aa) Konzeptionelle Überlegungen | 60 | ||
bb) Ausnahmen von der Berücksichtigung des Börsenkurses | 60 | ||
cc) Bestimmung des zeitlich relevanten Börsenkurses | 60 | ||
IV. Berücksichtigung weiterer bewertungsrelevanter Aspekte | 61 | ||
1. Verbundvorteile | 61 | ||
2. Weitere bewertungsrelevante Aspekte | 62 | ||
C. Fazit | 63 | ||
Teil 3: Zur überlangen Verfahrensdauer | 65 | ||
A. Rechtliche Ausgangslage | 65 | ||
I. Das Recht auf eine Entscheidung in angemessener Zeit | 65 | ||
1. Art. 2 Abs. 1 GG i. V. m. Art. 20 Abs. 3 GG | 65 | ||
2. Art. 6 Abs. 1 EMRK und Art. 47 Abs. 2 Satz 1 EuGrCh | 66 | ||
II. Rechtsschutzmöglichkeiten gegen eine überlange Verfahrensdauer | 67 | ||
B. Analyse der Gründe für die überlange Verfahrensdauer | 68 | ||
I. Objektive Schwierigkeiten bei der Gutachtenerstellung | 68 | ||
1. Komplexität und Kompliziertheit der Materie | 69 | ||
2. Rückwirkende Anwendung von geänderten Bewertungsgrundsätzen auf den Bewertungsstichtag | 70 | ||
a) Änderung von Rechtsansichten | 70 | ||
b) Methodenanpassungen | 71 | ||
c) Methodenverbesserungen | 71 | ||
3. Fazit | 73 | ||
II. Hohe Kontrolldichte bei der Angemessenheitsprüfung | 74 | ||
1. Gerichtlicher Prüfungsmaßstab | 74 | ||
a) Plausibilitäts- oder Billigkeitskontrolle analog §§ 315 ff. BGB | 74 | ||
aa) Bedeutung der einseitigen Leistungsbestimmungsrechte | 75 | ||
bb) Zulässigkeit der eingeschränkten Prüfung | 76 | ||
b) Richtigkeitskontrolle auf gesicherter Schätzungsgrundlage | 77 | ||
aa) Bedeutung der richterlichen Schätzung | 78 | ||
bb) Zulässigkeit der richterlichen Schätzung | 78 | ||
2. Ansätze für eine Reduzierung der Kontrolldichte | 80 | ||
a) Anerkennung von Bewertungsbandbreiten | 80 | ||
aa) Maßstabbildung mithilfe der Bandbreitenlösung | 81 | ||
(1) Quantitative Anforderungen | 81 | ||
(2) Qualitative Anforderungen | 82 | ||
bb) Exkurs: Zulässigkeit einer generellen Bagatellgrenze | 83 | ||
(1) Zulässigkeit gegriffener Größen im Allgemeinen | 83 | ||
(2) Zulässigkeit der Bagatellgrenze als gegriffener Größe | 84 | ||
b) Eingeschränkte Überprüfung von Planungen und Prognosen entsprechend § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG | 85 | ||
aa) Bedeutung der Business Judgment Rule | 85 | ||
bb) Anwendbarkeit der Business Judgment Rule | 86 | ||
c) Erhöhte Richtigkeitsgewähr bei verhandlungsgetragenen Verschmelzungen | 88 | ||
aa) Das Verhandlungsmodell | 88 | ||
(1) Konzernfreie Verschmelzungen | 88 | ||
(2) Konzernverschmelzungen | 89 | ||
bb) Konsequenzen der erhöhten Richtigkeitsgewähr für die Kontrolldichte | 91 | ||
3. Fazit | 93 | ||
III. Begrenzte praktische Wirksamkeit der konkreten Bewertungsrüge | 94 | ||
1. Vorüberlegung und Problemstellung | 94 | ||
2. Anforderungen an die Konkretheit der Einwendungen | 95 | ||
a) Persönliche Anforderungen | 96 | ||
b) Sachliche Anforderungen | 97 | ||
aa) Grundsatz | 97 | ||
bb) Einzelfragen | 98 | ||
(1) Standardbewertungsrügen | 98 | ||
(2) Bezugnahme auf die Antragsschrift eines anderen Antragstellers | 99 | ||
(3) Korrelation zur Begründungstiefe von Unternehmens- und Prüfungsbericht | 100 | ||
(4) Relevanz der Einwendungen | 102 | ||
(5) Konkrete Bewertungsrüge bei einem Kompensationsangebot unterhalb des Börsenwertes | 103 | ||
3. Bindung an die anfänglichen Einwendungen | 104 | ||
a) „Nachschieben von Einwendungen“ durch die Antragsteller | 104 | ||
aa) Restriktive Auslegung von § 7 Abs. 4 Satz 2 SpruchG | 105 | ||
bb) Teleologische Reduktion von § 7 Abs. 4 Satz 2 SpruchG | 105 | ||
cc) Präklusion gemäß § 10 Abs. 2 SpruchG | 107 | ||
b) Geltendmachung eigener Einwendungen durch den gemeinsamen Vertreter | 107 | ||
4. Anwendbarkeit der konkreten Bewertungsrüge im Beschwerdeverfahren | 109 | ||
a) Direkte Anwendung von § 4 Abs. 2 Satz 2 Nr. 4 Satz 1 SpruchG | 110 | ||
b) Analogie zu § 4 Abs. 2 Satz 2 Nr. 4 Satz 1 SpruchG | 110 | ||
aa) Grundsätzliche Analogiefähigkeit | 110 | ||
bb) Ausnahmsweises Analogieverbot | 112 | ||
5. Anwendbarkeit der konkreten Bewertungsrüge beim Delisting | 112 | ||
6. Fazit | 113 | ||
IV. Defizite bei der Einbindung des sachverständigen Prüfers in das Spruchverfahren | 115 | ||
1. Vorüberlegung und Problemstellung | 115 | ||
2. Der „Primat des sachverständigen Prüfers“ | 116 | ||
a) Verwertung des Prüfungsberichts als gerichtliches Sachverständigengutachten analog §§ 485 ff. ZPO | 116 | ||
b) Anhörung des sachverständigen Prüfers als sachverständiger Zeuge | 117 | ||
c) Befragung des sachverständigen Prüfers als Auskunftsperson | 118 | ||
d) Bestellung des sachverständigen Prüfers zum gerichtlichen Sachverständigen | 120 | ||
aa) Ausschlussgründe | 120 | ||
bb) Ablehnung wegen Besorgnis der Befangenheit | 121 | ||
3. Unzureichende Objektivität und Qualität des Prüfungsberichts | 122 | ||
a) Defizite bei der Auswahl des sachverständigen Prüfers | 122 | ||
b) Wirtschaftliche Nähe des sachverständigen Prüfers zum Unternehmen | 123 | ||
c) Parallele Angemessenheitsprüfung | 124 | ||
4. Fazit | 125 | ||
V. Zu geringe Vergütung des gerichtlichen Sachverständigen | 126 | ||
1. Vorüberlegung und Problemstellung | 126 | ||
a) Zwangsweise Vergütung zu den Sätzen des JVEG | 126 | ||
b) Verkehrsübliche Vergütung | 127 | ||
aa) Vereinbarung zwischen Antragsteller und Antragsgegner gemäß § 13 Abs. 1 JVEG | 127 | ||
bb) Erklärung der Antragsteller und Zustimmung des Gerichts gemäß § 13 Abs. 2 JVEG | 128 | ||
2. Lösungswege zur Überwindung des Verfahrensstillstandes bei Nichtzustandekommen einer Vereinbarung im Sinne von § 13 Abs. 1 JVEG | 128 | ||
a) Teleologische Reduktion des § 13 Abs. 2 JVEG | 129 | ||
b) Behandlung der Zustimmungsverweigerung als Feststellungsvereitelung | 131 | ||
c) Rechtsmissbrauch der Zustimmungsverweigerung | 131 | ||
3. Fazit | 132 | ||
VI. Geringes Kostenrisiko für den Antragsteller | 133 | ||
1. Vorüberlegung und Problemstellung | 133 | ||
2. Begrenzte Kostenlast | 133 | ||
a) Gerichtskosten | 133 | ||
aa) Grundsatz der Kostenfreiheit für den Antragsteller | 134 | ||
bb) Abweichende Kostentragung aus Billigkeitsgründen | 134 | ||
(1) Offensichtlich aussichtslose Antragstellung | 134 | ||
(a) Weitere Beispiele für eine offensichtliche Unzulässigkeit | 135 | ||
(b) Weitere Beispiele für eine offensichtliche Unbegründetheit | 136 | ||
(2) Rechtsmissbräuchliche Antragstellung | 137 | ||
(3) Verletzung einer Verfahrensförderungspflicht | 138 | ||
b) Kosten des gemeinsamen Vertreters | 138 | ||
c) Außergerichtliche Kosten des Antragstellers | 140 | ||
aa) Grundsatz der eigenen Kostentragung | 141 | ||
bb) Abweichende Kostentragung aus Billigkeitsgründen | 142 | ||
(1) Ausgang des Verfahrens | 142 | ||
(2) Weitere Billigkeitsgründe | 143 | ||
d) Außergerichtliche Kosten des Antragsgegners | 144 | ||
3. Begrenzte Spürbarkeit der Kostenfolge des § 15 Abs. 2 SpruchG | 145 | ||
4. Fazit | 146 | ||
VII. Vorteilhafte Verzinsungsregelung für den Antragsgegner | 146 | ||
1. Vorüberlegung und Problemstellung | 146 | ||
2. Die Verzinsung der Kompensationsansprüche | 147 | ||
a) Recht auf Verzinsung | 147 | ||
b) Beginn der Verzinsung | 148 | ||
c) Höhe der Verzinsung | 149 | ||
3. Fazit | 150 | ||
VIII. Defizite in der Gerichtsorganisation | 151 | ||
1. Vorüberlegung und Problemstellung | 151 | ||
2. Mehrstufiger Instanzenzug mit zwei Tatsacheninstanzen | 151 | ||
3. Unvollständige örtliche Bündelung der Verfahren | 153 | ||
4. Parallele Zuständigkeit der Kammer für Handelssachen und der allgemeinen Zivilkammer | 154 | ||
5. Unzureichender Verfahrensförderungswille und häufiger Richterwechsel | 156 | ||
6. Fazit | 157 | ||
IX. Sonstige praktische Erschwernisse bei der Verfahrensleitung | 157 | ||
1. Vielzahl von Antragstellern | 157 | ||
2. Fehlen eines generellen Anwaltszwangs | 158 | ||
X. Zusammenfassende Analyse der Gründe für die überlange Verfahrensdauer | 159 | ||
C. Lösungswege zur Verfahrensbeschleunigung | 159 | ||
I. Verstärkter Gebrauch von Schätzungsmöglichkeiten | 160 | ||
1. Klarstellung des richterlichen Schätzungsauftrags | 160 | ||
2. Festlegung einer verbindlichen Bagatellgrenze | 161 | ||
II. Grundsätzliche Bewertung anhand des Börsenkurses | 162 | ||
1. Vorüberlegung | 162 | ||
a) Regelungsbedarf | 163 | ||
b) Vorzüge einer Börsenkursbewertung | 163 | ||
aa) Überlegenheit eines objektiven Markturteils | 163 | ||
bb) Verfahrensbeschleunigung und -vereinfachung | 164 | ||
cc) Widerspruchsfreiheit | 164 | ||
dd) Vermeidung von unnötigen Spruchverfahren | 165 | ||
ee) Steigerung der Rechtssicherheit | 165 | ||
ff) Erleichterung von grenzüberschreitenden Strukturmaßnahmen | 166 | ||
c) Einwände gegen eine Börsenkursbewertung | 166 | ||
aa) Fehlende generelle Eignung des Börsenkurses als Bewertungsmaßstab | 166 | ||
bb) Ungleichbehandlung der Minderheitsaktionäre | 167 | ||
cc) Informationsgefälle zwischen Markt und Gutachter | 167 | ||
dd) Manipulations- und Spekulationsmöglichkeiten | 168 | ||
ee) Unverzichtbarkeit von Unternehmensbewertungen im Einzelfall | 169 | ||
ff) Sonderrecht für börsennotierte Aktiengesellschaften | 170 | ||
d) Fazit | 171 | ||
2. Umsetzung der neuen Bewertungskonzeption | 172 | ||
a) Direkte gesetzliche Bewertungsvorgabe | 172 | ||
b) Einführung eines satzungsautonomen Bewertungswahlrechts | 173 | ||
aa) Verfassungsrechtliche Zulässigkeit | 174 | ||
bb) Rechtspolitische Vorzugswürdigkeit | 174 | ||
cc) Ausgewählte Einzelfragen zur Ausgestaltung und Umsetzung des Bewertungswahlrechts | 175 | ||
(1) Anforderungen an die Satzungsklausel | 175 | ||
(2) Nachträgliche Einführung einer Satzungsklausel | 175 | ||
(3) Auswirkungen einer nachträglichen Gesetzesänderung auf die Satzungsklausel | 176 | ||
III. Stärkung der Figur des sachverständigen Prüfers | 176 | ||
1. Vorüberlegung | 176 | ||
2. Veränderungen bei der Auswahl des sachverständigen Prüfers | 177 | ||
a) Eigenes Vorschlagsrecht für die Minderheitsaktionäre | 177 | ||
b) Ausschließliches Vorschlagsrecht für die Industrie- und Handelskammern | 178 | ||
c) Erhöhte Anforderungen an die gerichtliche Auswahl | 179 | ||
3. Einführung einer gerichtlichen Leitungs- und Weisungsbefugnis bei der Erstellung des Prüfungsberichts | 180 | ||
4. Erweiterung des Prüfungsauftrags | 182 | ||
5. Klarstellung des „Primats des sachverständigen Prüfers“ | 183 | ||
IV. Gewährung einer verkehrsüblichen Sachverständigenvergütung | 184 | ||
V. Erhöhung des Kostenrisikos für die Antragsteller | 185 | ||
1. Veränderungen bei der Kostenverteilung | 185 | ||
a) Umstellung auf das Erfolgsprinzip | 185 | ||
b) Rückkehr zum Billigkeitsprinzip | 187 | ||
c) Konkretisierung des Regel-Ausnahme-Prinzips | 188 | ||
2. Einführung einer Missbrauchsgebühr | 189 | ||
3. Fazit | 190 | ||
VI. Veränderungen im Bereich der Gerichtsorganisation | 190 | ||
1. Instanzielle oder sachliche Rechtsmittelbeschränkung | 191 | ||
a) Verfassungsrechtliche Zulässigkeit | 191 | ||
b) Rechtspolitische Bewertung der Regelungsvorschläge | 192 | ||
aa) Abschaffung des Instanzenzuges | 192 | ||
bb) Verkürzung des Instanzenzuges | 194 | ||
cc) Umgestaltung der Beschwerde in eine reine Rechtsbeschwerde | 197 | ||
2. Weitergehende örtliche Bündelung von Spruchverfahren | 199 | ||
a) Ausschließlicher bundesweiter Gerichtsstand | 199 | ||
b) Länderübergreifende Zuständigkeitskonzentration | 201 | ||
3. Einrichtung von spezialisierten Spruchkörpern | 202 | ||
a) Technischer Beschwerdesenat des Bundespatentgerichts | 202 | ||
b) Österreichisches Gremium zur Überprüfung des Umtauschverhältnisses | 204 | ||
c) Spezialisierte Kammer für Handelssachen | 206 | ||
VII. Weitere unterstützende Begleitmaßnahmen der Justizverwaltung | 207 | ||
1. Personelle Verstärkung | 207 | ||
2. Zielgenaue Entlastung der Spruchrichter | 207 | ||
3. Bessere Sachausstattung und Fortbildungsmaßnahmen | 208 | ||
4. Veränderter Umgang mit Richterwechseln | 208 | ||
VIII. Vorgabe von Entscheidungs- und/oder Verfahrensfristen | 208 | ||
1. Befristung der gerichtlichen Entscheidung | 209 | ||
2. Befristung der Gutachtenerstellung | 210 | ||
IX. Einführung eines generellen Anwaltszwangs | 211 | ||
Teil 4: Zum Missbrauch der Antragsbefugnis | 212 | ||
A. Rechtliche Ausgangslage | 212 | ||
I. Dogmatische Einordnung des Rechtsmissbrauchs | 212 | ||
II. Tatbestandliche Voraussetzungen des Rechtsmissbrauchs | 213 | ||
III. Rechtsfolgen des Rechtsmissbrauchs | 213 | ||
B. Analyse der Gründe für den Missbrauch der Antragsbefugnis | 214 | ||
I. Begrenzte praktische Wirksamkeit des Missbrauchseinwandes | 214 | ||
1. Geringe Wahrscheinlichkeit einer Verfahrensbeendigung durch Gerichtsentscheidung | 214 | ||
2. Beweisschwierigkeiten des Antragsgegners | 215 | ||
a) Darlegungs- und Beweislast des Antragsgegners | 215 | ||
b) Missbrauchsindizien | 215 | ||
aa) Sehr geringer Aktienbesitz | 215 | ||
bb) Kurze Vorbesitzzeit | 216 | ||
cc) Missbräuchliches Verhalten in früheren oder parallelen Verfahren | 216 | ||
dd) Bereitwilligkeit zum Vergleich | 216 | ||
ee) Desinteresse an einer Sachentscheidung | 217 | ||
ff) Schadloshaltung des Antragstellers | 217 | ||
3. Fazit | 217 | ||
II. Unvollständige Regelung der Figur des gemeinsamen Vertreters | 218 | ||
1. Verfahrensfortführungsbefugnis bei einseitiger Verfahrensbeendigung aus § 6 Abs. 3 SpruchG | 218 | ||
a) Antragsrücknahme im Ausgangsverfahren | 218 | ||
b) Erledigungs- oder Verzichtserklärung | 219 | ||
c) Antragsrücknahme vor Bestellung des gemeinsamen Vertreters | 220 | ||
d) Rechtsmittelverzicht | 221 | ||
aa) Vorüberlegung und Problemstellung | 221 | ||
bb) Selbständige Beschwerdebefugnis des gemeinsamen Vertreters | 222 | ||
e) Antragsrücknahme im Rechtsmittelverfahren | 224 | ||
f) Rücknahme der Beschwerde | 225 | ||
2. Vetorecht bei übereinstimmender Verfahrensbeendigung gemäß § 11 Abs. 2 Satz 2 SpruchG | 225 | ||
a) Zulässigkeit von Vergleichsmehrwerten | 226 | ||
b) Zulässigkeit überhöhter Aufwandspauschalen | 228 | ||
3. Fazit | 229 | ||
III. Möglichkeit der Blockade eines verfahrensbeendenden Vergleichs durch einzelne Antragsteller | 229 | ||
1. Beispiele zur mehrheitskonsensualen Schätzung | 230 | ||
a) LG Hannover, Beschluss vom 27.5.2009 – 23 AktE 37/07 | 230 | ||
b) OLG Düsseldorf, Beschlüsse vom 8.8.2013 – I-26 W 17/12 AktE und I-26 W 15/12 AktE | 232 | ||
2. Zulässigkeit der mehrheitskonsensualen Schätzung | 233 | ||
a) Verbandsrechtliches Mehrheitsprinzip als Geltungsgrund | 233 | ||
b) Gesicherte Schätzungsgrundlage | 234 | ||
c) Kein entgegenstehender Wille des Gesetzgebers | 235 | ||
aa) Wertung von § 11 Abs. 2 SpruchG | 235 | ||
bb) Wertung von § 327b Abs. 1 Satz 3 AktG-RegE | 236 | ||
cc) Wertung von § 12 Abs. 2 Satz 2 SpruchG-RefE | 237 | ||
3. Fazit | 237 | ||
IV. Intransparenz der verfahrensbeendenden und -vermeidenden Abreden | 238 | ||
V. Rechtspolitische Bewertung der geltenden Rechtslage | 239 | ||
C. Lösungswege zur Missbrauchsbekämpfung | 239 | ||
I. Verschärfung der Anforderungen an die Antragsbefugnis | 239 | ||
1. Erfordernis eines Mindestanteilsbesitzes | 239 | ||
2. Erfordernis einer Mindestbesitzzeit | 241 | ||
II. Einführung eines qualifizierten Mehrheitsvergleichs | 242 | ||
1. Verfassungsrechtliche Zulässigkeit | 242 | ||
2. Ausgewählte Einzelfragen zur Ausgestaltung des qualifizierten Mehrheitsvergleichs | 244 | ||
a) Mehrheitserfordernisse | 244 | ||
b) Feststellung der maßgeblichen Anteilsverhältnisse | 245 | ||
c) Stärkere Rolle des gemeinsamen Vertreters bei den Vergleichsverhandlungen | 246 | ||
d) Gewährung rechtlichen Gehörs | 246 | ||
e) Art der Mitwirkung des Gerichts bei der Verfahrensbeendigung | 247 | ||
III. Stärkung der Figur des gemeinsamen Vertreters | 247 | ||
IV. Bekämpfung von Vergleichsmehrwerten | 248 | ||
1. Strafbewehrtes Verbot | 249 | ||
2. Zustimmung des Prozessgerichts | 249 | ||
3. Deckelung der Vergleichswerte | 250 | ||
V. Einführung einer generellen Publizitätspflicht für verfahrensvermeidende und -beendende Abreden | 250 | ||
Teil 5: Zur mangelnden Eignung des Spruchverfahrens bei grenzüberschreitenden Strukturmaßnahmen am Beispiel der Verschmelzungsgründung einer Societas Europaea | 251 | ||
A. Rechtliche Ausgangslage | 251 | ||
I. Gemeinschaftsrechtliche Vorgaben | 251 | ||
II. Umsetzung der gemeinschaftsrechtlichen Vorgaben durch den deutschen Gesetzgeber | 252 | ||
1. Statthaftigkeit des Spruchverfahrens | 252 | ||
a) Spruchverfahren zur Bestimmung einer angemessenen baren Zuzahlung gemäß § 6 Abs. 4 Satz 1 SEAG | 252 | ||
b) Spruchverfahren zur Bestimmung einer angemessenen Barabfindung gemäß § 7 Abs. 7 Satz 1 und 2 SEAG | 253 | ||
c) Beteiligung der ausländischen Aktionäre an einem Spruchverfahren vor deutschen Gerichten gemäß § 6 Abs. 4 Satz 2 oder § 7 Abs. 7 Satz 3 SEAG | 253 | ||
2. „Faktische Sperre“ des Spruchverfahrens | 254 | ||
a) Anfechtbarkeit des Verschmelzungsbeschlusses | 254 | ||
b) Freigabe wegen überwiegenden Vollzugsinteresses | 254 | ||
aa) Besondere Schwere des Rechtsverstoßes | 255 | ||
bb) Abwägung der wirtschaftlichen Interessen | 256 | ||
III. Fazit | 257 | ||
B. Analyse der Gründe für die „faktische Sperre“ des Spruchverfahrens | 258 | ||
I. Internationale Sonderstellung des Spruchverfahrens | 259 | ||
1. Großbritannien | 259 | ||
2. Frankreich | 260 | ||
3. Portugal | 261 | ||
4. Österreich | 262 | ||
a) Außerstreitverfahren zur Bestimmung einer angemessenen baren Zuzahlung gemäß § 22 Abs. 1 und 2 öSEG | 262 | ||
b) Außerstreitverfahren zur Bestimmung einer angemessenen Barabfindung gemäß § 21 öSEG | 263 | ||
c) Beteiligung der ausländischen Aktionäre an einem Außerstreitverfahren vor österreichischen Gerichten gemäß § 22 Abs. 3 öSEG | 264 | ||
II. Geringe Zustimmungsbereitschaft der ausländischen Aktionäre zur Durchführung eines Spruchverfahrens | 264 | ||
1. Rechtskulturelle Unterschiede | 264 | ||
2. Prozessuale Waffenungleichheit | 264 | ||
3. Liquiditätsabfluss bei der Societas Europaea | 265 | ||
4. Rechtsunsicherheit hinsichtlich des Verfahrensausgangs | 265 | ||
C. Lösungswege zur Überwindung der „faktischen Sperre“ des Spruchverfahrens | 266 | ||
I. Bestellung eines besonderen gemeinsamen Vertreters | 266 | ||
II. Streitgenössische Nebenintervention | 267 | ||
III. Aufhebung des Verschlechterungsverbotes | 269 | ||
IV. Gesetzliche Einräumung eines materiellen Anspruchs zugunsten der ausländischen Aktionäre | 271 | ||
V. Effektive Umgestaltung des Freigabeverfahrens | 272 | ||
VI. Gemeinschaftsrechtliche Vorgaben für die Überprüfung des Umtauschverhältnisses | 272 | ||
VII. Vereinbarung eines materiellen Anspruchs zugunsten der ausländischen Aktionäre | 273 | ||
Teil 6: Alternative Rechtsschutzkonzepte | 277 | ||
A. Institutionalisierte Vorverhandlungen | 277 | ||
B. Abgekürztes Verfahren bei Bagatellstreitigkeiten | 279 | ||
C. Klassische Instrumente der kollektiven Rechtsverfolgung | 281 | ||
I. Gruppenklage | 281 | ||
II. Verbandsklage | 283 | ||
III. Musterklage | 284 | ||
D. Zwangsweise gemeinschaftliche Vertretung | 286 | ||
E. Schiedsgerichtliches Spruchverfahren | 288 | ||
I. Vorzüge eines schiedsgerichtlichen Spruchverfahrens | 289 | ||
1. Freie Wahl des Schiedsrichters | 289 | ||
2. Kürzere Verfahrensdauer und geringere Verfahrenskosten | 289 | ||
3. Möglichkeit der freien Verfahrensgestaltung | 290 | ||
4. Nicht-Öffentlichkeit des Schiedsverfahrens | 290 | ||
II. Zulässigkeit eines schiedsgerichtlichen Spruchverfahrens | 291 | ||
1. Schiedsfähigkeit im Sinne von § 1030 Abs. 1 und 3 ZPO | 291 | ||
2. Durchführbarkeit der Schiedsvereinbarung im Sinne von § 1032 Abs. 1 a. E. ZPO | 292 | ||
a) Allseitige Schiedsbindung | 292 | ||
aa) Schiedsklausel in der Satzung | 293 | ||
(1) Einführung einer Schiedsklausel bei Gründung der Gesellschaft | 293 | ||
(2) Nachträgliche Einführung einer Schiedsklausel | 294 | ||
bb) Schiedsklausel im Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag | 294 | ||
cc) Schiedsabrede nach Einleitung eines Spruchverfahrens vor einem staatlichen Gericht | 295 | ||
b) Möglichkeit der Verfahrensbeteiligung | 295 | ||
c) Mitwirkung der Betroffenen bei der Schiedsrichterauswahl | 296 | ||
d) Konzentration in einem Verfahren | 296 | ||
III. Fazit | 297 | ||
Teil 7: Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick | 298 | ||
A. Zusammenfassung der Ergebnisse | 298 | ||
B. Ausblick | 303 | ||
Anhang 1: Beispiel aus der Praxis für ein strukturiertes Schätzungsverfahren | 305 | ||
Anhang 2: Gesetzestexte Österreich | 308 | ||
Literaturverzeichnis | 315 | ||
Verzeichnis zitierter Gesetzgebungsmaterialien Deutschland | 341 | ||
Verzeichnis zitierter Gesetzgebungsmaterialien Österreich | 345 | ||
Sachverzeichnis | 346 |