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Strafbarkeitsrisiken durch Compliance

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Zimmermann, S. (2014). Strafbarkeitsrisiken durch Compliance. Auswirkungen von Compliance-Regelungen auf das Wirtschaftsstrafrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54433-2
Zimmermann, Susanne Annette. Strafbarkeitsrisiken durch Compliance: Auswirkungen von Compliance-Regelungen auf das Wirtschaftsstrafrecht. Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54433-2
Zimmermann, S (2014): Strafbarkeitsrisiken durch Compliance: Auswirkungen von Compliance-Regelungen auf das Wirtschaftsstrafrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54433-2

Format

Strafbarkeitsrisiken durch Compliance

Auswirkungen von Compliance-Regelungen auf das Wirtschaftsstrafrecht

Zimmermann, Susanne Annette

Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 255

(2014)

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About The Author

Susanne Annette Zimmermann wurde 1986 in Sulzbach-Rosenberg geboren und studierte von 2006 bis 2011 Rechtswissenschaften mit wirtschaftswissenschaftlicher Zusatzausbildung an der Universität Bayreuth. Nach dem ersten Staatsexamen promovierte sie bei Prof. Dr. Christian Jäger und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an seinem Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht, insbesondere Wirtschaftsstrafrecht und Medizinrecht an der Universität Bayreuth. Im Sommer 2013 besuchte sie die Summer School der Columbia Law School an der Universiteit van Amsterdam. Von 2013 bis 2014 absolvierte sie ein LL.M. Studium an der Columbia Law School in New York und arbeitete dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Anu Bradford.

Abstract

Die Arbeit widmet sich dem Thema Compliance und dessen Bedeutung für das Wirtschaftsstrafrecht. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und inwiefern unternehmensinterne Compliance-Konzepte bestehende Haftungsrisiken verschärfen oder neue begründen können. Die Autorin identifiziert Wechselbeziehungen zwischen Compliance-Regelungen einerseits und gesetzlich normierter Strafbarkeit andererseits und ordnet diese in ein umfassendes Gesamtkonzept ein. Die Grundaussage der in der Arbeit entwickelten Theorie besteht darin, dass Compliance-Regelungen bei täterbezogenen Strafbarkeitsvoraussetzungen strafbarkeitsbegründende Wirkung entfalten, während sie sich bei tatbezogenen Strafbarkeitsvoraussetzungen strafbarkeitskonkretisierend auswirken. Verifiziert wird diese These anhand exemplarisch ausgewählter Compliance-Regelungen verschiedener Unternehmen. Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse kommt die Autorin zu dem Schluss, dass Compliance-Regelungen eine mit Sondernormen vergleichbare Indizwirkung beigemessen werde sollte, um Risiken einer ausufernden Compliance-Kultur wirksam zu begegnen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Einleitung 17
1. Kapitel: Strafrechtliche Relevanz des Untersuchungsgegenstands im wissenschaftlichen Diskurs und in der Unternehmenspraxis 19
§ 1 Compliance-Regelungen als Erscheinungsform von Softlaw 19
I. Definition und Einordnung 19
II. Erscheinungsformen und Abgrenzung 21
III. Strafrechtlich relevante Compliance-Regelungen 22
§ 2 Stand des wissenschaftlichen Diskurses zur strafrechtlichen Relevanz von Compliance-Regelungen 24
I. Präventions- und Organisationsfunktion 24
II. Strafbarkeitsbegründung und Strafbarkeitserweiterung 27
§ 3 Compliance in der Unternehmenspraxis 33
I. Verfasser 33
II. Bedeutung 34
§ 4 Resumee: Kriminalprävention und Strafbarkeitsbegründung als Ziel und Folge von Compliance-Regelungen 38
2. Kapitel: Abgrenzung tat- und täterbezogener Voraussetzungen der Strafbarkeit 39
§ 1 Gesetzlicher Ausgangspunkt und normzweckbedingte Auslegungsunterschiede 39
I. Normzweck des § 28 StGB 41
II. Normzweck des § 14 StGB 43
§ 2 „Besondere persönliche Merkmale“ im Sinne von § 28 StGB 48
I. Abgrenzungsansätze nach der Rechtsprechung 48
1. Das Reichsgericht 48
2. Der BGH 49
3. Resumee 51
II. Abgrenzungsansätze nach der Literatur 52
1. Traditioneller Ansatz 52
2. Rechtsgutsbezogener Ansatz 53
3. Wertbezogenheit und Wertneutralität nach Herzberg 55
4. Abgrenzung nach Roxin 57
5. Einheitstheorie nach Schünemann 58
6. Resumee 59
§ 3 „Besondere persönliche Merkmale“ i. S.v. § 14 StGB 60
I. Abgrenzungsansätze nach der Rechtsprechung 60
II. Abgrenzungsansätze nach der Literatur 62
1. Objektivität 62
2. Übertragbarkeit 64
3. Täterschaftliche Pflichtenlage 65
4. Resumee 66
§ 4 Stellungnahme: § 14 StGB als maßgeblicher gesetzlicher Anknüpfungspunkt 68
I. Regelungsbereich 68
II. Normzweck 68
III. Kriminalpolitische Funktion 69
§ 5 Abgrenzung täterbezogener Strafbarkeitsvoraussetzungen nach dem Begriffsverständnis des § 14 StGB 70
I. Täterbezogene Strafbarkeitsvoraussetzungen nach § 14 StGB 70
II. Subjektiv täterschaftliche und tatbezogene Strafbarkeitsvoraussetzungen 72
III. Kenntnis täter- bzw. tatbezogener Strafbarkeitsvoraussetzungen und Unrechtsbewusstsein 73
IV. Strafzumessungsregeln 74
§ 6 Strafbarkeitsbegründung durch § 14 StGB und Strafbarkeitsbegründung durch Compliance-Regelungen 75
I. Personaler Anwendungsbereich 75
II. Sachlicher Anwendungsbereich 76
III. Wirkungsweise 79
IV. Resumee 80
3. Kapitel: Strafbarkeitsbegründende Wirkung bei täterbezogenen Voraussetzungen der Strafbarkeit – Strafbarkeitskonkretisierende Wirkung bei tatbezogenen Voraussetzungen der Strafbarkeit 82
§ 1 Widersprüchlichkeit der bisherigen Diskussion angesichts der Funktionsweise der Kriminalprävention 82
§ 2 Strafbarkeitsbegründung und Strafbarkeitskonkretisierung 85
I. Begründung und Konkretisierung von Strafbarkeit 85
II. Wirkungsweise von Compliance-Regelungen 87
1. Strafbarkeitskonkretisierende Modifikation bei tatbezogenen Strafbarkeitsvoraussetzungen 87
2. Strafbarkeitsbegründende Gestaltung bei täterbezogenen Strafbarkeitsvoraussetzungen 88
§ 3 Alternative Abgrenzungsmodelle 88
I. Tatbestandliches Schutzgut 89
II. Sonder- und Allgemeindelikte 90
4. Kapitel: Strafbarkeitsbegründende Wirkung durch Individualisierung und Standardisierung 92
§ 1 Täterbezogene Strafbarkeitsvoraussetzungen 92
I. Vermögensbetreuungspflicht i. S.v. § 266 Abs. 1 StGB 92
II. Garantenstellung bei den unechten Unterlassungsdelikten 93
III. Sorgfaltspflicht 97
§ 2 Vermögensbetreuungspflicht und Compliance-Regelungen 98
I. Vermögensbetreuungspflicht als Compliance-Pflicht 99
1. Pflicht zur Einrichtung von Compliance-Regelungen 100
a) Gesellschaftsrechtliche Organisationspflichten 100
b) Vermögensbetreuungspflicht als Compliance-Pflicht nur in Ausnahmefällen 104
2. Ausgestaltung der Implementierungspflicht vor dem Hintergrund des IDW PS 980 106
3. Vermögensnachteil durch Verringerung des Geschäftswertes 110
4. Vermögensnachteil durch Auslösen von Ersatzansprüchen und Sanktionen 111
5. Zurechnungszusammenhang 117
6. Vorsatz 122
7. Resumee 124
II. Vermögensbetreuungspflicht aufgrund von Compliance-Regelungen 124
1. Vermögensbetreuungspflicht des Compliance-Beauftragten 127
2. Vermögensbetreuungspflicht sonstiger Mitarbeiter und Unternehmensexterner 130
3. Resumee 134
III. Vermögensbetreuungspflicht aufgrund von Compliance-modifizierten gesetzlichen Vorgaben 135
1. Zuweisung vermögensschützenden Charakters an Rechtsnormen durch Satzung – BGH, Beschluss vom 13.04.2011 – 1 StR 94/10 135
2. Anforderungen an die Vermögensschutz begründende Bestimmung 136
3. Resumee 138
§ 3 Garantenstellung bei unechten Unterlassungsdelikten 139
I. Garantenstellung des Compliance-Beauftragten 139
1. Begründung der Garantenstellung 139
2. Klassifizierung der Garantenstellung 145
3. Inhalt und Reichweite der Garantenstellung 148
4. Resumee 153
II. Garantenstellung von Leitungspersonen 153
1. Geschäftsherrenhaftung 155
2. Vernachlässigung von Compliance als gefahrbegründendes Vorverhalten 158
3. Beeinflussung der Betriebsbezogenheit einer Gefahr durch Vernachlässigung von Compliance 160
4. Garantenstellung aus tatsächlicher freiwilliger Übernahme von Schutzpflichten 163
5. Verantwortungsdelegation durch Compliance 171
6. Garantenstellungen im Konzern 177
7. Resumee 183
III. Garantenstellung sonstiger Unternehmensangehöriger 185
§ 4 Sorgfaltspflichten 188
I. Maßstab und Inhalt von Sorgfaltspflichten 190
1. Beeinflussung des Sorgfaltsmaßstabs durch Compliance-Regelungen 190
2. Orientierung an Sondernormen zur Festlegung des Sorgfaltsmaßstabs 194
a) Bedeutung von Sondernormen im Wirtschaftsstrafrecht 194
b) Bedeutung von Compliance-Regelungen 199
c) Ablösung von Sondernormen durch Compliance-Regelungen 203
3. Inhaltliche Ausgestaltung von Sorgfaltspflichten 207
a) Vermögensbetreuungspflicht i. R.v. § 266 Abs. 1 StGB 207
b) Sonstige Pflichten 216
II. Objektive Vorhersehbarkeit des Erfolges 218
III. Vertrauensgrundsatz 220
1. Strafbarkeitsbegrenzende Wirkung 220
2. Strafbarkeitsbegründende Wirkung 222
IV. Resumee 222
§ 5 Beeinflussung der Kenntnis täterbezogener Strafbarkeitsvoraussetzungen 224
I. Einflussnahme auf die kognitiven Elemente des subjektiven Tatbestands 224
II. Vorsatzbegründende Wirkung bei normativen Tatbestandsmerkmalen 225
III. Garantenpflichten 226
1. Begründung und Ausgestaltung von Garantenpflichten 227
2. Betroffene Personengruppen im Unternehmen 228
IV. Vermögensbetreuungspflicht 233
1. Bestehen und Ausgestaltung der Vermögensbetreuungspflicht 233
2. Verletzung der Vermögensbetreuungspflicht 234
V. Besondere Irrtumskonstellationen 239
1. Vermeidbarkeit eines Verbotsirrtums im Sinne von § 17 StGB 239
2. Unzumutbarkeit normgemäßen Verhaltens 241
3. Handeln auf Weisung 242
4. Subsumtionsirrtum 244
VI. Resumee 244
§ 6 Strafzumessung nach § 46 StGB 245
5. Kapitel: Strafbarkeitskonkretisierende Wirkung bei tatbezogenen Voraussetzungen der Strafbarkeit 247
§ 1 Tatbezogene Voraussetzungen der Strafbarkeit 249
I. Tathandlung und Tatobjekt 250
II. Kausalität 250
III. Objektive Zurechnung 251
IV. Tatbestandsausschließendes Einverständnis und rechtfertigende Einwilligung 251
§ 2 Tathandlung und Tatobjekt 252
I. Submissionsbetrug gem. § 263 StGB und wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen gem. § 298 StGB 253
II. Korruptionsdelikte gem. §§ 299, 333, 334 StGB 255
III. Verstöße gegen das Datenschutzgesetz gem. § 44 Abs. 1 BDSG 261
IV. Verstöße gegen das Verbot des Insiderhandels gem. § 38 Abs. 1 WpHG 262
V. Weitere Tatbestände 264
VI. Resumee 264
§ 3 Kausalität 265
I. Äquivalenztheorie 265
II. Gremienentscheidungen 266
§ 4 Objektive Zurechnung 267
I. Rechtmäßiges Alternativverhalten 267
II. Erlaubtes Risiko 268
§ 5 Tatbestandsausschließendes Einverständnis und rechtfertigende Einwilligung 268
§ 6 Beeinflussung der Kenntnis tatbezogener Strafbarkeitsvoraussetzungen 271
I. Nachweisbarkeit von Vorsatz 271
II. Rechtfertigende Einwilligung 272
III. Resumee 273
§ 7 Strafzumessung 273
Resumee 275
Zusammenfassung der wesentlichen Erkenntnisse 275
Bewertung und Ausblick 279
Literaturverzeichnis 282
Sachwortverzeichnis 296