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Rechtsschutz im Umweltrecht

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Kloepfer, M. (Ed.) (2014). Rechtsschutz im Umweltrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54493-6
Kloepfer, Michael. Rechtsschutz im Umweltrecht. Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54493-6
Kloepfer, M (ed.) (2014): Rechtsschutz im Umweltrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54493-6

Format

Rechtsschutz im Umweltrecht

Editors: Kloepfer, Michael

Schriften zum Umweltrecht, Vol. 183

(2014)

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About The Author

Prof. em. Dr. Michael Kloepfer war von 1974–1976 Professor an der Freien Universität Berlin, von 1976–1992 Professor an der Universität Trier, dort Direktor des Instituts für Umwelt- und Technikrecht. Von 1992–2011 war er Professor für Staats- und Verwaltungsrecht, Europarecht, Umweltrecht, Finanzrecht und Wirtschaftsrecht an der Humboldt-Universität zu Berlin und Direktor am Walter Hallstein-Institut für Europäisches Verfassungsrecht. Seit 2011 ist er Emeritus. Von 1992–1998 war er Stellvertretender Vorsitzender der unabhängigen Sachverständigenkommission »Umweltgesetzbuch« und von 1999–2001 und 2005–2007 Vorsitzender der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft e.V. Von 2008–2016 war er Mitglied der Schutzkommission beim Bundesministerium des Innern. Er absolvierte zahlreiche Forschungsaufenthalte im Ausland (u.a. Kobe/Japan; Lausanne/Schweiz; Stanford/USA). Er ist zudem Präsident der Forschungszentren Umweltrecht (FZU), Technikrecht (FZT), Katastrophenrecht (FZK) sowie des Instituts für Gesetzgebung und Verfassung (IGV) und ist seit 2011 Leiter des Forschungszentrums Recht an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2017 ist er als Rechtsanwalt bei der Kanzlei Köhler & Klett tätig.

Abstract

Oft kommen umweltrechtliche Konflikte vor die Verwaltungsgerichte. Umweltrecht wird durch Richter ausgelegt, konkretisiert und fortentwickelt. Gerade für den Sachbereich des Umweltschutzes hat das europäische Recht tiefgreifende Veränderungen im deutschen Verwaltungsprozessrecht gefordert: Die umfassende Umweltverbandsklage nach dem Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz wurde etabliert. Doch die Herausforderungen an das Umweltprozessrecht der Zukunft gehen darüber hinaus: So fordert das europäische Recht Veränderungen bei der gerichtlichen Geltendmachung von Verfahrensfehlern. Insbesondere der Energienetzausbau in Folge der »Energiewende« wie auch die Festsetzung von Flugrouten machen das Problem des Rechtsschutzes bei mehrstufigen und hintereinander geschalteten Planungs- und Zulassungsverfahren aktuell. Aber auch die klassische Schutznormlehre ist Veränderungsdruck ausgesetzt: Kann »objektives Recht« durch »Subjektivierung« für den Einzelnen einklagbar gemacht werden?

Der Band dokumentiert die hierzu am 7. Februar 2014 vom Forschungszentrum Umweltrecht e.V. an der Humboldt-Universität zu Berlin unter der Leitung von Prof. em. Dr. $aMichael Kloepfer$z veranstaltete Tagung »Rechtsschutz im Umweltrecht«.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Michael Kloepfer: Einführung: Rechtsschutz im Umweltrecht. Begrüßung zur Tagung am 7. Februar 2014 in Berlin 9
Jörg Berkemann: Sinn und Funktionsgrenzen des Rechtsschutzes im Umweltrecht 13
I. Sinn des Rechtsschutzes überhaupt –ein „volles“ Seminarthema für sich 13
1. Die Sicht des Allgemeinwohls – Grundsatz der Effektivität der Dritten Gewalt 13
2. Verfassungsrechtliche Verschärfung: Die Sicht des Individualinteresses 14
3. Vorläufige Fragen nach Besonderheiten im Umweltrecht 14
4. Verfassungsrechtlich zulässige Beschränkungendes Rechtsschutzes? 16
II. Einzelne (immanente) Funktionsgrenzen des Rechtsschutzes im Umweltrecht 17
1. Immanente Gründe des „nicht-effektiven“ Rechtsschutzes („eigene“ Funktionsgrenzen der Rechtsprechung) 17
2. Materiell-rechtliche Grenzen: Rechtsregeln mit (zu) hoher Komplexität 20
a) Befunde: Änderungen in den Rechtsstrukturen 20
aa) Grenzen oder Aufgabe syllogistischer Rechtsfindungsprozesse 20
bb) Umweltrecht: Neue materiell-rechtliche Muster (Querschnittsrecht) 20
b) Beispiel: Zwischen Konditional- und Finalprogramm – Änderung der Kontrollperspektive? 21
aa) Grundstrukturen 21
bb) Beispiel: Abwägung 22
(1) Abwägung nach § 1a Abs. 3 BauGB – „deutsches“ Naturschutzrecht 22
(2) „Nachvollziehende“ Abwägung (§ 35 BauGB) 23
cc) Zuspitzung: Verfahrensrichtigkeit versus Ergebnisrichtigkeit 24
3. Vorhandene oder behauptete naturfachliche Erkenntnisdefizite, die einer materiell-rechtlichen Umsetzung entgegenstehe 25
a) These des BVerwG: „notwendige“ Einschätzungsprärogative der Exekutive 25
aa) Inhalt der These des BVerwG 25
bb) Doppelte Rechtfertigung der These durch das BVerwG 26
(1) Rechtfertigung I: „Fehlen einheitlicher rechtlicher Entscheidungskriterien" 26
(2) Rechtfertigung II: (Allgemeine) natur- und umweltfachliche Erkenntnisdefizite 27
cc) Ergebnis: Konservative „Wissenschaftsgläubigkeit“ des BVerwG 31
dd) Folgen der konservativen „Wissenschaftsgläubigkeit“des BVerwG 31
b) Beispiel: Richterrechtlich geprägtes Kontrollprogramm: Art. 6 Abs. 3 FFH-RL 32
aa) Vorprüfung zur Verträglichkeitsprüfung 33
bb) Verträglichkeitsvollprüfung 34
cc) Behördliche Entlastung und Kontrollreduktion: Irrelevanzschwellen 36
dd) Konsequenzen: Beweisregel des Art. 6 Abs. 3 FFH-RL als Problemlösung? 37
c) Beispiel: Artenschutz (§ 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG 2009) – Die Signifikanzfrage 39
aa) Grundsatz des BVerwG 39
bb) Beispiel: Tötungsverbot – Anwendung des § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG 2009 41
(1) Allgemeines 41
(2) Grundsatz: naturschutzfachliche Einschätzungsprärogative 41
(3) Gegenstand der naturschutzfachlichen Einschätzungsprärogative 42
cc) Beispiel: These der Signifikanz – Kollisionsrisiko 42
dd) Ermittlungstiefe – These der „praktischen Vernunft“ 44
d) Beispiel: Immissionsschutz – Lärmschutz („objektive“ Erkenntnisdefizite) 46
III. Gesetzgeber: pauschale oder spezifische Reduktion der Kontrolldichte 48
1. Verfassungsrechtliche Vorgaben – Erforderlichkeit der Reduktion 48
a) Regelungsermächtigungen für den Gesetzgeber 48
b) Kernbereiche der Exekutive? 48
2. Beispiel: UVP-Vorprüfung nach § 3a Satz 4 UVPG 50
a) Gesetzgeberische Zielsetzung 50
b) Gerichtliche, gegenläufige Handhabung des § 3a Satz 4 UVPG? 52
3. Beispiel: Verbandsklagerecht – § 4a Abs. 2 UmwRG 2013 54
a) Änderung der Rechtslage – Begrenzung der Nachprüfbarkeit 54
b) Urteil des EuGH in Sachen Gemeinde Altrip (zu § 4 Abs. 1 UmwRG) 57
IV. Vorläufiger Rechtsschutz – Minderung der Prüfungsintensität? 58
1. Kursorische Hinweise 58
2. Modell des § 212a Abs. 1 BauGB 59
3. Modell des § 4a Abs. 3 UmwRG 2013 60
Wolfgang Ewer: Rechtsschutz bei mehrstufigen Planungs- und Zulassungsverfahren am Beispiel der Energiewende 61
I. Einleitung 61
II. Allgemeine Grundsätze des Rechtsschutzes in mehrstufigen Planungs- und Zulassungsverfahren 62
III. Stufen der Planung für Hochspannungsleitungen 66
IV. Schlussbemerkungen 71
Peter Wysk: Rechtsschutz gegen Flugrouten – Rechtsschutzentwertung durch verworrenes materielles Recht? 73
I. Einführung 73
1. Begriff 73
2. Rechtsgrundlagen 74
3. Größenordnung der Problematik 76
II. Rechtsschutz und aktuelle Probleme 77
1. Die Rechtsschutzvorgeschichte 77
2. Geklärte und offene Fragen 79
a) Geklärtes 79
b) Aktuelle Problemfelder 80
III. Fachplanung und Verfahrensplanung 81
1. Formelle Trennung 81
2. Wechselseitige Abhängigkeiten 82
3. Probleme bei der Flughafenplanung 83
4. Lösungen nach der Rechtsprechung 84
a) Der Fall BER 84
b) Neue Rechtsprechung 85
c) Bewertung 86
d) Lösungen de lege ferenda 89
5. Einflüsse des Naturschutz- und Umweltrechts 89
a) Beeinträchtigungen von FFH-Gebieten 89
b) Umweltverträglichkeitsprüfung 90
aa) UVP im Planfeststellungsverfahren 90
bb) UVP für Flugverfahren 91
IV. Rechtsprobleme der Verfahrensplanung 93
1. Erlassverfahren 93
a) Öffentlichkeitsbeteiligung 93
b) Änderungen von Flugverfahren 96
2. Bewertung von Flugverfahren 97
a) Bewertungskriterien und Abwägungsbefugnis 97
b) Lärmschutz contra Wirtschaftlichkeit? 98
c) Lärmfachliche Bewertungsverfahren 101
3. Einzelfreigaben („Directs“) 106
a) Verhältnis von Flugverfahren zu Einzelfreigaben 106
b) Rechtmäßigkeit von (Abflug)Directs 109
V. Fazit 112
Jan Ziekow: Verfahrensfehler im Umweltrecht – notwendige Nachjustierungen im deutschen Verwaltungsrecht 117
I. Clash of cultures? Das europäische Umweltrecht und die Gewichtung des Verwaltungsverfahrens in Deutschland 117
II. Verfahrensfehler und ihre Relevanz 120
1. Typisierung 120
2. UVP-Fehler 122
a) Die Beachtlichkeit von UVP-Fehlern nach dem Altrip-Urteil des EuGH 123
b) Konsequenzen für Einzelfallvorprüfung und vollständig fehlende UVP 125
c) Heilung von Verfahrensfehlern 126
3. Andere Verstöße gegen Umweltverfahrensrecht 127
III. Anforderungen an die gerichtliche Geltendmachung von Verfahrensfehlern 128
1. Verstoß gegen objektives Verfahrensrecht und Schutznormtheorie 129
2. Präklusion 131
IV. Selbstständige Klagbarkeit (§ 44a VwGO) 132
V. Schlussbetrachtung 133
Remo Klinger: Ausweitung der Verbandsklage im Umweltbereich – „Trianel“, „Slowakischer Braunbär“ und die Folgen 135
Claudio Franzius: Das Bundesverwaltungsgericht auf dem richtigen Weg? Zur Begründung der Verbandsklagebefugnis für Luftreinhaltepläne 145
I. Einführung 145
II. Einklagbarkeit von Luftreinhalteplänen 146
1. Dieter Janecek: Subjektive Rechte aus Richtlinien 146
2. Bundesverwaltungsgericht v. 5. September 2013: Verbandsklagebefugnis aus § 42 Abs. 2 Var. 2 VwGO? 147
III. Rechtsfortbildung aus Rechtsfortbildung: Zur Europarechtsfreundlichkeit der neueren Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts 148
1. Slowakischer Braunbär 148
a) Rechtsfortbildung ultra vires? 149
b) So weit wie möglich: Auslegungsspielräume und gerichtliche Prägung des deutschen Verwaltungsprozessrechts 150
2. Einpassung in das nationale Prozessrecht 151
a) Art. 9 Abs. 3 Aarhus-Konvention als andere „gesetzliche“ Bestimmung? 151
b) Funktionale Subjektivierung: Dogmatik der „Rechte“ als bewegliches System 152
IV. Zwei „Baustellen“ der Klagebefugnis 157
1. Kollektiver Rechtsschutz: Erfordernis gesetzgeberischer Entscheidung 157
2. Individueller Rechtsschutz: Subjektive Rechte „in der Hand“ der Gerichte 159
V. Ausblick 161
Julian Krüper: Neudefinition des „subjektiven öffentlichen Rechts“ – der citoyen als umweltdienender Kläger? 163
I. Ewig, klassisch, aktuell – Die Frage nach dem subjektiven öffentlichen Recht 163
1. Historizität der Debatte 163
2. Das subjektive öffentliche Recht zwischen Dogmatiküberschuss und Theoriedefizit 165
II. Materielle Subjektivität als Leitvorstellung 168
1. Materielle Subjektivität 168
2. Relativität der Unterscheidung öffentlicher und privater Interessen 169
a) Trennungsmodell der Interessen 169
b) Interesse und Zuweisungsgehalt 170
III. Grenzen funktionaler Arbeitsteilung zwischen Staat und Gesellschaft und ihre Auflösung 171
1. Trennung von Staat und Gesellschaft als Freiheitsgarant 171
2. Defizite in der hoheitlichen Wahrnehmung von Umweltbelangen 172
a) Vollzugsdefizit 172
b) Gegenwartsbezogene und anthropozentrische Radizierung des Umweltrechts 173
IV. Altruistisch, prokuratorisch, funktional: Alternative Rechtsschutzformen im Umweltrecht 174
1. Verbandsklagen 174
2. Funktionale subjektive Rechte – der Bürger als Gemeinwohlprokurator 175
a) Theoretische Radizierung funktionaler subjektiver Rechte: In wessen Namen? 175
aa) Demokratietheoretische Kontextualisierung 176
bb) Republikanische Kontextualisierung 178
cc) Rechtsphilosophischer Kontext intergenerationeller Gerechtigkeit 179
b) Grundrechtsstatustheoretische Rückbindung 180
aa) Verfassungsstaatliche Funktionalisierungsgrenzen 181
bb) status activus cooperationis und status oecologicus 182
c) Prozessuale Akzessorietät funktionaler subjektiver Rechte 183
aa) Akzessorietät als Freiheitsgarant 183
bb) Grenzen des Modells durch Akzessorietät 183
V. Résumé: Liberalismus und Kommunitarismus als Bezugsrahmen 184
Rico David Neugärtner: „Es wäre vielleicht schöner, wenn wir § 42 [VwGO] gar nicht hätten; das wäre vielleicht einfacher.“ Bericht über die abschließende Podiums- und Plenardiskussion bei der Tagung „Rechtsschutz im Umweltrecht“ am 7. Februar 2014 an der Humboldt-Universität zu Berlin 187
I. Einzelprobleme des Rechtsschutzes im Umweltrecht 187
1. Zeit – Planbarkeit – Investitionssicherheit 188
2. Materielles Recht – Verwaltungsverfahrensrecht – Verwaltungsprozessrecht 188
3. Sachfragen – Rechtsfragen 190
4. Individualrechtsschutz – überindividueller Rechtsschutz 190
II. Grundlegende Fragen des Rechtsschutzes im Umweltrecht 191
1. Völkerrecht – Unionsrecht – nationales Recht 191
2. Gesetzgeber – Verwaltungsgerichte 192
3. Gute Gesetzgebung – „schlechte Gesetzgebung“ 193
4. Rechtsfrieden 194
III. „Was soll die Zukunft bringen: mehr oder weniger oder anderen Rechtsschutz im Umweltrecht 195
1. Antworten der Diskutierenden 195
2. Fazit 195
Autorenverzeichnis 197