Die entfesselte Exekutive
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Die entfesselte Exekutive
Die Krise des liberalen Legalismus. Aus dem Englischen übersetzt von Karl Heinz Siber. Mit einem Geleitwort von Christian Lammert und einer Einführung von Ellen Kennedy
Posner, Eric A. | Vermeule, Adrian
(2014)
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About The Author
Adrian Vermeule ist Inhaber des John H. Watson Lehrstuhls an der Harvard Law School und unterrichtet Verwaltungs- und Verfassungsrecht und Gesetzgebungsverfahren. Seit 2012 ist er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.Eric A. Posner ist Kirkland & Ellis Distinguished Service Professor of Law an der Law School der Universität Chicago. Er ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und des American Law Institute.Abstract
Wer oder was schränkt im Verwaltungsstaat die enorme Macht der Exekutive ein? Im präsidentiellen Regierungssystem der USA ist dies in erster Linie das Verfassungsprinzip der »checks and balances«, welches dafür sorgt, dass die Verfassungsorgane sich gegenseitig kontrollieren und kein Arm der Gewaltenteilung zu viel Macht bündeln kann.Seit der Präsidentschaft von George W. Bush ist in den Vereinigten Staaten die Debatte wieder aufgeflammt, ob dieses System nicht mehr ausreichend greift und die Exekutive dadurch zu mächtig geworden ist. Viele Experten beklagen gar eine zunehmende Aushöhlung der Verfassung an sich.Nicht so die Autoren Eric A. Posner und Adrian Vermeule: Sie plädieren dafür, das politische Leben der Vereinigten Staaten nicht länger durch das Prisma der Madisonschen Gewaltenteilung zu betrachten und argumentieren, eine starke Exekutive in der heutigen Welt sei nicht nur wünschenswert, sondern insbesondere in Krisenzeiten geradezu unabdingbar. Die notwendige Kontrolle der Exekutive, so die Autoren weiter, finde heute auf anderem Wege statt: etwa durch die öffentliche Meinung, Wahlen oder die Medien. Das Buch »Die entfesselte Exekutive« wird auch für die hiesige Debatte um eine schwelende Krise der Demokratie bzw. um Demokratiedefizite gegenwärtiger politischer Institutionen wichtige Denkanstöße liefern.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort zur deutschen Ausgabe | I | ||
I. Entfesselte vs. gefesselte Exekutive | II | ||
II. Entfesselte Exekutive und Entparlamentarisierung! Zwei Seiten einer Medaille? | III | ||
III. Machteilung und Machtkontrolle | VIII | ||
IV. Fazit | X | ||
Inhalt | 5 | ||
Einführung zur deutschen Ausgabe | 7 | ||
I. | 7 | ||
II. | 12 | ||
1. Bändigung der Exekutive durch die öffentliche Meinung | 13 | ||
2. Die einheitliche Exekutive und das Ende der gesetzlichen Einschränkungen | 15 | ||
Einleitung | 19 | ||
Was ist die „Exekutive“? | 22 | ||
Die spiegelbildlichen Probleme des liberalen Legalismus | 25 | ||
Der Exekutivstaat | 29 | ||
Beschränkungen, denen die Exekutive unterliegt | 31 | ||
Anlage des Buches | 35 | ||
Nach Madison | 36 | ||
Kapitel Eins: Das konstitutionelle Grundgerüst | 38 | ||
Madisons Gegengewichte und Kontrollen? | 40 | ||
Kontrolle und künftige Generationen | 41 | ||
Kontrolle und kollektives Handeln: teilen und herrschen | 42 | ||
Eine unsichtbare Hand? | 43 | ||
Arme des Staatskörpers, Individuen, Parteien | 44 | ||
Aufsicht nach Madison-Art? | 46 | ||
Der Kongress | 47 | ||
Informations-Asymmetrien | 48 | ||
Die Schwierigkeiten kollektiven Handelns | 49 | ||
„Parteienteilung, nicht Gewaltenteilung“ | 50 | ||
Grenzen der Organisationsfähigkeit im Kongress | 51 | ||
Die Judikative | 52 | ||
Probleme bei der Aufsicht der Gerichtsbarkeit über die Exekutive | 52 | ||
Informations-Asymmetrien | 52 | ||
Probleme kollektiven Handelns und Dezentralisierung | 52 | ||
Das Legitimitäts-Defizit | 53 | ||
Krise und Machtabtretung | 54 | ||
Eine Schmittsche Sicht der Dinge | 55 | ||
Zwei Krisen | 58 | ||
Terrorismus | 58 | ||
Finanzkrise | 62 | ||
Kongress, Krisen und Machtabtretung | 67 | ||
Vor der Krise | 68 | ||
Während der Krise | 69 | ||
14. September 2001: AUMF | 72 | ||
Der Patriot Act | 74 | ||
Der Emergency Economic Stabilization Act | 75 | ||
Im Kielwasser der Krise | 76 | ||
Kongress und Krisen: eine Zusammenfassung | 78 | ||
Die Gerichte | 81 | ||
Zeitrahmen für gerichtliche Überprüfungen | 81 | ||
Die Intensität gerichtlicher Überprüfungen | 82 | ||
Legalität und Legitimität | 83 | ||
Andere Institutionen und Akteure | 83 | ||
Überprüfung durch den Kongress | 84 | ||
Unabhängige Kommissionen | 85 | ||
Das Ganze und die Teile | 87 | ||
Eine Randbemerkung zur Fed | 88 | ||
Autoritätskrise als sich selbst erfüllende Prophezeiung | 90 | ||
Fazit | 91 | ||
Kapitel Zwei: Konstitutioneller Wandel | 93 | ||
Liberaler Legalismus und konstitutioneller Wandel | 94 | ||
Richterliche Interpretationen | 95 | ||
Höhere Rechtsschöpfung | 97 | ||
Kumulative Mechanismen? | 98 | ||
Konstitutionelle „Showdowns“ | 99 | ||
Vorbemerkung | 100 | ||
Beispiele | 100 | ||
Showdowns zwischen Präsident und Kongress | 101 | ||
Showdowns zwischen Präsident und Judikative | 102 | ||
Showdowns zwischen Kongress und Judikative | 103 | ||
Definitionen | 103 | ||
Gewohnheitsrecht und opinio juris | 107 | ||
Autorität, Gemeinwesen und öffentliche Meinung | 109 | ||
Warum es zu Showdowns kommt | 112 | ||
Fazit | 117 | ||
Kapitel Drei: Das gesetzliche Grundgerüst | 119 | ||
Themenspezifische Rahmenstatuten | 120 | ||
Der Administrative Procedure Act | 125 | ||
Carl Schmitt versus den Rechtsstaat | 127 | ||
Die Herrschaft des Gesetzes | 129 | ||
Schwarze Löcher im Staatsrecht | 131 | ||
Definition von „Staatsorgan“ | 131 | ||
Wie handeln „Organe“? | 132 | ||
Ausnahmen für „militärische oder außenpolitische Angelegenheiten“ | 133 | ||
„Ins gesetzliche Ermessen gestellt“ | 134 | ||
Graue Löcher | 135 | ||
Überprüfung mit „nachsichtigem Blick“ | 136 | ||
Und noch eine Ausnahme: „aus guten Gründen“ | 138 | ||
Wirtschaftskrisen | 140 | ||
Warum kein Weg an einem Verwaltungsrecht Schmittschen Typs vorbeiführt | 143 | ||
Von Gesetzgebern und Bestrebungen | 148 | ||
Autorisierung durch Gesetz und die Macht der Exekutive: das Lehrstück Youngstown | 151 | ||
Fazit | 154 | ||
Kapitel Vier: Schranken für die Handlungsfreiheit der Exekutive | 155 | ||
Popularität | 156 | ||
Glaubwürdigkeit | 166 | ||
Beispiele | 169 | ||
FDR: Die nazistische Gefahr | 170 | ||
Truman: die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen | 171 | ||
Bush I vs. Bush II: Die irakische Bedrohung | 172 | ||
Clinton: „Wag the Dog“ | 174 | ||
Bush II und Obama: die Finanzkrise | 175 | ||
Eine Theorie der Glaubwürdigkeit | 176 | ||
Lösungen | 181 | ||
Signale der Exekutive: Gesetze und Mechanismen | 185 | ||
Recht und Selbstbindung | 187 | ||
Mechanismen | 188 | ||
Gewaltenteilung innerhalb einer Gewalt | 189 | ||
Unabhängige Kommissionen | 191 | ||
Unabhängige Organe | 193 | ||
Überparteiliche Berufungen | 193 | ||
Konterparteilichkeit | 195 | ||
Transparenz | 197 | ||
Multilateralismus | 198 | ||
Bedingungslose Haftung | 201 | ||
Die Pressekonferenz | 202 | ||
„Vorausermächtigte Politik“ | 203 | ||
Die Möglichkeit gesetzlicher Festlegungen | 203 | ||
Kosten der Glaubwürdigkeit | 204 | ||
Glaubwürdigkeit ist Macht | 207 | ||
Kapitel Fünf: Globaler liberaler Legalismus | 209 | ||
Völkerrecht | 210 | ||
Menschenrechte, Kriegsrecht und die Normen des Jus Cogens | 212 | ||
Internationale Gerichte | 216 | ||
Ausländische Gerichte und universelle Rechtsprechung | 220 | ||
Nationale Gerichte und auswärtige Beziehungen | 221 | ||
Von „ist“ zu „sollte sein“? Die normative Grundlage des globalen liberalen Legalismus | 227 | ||
Liberaler Legalismus in außeramerikanischen Demokratien | 228 | ||
Globalisierung und die Exekutive | 233 | ||
Kapitel Sechs: Tyrannophobie | 235 | ||
Konzepte und Differenzierungen | 237 | ||
Tyrannophobie in der Zeit der Staatsgründung | 242 | ||
Die Vereinigten Staaten nach der Gründungsphase | 246 | ||
Hypothesen | 250 | ||
Verhindert Tyrannophobie die Diktatur? | 251 | ||
Alternative Erklärungen für das Ausbleiben einer Diktatur | 253 | ||
Demographie | 253 | ||
Institutionelles Design | 257 | ||
Diktatur und Tyrannophobie in Amerika | 258 | ||
Ursachen der Tyrannophobie | 258 | ||
Begrenzte Rationalität | 259 | ||
Rationale Aktualisierung | 261 | ||
Die Auswirkungen der Tyrannophobie | 262 | ||
Tyrannophobie und die Gefahr der Diktatur | 262 | ||
Alternative Erklärungen | 265 | ||
Institutionen: über Präsidialsysteme und Glück | 265 | ||
Demographie und der Verwaltungsstaat | 267 | ||
Kosten und Nutzeffekte der Tyrannophobie | 270 | ||
Fazit | 273 | ||
Schlussbemerkung | 275 | ||
Danksagungen | 280 | ||
Register | 281 |