Nationales Wahlrecht und internationale Freizügigkeit
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Nationales Wahlrecht und internationale Freizügigkeit
Editors: Gornig, Gilbert H. | Horn, Hans-Detlef | Murswiek, Dietrich
Staats- und völkerrechtliche Abhandlungen der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht, Vol. 29
(2015)
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About The Author
Gilbert H. Gornig studierte Rechtswissenschaften und politische Wissenschaften in Regensburg und Würzburg; 1979 Zweite Juristische Staatsprüfung; 1984 Promotion (Dr. iur. utriusque); 1986 Habilitation (Dr. iur. utriusque habil.); Lehrbefugnis für Öffentliches Recht, Völkerrecht und ausländisches öffentliches Recht; Lehrstuhlvertretungen in Mainz, Göttingen und Bayreuth. Ab 1990 Professor an der Georg-August-Universität zu Göttingen und ab 1994 Dekan. Seit 1995 Professor für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht an der Philipps-Universität Marburg, Dekan 2006–2012. 1996–2004 Richter am Hessischen Verwaltungsgerichtshof, seit 2009 stellvertretender Richter am Hessischen Staatsgerichtshof. Forschungsschwerpunkte: Staats- und Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Völkerrecht, Europarecht.Abstract
In den Zeiten der Globalisierung und der internationalen Freizügigkeit trifft das Staatsrecht der Demokratie auf eine grundlegende Herausforderung: Wer ist das Volk, von dem alle Staatsgewalt ausgehen soll? Traditionell knüpfen die Staaten das nationale Wahlrecht an zwei Voraussetzungen: die Staatsangehörigkeit und die Ansässigkeit im Staatsgebiet. Doch die Tradition schwindet. Jüngere Entwicklungen zeigen, dass an die Stelle der überkommenen territorialen und personalen Abschließung des staatlichen Wahlrechts verschiedene Konzepte und Strategien treten, die der Tatsache Rechnung tragen wollen, dass immer mehr eigene Staats- und Nationsangehörige im Ausland leben und, dass umgekehrt immer mehr fremde Staatsangehörige dauerhaft im Inland ansässig sind.Die Beiträge dieses Bandes beschäftigen sich mit den aus dieser Entwicklung erwachsenden Fragen und Problemen aus der Warte des Völkerrechts und des Staatsrechts sowie in rechtsvergleichender Hinsicht. Sie sind aus einem Symposium der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht im Oktober 2012 hervorgegangen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Foreword | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Table of Contents | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis / List of Abbreviations | 13 | ||
Christian Hillgruber: Demokratie und Staatensouveränität: Das Wahlrecht im Völkerrecht | 19 | ||
I. Einleitung | 19 | ||
II. Das (innere) Selbstbestimmungsrecht der Völker: Recht auf Demokratie? | 20 | ||
III. Weitergehende Demokratisierungstendenzen in der aktuellen Völkerrechtsentwicklung? | 25 | ||
IV. Das Wahlrecht nach Art. 25 IPBPR – feststehende völkerrechtliche Regeln und einzelstaatliche Ausgestaltungsmöglichkeiten | 27 | ||
V. Regionale Garantien von Demokratie und Wahlfreiheit – Art. 3 des 1. Zusatzprotokolls zur EMRK | 30 | ||
VI. Fazit | 35 | ||
Abstract | 36 | ||
Otto Depenheuer: Demokratie und Staatsvolk: Die Bindung des Wahlrechts an die Staatsangehörigkeit | 39 | ||
I. Demokratiedämmerung? | 39 | ||
II. Die Geburt der Demokratie aus dem Geiste des Nationalstaates | 40 | ||
III. Demokratie im postnationalen Zeitalter | 41 | ||
IV. Funktion und Bedeutung der Staatsangehörigkeit | 43 | ||
V. Demokratische Exklusion von Ausländern als Verfassungsgebot | 45 | ||
VI. Demokratische Inklusion von Ausländern als politische Herausforderung | 46 | ||
VII. Menschenrechtlicher Anspruch auf Erwerb einer exklusiven Staatsangehörigkeit? | 48 | ||
VIII. Menschenrechtlicher Anspruch auf doppelte Staatsangehörigkeit? | 49 | ||
IX. Aufhebung der Staatsangehörigkeit – Allgemeines Wahlrecht der „Bevölkerung“? | 51 | ||
X. Demokratie ohne Demos – Auf dem Weg in die Fremdherrschaft? | 52 | ||
Abstract | 53 | ||
Hans-Detlef Horn: Demokratie und Staatsgebiet: Die Bedeutung des Wohnsitzes für das Wahlrecht | 55 | ||
I. Das Wahlrecht für Auslandsbürger als Aufgabe | 55 | ||
1. Appelle aus der Idee der Freizügigkeit | 55 | ||
2. Das Auslandsdeutschenwahlrecht als prekäre Ausnahme | 57 | ||
II. Zur staats- und demokratietheoretischen Dimension des Problems | 59 | ||
1. Das Verhältnis von staatlicher Demokratie und territorialer Staatlichkeit | 59 | ||
2. Wesentlicher Territorialzusammenhang von Staatsgewalt, Staatsgebiet und Staatsvolk | 60 | ||
3. Kein wesensprägender Territorialbezug der Zugehörigkeit zum Staats- und Wahlvolk | 63 | ||
a) Gebietszugehörigkeit statt Staatsangehörigkeit? | 64 | ||
b) Staatsangehörigkeit plus Gebietszugehörigkeit? | 67 | ||
III. Die historische Entwicklung | 68 | ||
1. Aktives Wahlrecht | 68 | ||
2. Passives Wahlrecht | 70 | ||
IV. Die verfassungsrechtliche Lage | 72 | ||
1. Der Grundsatz der Allgemeinheit der Wahl | 72 | ||
2. Der Inlandswohnsitz als geeignetes Mittel zu einem gleichrangigen Ziel? | 75 | ||
3. Einwände gegen die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 77 | ||
a) Kriterium der ortsgebundenen Kommunikationsteilhabe | 77 | ||
b) Kriterium der Kommunikationsfunktion der Wahl | 78 | ||
V. Die Neuregelung durch das 21. Wahlrechtsänderungsgesetz | 80 | ||
1. Gesetzgebung im Kopiermodus | 80 | ||
2. Vorfortzugsbedingungen eines früheren Inlandswohnsitzes | 83 | ||
a) Fortzugsfrist | 83 | ||
b) Altersgrenze | 85 | ||
3. Sonstige Gründe der politischen Vertrautheit und Betroffenheit | 86 | ||
a) Tatsächliche statt nur vermutete Vertrautheit | 86 | ||
b) Unbestimmte Gründe der Vertrautheit | 88 | ||
c) Kumulative Betroffenheit | 90 | ||
VI. Ausblick auf Alternativen | 90 | ||
Abstract | 93 | ||
Dietrich Murswiek: Demokratie und Minderheiten: Wahlrecht von Minderheiten | 95 | ||
I. Minderheitenfreundliche Wahlrechtsgestaltungen | 95 | ||
1. Teilhabe der Minderheiten an der Ausübung der Staatsgewalt durch minderheitenfreundliche Staatsorganisation | 95 | ||
2. Teilhabe der Minderheiten an der Ausübung der Staatsgewalt durch minderheitenfreundliche Ausgestaltung des Wahlrechts | 96 | ||
II. Zur Problematik von Minderheitenprivilegien im Wahlrecht am Beispiel der Befreiung von wahlrechtlichen Sperrklauseln | 97 | ||
1. Die Ausnahme von der Sperrklausel als Privileg | 97 | ||
2. Mögliche Rechtfertigung des Privilegs | 100 | ||
3. Das Auseinanderfallen von Legalität und Legitimität des Parlamentsmandats – zum Missbrauchsfall des SSW in Schleswig-Holstein | 106 | ||
4. Minderheitenprivileg und Übermaßverbot | 109 | ||
5. Minderheitenprivileg und Diskriminierungsverbot | 113 | ||
Abstract | 115 | ||
Alfred Eisfeld: Demokratie und Minderheiten: Status und Wahlrecht der Deutschen in Russland und der Russen in Deutschland | 117 | ||
I. Die Russlanddeutschen in Russland seit Anfang des 20. Jahrhunderts | 117 | ||
II. Föderale Nationale Kulturautonomie der Russlanddeutschen | 123 | ||
III. Wahlrecht der Deutschen in der Russischen Föderation | 126 | ||
IV. „Russen“ in Deutschland | 127 | ||
V. Wahlrecht der Aussiedler und Russischsprachigen in Deutschland | 130 | ||
VI. Zusammenfassung | 131 | ||
Abstract | 132 | ||
Katharina Pabel: Länderbericht Österreich – auch mit Bezug auf Südtirol | 135 | ||
I. Übersicht | 135 | ||
II. Die Wahlberechtigung des „Bundesvolks“ | 135 | ||
1. Die Verfassungslage für die Wahl zum Nationalrat | 135 | ||
2. Historische Anmerkungen | 137 | ||
3. Die Vereinbarkeit der Beschränkung des Wahlrechts auf Staatsangehörige mit der EMRK | 140 | ||
III. Das Wahlrecht der Auslandsösterreicher | 141 | ||
1. Wahlrecht und Wohnsitz | 141 | ||
2. Ausgangslage und verfassungsrechtliche Problematik | 142 | ||
3. Das Erkenntnis des VfGH aus dem Jahr 1989 zum Auslandsösterreicher-Wahlrecht | 143 | ||
4. Die nachfolgende Rechtsentwicklung | 144 | ||
IV. Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit eines Ausländerwahlrechts | 146 | ||
1. Das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes zu den Wiener Bezirksvertretungen: Notwendigkeit einer Verfassungsänderung | 146 | ||
2. Gesamtänderung der Verfassung? | 147 | ||
3. Rechtspolitischer Stand | 149 | ||
V. Exkurs: Südtirol | 149 | ||
VI. Schluss | 151 | ||
Abstract | 152 | ||
Elisabeth Sándor-Szalay: Länderbericht Ungarn – auch mit Bezug auf die Slowakei | 153 | ||
I. Einführung | 153 | ||
II. Staatsangehörigkeit im ungarischen Rechtssystem – mit Bezug auf das Wahlrecht | 155 | ||
1. Ungarische Staatsbürgerschaft/Staatsangehörigkeit bis 1879 | 155 | ||
2. Die Regelung der ungarischen Staatsangehörigkeit im 20. Jahrhundert | 157 | ||
3. Aktuell geltende Normen des Erwerbs der ungarischen Staatsangehörigkeit | 159 | ||
III. Die Regelung der Doppelstaatsangehörigkeit in der Slowakei | 161 | ||
IV. Wahlrecht der „Auslandsbürger“ im Völkerrecht | 162 | ||
1. Soldaten, Diplomaten | 162 | ||
2. Das Wahlrecht der Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund | 163 | ||
3. Das Wahlrecht von Flüchtlingen | 164 | ||
4. Wahlrecht von nationalen Minderheiten | 165 | ||
5. Out-of-country voting – allgemeine rechtliche Erwartung in Europa? | 166 | ||
V. Geltende Vorschriften des ungarischen Wahlrechts | 167 | ||
1. Das aktive Wahlrecht | 167 | ||
2. Das passive Wahlrecht | 169 | ||
3. Grundprinzipien und Ausübung des Wahlrechts | 169 | ||
4. Die Frage der Einführung der Wählerregistrierung | 171 | ||
5. Zusammenfassung zum Wahlsystem | 172 | ||
VI. Schlusswort | 173 | ||
Abstract | 173 | ||
Viktor Kostiv: Länderbericht Ukraine | 175 | ||
I. Staatsangehörigkeit in der ukrainischen Rechtslehre und Gesetzgebung | 175 | ||
1. Verfassungsrechtliche Prinzipien der Staatsangehörigkeit | 175 | ||
2. Staatsangehörigkeitsregelungen im Staatsangehörigkeitsgesetz | 177 | ||
II. Rechtsstatus der doppelten Staatsangehörigkeit nach ukrainischem Recht | 178 | ||
1. Ausschluss der doppelten Staatsangehörigkeit nach Verfassungsgrundsätzen und speziellen Rechtsnormen | 178 | ||
2. Sanktionen für die doppelte Staatsbürgerschaft | 179 | ||
III. Ukrainisches Wahlrecht und Staatsangehörigkeit | 180 | ||
1. Wahlsystem | 180 | ||
2. Aktives Wahlrecht | 180 | ||
3. Passives Wahlrecht | 180 | ||
4. Wahlvorgang für die Wähler im Ausland | 181 | ||
a) 10 Länder mit den meisten ukrainischen Auslandswählern | 181 | ||
b) Verfassungsgerichtsentscheidung über den Wahlvorgang im Ausland | 182 | ||
5. Divergenzen wegen der doppelten Staatsangehörigkeit | 183 | ||
IV. Die Problematik der doppelten Staatsangehörigkeit in den ukrainischen Grenzgebieten | 183 | ||
1. Ukrainisch-ungarische Staatsangehörigkeit in Transkarpatien | 183 | ||
2. Ukrainisch-russische Staatsangehörigkeit auf der Halbinsel Krim | 186 | ||
3. Ukrainisch-rumänische Staatsangehörigkeit in der Bukowina (Czernowitz Provinz) | 189 | ||
a) Historischer Überblick über die Bukowina | 190 | ||
b) Die Bevölkerungsstruktur der Bukowina in der historischen Perspektive | 190 | ||
V. Fazit | 191 | ||
Abstract | 192 | ||
Dominique Breillat: Länderbericht Frankreich | 195 | ||
I. Einleitung | 195 | ||
II. Der Auslandsfranzose als gewöhnlicher Wähler | 196 | ||
1. Die Feststellung eines Wahlortes für Wohnsitzlose | 196 | ||
2. Die Wahlausübung durch Ortsabwesende | 197 | ||
3. Die Instrumentalisierung des Wahlrechts der Auslandsfranzosen | 198 | ||
III. Der Auslandsfranzose als besonderer Wähler | 200 | ||
1. Der Auslandsfranzose bei Präsidentschaftswahlen und Volksabstimmungen | 201 | ||
2. Der Auslandsfranzose mit eigenen Vertretern bei Parlamentswahlen | 203 | ||
a) Die Senatoren der Auslandsfranzosen | 203 | ||
b) Die Abgeordneten der Auslandsfranzosen | 205 | ||
IV. Schluss – oder: Neue Einführung | 207 | ||
Abstract | 211 | ||
Die Autoren / The Authors | 213 | ||
Sach- und Personenverzeichnis / Subject Index and List of Names | 225 |