Räume im Völker- und Europarecht
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Räume im Völker- und Europarecht
Editors: Odendahl, Kerstin | Giegerich, Thomas
Veröffentlichungen des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht an der Universität Kiel, Vol. 189
(2014)
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About The Author
Prof. Dr. Kerstin Odendahl ist Inhaberin des Lehrstuhls für Öffentliches Recht mit Schwerpunkt Völkerrecht, Europarecht und Allgemeine Staatslehre an der Universität Kiel sowie Geschäftsführende Direktorin des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht. Davor war sie von 2004 bis 2011 Professorin für Völker- und Europarecht an der Universität St. Gallen, Schweiz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen bei den Grundlagen des Völker- und Europarechts sowie dem internationalen Umwelt,- Kultur- und Sicherheitsrecht.Abstract
Der weltweite Frieden wird hauptsächlich durch Streitigkeiten um Land- und Seegebiete gefährdet. In der Regel wird dabei allerdings nicht um das anwendbare Völkerrecht, sondern über (historische) Fakten und deren rechtliche Bewertung gestritten. Territorialstreitigkeiten sind daher rechtlich wenig ergiebig. Interessante und neuartige Fragen werfen hingegen Räume jenseits staatlicher Herrschaft auf. Zu diesen gehören als noch geographische Räume der Luft- und Weltraum sowie die Antarktis. Zunehmend an Bedeutung gewinnt der Cyperspace, ein neuartiger virtueller Raum. Zu den nicht fassbaren Räumen gehören auch kulturelle Räume. Zum Teil wird in Nachbarschaftsräumen gedacht, wie die EU-Nachbarschaftspolitik verdeutlicht. Zu den Wirtschaftsräumen gehören Freihandelszonen, Zollunionen und Gemeinsame Märkte. Daneben existieren politische Räume, in denen es um Macht- und Einflussgebiete geht. Hinzu treten schließlich Rechtsräume, die sich aus (rechts-) kulturellen Unterschieden ergeben.»Spaces in International and European Union Law«Territorial disputes represent the main threat to global peace and security. From a legal point of view, however, they are generally of little interest. It is only in areas and spaces beyond national jurisdiction that they raise complicated and to a certain extent novel issues. These spaces include geographical areas like air, outer space and Antarctica, as well as virtual and ambiguous spaces like cyberspace, as well as cultural, neighbourhood, economic, political and legal spaces.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 9 | ||
Thomas Giegerich und Kerstin Odendahl: Einleitung: Reflexionen über „Räumlichkeit“ und „Persönlichkeit“ im Recht | 13 | ||
Stephan Hobe: Die unterschiedlichen Rechtsordnungen für Luft- und Weltraum – Auswirkungen für Völker- und Europarecht | 21 | ||
Avant-propos | 21 | ||
A. Einleitung | 23 | ||
B. Unterschiedliche Nutzungen von Luft- und Weltraum | 24 | ||
C. Daraus folgende unterschiedliche Rechtsordnungen | 26 | ||
I. Rechtsordnung des Luftraums | 26 | ||
1. Völkerrecht | 26 | ||
2. Europarecht | 27 | ||
3. Sonderfragen | 29 | ||
II. Rechtsordnung des Weltraums | 31 | ||
1. Völkerrecht | 31 | ||
2. Europarecht | 32 | ||
D. Gemeinsamkeiten und Unterschiede | 33 | ||
E. Ausblick | 35 | ||
Sönke Lorenz: Die Antarktis – ein Kontinent jenseits der Souveränität | 37 | ||
A. Einleitung | 37 | ||
B. Völkerrechtlicher Raum | 38 | ||
I. Wem gehört die Landmasse der Antarktis? | 38 | ||
II. Strategische Interessen in der Antarktis in den 1950er Jahren | 40 | ||
C. Grundsätze des Antarktisvertrags und Antarktisvertragssystem | 41 | ||
I. Vereinbarungen und Verträge des Antarktisvertragssystems | 42 | ||
II. Institutionen des Antarktisvertragssystems | 43 | ||
1. Konsultativtagung zum Antarktisvertrag | 43 | ||
2. Übereinkommen zur Erhaltung der antarktischen Robben (CCAS) | 44 | ||
3. Übereinkommen über die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) | 45 | ||
4. Umweltschutzprotokoll zum Antarktisvertrag | 45 | ||
5. Weitere Institutionen | 46 | ||
D. Eigentum an den Ressourcen der Antarktis | 46 | ||
I. Gemeinsames Erbe der Menschheit oder etwas Eigenständiges? | 47 | ||
II. Beziehung des Antarktisvertragssystems zu anderen völkerrechtlichen Ordnungssystemen | 47 | ||
1. Der Grundsatz pacta tertiis nec nocent nec prosunt | 48 | ||
2. Das Antarktisvertragssystem als ein objektives Regime? | 49 | ||
III. Fazit | 51 | ||
Udo Fink: Recht im virtuellen Raum: Die Rechtsordnung des Cyberspace | 53 | ||
A. Einleitung | 53 | ||
B. Nationale Regelungsbefugnisse im Internet | 53 | ||
C. Völkerrechtliche Regelungen mit Bezug zum Cyberspace | 58 | ||
D. Der Cyberwar | 64 | ||
E. Der Einfluss des humanitäres Völkerrechts | 69 | ||
F. Ergebnis | 70 | ||
Dagmar Richter: Die neuen Konflikte um Kulturräume – Zur Bewahrung kultureller Identität im post-territorialen Zeitalter | 71 | ||
A. Einführung | 71 | ||
I. Kulturräume | 71 | ||
II. Symbole | 72 | ||
B. Exemplarische Konfliktfälle | 74 | ||
I. Abwehr der Symbole der Mehrheit: Die Kruzifixproblematik | 75 | ||
1. Bayerische Kruzifixe – Symbole christlicher oder politischer Identität? | 75 | ||
2. Kruzifixe im säkularen Italien | 78 | ||
a) Rechtsprechung auf schwankendem Grund | 78 | ||
b) Der Fall Lautsi vor dem EGMR | 79 | ||
II. Abwehr der Symbole der Minderheit: Die schweizerische Minarettinitiative | 82 | ||
C. Problemanalyse | 86 | ||
I. Symbolwirkung | 86 | ||
1. Selektivität der Wahrnehmung | 86 | ||
2. Die „Säkularisierung“ religiöser Symbole | 87 | ||
3. Religiöse Relevanz von Symbolen | 89 | ||
4. Hinzufügen und Entfernen von Symbolen, staatliche und gesellschaftliche Formen der Prägung | 89 | ||
II. Der Staat als „neutraler Organisierer“ und die Autonomie des Neutralitätsprinzips | 90 | ||
III. Die grundrechtliche Dimension: Zur Reichweite der Pflicht, den Anblick religiöser Symbole zu ertragen | 93 | ||
D. Lösungswege | 96 | ||
I. Moderne Bauten als Symbole gelungener Integration? | 96 | ||
II. Das Fremdartige als „Störung“, „Nichteinfügen“ oder „Immission“? | 97 | ||
III. Ausweisung sensibler Räume als Kulturräume bestimmter Prägung | 98 | ||
1. Das Instrument der kulturellen Ausweisung von Gebieten | 98 | ||
2. Wahrung der staatlichen Neutralität | 99 | ||
3. Wahrung der Grundrechte derer, die eine überlieferte Prägung verändern wollen | 100 | ||
4. Gleichberechtigung der Kulturen, Minderheitenschutz und Offenheit für den kulturellen Wandel | 101 | ||
5. Gefahren einer „Lokalisierung der Religionen“ | 103 | ||
6. Vom territorialen Übergangsregime zum kulturellen Pluralismus | 104 | ||
Carsten Nowak: Die Nachbarschaftspolitik der Europäischen Union: Mittelmeerraum und Osteuropa | 105 | ||
A. Einführung | 105 | ||
B. Die Pluralität unterschiedlichster Nachbarschaftsbeziehungen zwischen der EU und zahlreichen Ländern in ihrer Nachbarschaft | 109 | ||
C. Ziele, Instrumente und unterschiedliche Dimensionen der ENP bzw. der Europäischen Nachbarschaftspolitik im engeren Sinne | 114 | ||
I. Ziele und Instrumente der ENP unter besonderer Berücksichtigung des Art. 8 EUV | 116 | ||
1. Schaffung eines wertorientierten und kooperativen Raums des Wohlstands und der guten Nachbarschaft | 117 | ||
2. Die der Union obliegende Entwicklung besonderer Beziehungen zu den Ländern in ihrer Nachbarschaft | 119 | ||
3. Instrumente zur Verwirklichung der in Art. 8 Abs. 1 EUV niedergelegten Ziele | 122 | ||
II. Koexistenz der südlichen ENP-Dimension (Mittelmeerraum) und der östlichen ENP-Dimension (Osteuropa) | 126 | ||
1. Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale der südlichen ENP-Dimension | 127 | ||
a) Bilaterale Abkommen zwischen der EU und den südlichen ENP-Partnern | 127 | ||
b) Die multilaterale Union für das Mittelmeer | 131 | ||
2. Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale der östlichen ENP-Dimension | 133 | ||
a) Bilaterale Abkommen zwischen der EU und den östlichen ENP-Partnern | 133 | ||
b) Die multilaterale Östliche Partnerschaft | 136 | ||
D. Neuausrichtung der Europäischen Nachbarschaftspolitik | 139 | ||
E. Fazit und Ausblick | 142 | ||
Wolfgang Weiß: Wirtschaftsräume: Freihandelszonen, Zollunionen und Gemeinsame Märkte | 145 | ||
A. Einleitung | 145 | ||
B. Zu Begriff und Erscheinungsformen der „Wirtschaftsräume“ | 148 | ||
I. Zur Entregionalisierung von Wirtschaftsräumen | 148 | ||
II. Zu den Erscheinungsformen der wirtschaftlichen Integration | 151 | ||
C. Zur Genealogie von Präferenzabkommen | 154 | ||
D. Wirtschaftsvölkerrechtliche Ordnung und Rahmenbedingungen für Wirtschaftsräume | 160 | ||
I. Der WTO-rechtliche Rahmen | 160 | ||
1. Vorbemerkung | 160 | ||
2. WTO rechtliche Anforderungen an die Bildung von Wirtschaftsräumen | 161 | ||
a) Vorgaben des Art. XXIV GATT | 161 | ||
b) Vorgaben der Art. V und Vbis GATS | 164 | ||
c) Enabling Clause | 165 | ||
d) Waiver | 166 | ||
e) Zur Beachtung der Regeln in der Praxis | 166 | ||
II. Vertiefte Integrationsformen und WTO-Recht | 168 | ||
III. Zur polit-ökonomischen Einschätzung von besonderer wirtschaftlicher Integration im Spannungsfeld zum Multilateralismus | 170 | ||
IV. Fazit | 172 | ||
E. Ziele der Bildung von Wirtschaftsräumen | 172 | ||
F. Ausblick: Trends und Perspektiven | 175 | ||
Andreas von Arnauld: Politische Räume im Völkerrecht | 179 | ||
A. Einleitung: Ein belastetes Erbe? | 179 | ||
B. Politische Räume: Vermessung eines Begriffs | 182 | ||
C. Dimensionen politischer Räume | 184 | ||
I. Geographische Räume | 184 | ||
1. Reiche und Imperien | 184 | ||
2. Hegemonie | 187 | ||
3. Regionalmächte | 188 | ||
4. Einfluss- und Interessensphären | 189 | ||
5. Regionalorganisationen: zugleich ein Zwischenfazit | 190 | ||
II. Normative Räume | 192 | ||
III. Kommunikative Räume | 197 | ||
IV. Meta-Raum: Multipolarität | 200 | ||
D. Politische Räume im Völkerrecht heute: Welches Völkerrecht? | 201 | ||
Stefan Oeter: Rechtsräume im Völkerrecht und transzivilisatorische Völkerrechtsperspektive | 205 | ||
A. Einleitung | 205 | ||
B. Rechtsräume im Völkerrecht | 209 | ||
I. Rechtskreise und Rechtskulturen | 210 | ||
II. Gibt es „Rechtsräume“? | 211 | ||
C. Transzivilisatorische Völkerrechtsperspektive | 214 | ||
D. Rechtsräume in transzivilisatorischer Perspektive | 216 | ||
I. Rolle des Modells der „Rechtsräume“ | 216 | ||
II. Ertrag der transzivilisatorischen Perspektive | 219 | ||
E. Die Menschenrechte als Exempel | 221 | ||
I. Menschenrechte als Streitpunkt | 222 | ||
II. Folgen der transzivilisatorischen Perspektive | 225 | ||
F. Fazit | 227 | ||
Autorenverzeichnis | 229 |